Beiträge von Hundundmehr

    Woher soll denn ein Forum das wissen, welche Medikamente du deinem dem Forum unbekannten Hund geben darfst.......

    🙈

    Es hätte sein können, dass jemand Erfahrung damit hat.

    Ja, mit seinem eigenen Hund.

    Hier kennt aber niemand die Vorgeschichte deines Hundes, evtl. gibt es da ja etwas, was eine normale Schmerzmedikation komplizierter macht.

    Ein weiterer Gedanke dazu:

    Es ist nicht immer sinnvoll, Schmerzen so zu unterdrücken dass gar kein Schmerz mehr da ist.

    Schmerzen sind für den Organismus auch ein Signal, sich zu schonen.

    Warte bitte bis zum Nachmittag ab, und spreche mit deinem Tierarzt ab, ob du weitere Schmerzmittel geben darfst, ab wann du diese dann geben darfst, und in welcher Höhe du diese geben darfst.

    Danke erst mal für die ausführliche Antwort.

    Bei deinem Zitat kam das bei mir anders an.

    Ich meine zu verstehen, wo der Knackpunkt bei diesem ganzen Austausch liegt:

    Das ist aber etwas Anderes, als so weit reichende Empathie, dass diese den Hund befähigen würde, abstrakte menschliche Sozial- und Moralkonzepte zu übernehmen wie z. B. den „instinktiven Schutz eines schwächeren Nichtverwandten um seiner Schwäche willen“. Was ja noch nicht mal ein allgemeingültiges menschliches Konzept ist (nehmen wir konsequente Anhänger von Levinas mal aus).

    Das menschliche Abstraktionsvermögen ist sicherlich nicht mit dem Denkvermögen unserer Hunde gleich zu setzen.

    Die Moral, wie wir sie als Menschen heute definieren, ist aber nicht aus dem Nichts entstanden, sondern hat sich im Laufe der menschlichen Evolution entwickelt.

    Moral war dabei lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen, es hat ja auch lange gedauert (und ist bei vielen Menschen noch nicht wirklich angekommen), dass Tieren überhaupt Gefühle zugestanden wurden, Einfühlungsvermögen (Empathie) Tieren zuzugestehen fällt da noch schwerer - wie unmöglich ist da die Annahme, Tiere könnten moralisch handeln?

    Es wird ja immer mit dem menschlich-abstrakten Moralverständnis verglichen, darin besteht eben auch die Gefahr, die du siehst: Hunden werden Maßstäbe übergestülpt, die eigentlich der menschlichen Befähigung entsprechen, und damit wird eine Erwartungshaltung auf den Hund übertragen, die ihm gegenüber ungerecht ist, und die er auch nicht erfüllen kann.

    Wie z. B. dein oben im Zitat aufgeführtes Beispiel des "instinktiven Schutzes eines schwächeren Nichtverwandten um seiner Schwäche willen".

    Das wäre auch ein Beispiel für falsche, weil völlig überzogene Vermenschlichung von Hunden.

    Nach allen heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben Hunde Gefühle, Empathie und auch die Fähigkeit für moralisches Handeln.

    In ihrem Sozialverhalten sind sie dem Menschen näher als ihrem Vorfahren, dem Wolf (Feddersen-Petersen).

    Das liegt alleine daran:

    Zitat


    „Aufgrund der engen Verbindung zwischen Hund und Mensch haben sich die beiden Spezies miteinander entwickelt – und das hat mit der Zeit dazu geführt, dass sie die Gefühlsregungen des anderen lesen können. Das ist außergewöhnlich für zwei Spezies“, sagt Julia Meyers-Manor.

    Ein Zitat aus dem von dir verlinkten Text - und der Schlüssel liegt in diesem "miteinander entwickelt".

    Genau diese Entwicklung, auf der Basis des hoch entwickelten Sozialverhaltens von Hunden und der hohen Anbindung an den Menschen, macht es möglich, Hunden unsere eigenen Maßstäbe für Verhalten nahe zu bringen - nahe zu bringen heißt nicht 1:1 übertragen, aber es heißt, es für den Hund begreiflicher, nachvollziehbarer zu machen, und das beeinflusst sein eigenes Verhalten.

    Das gelingt aber nur durch Lernen/entsprechende Lernerfahrungen.

    "Immerhin ist der Hund in der Verantwortlichkeit des Halters, und dieser muß gewährleisten, daß sein Hund solchen Situationen nicht ausgesetzt wird, damit es zu keinen Vorfällen kommt."

    Danke, so war es gemeint, du hast es besser formuliert.

    Ich hatte ein anderes Beispiel im Kopf: Mutter kommt mit Säugling im Einkaufswagen und Kleinkind nebenher aus dem Laden, ist damit befasst den Säugling daran zu hindern die Einkäufe aus dem Wagen zu befördern, Kleinkind sieht Hund neben dem Eingang sitzen, sagt: "Oh- Wauwau :cuinlove: - Ei-machen", und rennt die 2 oder 3 Schritte zu dem Hund hin.

    Ich finde, eine Mutter darf sich darauf verlassen, dass in so unmittelbarer Nähe an diesem Ort kein unbeaufsichtigt angeleinter Hund ist, der das "ungebührliche Annähern" des Kleinkindes mit taktilem Einsatz seiner Zähne quittiert.

    Meinem Empfinden nach darf sie sich darauf verlassen, dass von diesem Hund keine Gefahr droht, und sie jetzt nicht panisch und hektisch das Kind schnellmöglich zurückreißen muss, um Schaden zu verhindern, sondern dass sie ruhig zum Kleinkind hingehen kann, um z. B. ruhig zu erklären dass der Hund nicht gestreichelt werden darf, weil dessen Besitzer das nicht erlaubt hat.

    Natürlich hast du damit Recht, es ist der Halter, der dafür Sorge tragen muss seinen Hund nicht Situationen auszusetzen, mit denen dieser nicht klar kommt, und es dadurch möglicherweise zu Schädigungen kommt - da stimme ich dir voll zu!

    Was ich mich nur Frage - und das ist jetzt nicht an dich gerichtet, sondern allgemein gefragt:

    Wie passt das dann mit der Einstellung zusammen, man hätte als Hundehalter auch mit problematischem Hund das RECHT, überall mit diesem Hund hinzugehen; Auch dahin, wo sich ein Problem und der damit verbundene Schaden durchaus wahrscheinlicher realisieren kann?

    Warum funktioniert die Ausbildung über negative und positive Verstärkung und positive Strafe in Kombination so gut?

    Möglicherweise, weil du dich mehr in einer Blase mit Hundetypen bewegst, die eine solche Methode besser verkraften.


    Mir ist noch immer nicht klar, warum du die Verhaltensweisen von Hunden innerhalb einer sozialen Gruppe auf das Verhalten von Hunden gegenüber gruppenfremden Hunden oder Menschen überträgst.

    Weil die phylogenetische Entwicklung von Haushunden durch die Domestikation und damit verbundene Adaption an die Menschenwelt eine große Veränderung im Sozialverhalten bewirkt hat.

    Hunde sind keine Rudeltiere mehr im Sinne des Begriffs "Rudel", welches auf der sozialen Basis von Wölfen bestimmt wird.

    Hunde leben in der Menschenwelt, es gibt keine klare (territoriale) Trennung von Artgenossen mehr, sie werden täglich mit vielen, unterschiedlichen Artgenossen konfrontiert, müssen und haben gelernt, mit diesen zu leben.

    Artgenossenaggressivität bedeutet immer eine äußerst starke Einschränkung in den Bewegungsmöglichkeiten außerhalb des eigenen Territoriums (des Zuhauses).

    Dass der heutige Haushund dem menschlichen Sozialverhalten näher steht, als dem Sozialverhalten seines Urahn, des Wolfes, wurde u. A. auch schon von Feddersen-Petersen in ihrem Buch "Hundepsychologie" beschrieben.

    Nein, das macht Hunde nicht zum Menschen, erst Recht nicht zu einer "besseren Version des Menschen" oder zum "besseren Menschen".

    Obwohl ich da manchmal meine Zweifel habe - Menschen sind Meister im Verstecken ihrer Motivationen, Hunde sind da ehrlicher und direkter :denker:

    Eigentlich müsste man Hüte-Hunde in Treib-hunde umbenennen, das wäre weniger missverständlich. Aber da ich es jetzt auch gecheckt habe, kann es erstmal so bleiben :)

    Ich verstehe dein Dilemma :bussi: , es ist auch etwas verzwickt, weil Hunde neben ihrer Spezialisierung eben auch noch andere "Talente" haben, nicht so ausgeprägt, aber eben doch zusätzlich zur Spezialisierung nutzbar.

    Grundsätzlich wird beim Hüten gehütet, also z. B. aufgepasst, dass sich nicht einzelne Hütetiere von der Gruppe entfernen.

    Beim Treiben wird die zu hütende Gruppe von einem Ort zu einem anderen bewegt - und natürlich wird dabei auch aufgepasst, dass nicht einzelne Mitglieder der Gruppe verloren gehen (also gehütet).

    Die FCI-Gruppe heißt aber auch "Hüte- und Treibhunde"; Es gibt also schon eine Unterscheidung bei diesen Fähigkeiten, weshalb ein Umbenennen von Hütehunden in Treibhunden nicht richtig ist :klugscheisser:

    Noch mehr Verwirrung: Auch Herdenschutzhunde bringen ein - mal mehr, mal weniger - ausgeprägtes Talent zum Hüten und Treiben mit, auch wenn ihre Hauptaufgabe natürlich der Schutz ihrer Herde ist.

    Dafür bringen dann einige zu den Hüte- und Treibhunden zählende Hunderassen auch ein gewisses Potential zum Schützen (Abwehren) mit.

    Als was, wenn nicht als "Jungmenschen", sehen diese Hunde denn dann Kinder an? Als Marsmännchen?

    Kleinere, unberechenbare Säugetiere - dh entweder eine potentielle Gefahr oder ein potentielles Beutetier.
    (Gilt für manche, idR schlecht / kaum sozialisierte, Hunde)

    Was sehen denn idR gut sozialisierte Hunde darin?

    Also, ein Hund, der einen anderen Hund beschädigt, ist normal, aber ein Hund, der das Kind einer anderen Spezies beschädigt, gehört euthanisiert, weil hier die Adaption höher ist?

    Ist das jetzt der "stille Post"-Effekt, oder warum machst du hier aus meinem "ungehemmt beschädigt" eine diffuses "beschädigt"?

    Oder siehst du da etwa gar keinen Unterschied?

    Dann empfehle ich dir mal Feddersen-Petersen, und ihre Ausführungen zu "Abstufungen im Aggressionsverhalten".

    Das könnte evtl. daran liegen, dass du die Frage nach dem fehlenden Erkennen von Schutzbedürftigkeit infolge eines Vorfalls, der vermutlich aufgrund fehlgeleiteten Beutefangverhaltens entstand, aufgeworfen hast und dabei nie klar abgegrenzt hast, dass du dich eben gerade nicht darauf beziehst.

    Das Zugrundeliegen fehlgeleiteten Beutefangverhaltens ist lediglich eine Vermutung.

    Es ist aber unerheblich, warum der Hund kein angemessenes Verhalten bei einem Kind gezeigt hat; Aufgrund der Adaption an die Menschen und der damit verbundenen Veranlagungen hätte er nicht diese ungehemmte Beschädigung zeigen sollen und dürfen.

    Damit ist er gefährlich, die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung bei entsprechender Gelegenheit ist deutlich höher, weshalb er niemals mehr die Möglichkeit zum Aufenthalt in (Lebens-)Räumen haben darf, die ihn mit Menschen in Berührung bringt.

    Statt lebenslanger Isolation halte ich eine Euthanasierung für die beste Lösung.

    Daraus lässt sich die Forderung ableiten, es muss in Zukunft eine staatlich anerkannte Ausbildung geben, in der nach einem Lehrplan gelehrt wird, der "tierschutzgerecht" ist. Dann verschwinden nach und nach alle "unfähigen" Trainer vom Markt, die auch so tierschutzwidrige Dinge, wie die Verhaltensmodifikation auch mittels positiver Strafe lehren.

    Natürlich müssen auch die Sachverständigen wissenschaftlich und "tierschutzgerecht" geschult und ausgebildet sein.

    Ob das die Hundewelt besser macht, kann bezweifelt werden.

    Dann gäbe es all diese selbsternannten Hundegurus, die mit "Ampelsystem, bei dem der Hund lernt rückwärts zu denken", mit "vererbten Rudelstellungen", mit Dominanz- und Alphatheorien, mit "Energiiiiiiiie ...mit Luft abdrücken mittels speziell dafür konstruiertem Halsband" etc., nicht mehr, die immer eine gehörige Anhängerschaft um sich versammeln - und das wäre eine eindeutige Verbesserung in der Hundewelt ... für Hunde.

    Menschen hätten da wohl eher ihre Probleme, denn immerhin kann derzeit immer irgendwo irgend jemand gefunden werden, dessen Erklärungen genau zur eigenen Meinung passen, und ihn von jeglicher Schuld/jeglichem Versagen in Punkto Hundeerziehung freisprechen.

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    Glaubt irgend jemand von euch, die Erde wäre eine Scheibe?

    Auch dafür findet man im Internet Belege, die "wissenschaftlich fundiert" Beweise dafür liefern, dass dieses ganze Gerede von "runder Erde" ein Trick ist, um die Menschheit blöd zu halten...

    "Wisst ihr noch - früher, als wir noch naive Kinder waren und glaubten, die Dummheit der Menschen läge am Mangel der Informationsmöglichkeiten? ... Ich sag mal so: DAS war es nicht ..." (Internetfund auf fb)