Ja draußen ruf ich sie zu mir, lass sie neben mir sitzen, zeige das Dummy, werfe und gebe ihr das Kommando es zu holen, sie rennt auch zielstrebig drauf los, aber überrennt es dann und ignoriert es.
Nur werfen ist langweilig, weil sie da 1. immer sieht wo das Dummy hinfällt, und 2. die Entfernung dauerhaft zum Gähnen ist.
Die Aufgabe, die du ihr bietest, ist nicht interessant und damit lohnenswert genug.
Zu Beginn, damit der Hund überhaupt erst mal auf den Geschmack kommt, kannst du mit hochwertiger Futterbelohnung arbeiten.
Aber um den Hund zu der Erkenntnis zu bringen, dass er bei der Apportierarbeit tatsächlich sein Jagdbedürfnis leben kann, musst du schon etwas einfallsreicher und auch vielfältiger bei den gestellten Aufgaben sein.
Deine Hündin ist nicht im "Arbeitsmodus", so wie du sie beschreibst bei der Ausführung des (Nicht-)Apports.
Arbeitsmodus heißt, sie will und ist bereit, die ihr gestellten Aufgaben zu erledigen - und genau das macht sie ja nicht.
"Wie wecke ich bei meinem Hund die Neugier/den Willen auf das Apportieren?"
Das ist ein sehr weites Feld, zu weit, um das hier wirklich gut rüberbringen zu können, weil es sehr individuell auf den jeweiligen Hund zugeschnitten wird.
Der Anfang dafür ist: Mache den Apport zu einer Ressource - eine Ressource, die du verwaltest!
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Mein Vasco hatte null Interesse am Apport, als ich mit ihm im Alter von 3 Jahren damit anfing.
Bei ihm war der Schlüssel Spiel, um die Begeisterung für den Apport zu wecken.
Ein kurzes, stark aufgepushtes Spiel, bei dem ich das Apportel nur einige wenige Meter weit warf, und er für das Bringen dann eine besonders hochwertige Belohnung bekam (es reichte, wenn er es mir in die Nähe brachte und ausspukte, um sich dann die Belohnung abzuholen) - und dann habe ich das Apportel weggepackt.
Erst als ich merkte, er war enttäuscht dass es vorbei war, habe ich noch anschließend EINE Markierung (das Dummy geworfen) gemacht - ohne Impulskontrolle (also vorheriges Absitzen), einfach mit einem begeisterten "Apport!!!" geworfen - und mich gefreut wenn er lossprintete und mir das Dummy brachte.
Gefreut, belohnt - und das Dummy weggepackt.
Ich bin viele kleine Schritte gegangen, immer mit viel Spaß und vor Allem Begeisterung bei meinem Hund (und ja: ich habe ihn massiv getriggert, indem ich ihm eigene Begeisterung vorlebte...) - und ich habe die Einheiten immer kurz gehalten, also darauf geachtet aufzuhören, bevor Vasco keine Lust mehr hatte.