Beiträge von Hundundmehr

    Ohoh :shocked: - na das ist ein Erlebnis, was mensch nu wirklich nicht braucht!

    Ich wünsche dir, dass du diesen Schock schnell und gut verarbeitest :bussi:

    Zur Reaktion deines Hundes: Der hat dich verdammt gut gelesen - und dir war es richtig, richtig Ernst mit deiner Botschaft: "Wir müssen jetzt ruhig sein, wir müssen jetzt wirklich richtig ruhig sein :shocked:"

    Das ist meine Vermutung - schau doch mal, ob du dich und deinen Hund da ein wenig wieder findest :bussi:

    Im Fall von Aoleon Mit 18 ein frisiertes Mofa fahren, fällt normalerweise unter das Jugendstrafrecht - und da gibt es niemals mehr eine Eintragung, die nach 20 Jahren noch Gültigkeit hat! Auch in diesem Fall würde ich lieber erst mal mehr hinterfragen, ob da nicht doch noch irgend etwas anderes mit hineinspielt, bevor ich "einfach so glaube", was die Leute da erzählen...

    Einfach so glauben, naja, ich war damals dabei. Darf ich das dann glauben?

    Der 18jährige Bengel aus einer der örtlichen "Flodderfamilien", da war es einfach Sippenhaft. Sein älterer Bruder saß grad mal wieder im Knast, der Vater saß ne lange Haftstrafe ab, die Schwester grad frisch im Entzug, da haben sie eben die Chance genutzt und dem jüngeren gleich mal eins übergebraten, nix Jugendstrafrecht. Aufgrund der Familiensituation wars Erwachsenenstrafrecht und die haben alles reingepackt was sie finden konnten.

    Hätte er mich damals nicht hinten drauf gehabt wärs vielleicht anders, aber so haben sie ihm ja noch Gefährdung anhängen können.

    Der Knabe war einer der anständigsten Jungs überhaupt, aber gegen Sippenhaft kommste nicht an. Und vor 20 Jahren erst recht nicht.
    Ich hab nur ne mündliche Verwarnung bekommen. Und wurd zur Seite genommen und eindringlich davor gewarnt mich mit so Leuten abzugeben. "Mädchen, so Abschaum wie der bringen nichts als Ärger! Halt dich besser fern, du bist doch ein gutes Mädchen."

    Die Löschungsfristen für das Führungszeugnis und das Zentralregister sind unterschiedlich lang; Die Löschungsfristen für das Führungszeugnis sind dabei KÜRZER als für das Zentralregister.

    Die Löschung für Einträge im Zentralregister wird nach 5, 10, 15 oder 20 Jahren vorgenommen, wobei die Löschungsfrist von 20 Jahren ausschließlich für Sexualstraftaten mit Jugend- oder Freiheitsstrafen gilt. Alles andere wird nach spätestens 15 Jahren gelöscht (§ 46 BZRG).

    https://www.juraforum.de/ratgeber/straf…s-und-wie-lange

    und

    https://dejure.org/gesetze/BZRG/46.html

    Wenn ein bestimmter Nachweis erforderlich ist, um den Hund zu (be)halten, muss dieser Nachweis bei Übernahme erbracht werden. Darauf sollte der Vermittler ganz klar achten.


    Dazu muss das Tierheim nicht übergriffig in den privaten Daten der Menschen rumstochern. Das sollte als freiwillige Selbstauskunft möglich und erforderlich sein. Sodass sichergestellt ist, dass der Hund bei diesem Halter verbleiben kann.

    und:

    Ist hier zwar nicht das Thema, aber gerade das Tierquartier ist sehr streng mit Übergaben von Hunden.

    Deswegen wundert mich dieser Fall auch so. Die haben schon alleine fürs "Hund kennenlernen" enorme Richtlinien.

    Möglicherweise stand für das Tierheim bei der Entscheidung, genau diesen Hund an die betreffende Interessentin heraus zu geben, auch folgender Aspekt im Raum:

    1. Für den Hund war aufgrund dessen Alters noch keine Haltungserlaubnis erforderlich. Es blieb noch Zeit, diese Auflage zu erfüllen. Dazu kommt:

    2. Die Frau hat sich angeboten, für das Fehlverhalten der Tochter einzustehen und den Hund nun selber zu übernehmen. Sie kannte den Hund, hat ihn möglicherweise auch schon mit versorgt und betreut, und war gewillt die erforderlichen Auflagen zu erfüllen, um diesem (wohl nicht so leicht zu vermittelnden, eben auch aufgrund der Auflagen) Hund ein zu Hause zu geben. Die (vermutlich nötige) Selbstauskunft, die ja auch rechtlichen Charakter hat, reichte dann in diesem Fall dem Tierheim.

    Ehrlich gesagt kann ich die Gründe des Tierheims für die Herausgabe dieses Hundes nachvollziehen - sie haben den Hund nicht IRGENDJEMANDEM gegeben, sondern wohl jemandem, der sich der Verantwortung für das Fehlverhalten des eigenen Kindes stellte.

    Da der Hund eben NOCH NICHT das Alter erreicht hatte, wo eine Übernahme nur gegen Vorlage der erfüllten Auflagen möglich ist, hat das Tierheim hier auch rechtlich richtig gehandelt.

    ... und wird sich womöglich selber ein Loch in den Bauch ärgern, genau in diesem Fall eine "Ausnahme" von den eigenen, eigentlich sehr strengen Übernahmeregelungen gemacht zu haben.

    Aber auch die Tierheime können den Menschen nur vor den Kopf gucken...

    .....

    So, und jetzt rechne ich noch mal ein wenig: Die Frau hat also eine Tochter, die mindestens 16 Jahre alt sein muss, evtl. auch schon volljährig (Freund, Geschäftsfähigkeit, Haltung eines eigenen Hundes zusammen mit dem Freund geben einen Rückschluss auf ein Mindestalter der Tochter). Die Mutter ist mehrfach straffällig geworden, auch wegen Drogen, aber auch wegen anderer Sachen (Diebstahl) - und DAS schon zu Zeiten, als sie schon die Verantwortung für ein Kind trug.

    Die eigene Tochter hat diesen Hund illegal beschafft und gehalten - und mit großer Wahrscheinlichkeit hatte die Mutter auch Kenntnis über die Illegalität in diesem Fall.

    Dann wird die Tochter noch betrunken in der Öffentlichkeit mit diesem Hund erwischt, und der Hund wird zu Recht eingezogen.

    Ich frage mich da, welches Mindestmaß an Verantwortung überhaupt vorliegen könnte, das für die Erlaubnis zur Haltung dieses Hundes spricht.

    Aber behauptet wird, einzig der Diebstahl von Marillentascherln vor ewig langer Zeit ist jetzt schuld an der Nichtzulassung der Haltung dieses Hundes - dabei hat die Mutter ja schon laaaaange "diese Zeiten" hinter sich gelassen und die entsprechenden Lehren daraus gezogen...

    Wer's glauben will...

    Ja, richtig. Genau den Eindruck habe ich auch - es gibt immer mehr, und scheint gang und gäbe zu sein, sich eigene, individuelle Ausnahmen zu basteln.

    Nur stehe ich auf dem Standpunkt: Nur weil es so verbreitet zu sein scheint, muss ich ja deshalb nicht selber auch so handeln.

    Denn damit erreiche ich nur EINES: Noch mehr Regelungen, noch mehr Einschränkungen

    Du, da bin ich ganz Deiner Meinung, alle, die sich nicht strikt daran halten (weil sie es nicht besser wissen oder denken, ihr Recht stünde über dem der anderen oder damit argumentieren: "Ist ja nichts passiert, soll sich nicht so haben") könnten Sargnägel sein, die zu noch mehr Regeln und Einschränkungen führen. Das Problem ist, viele merken nicht einmal, wenn sie sich ihre eigenen, individuellen Ausnahmen basteln.

    Wobei ich bei denen, die es tatsächlich nicht merken, noch irgendwo den Hoffnungsschimmer auf Einsicht habe.

    Wirklich schrecklich finde ich diejenigen, die sich tatsächlich dessen bewusst sind - und es trotzdem machen (über bestehende Regeln hinwegsetzen).

    Da wünsche ich mir tatsächlich eine strikte Anwendung der geltenden Regeln.

    Ohne darauf hinzuweisen: Aber andere machen das doch auch so!

    :hust: Naja .... wenn wir bei Prinzipien eng aus legen bleiben .... , dann wirds mau mit "ohne darauf zu hinzuweisen". Man weist oft schneller darauf hin, als einem selbst bewusst ist, weil man seine eigenen Meinungen, Einstellungen, Rituale, Gewohnheiten kaum noch selbst kritisch hinterfragt, also die Messlatte nicht mit gleichem Prinzip an sein eigenes Handeln legt.

    Hier musste ich jetzt schmunzeln - über mich selbst ... :ops:

    Ja, da bin ich nicht frei von, so ein wenig Selbstreflektion schadet nicht.

    Ich strenge mich aber an, ehrlich :nicken:

    Mein Leben, mein Handeln, meine Verantwortung.

    Das unterläge aber doch auch der Betrachtung anderer, nicht nur der eigenen Interpretation. Das ist ja gerade das Problem.

    Reden wir hier aneinander vorbei?:denker:

    Ich bezog mich auf bestehende Regeln, die für jeden gelten. Da gibt es keine Interpretation beim Handeln, wenn dieses gegen eine Regel verstößt.

    Was ich meine: Mache ICH einen Fehler, kann ich das nicht auf andere abwälzen, sondern muss selber dafür gerade stehen.

    Eben auch, wenn äußere, von mir nicht beeinflussbare Umstände, erst diesen Fehler ermöglicht haben.

    Ob die befugten Stellen dann, unter Berücksichtigung ALLER Umstände (wozu eben auch gehören kann, dass der Betreffende bisher unbescholten ist) entscheiden, eine weniger harte Strafe anzuwenden, liegt nicht in meinem Ermessen.

    Wieso einigen Menschen? Ganz viele halten sich nicht an Gesetze bzw. legen sie für sich selbst anders aus, empfinden es teilweise sicherlich auch so, als hätten sie dem Gesetz und den Regeln genüge getan. Das ist keine Ausnahme einiger weniger ist, sondern vieler.

    Ja, richtig. Genau den Eindruck habe ich auch - es gibt immer mehr, und scheint gang und gäbe zu sein, sich eigene, individuelle Ausnahmen zu basteln.

    Nur stehe ich auf dem Standpunkt: Nur weil es so verbreitet zu sein scheint, muss ich ja deshalb nicht selber auch so handeln.

    Denn damit erreiche ich nur EINES: Noch mehr Regelungen, noch mehr Einschränkungen.

    Und nur aus Prinzip ... Gott, bei solchen Forderungen sollte man aufpassen, dass einem Prinzipien (auf Rechtsbasis) nicht selbst auf die Füsse fallen, derart straff ausgelegt.

    Richtig.

    Da sollte ich wirklich fein aufpassen.

    Was ich auch tue.

    Dennoch bin ich nicht perfekt.

    Sollte es mir also trotz aller Umsicht mal auf die Füße fallen, dann muss ich dafür einstehen.

    Ohne darauf hinzuweisen: Aber andere machen das doch auch so!

    Mein Leben, mein Handeln, meine Verantwortung.

    Du musst eigentlich "nur" lernen, was dein Hund von dir braucht, um ganz normal, in Ruhe bzw in den völlig normalen und nötigen "Aufregungszuständen" draußen neben dir her zu laufen und mit dir kommunizieren zu können und zu wollen.

    Ich gehe mal mehr auf das von Hummel schon in Anführungszeichen gesetzte "nur" ein:

    Der Weg zu jedem Hund ist unterschiedlich, und hängt auch vom jeweiligen Menschen ab.

    Dabei ist jeder Weg sehr individuell, aber es reicht OFTMALS das eigene Wissen, die Empathie und die Intuition - schön gepaart mit dem sinnvollen Einsatz des eigenen Verstandes - um diesen Weg zum eigenen Hund zu finden.

    Dabei darf mensch aber nie vergessen, dass auch ein Hund ein Lebewesen ist, welches nicht "nur so und so" trainiert/angeleitet werden muss, um dann "so und so" zu funktionieren.

    Bei manchen Hunden ist das aber aufgrund ihrer gesamten Konstitution (z. B. genetisch vorgegebene, außergewöhnliche Abläufe, die nicht den normalen, von der Natur vorgegebenen Abläufen entsprechen) nur eingeschränkt oder gar überhaupt nicht möglich (nur mal als Beispiel: Deprivation).

    Eine große Hilfe, um spezielle Hunde überhaupt erst in einen lernfähigen Zustand zu versetzen, kann hier der Einsatz von Medikamenten sein.

    ...............

    Ich könnte hier noch seitenweise Vermutungen anstellen bezüglich des Hundes von Lagurus - angefangen bei der Prüfung der Schilddrüsenfunktion (bei der ich in dem Fall Sorge hätte, ob diese nicht schon beeinträchtigt ist aufgrund des langen Zeitraumes, den dieser Hund ja scheinbar schon Stress HAT).

    So etwas kann KEIN TRAINER leisten - außer Tierärzte mit zusätzlicher Qualifikation zum Verhaltensmediziner (mal als Beispiel: Maria Hense Tierärztin), die AUCH als Trainer arbeiten.

    Insofern: Einfach einen weiteren Trainer zu suchen, halte ich auch für rausgeschmissenes Geld. Es gibt aber auch Trainer, die eng mit Verhaltenstherapeuten zusammen arbeiten, gemeinsam ein individuelles Konzept für den jeweiligen Hund erarbeiten. Dazu muss aber erst mal der Kontakt zu einem solchen Verhaltenstherapeuten bestehen - ohne geht es nicht!

    Wie kann es dann sein, dass ihr der Hund ausgehändigt wurde?


    Geht mir nicht in den Kopf, dass jemand dann mal eben so einen Hund überreicht bekommt.

    Ja, geht mir auch nicht in den Kopf.

    VERMUTLICH hapert es da an einer Zusammenarbeit zwischen den Behörden, und - wenn ich es richtig mitbekommen habe - spielt hier auch die Jugend des Hundes noch eine Rolle? Das ist aber pure Vermutung.

    ................................

    Was mir bei solchen Sachen immer wieder einfällt, ist die Begegnung mit einer Listenhundhalterin in einem Freilaufgebiet, die ich da vor 2 oder 3 Jahren mal hatte.

    Im Gespräch mit ihr beim gemeinsamen Spaziergang habe ich erfahren, welche Mühen sie - gemeinsam mit ihrem Mann - auf sich nimmt, um mehreren Listenhunden ein gutes Leben bieten zu können, aus Liebe zu diesen Hunden.

    Für genau diese, so dermaßen verantwortungsvoll handelnde, Hundehalter/innen sind so Vollpfosten, die meinen, dass "so kleine Gesetzesbeugungen, - übertretungen oder eigene Auslegungen als Ausnahmeregelungen" doch nun wirklich als Bagatelle anzusehen sind, ein dermaßen großer Schlag in die Fresse, dass ich gar nicht so viel Essen kann wie ich :kotz:könnte...

    Sorry für diese Deutlichkeit - aber das musste jetzt mal raus :fluchen:

    Lagurus Danke erst mal für deine ausführliche Antwort :bussi:

    Zum Tryptophan: Alleine die zusätzliche Gabe reicht in manchen Fällen nicht aus. Der Grund dafür ist die Blut-Hirn-Schranke; Sie stellt einen "Engpass" für alles dar, was vom Blutsystem ins Hirn gelangt. Auch die Hormone "konkurrieren" um den Einlass durch diese Pforte ins Hirn - und manche Hormone setzen sich da mehr durch, zum Nachteil anderer Hormone. Es ist also gut möglich, dass trotz einer zusätzlichen Versorgung mit Tryptophan dieses gar nicht in ausreichender Menge ins Hirn gelangen konnte, um dort in Serotonin umgewandelt zu werden.

    Kennst du dieses Buch?

    Erklärt sehr gut die Zusammenhänge zwischen Hormonen und Verhalten, und gibt auch gute Tipps, oder zumindest Ansätze, wie ein aus der Balance geratenes Stresssystem wieder "einbalanciert" werden könnte.

    Deinen Schilderungen nach hege ich aber die Vermutung, meine Kenntnisse für eine Hilfestellung reichen selbst dann nicht aus, wenn ich dich und deinen Hund persönlich kennen würde. Tatsächlich habe ich den Eindruck, wirkliche Hilfe kannst du nur durch einen speziellen Tierarzt mit der zusätzlichen Qualifikation Verhaltenstherapie/-medizin bekommen.

    Meine Meinung ist aber nicht das Non-Plus-Ultra; Denk einfach mal darüber nach, ob und was da zutreffen KÖNNTE :smile:

    Die Reaktion deines Hundes ist aus meiner Sicht nur EIN EINZELNES Symptom; Dieses gezielt zu bearbeiten hilft mMn nicht, weil es nur auf ein Unterdrücken EINES Symptoms abzielt, die Ursache dafür aber weiter bestehen lässt. Das birgt die erhöhte Gefahr, dass sich dieses Verhalten ein neues "Ventil" sucht - und das kann noch weniger schön sein als das, was du derzeit hast.

    es gibt aktuell einen Fall da darf eine Hundehalterin die Sachkunde nicht ablegen wegen einer Vorstrafe (Ladendiebstahl) aus dem Jahr 2001.. d.h sie muss den Hund abgeben oder er wird eingezogen. Anderer Fall: hundebesitzerin hat die Sachkunde, liegt aber mit Lungenentzündung flach. Ihr mitbewohner (ohne Sachkunde) führt die 2 Hunde in Houdini-Montur (Maulkorb, halsband, Leine) kurz aufs Grün vor dem Haus, wird erwischt: strafe für die Hundehalterin von 3000€, der Mitwohner 1500€ und drohende Abnahme der Hunde aufgrund von "fehlender zuverlässigkeit"


    Und man tut es nicht weil... aus den selben gründen warum das OA hier in DE nicht reagiert. Personalmangel, Faulheit, keine Lust,...

    Unfassbar, so etwas ...

    Nein, das finde ich nicht unfassbar.

    Im ersten Fall (Ladendiebstahl vor 19 Jahren) habe ich so meine Zweifel, ob DAS tatsächlich der Hauptgrund ist; Wir haben hier nicht mehr Informationen, weshalb ich persönlich mir da noch gar kein Bild machen will.

    Im zweiten Fall: Sorry - aber die Besitzerin der Hunde hat sich freiwillig für die Haltung von zwei Hunden entschieden, für die es behördliche Auflagen (mindestens Sachkunde, evtl. sogar die Auflage, diese zwei Hunde NICHT GLEICHZEITIG ausführen zu dürfen) gibt. SIE weiß darum, und hat auch für den Notfall für einen auflagenkonformen Notfallplan zu sorgen. Statt dessen darauf zu bauen, sich solche "Ausnahmen" als "Kavaliersdelikt" zurecht basteln zu dürfen, finde ich allen anderen gegenüber unfair, die sich tatsächlich sorgfältig darum kümmern, solche "Ausnahmen" eben nicht zustande kommen zu lassen, sondern im Vorfeld schon für angemessene Maßnahmen Sorge tragen.

    Im Fall von Aoleon Mit 18 ein frisiertes Mofa fahren, fällt normalerweise unter das Jugendstrafrecht - und da gibt es niemals mehr eine Eintragung, die nach 20 Jahren noch Gültigkeit hat! Auch in diesem Fall würde ich lieber erst mal mehr hinterfragen, ob da nicht doch noch irgend etwas anderes mit hineinspielt, bevor ich "einfach so glaube", was die Leute da erzählen...

    Im Fall von Gina23 wird es sehr, sehr deutlich, weshalb ich solche Behauptung doch sehr differenziert betrachte, bevor ich mir da eine Meinung bilde: Da wird behauptet, nur wegen eines "Marillentascherl- und Maskendiebstahls" würde jetzt die Hundehaltung nicht erlaubt - Fakt ist aber: Es gab tatsächlich MEHRERE Vorstrafen, die die Verjährungsfrist von 10 Jahren jeweils immer neu verlängerte. Wenn die Frist also derzeit - aber nur, wenn kein neuer Vorfall diese erneut verlängert - in 2024 ausläuft, war der letzte Vorfall 2014, und das sind noch keine 6 Jahre her.

    Dazu kommt: Der Hund war illegal von der Tochter angeschafft worden, und diese hat sich BETRUNKEN mit dem Hund in der Öffentlichkeit gezeigt.

    Gerade in diesem Fall würde ich doch lieber mal den gesamten Rahmen betrachten, denn da kommt so einiges zusammen, was zumindest die Wahrscheinlichkeit auf eine Bewertung als "suspekt" deutlich erhöht. Meine Meinung.

    Wir haben ja nicht "nur" Jagen als Problem, er ist draußen immer unter Strom und ist angeknipst, sobald wir die Tür verlassen und grundsätzlich nicht dauerhaft gut ansprechbar, ich kann ihn nicht so runter fahren, dass er draußen wirklich sowas wie entspannt ist.

    Das ist das Kernproblem: "Dauerhaft unter Strom" heißt einfach, die Stresshormone sind schon beim Spaziergang sehr aktiv - und daraus resultiert das gesamte Verhalten.

    Ich kenne die Geschichte deines Hundes nicht, bin aber auch der gleichen Ansicht wie flying-paws:

    Ich würde mir da was Neues erarbeiten mit Beginn im Haus. Dir fehlt die komplette Basis für Deine Fragestellung oben.

    Lagurus Deiner Schilderung nach gerät das Stresssystem deines Hundes bei den Spaziergängen völlig durcheinander, der sympathische Teil des vegetativen Nervensystems ist dermaßen aktiv, dass ein ausgewogener Wechsel zwischen Spannung und Entspannung nicht möglich ist.

    Je länger dein Hund in dieser Verfassung bleibt, umso weniger hast du die Chance, ihn irgendwie "herunter zu fahren".

    Hier kam schon der Tip, dich mit ihm in deutlich reizfreieren, immer gleichen Umgebungen aufzuhalten; Diesen Tip würde ich noch kleinschrittiger umsetzen.

    Wie beim Welpen: Mehrere, dafür sehr kurze Lösegänge am Tag, in den ersten 2 Wochen tatsächlich immer nur der gleiche Gang.

    Sinn ist, schon die Erwartungshaltung deines Hundes herunter zu schrauben, auf: Es passiert NICHTS auf diesen kurzen Spaziergängen!

    Erst wenn du merkst, dass diese immer gleichen, kurzen Spaziergänge für ihn kein besonderer Stress IST, kannst du in kleinen Schritten anfangen, kurze, neue Umgebungen (auch mit wenig Stress) kennen lernen zu lassen.

    Parallel dazu gibt es zu Hause:

    - ausreichend Futter (ein gefüllter Magen macht satt und glücklich)

    - evtl. die Versorgung mit Tryptophan erhöhen (ist eine Vorstufe des Serotonin; dieses stärkt den Parasympathikus, welcher für Ruhe/Erholung des Organismus sorgt)

    - längere Kausnacks anbieten (Rinderkopfhaut, gefüllter Kong, nur mal als Beispiele)

    - ruhige Streicheleinheiten; hier kann z. B. Tellington-Touch sehr hilfreich sein

    - mentale Beschäftigung im Haus, die später auch nach "Draußen" transportiert werden kann

    Was ich bei einem Hund, der angesichts eines Reizes AUSFLIPPT, niemals machen würde: Ihn weiter diesen Reiz sehen lassen ...

    Reize, die den Hund dermaßen anknipsen - da gehe ich WEG!

    So weit weg, dass es dem Hund überhaupt erst mal möglich wird, wieder runter zu kommen.

    Erst DANN bleibe ich vielleicht mal stehen, drehe mich zu diesem Reiz um, und lasse den Hund mal einen Blick "riskieren" - um dann zu sagen: "Siehste - uninteressant; Komm, wir gehen noch weiter weg!"

    Pueppi.Schlappohr Beziehe das jetzt nicht auf Lola und dich - deine Lola hat schon die grundsätzliche Fähigkeit des SCHAUEN KÖNNENS mitgebracht (konnte das schon in anderen Situationen), weshalb du auf diese schon vorhandene Fähigkeit bei Wildsichtung zurückgreifen konntest - und es den von dir gewünschten Erfolg brachte. Das ist ein großer Unterschied zum Hund von Lagurus, bei dem ich hier eher ein grundsätzliches Problem in der Stressverarbeitung sehe.

    Was ich bei einem Jagdhund IMMER machen würde: Ihn seine jagdlichen Fähigkeiten erlernen und verfeinern lassen - im Team mit mir, mit Beute, die ICH vorgebe.

    Dazu gehört Spaß - und der fängt bei mir selber an: ICH muss Spaß daran haben, denn ohne diese Motivation, die ich mitbringe, bekomme ich keinen Spaß für die gemeinsame Arbeit mit mir in den Hund.

    Hat der Hund nach drei Bröckchen Futter keine Lust mehr auf die Suche - dann höre ich bei ZWEI Bröckchen auf ... lieber mehrere, kurze Einheiten, bei denen ich die Freude am TUN beim Hund erhalte ... als dem Hund durch Überforderung beizubringen, dass er die Suche selber abbrechen kann, wenn ihm danach ist (oder er Interessanteres in der Nase hat). Immer aufhören, wenn es am Schönsten ist - das ist eine "Lebensweisheit", deren Sinn heute dank der Wissenschaft erklärt werden kann, Stichwort Dopamin.