Beiträge von Hundundmehr

    Natürlich ersetzen Webinare nicht die Seminare vor Ort, und/oder die Erfahrung, aber so als Auffrischung, und sich neues Wissen aneignen, eine Super Idee, finde ich 👍

    Genau das: Sie können inhaltlich sehr qualitativ sein (was auf den Veranstalter ankommt), aber sie können den inhaltlichen Austausch mit anderen Züchtern, die rassespezifischen Aspekte, den Erfahrungsaustausch mit Menschen, die mehr Wissen über die Materie haben, etc. einfach nicht ersetzen.

    Erfahrungsgemäß ist da die Gefahr sehr groß, dass der Teilnehmer an solchen Webinaren nur das mitnimmt, was er glaubt verstanden zu haben, und sich daraus sein eigenes Weltbild "bastelt".

    Basierend auf diesem Webinar-Wissen vertritt diese Vermehrerin ja absolut überzeugt diese Verpaarung zweier Rassen, deren Züchtung für jede einzelne Rasse betrachtet schon sehr fraglich ist - und macht dies in der Überzeugung, dass dabei etwas Besseres als Ergebnis rauskommt.

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    Ich bin diese Seite mit den "Nachweisen" ziemlich überflogen um herauszufinden, worauf ihre "fundierten Kenntnisse" beruhen, die sie dazu befähigen eine gesündere FB zu produzieren.

    Dabei ist mir aufgefallen: Sie bietet ja auch Ernährungsberatung an - und die einzige "Qualifikation", die dazu zu finden ist auf ihrer Seite ... ist ein Wochenendseminar ... wtf?

    Verstehst du, wie ich das meine?

    Mal nur zur Verbildlichung: Ich kann ja nicht eine Dienstleistung als Frisör anbieten, weil ich mir zu Lockdownzeiten ein You-Tube-Video angesehen habe, wie ich meinem Mann/meinem Kind mit dem Rasierer einen Kurzhaarschnitt verpasse.

    Ja, völlig irre finde ich das auch.

    Was vor Allem auch noch wichtig ist: Welches Sozialverhalten kann man von Hunden erwarten, deren Gehirnentwicklung durch eine gestörte Mutterhündin-Welpen-Beziehung geprägt ist?

    Die Abneigung/Ablehnung einer Hündin den Welpen gegenüber ist ja auch bei "überwachter Säugung" durch den Menschen spürbar für die Welpen, und auch das fehlende bzw. sogar schmerzhafte Pflegeverhalten legt Verknüpfungen im Gehirn an, die lebenslang Auswirkungen auf Empfinden und Verhalten haben.

    Das sind Deprivationsschäden mit Ansage - und die kommen dann zu den gesundheitlichen Problemen noch obendrauf.

    Aber das ist, wenn Menschen meinen sich über Tageswebinare* ein wissenschaftlich fundiertes Wissen angeeignet zu haben, welches sie zu einer genetisch wohlüberlegten Zucht befähigt.

    Einfach nur zum :kotz:

    Huch, * vergessen zu erklären: Ich habe mir auf der Seite mal angesehen, wie diese "Züchterin" ihr "qualifiziertes Wissen" erhalten hat ... Webinare, für die sie "erfolgreiche Teilnahmebestätigungen" erhalten hat...

    Mit diesem "Wissen" kann man natürlich gut hausieren gehen ... gibt ja genug, die sich davon beeindrucken lassen.

    Nun ja - es gab immer schon Hundehalter, die eigentlich nur ihren Kindheitstraum vom "lebendigen Plüschtier" erfüllt haben, und absolut keinen Schimmer haben von Hundebedürfnissen und wie man diese erfüllt.

    Mit wachsender Hundepolulation, wozu eben auch die deutlich gestiegene Vereinfachung der Hundehaltung beigetragen hat, ist natürlich auch dieser Anteil an Hundehaltern gestiegen, der sich mit einem Hund diesen Kindheitstraum erfüllt ohne allerdings überhaupt irgendeinen Gedanken an die speziellen Bedürfnisse dieser Lebewesen zu verschwenden.

    Die Pandemie und damit verbundene "Zwangsfreizeit" (ja, Mobiles Arbeiten ist keine Freizeit, aber auch das ermöglichte eben, einen Hund halten zu können ohne ihn den ganzen Tag alleine zu lassen) hat das Problem noch mal verstärkt.

    Auch hier reichte das Denken etlicher Menschen nicht weiter als von heute bis zum nächsten Frühstück - wie die Hundehaltung aussehen soll, wenn wieder die vorpandemischen Alltagsroutinen greifen, hatten viele Neuhundehalter nicht auf dem Plan.

    Grundsätzlich: Den Opa verstehe ich sehr gut; Sein Hund gab ihm Halt, und sich jetzt ein Leben ohne Hund vorzustellen birgt das Gefühl, jetzt nur noch auf den Tod zu warten ... Scheixxxvorstellung.

    Auf der anderen Seite stehen da die Bedenken der Familie, die nicht unberechtigt sind.

    Trotzdem finde ich die Richtung, in die deren Gedanken aufgrund dieser Bedenken gehen, äußerst übergriffig.

    Statt den Opa als "stur" einzuordnen, würde ich versuchen, mit ihm gemeinsam alle Probleme, die ein Welpe seiner Wahl mit sich bringt, Punkt für Punkt durchzugehen und nach gangbaren Lösungen suchen.

    Vor etlichen Jahren habe ich einen Mann, der auch Anfang 80 und mit Gehstock unterwegs war, und dessen zu dem Zeitpunkt gerade mal 3 Jahre alte Schäferhündin kennengelernt.

    Da passten die Rahmenbedingungen ganz hervorragend, sowohl die Erziehung als auch die Haltung dieser als Welpe für ihn angeschafften Hündin machte dieser Mann aufgrund seiner Erfahrung "mit links".

    Gehen tut das, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

    Für unseren mittlerweile verstorbenen Freund wurde ein Dogsitter organisiert, als er nicht mehr in der Lage war seinen Hund ausreichend selber zu versorgen. Dieser hatte sich in die Hündin verliebt, und es war dann irgendwann klar, wo die Hündin ihr neues zu Hause findet, wenn unser Freund stirbt.

    Das ist dann übrigens auch testamentarisch so festgelegt worden, damit es nicht im Nachhinein irgendwelche Streitigkeiten gibt.

    Es gibt also Lösungen, vielleicht auch die Option eines älteren Hundes, der auf einer Pflegestelle ist, und wo er hin zurück kann, wenn der Opa aus welchen Gründen auch immer als Dauerlösung ausfällt?

    In jedem Fall würde ich die Bedürfnisse des Opas weder übergehen, noch ihm einfach irgend etwas aufzwingen ohne sein Einverständnis.

    Mein persönliches Empfinden: Das ist nicht Sturheit, sondern "seelische Not", die seine Vorstellungen bestimmt.

    Sich damit vernünftig und lösungsorientiert gemeinsam befassen wäre der Weg, der diesem alten Mann gerecht wird.

    Ich drücke die Daumen für eine Möglichkeit, die für alle tragbar und angenehm ist: Den Opa, den Hund und die Familie.

    Und anbinden geht natürlich nicht.

    Ich hatte zu diesem Zweck eine Kette mit Karabiner an der Kopfstütze der Rückbank befestigt.

    Da kam ich ran über die Seitentür, habe Amigo daran festgemacht, und konnte dann bequem die Heckklappe öffnen, und selber ganz ruhig und gelassen die üblichen Handgriffe fürs Aussteigen der Hunde erledigen.

    Ist vielleicht auch bei dir möglich?

    Wenn die Hunde gewohnt sind, dass es nach der Autofahrt Action gibt, dann spulen die sich gegenseitig im Auto schon hoch und haben bei Ankunft schon ein amtliches Erregungslevel. So ist es zumindest hier bei den Pappenheimern im jagdlichen Einsatz, bei denen die Hunde aus dem Zwinger ins Auto kommen, die steigern sich beim Einsteigen schon rein und im Auto legen sie noch drauf. So eine Gruppe dann ungesichert aus den Auto rasen zu lassen, ist risikofreudiger als nötig.

    Hormone machen Verhalten, ganz einfach.

    Zusätzlich kommt noch die Gruppendynamik dazu, die das Handeln dann bei allen Hunden zusätzlich in die Richtung vorgibt, die genetisch (rassetypisch) einfach hoch veranlagt ist: Jagdmotivation.

    Was in dem einen Artikel hinsichtlich Tötungsabsicht bei Jagdhunden im Vergleich Früher vs. Heute gesagt wird, ist natürlich Schwachsinn; Ein kunterbunt zusammengewürfelter Anriss unterschiedlicher Aspekte, um die selbst-zusammengeschusterten Schlüsse zu belegen - nennt sich Pseudoargumentation.

    Aber warum sollen Hunde auch ohne Leine nicht hören können, bzw. kaum ist das Auto offen, losstürmen?


    Das ist Alltagsgeschehen.

    Das hat doch jetzt aber nur bedingt etwas mit deiner Aussage zu Kontrollierbarkeit aufgrund Gehorsam zu tun?

    Kontrollierbarkeit setzt sich aus etlichen Faktoren zusammen, einer davon ist auch sicher Gehorsam.

    Aber es ist ein einzelner Faktor.

    Andere Faktoren sind:

    - alltagsübliche Umgangsrituale

    - Konditionierung

    - Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit

    - Interessenkonflikte

    - Erregungslage

    Im Jagdtunnel war Amigo z. B. nicht mehr über Gehorsam kontrollierbar.

    Die Kontrolle konnte ich da ausüben über eine Mischung aus

    - Konditionierung (Abbruch als Reflexhandlung über ein bestimmtes Signal)

    - Gewinnen des Interessenkonfliktes durch Beutefixierung (Apportel hatte höhere Bedeutung als Reh/Hase/Eichhörnchen)

    - Kooperationsbereitschaft (jagen im Team war IMMER erfolgreich)