Hast du denn Lektüretipps zum Thema Kontrolle und Jagd-Ersatz-Training?
Nicht wirklich ...
Ich arbeite nicht mit einer "Methode", sondern mit Lernverhalten, Kooperation und Bedürfniserfüllung.
Lernverhalten nutze ich einerseits in Form von Konditionierung (Behaviorismus): Eine Verknüpfung mit einem Signal (Kommando, Pfiff, Handzeichen etc.) wird so lange geübt, bis sie sitzt. Positive Verstärkung (durch Leckerlie, Lob, Erfolg) hilft dabei, diese Konditionierungsschiene FREUDIG zu etablieren.
Andererseits nutze ich das Lernverhalten, um meinen Hund das Denken zu lehren (Kognitivismus, Konstruktivismus).
Daraus leitet sich Kooperation ab: Mit mir zusammen zu arbeiten lohnt sich. Nicht nur wegen der Belohnungen, die von mir kommen, sondern weil diese Zusammenarbeit dem Hund den gewünschten Erfolg bringt. Er lernt Teamarbeit, und er lernt, diese zu bevorzugen.
Über diese Kooperation erhält der Hund die nötige Bedürfniserfüllung: In JEDEM Hund ist das Beutefangverhalten genetisch angelegt. Sonst wäre er kein Canis LUPUS familiaris.
Bei manchen Hunden wird durch die lange Selektion (Spezialisierung) diese genetische Anlage durch andere Veranlagungen überdeckt; Sie kommt nicht mehr so deutlich zum Vorschein, es werden andere Verhaltensweisen bevorzugt gezeigt. Trotzdem ist diese Veranlagung NOCH DA, und diese ist mit Dopaminproduktion verbunden. So kann es durchaus passieren, dass ein nicht auf Jagd spezialisierter Hund durch eine zufälligerweise gemachte Jagderfahrung dieses Erlebnis als beglückend abspeichert, und von sich aus nach weiteren solchen beglückenden Erlebnissen SUCHT.
Umso mehr ist diese Suche wahrscheinlich bei einem auf Jagd spezialisierten Hund - denn bei diesem ist dieses Beutefangverhalten deutlich näher an der Oberfläche seiner Verhaltensweisen angesiedelt, und wird dementsprechend leichter durch äußere Reize initiiert.
Deshalb lehre ich meine Hunde (Golden Retriever, Apportierhunde, bei denen auch die Jagdverhaltensweisen Stöbern, Spur aufnehmen, Beute stellen und greifen erwünscht sind und dementsprechend gezielt selektiert werden) beizeiten, diese Bedürfniserfüllung durch gemeinsame Aktion mit mir zu bekommen (Apportiertraining halt ).