Dann sollte man auch erwähnen, dass die Bevölkerung generell Angst vor Hunden hat.
Das erlebe ich aber auch anders.
Klar, bin ich mit meinen Hunden irgendwo in der Stadt unterwegs, oder ist andernorts sehr viel Gewusel, dann leine ich an.
Aber überall da wo ich sie frei laufen lassen darf, begegnet mir Toleranz bis oftmals auch Freude an meinen Hunden.
Was ich aber auch erlebe: Voreingenommenheit gegenüber bestimmten Phänotypen.
Bin ich mit solchen Hunden gemeinsam unterwegs, wirkt sich die Unvoreingenommenheit, welche die Menschen MEINEN Hunden gegenüber haben, positiv aus.
Spoiler anzeigen
2 kleine Beispiele:
Zufallstreffen 1: Ein Rottirüde, nach dem - durch uns Menschen abgesprochenen und beaufsichtigten - Kennenlernen der Hunde kam kurz darauf noch eine weitere Rottihündin dazu. Absoluter Zufall. Die Hündin war jung und recht verspielt.
Es kamen unbeteiligte Passanten dazu, beobachteten die Hunde, lächelten, machten Komplimente in Richtung: "Was für nette Hunde".
Es war viel Platz, die Hunde haben niemanden belästigt, es fühlte sich auch keiner belästigt.
Als die Passanten dann weg waren, meinte der Halter des Rottirüden: "Normalerweise machen die Leute einen großen Bogen um uns ..."
Zufallstreffen 2: 2 weiße American Staffs, Rüde und Hündin, die Hündin war taub, ein Staff-Mix, und meine Jungs.
Die taube Hündin war LAUT, aber absolut freundlich. Normal breiter Waldweg, ein Hund an der Leine, die anderen frei. Kein spielerisches Gewusel.
Es kamen Passanten, lächelten, gingen lächelnd und grüßend an uns vorbei.
Anschließend sagten die Halter der 3: "Normalerweise müssen wir immer abseits ins Gebüsch gehen, wenn Leute kommen. Jetzt wurde sogar gelächelt und eng passiert ..."
Mir ist egal, was das für Hunde sind - Hauptsache, meinen Jungs werden keine Löcher in den Pelz gemacht.
Wenn ich so überlege: Man müsste Zulassungskriterien und Voraussetzungen für Zuchterlaubnis schaffen, private Vermittlung sicherheitshalber ganz verbieten, Importverbote bzw. -beschränkungen auf alle Hunde ausweiten ... Damit man ganz klar definiert hat, was eine legale Quelle ist. Den „freien Erwerb“ unter Strafe stellen. Sich den unweigerlich nachfolgenden Diskussionen stellen, ob davon nicht genau so andere Tierarten betroffen sein sollten ...
Es gibt schon Zulassungskriterien und Voraussetzungen für "Zucht", und zwar für gewerbliche Zucht. Da werden vom Vet-Amt die Bedingungen vor Ort angesehen, und es wird ein Mal jährlich geprüft.
Dieser Standard ist anwendbar auch für "Wir wollen einmal Welpen von unserer Hündin haben." Nur dass hier eben auch das Vet-Amt auf gesundheitliche Mindeststandards bei den Elterntieren achtet, und eine ordentliche Wurfabnahme gemacht wird vor der Abgabe der Welpen.
Hierfür würde der Tierarzt reichen, der dann auch die ordentliche Registrierung (Chip) und Grundimmunisierung durchführt.
Mir fällt echt kein Grund ein, inwieweit hier eine Beschränkung des Privatverkaufes vorliegen sollte.
Was dadurch verboten wird: Unkontrolliertes Verscherbeln unregistrierter, weil ungenehmigter Welpenproduktion.
Das Gleich gilt für den Import: Die Verbringung von Hunden ins Inland läuft über Traces.
Hier ist die Identifikation schon vor der Verbringung erfolgt und nachzuweisen, es wird dann nur der Eigentumswechsel vermerkt.
Eine Weitergabe/ein Weiterverkauf müsste dann nur vom Weitergebenden/Verkäufer gemeldet werden.
Ups-Würfe: Fehler passieren - schützen aber nicht vor Konsequenzen.
Bei einem einmaligen "Ups" könnte als Konsequenz doch reichen, dass eben genau durch die Registrierungspflicht bestimmte - kostenträchtige - Grundvoraussetzungen erfüllt werden müssen. Dazu ein Verbot einer gewinnbringenden Veräußerung.
Dass man Wiederholungstätern dann den nächsten "Ups" nicht abkauft, und ihn dann die volle Konsequenz trifft, halte ich dagegen für selbstverständlich.
Meiner Meinung nach werden durch eine solche zentrale Registrierungspflicht und eine genehmigungspflichtige Welpenproduktion Verkäufer und Käufer gleichermaßen in die Verantwortung genommen.
Also eigentlich genau das, was all diejenigen, die ihre Hunde ordnungsgemäß anmelden, doch eh schon tun - und zwar freiwillig, weil sie sich an die geltenden Regeln HALTEN.
Mal am konkreten Beispiel des Vorfalls mit den beiden Jugendlichen, die ihre Hunde auf den 15-jährigen gehetzt und für dessen lebenslanges Leid gesorgt haben:
Hier wurden dem Eigentümer die Hunde als - was war es nochmal? - Mini-Bullterrier verkauft.
Warum den Verkäufer nicht zur Rechenschaft ziehen?
Dafür gibt es derzeit keine Handhabe, auch dieser Verkäufer kann sich derzeit noch damit rausreden, "er hätte die Hunde von jemand anderem gekauft mit dieser Rassebezeichnung, weshalb er beim Verkauf noch im Welpenalter ja selber gar keine Ahnung gehabt hätte, was tatsächlich bei diesen Hunden mal rauskommt..." ...
Natürlich steht hier auch die Überlegung an, ob die Zugehörigkeit zu (anerkannten) Rassehundvereinen, bei denen diese Auflagen schon durch die Zuchtvorschriften erfüllt werden, eine amtstierärztliche Prüfung ersetzen.
Aber das ist alles Zukunftsmusik.