Beiträge von Hundundmehr

    Ja, die Verhältnisse sind echt nicht schön, so wie sie jetzt sind. Aber nochmal: Guck mal in einen durchschnittlichen Schweinestall. Da bleibt das ein Tierleben lang so.

    Diese suggestive Pseudoargumentation macht mich echt sprachlos...

    Jetzt hat gerade mal jemand anderes die Leitung übernommen und ich kann gut verstehen, dass er sich erst mal einen Überblick verschaffen möchte, bevor er überhaupt etwas entscheidet, verschiebt, vermittelt.

    Sehe ich grundsätzlich auch so.

    In diesem Fall geht mir allerdings ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Tom Bode gehört der Hof - und hat die ganze Zeit nichts von den dortigen Zuständen mit bekommen?

    Mehr noch: Er hält ja sehr viel von V.B., befürwortet das Ursprungsprojekt - und jetzt, wo das Amt "Schluss" sagt, kommt er als Retter?

    Mir tun sich da etliche Fragen auf.

    Wenn alle die, die in der Theorie wissen, wie man es besser macht, auch in der Praxis mit anpacken, auch dann würde die Last des gesamtgesellschaftlich produzierten Hundeabfalls nicht immer nur auf den Schultern ganz Weniger lasten.

    Nein.

    Es würde gar nicht so viel "Hundeabfall" produziert, wenn der Einzelne sich mehr Gedanken vor der Hundeanschaffung und bei der Hundehaltung machen würde.

    Hier hat es vor einigen Seiten flying-paws auf den Punkt gebracht mit diesem Beitrag:

    Ich habe selbst einige Jahre Hunde in Pflege genommen, trainiert und vermittelt. Es waren zu 80% Hunde mit massiven Problemen im Aggressionsverhalten. Sobald man das macht, spricht sich das rum ...verbreitet sich schlimmer als ein Virus. Und man bekommt Anrufe. Genau mit den Drohungen, die Vanessa Bokr in ihrem Statement schreibt: "Wenn sie den Hund nicht nehmen, dann lassen wir ihn einschläfern!"

    Anfangs wurde ich schnell hektisch bei solchen Aussagen. Dann bin ich in mich gegangen und mir war klar, dass es sich um eine Erpressung handelt. Ich habe fortan diese Leute gefragt: "Haben Sie sich für den Kauf ihres Welpen/Hundes damals entschieden?" Die Antwort ist ja immer: "Ja." Dann habe ich geantwortet: "Sehen sie, deshalb ist es ihre Verantwortung. Und, wenn sie entscheiden, dass sie ihren Hund umbringen wollen, dann ist es einzig und allein ebenfalls ihre Entscheidung. Wie damals bei der Anschaffung."


    Und genau so sehe ich das auch. Meist sind solche Leute nämlich null motiviert ihren eigenen Hund zumindest bis irgendwo was frei ist so zu verwahren, dass niemandem etwas passieren kann. Sie haben schlichtweg keinen Bock drauf. Und den Schuh, darf man sich auf keinen Fall anziehen, wenn man so etwas im Tierschutz macht.

    Die Verantwortung liegt beim Halter, und für diesen ist es einfach leichter, wenn er/sie an eine Institution gelangt, die nicht Nein sagen kann, sobald nur die Drohung im Raum steht, "der Hund würde sonst eingeschläfert".

    Ziemlich früh in diesem Diskussionsstrang wurden hier schon anhand der zur Verfügung stehenden Videos Zweifel daran geäußert, ob die dort zu sehenden Hunde tatsächlich zu den Problemfällen gehören, deren Resozialisierung der Hellhound Foundation am Herzen lag.

    Wie richtig diese Zweifel waren, hat V.B. in ihrem eigenen Statement bestätigt: Ihrer eigenen Einschätzung zu Folge waren 70% der Hunde einfach "unerzogen".

    Was letztendlich dazu geführt hat, dass dies so völlig aus dem Ruder gelaufen ist, kann ich nicht sagen.

    Eine große Rolle spielen dabei aber auch die Unterstützer dieses ganzen Projektes, die ja die Richtigkeit des Handelns von V.B. bestätigten.

    Auch ein Versagen der Ämter sehe ich hier nicht - eigentlich eher das Gegenteil: Sowohl im Statement von Tom Bode als auch im Statement von Vanessa Bokr ist zu lesen, dass das Veterinäramt sich sehr wohl gekümmert hat, und sehr lange Zeit ließ, um die erforderlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen.

    Erst als klar wurde, dass V.B. gar nicht willens ist, die erforderlichen Auflagen tatsächlich zu erfüllen und einzuhalten, wurde gehandelt.

    Die bisher hier gezeigten Videos strotzten vor mangelnder Empathie im Umgang mit den Hunden.

    Ich hätte eine komplette Schließung dieses Hofes begrüßt; Möglicherweise ändern sich jetzt die Haltungsbedingungen, weil die Anzahl der Hunde nun tatsächlich so weit beschränkt wird, wie erforderlich.

    An den Trainingsmethoden ändert sich jedoch nichts.

    Hummel Eigentlich sollte ich mich ja darüber freuen, dass jetzt endlich mal ein Mali-Besitzer solch klare Worte spricht über dieses Klientel, dass sich nun diese Rasse als Mode ausgesucht hat.

    Uneigentlich finde ich es aber auch nur traurig - zumal ich in meinem Umfeld (zum Glück nicht näheren) 2 dieser Beispiele habe.

    Von den Persönlichkeitsdefiziten, die durch diesen Hund irgendwie kompensiert werden sollen, rede ich besser nicht...

    Hm... was fällt mir da zu meiner Rasse (Golden Retriever) ein?

    Ein bildschöner Hund, der Heile-Welt suggeriert (die sind ja sooooo lieb...).

    Was könnte Menschen dazu bewegen, sich solche "Eigenschaften" zu kaufen?

    :???:

    Bin ich..... und der ist nicht dick.... ich hab Zeugen Schaefchen2310  Sambo71  Hundundmehr ich rufe noch mehr wenn du mir nicht glaubst :(:lol:

    Heftig! :lol:

    Da bin ich - und kann hasilein75 nur zustimmen: Zumindest beim letzten Treffen war da kein Gramm Fett dran an dem Hund.

    Er ist sehr athletisch (durchtrainierter Leichtathlet, kein Schwarzenegger). Aber schau doch selber in den Fotothread von hasilein rein ;)

    Aber ich kenne zum Beispiel richtig fitte, robuste Chis oder Papillons mit 2-3kg, die würde ich im Traum nicht als Qualzucht betiteln wollen. Die andere Seite gibt es da aber auch.

    Das Problem bei diesem Gewicht ist aber die deutliche Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Nachzucht, die als Erwachsene UNTER diese Gewichtsgrenze von 2 kg fallen.

    Damit einher geht dann aber auch eine deutliche Erhöhung der Qualzuchtmerkmale, wie

    - Augen, die nicht mehr genügend in der Augenhöhle eingebettet sind

    - zu kleine Schädel für Gehirn, aber auch Zähne und Nasenfunktion

    - nicht mehr schließende Fontanellen

    - zerbrechliche Knochen

    - keine ausreichender Platz für Organe wie Herz und Lunge

    Bei Riesenwuchs "verbrauchen" sich dafür die Organe schneller, das Herz beispielsweise muss viel mehr leisten. Aber auch der Bewegungsapparat wird durch zu viel Masse viel früher verschleißt.

    Mir gefällt z. B. die doch sehr enge Eingrenzung der Größe bei meiner Rasse (Golden Retriever) von 51-56cm für die Hündinnen, und 56-61cm für die Rüden, weil hier ein "Ausbruch" nach unten oder oben sehr unwahrscheinlich ist.

    vor 10 Seiten oder so wurde mal erwähnt, dass Hunde unter 10 KG ggf auch Qualzucht sein können.

    Das Augenmerk liegt hier auf "ggf. sein können".

    Sicher kommt es hier auch auf die ursprüngliche Rasse an.

    Bei einer Rasse, die ursprünglich um die 40kg Gewicht hat, eine Zwergform zu züchten mit einem Gewicht unter 10kg, hat diese Zwergzüchtung sicher andere Auswirkungen, als bei einer Rasse mit einem Ausgangsgewicht um die 15kg.

    Was sicher ist: Kleinsthunde zeigen schon gesundheitliche Probleme, die durch eine weitere Verkleinerung noch massiv verstärkt werden.

    Genauso wie die Verstärkung von großwüchsigen Hunden auf Riesenwuchs.

    Caniden sind nicht dafür gemacht andere Caniden außerhalb ihres Familienverbandes toll zu finden, da wird sich nie nett Hallo gesagt und dann seiner Wege gegangen.

    Grundsätzlich ja.

    Canis lupus familiaris (Haushund) hat hier eine Sonderstellung, weil er ein HAUSTIER ist.

    Domestiziert, über Jahrtausende angepasst an ein enges Zusammenleben mit dem Menschen.

    Das hat vor Allem Änderungen in der Gehirnentwicklung mit sich gebracht.

    Infantilisierung gehört allerdings nicht dazu.

    Es gibt tatsächlich nun auch Hunderassen, die auf generelle Verträglichkeit und kindlich bleibendes Verhalten selektiert sind

    Das ist jetzt nicht dein Ernst? :shocked:

    Es ist gerade die Selektierung auf ausgeprägtes Wehrverhalten, die zu Lasten einer "Verträglichkeit" geht.

    Diese "Verträglichkeit" ist übrigens ein Zusammenspiel zwischen "Erhalt der eigenen, körperlichen Unversehrheit" und der Fähigkeit, soziale Bindungen eingehen zu können.

    Sonst könnte nämlich kein Wolf sein Stammrudel verlassen und sich auf Partnersuche begeben, um seinerseits ein Rudel gründen zu können.

    Wobei es auch etliche Beispiele in der Literatur gibt, wo diese Partnersuche erfolglos blieb, und ein fremder Wolf sich einem anderen, fremden Rudel angeschlossen hat.

    Überleben ist der Grundantrieb für jede Spezies, und Canis lupus hat hier die Fähigkeit zu sehr ausgeprägtem sozialen Verhalten (leben in einer Gemeinschaft) als bewährte Überlebensstrategie entwickelt.

    Beim Haushund hat sich im Laufe der Domestikation das Bedürfnis zur Rudelbildung verwaschen, und ist einer allgemeinen Bindungsfähigkeit an eine andere Spezies, dem Menschen, gewichen.

    Dazu gehört die Anpassung an das menschliche Umfeld, in dem andere Regeln gelten als in einer Welt von menschenunabhängig lebenden Rudeln ihrer nicht-domestizierten Verwandten.

    Damit den Bogen zum Ausgangsthema: Es ist eine Regel der Menschenwelt, nicht ungefragt jeglichen Kontakt zuzulassen.

    Diese Regel einem Hund nahezubringen, ist Aufgabe eines jeden Hundehalters.

    Dies so wahllos, willkürlich und auch dilettantisch zu tun wie der Hundehalter in diesem Thema, ist für mich ein Grund diesen Hundehalter zu meiden - und dadurch auch seinen Hund.