Beiträge von Hundundmehr

    Joa... Ich wuesste aktuell keinen einzigen Hund, der nicht schon uralt ist, der diese Tests ohne Training bestehen wuerde. Und ich rede jetzt nicht von Hunden die auffaellig waren..

    Wuerde man also jetzt anfangen Hunde 'einfach so' zu ueberpruefen (und das so wie bei der Ueberpruefung von auffaellig gewordenen Hunden oder den Listenhunden!), dann haetten mAn sehr, sehr viele HH ein gewaltiges Problem..

    Ich frage mich ja, wie viele Menschen diesen Wesenstest (ohne vorherige Information, dass dies nur ein Test ist) bestehen würden. Also nicht zurück pöbeln und / oder aggressives Verhalten zeigen, wenn man bedroht wird ohne der Möglichkeit die Situation zu verlassen oder Hilfe zu holen. |)

    Das stimmt so aber nicht ganz - *Sascha* hatte eine Skala hier eingestellt, ab welchem Grad/welchen Merkmalen "Aggression" als gefährlich eingestuft wird.

    Drohen alleine, als Merkmal für Aggression, reichte meiner Erinnerung nach nicht aus für eine Einstufung als "gefährlich".

    Im hündischen Sozialverhalten ist das gesamte Drohspektrum ein Mittel, um beschädigende Eskalationen zu vermeiden.

    Völlig vergessen zu beantworten, WARUM ich das so mache:

    Ich halte meine Hunde zu meinem eigenen Vergnügen.

    Dabei habe ich mir ein denkendes und fühlendes Lebewesen ins Haus geholt, mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen.

    Hunde sind Lauftiere, und haben von der Natur 3 Gangarten mitbekommen, die sie auch frei bewegen können müssen.

    Dabei selber entscheiden zu dürfen, wann sie welche Gangart einsetzen wollen, gehört für mich zwingend zur Lebensqualität eines Hundes, weil es eine biologische Vorgabe bei Hunden ist.

    Wie handhabt ihr das? Was dürfen eure Hunde im Freilauf und was nicht - und vor allem, warum?

    Im Freilauf dürfen meine Hunde tun und lassen was sie wollen - bis ich etwas anderes sage.

    Was sie nicht dürfen: Außer Sicht gehen - denn dann sehe ich nicht mehr was sie machen, und kann dementsprechend keine Kontrolle ausüben.

    Wobei es für Letzteres tatsächlich auch eine Ausnahme gab: Bei der "Arbeit", wenn sie von mir auf ein Apportel geschickt wurden, konnte es terrainbedingt vorkommen, dass sie zeitweise außer Sicht waren.

    Das ging allerdings erst ab einem bestimmten Ausbildungsstand, als ich mir sicher sein konnte dass sie sich nicht mehr von irgend einem anderen Reiz von ihrem Arbeitsauftrag ablenken ließen.

    So, das erst mal grundsätzlich.

    Jetzt habe ich mit diesem Begriff "Freiheit" so meine Probleme...

    Ich bin ein erwachsener Mensch, der seine eigenen, freien Entscheidungen trifft.

    Wirklich frei sind diese aber nicht, denn als Mitglied einer Gesellschaft gibt es Regeln, die bei diesen Entscheidungen berücksichtigt werden müssen.

    Das gilt auch für Hunde, und es ist meine Aufgabe, ihnen diese Regeln beizubringen, an die sie sich halten müssen wenn ich ihnen eine freie Bewegung mit eigenen Entscheidungen gewähre.

    In unseren Wäldern (NRW) geht dieses "einfach mal den Weg verlassen und im Unterholz nach Lust und Laune stöbern" nicht.

    Also lehre ich meine Hunde Wegetreue, eine Regel, die für den Freilauf zwingend nötig ist.

    Natürlich gibt es auch Bereiche, in denen meine Hunde stöbern dürfen; Das sind aber Bereiche, in denen dies möglich und erlaubt ist - aber auch hier ist der Hund nicht völlig frei in seinem Handeln, denn zumeist bestimme ich das Ende des Stöberns.

    Ein weiterer Aspekt ist eine Verlässlichkeit im Verhalten; Ich muss mich darauf verlassen können, dass mein Hund von sich aus lieber Ärger aus dem Weg geht, so lange er dazu die Möglichkeit hat, und sich nicht auf jede "Einladung zum Kräftemessen" einlässt.

    Ein weiterer Punkt, auf den ich mich auch verlassen können muss: Er rennt nicht hirnlos zu einem interessantem Reiz hin, sondern überlegt erst mal, verharrt also erst mal oder wird deutlich langsam.

    Ein Zeitfenster, welches ich nutzen kann um ihm mitzuteilen, dass er jetzt erst mal keine eigene Entscheidung fällen sondern die meine abwarten soll.

    All das sind Regeln, die der Freiheit meiner Hunde im Freilauf Grenzen setzen.

    Dabei gebe ich mir große Mühe, meine Hunde so zu erziehen und sie das Notwendige zu lehren, dass ich ihnen größtmögliche Freiheit gewähren kann.

    Eine Freiheit, die durch Regeln geregelt ist, damit keine Grenzen überschritten werden, die Schaden zur Folge haben.

    Schaden für sie selbst, für andere, für mich.

    Cherubina

    Danke erst einmal für deinen ausführlichen Beitrag.

    "Konträr" meinte in dem Fall: "Realistische Einschätzung des Tierheims" versus " Irrige Einschätzung der Halterin".

    Die Einschätzung der Halterin entsprach nicht der Realität, die sich ihr jetzt zeigt.

    Was ich nachvollziehen kann - nachvollziehen, aber dennoch nicht befürworten - ist die derzeitige Gefühlslage deiner Freundin, dass sie diesen Hund behalten will, jetzt wissend, dass er ein deutlich größeres Gefahrenpotential bedeutet als zunächst von ihr eingeschätzt.

    Ich persönlich bezweifel aber sehr stark, dass deine Freundin sich der tatsächlichen Tragweite bewusst ist, und ihr Wunsch eher auf ihren Gefühlen als auf einem realen Einschätzen des Ist-Zustandes und der daraus resultierenden Zukunftsperspektive für ein Zusammenleben mit diesem Hund beruht.

    Deshalb wünsche ich mir Prüfer, die kein Auge zudrücken, sondern den Hund realistisch einschätzen - zum Wohle des Hundes, zum Wohle deiner Freundin ... und auch zum Wohle der Umwelt.

    Mir geht's eher darum was sich im Beitrag über meinem zusammen gereimt würde

    Was wurde denn bitte "zusammengereimt"?

    Das sind Zitate, aus den Beiträgen der Userin.

    Wenn du mitgelesen hättest, wüsstest du auch, dass in Hessen nicht die Fähigkeit des Halters ausschlaggebend ist, um eine Haltungserlaubnis zu bekommen.

    Besteht der Hund dort den Wesenstest nicht, bekommt der Halter nicht die Erlaubnis ihn weiter zu Halten.

    Das hier:

    Dass der Hund problematisch ist, hat das Tierheim durchaus kommuniziert. Er kam wegen nicht näher beschriebener Beißvorfälle ins Tierheim und die Abschlussuntersuchung beim Tierarzt wurde abgebrochen, weil er den "fressen" wollte.

    steht völlig konträr zu diesem hier:

    Meine Kollegin hat den Hund halt völlig anders erlebt und kennengelernt

    Das Resultat daraus ist:

    und das Problem sicher unterschätzt.

    Bearbeitet wird das jetzt so:

    Mir behagt der Trainer nicht, aber das ist ein anderes Thema.

    Einen Trainingserfolg sehe ich bislang überhaupt nicht.

    weshalb sie jetzt darauf hofft:

    Meine Kollegin hofft tatsächlich auf einen nicht so streng durchgeführten Wesenstest und viele zugedrückte Augen.

    damit ihr Hund das Ergebnis: "Geringes Gefahrenpotential, deshalb Haltung genehmigt." bekommt - obwohl sie weiß, dass das Potential dieses Hundes tatsächlich so groß ist, dass eine Haltungsgenehmigung verwehrt werden müsste.

    :denker:

    Die Prüfer sehen und erleben den Hund vor Ort, und ich hoffe sehr, dass sie ihn realistisch einschätzen.

    Bei einem Golden in dem Alter wäre dieses Jagen und wild Drumrumhüpfen jetzt auch nichts Ungewöhnliches, wenn ihm nicht von Beginn an beigebracht worden wäre, dass Radfahrer Nicht-Beute sind...

    Ohne Frage bringen Schäferhunde genetisch-rassetypisch da noch mal "eine gute Schippe mehr" von mit, keine Frage. Wobei hier ja auch noch ein entsprechendes Training dazu kommt, denn die Anlagen, die dort gezeigt werden, sind ja gewollt.

    Umso ätzender, wie sorglos die Halter dieser Hunde damit in der Öffentlichkeit umgehen, und wie unbeholfen sie dort agieren.

    Schon alleine der Fakt, keine Anbindemöglichkeit (Halsband oder Geschirr) am Hund im Freilauf zu haben, zeigt mir hier ... zumindest einige inaktive Gehirnzellen bei den Haltern :pfeif: