Beiträge von Hundundmehr

    @Lurchers Den WT habe ich doch nirgendwo erwähnt?

    Deppen sterben nicht aus - bei meinem Gedankengang geht es mir zumindest darum, gezielt gegen DEPPEN vorgehen zu KÖNNEN.

    Dazu gehört - neben dem Käufer, der sich wie ein Depp benimmt - auch die Quelle, die erst ermöglicht dass ein solcher Depp ein "Instrument" an die Hand bekommt, mit dem er/sie das Deppentum ausleben KANN.

    Dann sollte man auch erwähnen, dass die Bevölkerung generell Angst vor Hunden hat.

    Das erlebe ich aber auch anders.

    Klar, bin ich mit meinen Hunden irgendwo in der Stadt unterwegs, oder ist andernorts sehr viel Gewusel, dann leine ich an.

    Aber überall da wo ich sie frei laufen lassen darf, begegnet mir Toleranz bis oftmals auch Freude an meinen Hunden.

    Was ich aber auch erlebe: Voreingenommenheit gegenüber bestimmten Phänotypen.

    Bin ich mit solchen Hunden gemeinsam unterwegs, wirkt sich die Unvoreingenommenheit, welche die Menschen MEINEN Hunden gegenüber haben, positiv aus.

    Spoiler anzeigen

    2 kleine Beispiele:

    Zufallstreffen 1: Ein Rottirüde, nach dem - durch uns Menschen abgesprochenen und beaufsichtigten - Kennenlernen der Hunde kam kurz darauf noch eine weitere Rottihündin dazu. Absoluter Zufall. Die Hündin war jung und recht verspielt.

    Es kamen unbeteiligte Passanten dazu, beobachteten die Hunde, lächelten, machten Komplimente in Richtung: "Was für nette Hunde".

    Es war viel Platz, die Hunde haben niemanden belästigt, es fühlte sich auch keiner belästigt.

    Als die Passanten dann weg waren, meinte der Halter des Rottirüden: "Normalerweise machen die Leute einen großen Bogen um uns ..."

    Zufallstreffen 2: 2 weiße American Staffs, Rüde und Hündin, die Hündin war taub, ein Staff-Mix, und meine Jungs.

    Die taube Hündin war LAUT, aber absolut freundlich. Normal breiter Waldweg, ein Hund an der Leine, die anderen frei. Kein spielerisches Gewusel.

    Es kamen Passanten, lächelten, gingen lächelnd und grüßend an uns vorbei.

    Anschließend sagten die Halter der 3: "Normalerweise müssen wir immer abseits ins Gebüsch gehen, wenn Leute kommen. Jetzt wurde sogar gelächelt und eng passiert ..."


    Mir ist egal, was das für Hunde sind - Hauptsache, meinen Jungs werden keine Löcher in den Pelz gemacht.

    Wenn ich so überlege: Man müsste Zulassungskriterien und Voraussetzungen für Zuchterlaubnis schaffen, private Vermittlung sicherheitshalber ganz verbieten, Importverbote bzw. -beschränkungen auf alle Hunde ausweiten ... Damit man ganz klar definiert hat, was eine legale Quelle ist. Den „freien Erwerb“ unter Strafe stellen. Sich den unweigerlich nachfolgenden Diskussionen stellen, ob davon nicht genau so andere Tierarten betroffen sein sollten ...

    Es gibt schon Zulassungskriterien und Voraussetzungen für "Zucht", und zwar für gewerbliche Zucht. Da werden vom Vet-Amt die Bedingungen vor Ort angesehen, und es wird ein Mal jährlich geprüft.

    Dieser Standard ist anwendbar auch für "Wir wollen einmal Welpen von unserer Hündin haben." Nur dass hier eben auch das Vet-Amt auf gesundheitliche Mindeststandards bei den Elterntieren achtet, und eine ordentliche Wurfabnahme gemacht wird vor der Abgabe der Welpen.

    Hierfür würde der Tierarzt reichen, der dann auch die ordentliche Registrierung (Chip) und Grundimmunisierung durchführt.

    Mir fällt echt kein Grund ein, inwieweit hier eine Beschränkung des Privatverkaufes vorliegen sollte.

    Was dadurch verboten wird: Unkontrolliertes Verscherbeln unregistrierter, weil ungenehmigter Welpenproduktion.

    Das Gleich gilt für den Import: Die Verbringung von Hunden ins Inland läuft über Traces.

    Hier ist die Identifikation schon vor der Verbringung erfolgt und nachzuweisen, es wird dann nur der Eigentumswechsel vermerkt.

    Eine Weitergabe/ein Weiterverkauf müsste dann nur vom Weitergebenden/Verkäufer gemeldet werden.

    Ups-Würfe: Fehler passieren - schützen aber nicht vor Konsequenzen.

    Bei einem einmaligen "Ups" könnte als Konsequenz doch reichen, dass eben genau durch die Registrierungspflicht bestimmte - kostenträchtige - Grundvoraussetzungen erfüllt werden müssen. Dazu ein Verbot einer gewinnbringenden Veräußerung.

    Dass man Wiederholungstätern dann den nächsten "Ups" nicht abkauft, und ihn dann die volle Konsequenz trifft, halte ich dagegen für selbstverständlich.

    Meiner Meinung nach werden durch eine solche zentrale Registrierungspflicht und eine genehmigungspflichtige Welpenproduktion Verkäufer und Käufer gleichermaßen in die Verantwortung genommen.

    Also eigentlich genau das, was all diejenigen, die ihre Hunde ordnungsgemäß anmelden, doch eh schon tun - und zwar freiwillig, weil sie sich an die geltenden Regeln HALTEN.

    Mal am konkreten Beispiel des Vorfalls mit den beiden Jugendlichen, die ihre Hunde auf den 15-jährigen gehetzt und für dessen lebenslanges Leid gesorgt haben:

    Hier wurden dem Eigentümer die Hunde als - was war es nochmal? - Mini-Bullterrier verkauft.

    Warum den Verkäufer nicht zur Rechenschaft ziehen?

    Dafür gibt es derzeit keine Handhabe, auch dieser Verkäufer kann sich derzeit noch damit rausreden, "er hätte die Hunde von jemand anderem gekauft mit dieser Rassebezeichnung, weshalb er beim Verkauf noch im Welpenalter ja selber gar keine Ahnung gehabt hätte, was tatsächlich bei diesen Hunden mal rauskommt..." ...

    Natürlich steht hier auch die Überlegung an, ob die Zugehörigkeit zu (anerkannten) Rassehundvereinen, bei denen diese Auflagen schon durch die Zuchtvorschriften erfüllt werden, eine amtstierärztliche Prüfung ersetzen.

    Aber das ist alles Zukunftsmusik.

    Da habe ich missverständlich formuliert.

    Kommt es zu einem VORFALL, ist für den Vorfall der Halter verantwortlich.

    Stellt sich dabei heraus, dass der Hund aus einer dubiosen Quelle stammt, so wird eine (Geld-)Strafe fällig für

    - die Quelle (weil sie "dubios" ist und die - dann geltenden - Regeln für Vermehrung/Beschaffung nicht eingehalten hat)

    - der Halter, weil er sich einen Hund aus einer solchen Quelle beschafft hat; hier alternativ, wenn der Halter die Quelle nicht benennen kann/will, eine doppelte (Geld-)Strafe.

    Um meinen Gedankengang mal nachvollziehbarer zu machen: Ich habe dabei vornehmlich diese "Hinterhofzuchten" im Kopf, bei denen Menschen die Motivation haben, gefährliche Hunde zu produzieren für ein entsprechendes Klientel, welches gerne Geld bezahlt um einen solchen Hund zu haben.

    Dass dies eben nicht bestimmte Rassen treffen darf, weil genau diese Deppen eben auf eine andere, einigermaßen dafür geeignete Rasse ausweichen, darüber sind wir hier im DF uns doch alle einig, oder?

    Für mich stellt es sich auch als Verbesserung FÜR HUNDE dar, wenn eben nicht jeder "einfach so" Hunde produzieren darf.

    Ich oute mich mal.

    Ich bin nämlich der Meinung, dass ab bestimmten Grenzen, die überschritten werden, jedes Lebewesen auf dieser Erde das Recht haben muss, seine körperliche Unversehrtheit auch verteidigen zu dürfen.

    Der Meinung bin ich auch. Deshalb gibt es bei Vorfällen ja auch immer eine Einzelfallentscheidung.

    Vor Jahren bin ich mal im Net auf einen Bericht von Feddersen-Petersen gestoßen, wo sie über eine auffällig gewordene (Beißvorfall beim Menschen) SoKa-Hündin berichtete, die ihr zur Begutachtung vorgestellt wurde.

    Ich erinnere mich an das Detail, diese Hündin hätte sich völlig unproblematisch vor ihr auf den Boden und auf die Seite gelegt, sich anfassen lassen.

    Da waren noch weitere Details beschrieben, die ich nicht mehr so richtig zusammenbekomme - aber das Fazit ihres Gutachtens war eben: Diese Hündin ist nicht gefährlich, sie hat den Wesenstest bestanden.


    Ich mußte z.B. überhaupt keinen Sachkundetest machen, weil ich nachweislich über Jahrzehnte große Hunde halte.

    Und nun?

    Hier reihe ich mich ein. Wobei - sicher auch bei dir - das Kriterium der "langen Hundehaltung" nicht alleine ausreichte, sondern eine "lange Hundehaltung OHNE Vorfälle" die Vorraussetzung dafür war (und ist), diese Sachkunde nicht mehr nachweisen zu müssen.

    ............

    1. Ich bin der Meinung, es gibt genug Vorschriften. Sie müssen nur strikter eingehalten, und auch geprüft werden.

    2. Bei um die 10.000.000 Hunden in Deutschland erscheint mir die Anzahl der wirklichen Deppen doch äußerst gering. Klar "wurschteln" sich auch etliche Halter irgendwie durch (ich denke auch immer mal wieder: Der arme Hund - würde der Halter sich mal ein wenig mehr mit der Materie befassen, oder mehr Empathie für seinen Hund aufbringen, würde das eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität für den Hund bringen), aber unterm Strich ist die Masse der Hundehalter doch zumindest so verantwortungsbewusst, sich mit Hund so durch diese Welt zu bewegen, dass sie eben nicht zu einer "Gefahr" für ihre Umwelt werden.

    Aus diesen Gründen missfällt mir gerade der Anspruch an einen für ALLE Hunde geforderten "Test des Wesens", denn dadurch wird die Verantwortung des Menschen aus meiner Sicht auf eine völlig überzogene, nahezu perfektionistisch anmutende Anspruchshaltung auf den Hund übertragen.

    Das ist mMn äußerst ungerecht, weil Hunde Lebewesen sind - und auch diese werden nun mal von ihrer Umwelt geformt.

    Dem Menschen die Verantwortung mehr bewusst zu machen, die er ja freiwillig mit der Anschaffung eines Hundes übernimmt, ist für mich der einzig sinnvolle und GERECHTE Weg, den ich da sehe.

    Ein Punkt, bei dem Menschen tatsächlich "wach" werden ... ist das Portemonnaie ...|)

    Wenn Menschen zur Verantwortung gezogen werden KÖNNEN, und es sie im Geldsäckel empfindlich trifft wenn sie Regeln nicht einhalten ... überlegen sie es sich mehrfach, ob sie das Risiko in Kauf nehmen wollen.

    Wobei natürlich nicht alles mit Geld bezahlt werden kann und soll. Rechtsverstöße, Schaden an Menschen oder Tieren - das ist noch mal eine andere Hausnummer; Dafür gibt es aber mMn auch genügend Gesetze.

    Hierfür ist eine lückenlose Zuordnung des Hundes nötig, von seiner Geburt/Ankunft an bis zum aktuellen Halter.

    Chippflicht für alle Hunde, und eine gemeinsame Datenbank.

    Kommt ein Hund aus dubioser Quelle (deshalb meine Forderung nach genehmigungspflichtiger Vermehrung), so wird die Quelle direkt mit zur Verantwortung gezogen; Kann/will der Halter die Quelle nicht angeben, so trifft es ihn doppelt.

    Die Weitergabe von Hunden muss gemeldet werden, wofür (ähnlich wie beim Auto) auch der Verkäufer in der Pflicht ist.

    Natürlich müssen dann auch Überlegungen hinsichtlich Übergangsfristen angestellt werden; Halter, die schon Hunde HABEN sollten die Möglichkeit bekommen, diese auch halten zu dürfen ohne einen Nachweis für die Vergangenheit nachweisen zu müssen.

    Aus meiner Sicht sollen auch die DEPPEN zur Verantwortung gezogen werden - und nicht eine Generalbestrafung aller Hundehalter, nur weil einige sich damit schwertun, sich an Regeln und Gesetze zu halten.

    Ich empfinde es nicht als totalitäre Staatsgewalt, wenn nicht jeder Depp mehr nach eigenem Gutdünken Hunde produzieren dürfte.

    Eine Genehmigungspflicht ist hierbei eine Handhabe gegenüber den Produzenten von Welpen, die bei Nicht-Einhaltung unter Strafe steht.

    Kommt nicht immer auch die Problematik "dubioser Quellen" auf, die ja gerade erst JEDEM ermöglicht, auf bestimmte Hunde Zugriff zu haben?

    Sind nicht genau diese "dubiosen Quellen" der Grund, warum die "vernünftigen Züchter" es so schwer haben, gegen die Vorurteile anzukämpfen?

    Irhgendwann setzt sich das Galgöchen echt noch auf Kommando. Vielleicht sogar im nächsten Jahr. Und nicht nur auf meinem Schoß.

    Kopfkino: Ich stell mir grad vor, wie du dich in einer Kribbelsituation auf deinen Po plumpsen lässt und ein "Sitz" rufst - und das Galgöchen kommt angerannt und setzt sich auf deinen Schoß..... xD

    Ne, mal ohne Quatsch: Wo du das schreibst mit dem Umsetzen der Wohnzimmerzuschaumatratze - ich glaube, wir "erarbeiten" uns viel mehr an Kommunikationsmöglichkeiten einfach nebenbei, unbewusst, im normalen täglichen Umgang miteinander, vor Allem, weil Hunde uns gut beobachten.

    Bewusst konditioniert habe ich die "klassischen" Kommandos Sitz, Platz, Fuß, und Bleib; Dazu noch die notwendigen Kommandos für das Apportieren.

    So Sachen wie "langsam, warte (bitte), kommazumichbei, bleib da weg, raus da, nicht in die Ley, Küche, ich geh mal mit den Jungs, Mamas Auto, hier lang, zurück, bist du bitte so lieb und machst xxxxx, Vorsicht Fahrrad (Jogger, Roller) .... das sind alles so Sachen, die ich nie geübt habe, sondern einfach GEMACHT.

    Dass sie ein Räuspern wahrnehmen, und das von einem Husten unterscheiden können, hat sich auch so einfach nebenbei ergeben.

    Sogar das "Nein" ist zwar - positiv - grundkonditioniert, in seiner Anwendung dann aber einfach durch den Gebrauch äußerst vielfältig und zu einer Mitteilung geworden, die von meinen Hunden situativ umgesetzt wird - und zwar in einem Sinn, den sie mit MEINEN Vorstellungen abgleichen.

    Das macht weder sie noch mich perfekt, und es gibt nicht wenige Situationen wo ich schon im Vorfeld so agiere, dass es nicht zu unerwünschten Situationen kommen kann.

    Aber: Wir wollen MITEINANDER klarkommen, und das beruht auf Gegenseitigkeit.

    Wobei ich ganz klar einen großen Vorteil dir gegenüber habe: Meine Hunde hatten keine Vorgeschichte, als sie zu mir kamen, und hatten aufgrund ihrer Aufzucht schon eine gute Grundlage.

    Oh Handtouchen habe meine Jungs nie gelernt.

    Vasco macht es aber dennoch, draußen ... wenn er meint, ich habe vergessen ihm ein Leckerchen zu geben (er bekommt immer auch eins, wenn Amigo was gut gemacht hat und ein Leckerchen bekommt, einfach, weil er so brav gewartet hat, wenn ich mich mit Amigo befasse ... oder auch einfach nur, weil er IST wie er IST ... :herzen1:)

    Oder er macht es, wenn er meint, ich hätte vergessen dass ich ihm schon seins gegeben habe ... und er könnte dann noch ein zweites abstauben ... gelobt sei die Vergesslichkeit der Alten xD

    Ne zeitlang hat er mich damit echt ins Grübeln gebracht, ob ich wirklich vergessen hätte ihm SEIN Lecker zu geben ... mittlerweile bin ich mir sehr sicher, er hat herausgefunden wie er mich manipulieren kann :shocked:...

    Ich lasse es ihm, soll er doch auch das Gefühl haben, zur Abwechslung auch mich manipulieren zu können ...

    ... womit er zweifelsohne auch Recht hat |)