Warum bleiben wir nicht einfach mal bei diesem Hund, der in einem öffentlichen Park mit einem Pferd minutenlang gekämpft hat, ohne durch irgendeinen Menschen aus diesem Tunnel herausgeholt werden zu können.
Dieser Hund hat eine Grenze überschritten, die ihn als Gefahr für die Umwelt einstuft.
Er hat einem Pferd mehrere Bissverletzungen zugefügt, dabei die rassetypische Veranlagung gezeigt, sich zu verbeißen.
Dabei hat er eine Größe und Körperkraft, die das Potential großen Schadens beinhaltet.
Als Auslöser für dieses Verhalten hat die bloße Anwesenheit des Pferdes (mit Reiter) gereicht, um den Hund alle Eskalationsstufen überspringen zu lassen und direkt in den Angriff mit Beschädigungsabsicht zu gehen.
Wie sollte das Training aussehen, um diesem Hund sicher beizubringen die normalen Eskalationsstufen wieder einzuhalten?
Welche Sicherungsmaßnahmen sind notwendig, um einen solchen Vorfall zukünftig sicher zu vermeiden?
Was hat den Hund veranlasst, dieses Verhalten zu zeigen?
Wer kann einen solchen Hund sicher einschätzen, führen und trainieren?
Gerade der Auslöser für dieses Verhalten ist wichtig für ein entsprechendes Training - aber diesen Auslöser herauszufinden, ist sehr schwierig bis hin zu unmöglich.
Wenn eine Grenze (in diesem Fall ist damit das Überspringen aller Eskalationsstufen hin zum Beschädigen-Wollen gemeint) einmal überschritten ist, fällt das nächste Überschreiten noch mal leichter.
Vor Allem, weil der Hund selber keinerlei Schaden (aus dem er hätte "klug" werden können) davongetragen hat.
Für diesen Hund war der Angriff auf das Pferd ein voller Erfolg, er verbucht dies als "positives Ereignis".
Viele hier wissen selber, wie schwer es ist einen Hund zu trainieren, der schon mal Jagderfolg (also z. B. auch eine schöne Hatz) hatte - denn dann muss gegen dieses Erfolgserlebnis und die damit verbundene Dopaminausschüttung gearbeitet werden.
Dieser Hund ist also jetzt eine sehr große potentielle Gefahr - was passiert jetzt mit ihm?
Zum Halter kann er nicht, denn dieser ist unfähig und völlig uneinsichtig.
Der Hund muss zunächst also in eine "Sicherheitsverwahrung", bis sich jemand findet, der mit ihm außerhalb der Öffentlichkeit trainiert.
Wie groß ist denn die Chance darauf, jemanden zu finden?
Ich finde das Argument: "Aber er hat doch keinen Menschen oder einen anderen Hund angegriffen, deshalb ist er doch gar nicht so gefährlich und kann doch sicher bei kompetenten Händen ein normales Hundeleben führen" (so in etwa ist hier geschrieben worden) äußerst fahrlässig, weil es völlig außer acht lässt, WELCHE Grenze dieser Hund überschritten hat.
Dazu ist auch nicht bekannt, warum er diese Grenze überschritten hat.
Es kann also niemand sagen, wann und bei welchem Anlass er diese Grenze wieder überschreitet.