Beiträge von Hundundmehr

    Ich hab immer das Gefühl die Trainerin will alle möglichen schlechten Verhaltensmuster im Keim ersticken.

    Ich habe jetzt nur quergelesen, aber direkt den Eindruck gewonnen, die Trainerin KANN bestimmte Verhaltensweisen gar nicht mehr anders als eben nur negativ einordnen.

    Dass z. B. Kuscheln positiv für Vertrauen und Bindung stehen kann, scheint in ihrem Bild über Hunde nicht existent zu sein.

    Ich wäre auch für einen Trainerwechsel.

    Naja, was soll man denn tun? Niemals nicht so einen Hund kaufen.

    Sich gegen Qualzucht aussprechen, wo immer es möglich ist.

    Was soll man denn sonst tun?

    Wer hier aus dem DF macht das denn im Reallife?

    Also Besitzer dieser Hunde darauf ansprechen, dass sie eine Qualzucht haben, und diesen, wenn sie das dann verneinen, auf den Kopf zu sagen dass sie Tierquäler sind, weil sie die Augen verschließen vor dem Leid, welches allein für ihr "will haben, weil ich das süß finde" produziert wird.

    Habt ihr genaue Zahlen darüber, wieviel % der Verbandshunde mindestens BOAS Grad 1 haben, und wie viel % das bei Hunden sind die außerhalb dieser Verbände stammen?

    Andersrum gefragt: Wie viele gesunde Vertreter kennst du denn? Das schließt den Bewegungsapparat mit ein.

    Ich kann keine Gesunden kennen, weil ich niemanden in meinem realen Bekanntenkreis habe, wo ich die tatsächliche Gesundheit dokumentieren könnte - weil ich dazu einen Zeitraum von mehreren Jahren benötigen würde.

    So viel Einblick habe ich nicht.

    Mein "Erfahrungsschatz" beschränkt sich im Reallife tatsächlich auf etliche Zufallsbekanntschaften, wo ich entweder auf Halter traf, die die Atemprobleme ihres Hundes tatsächlich voller Überzeugung ausblendeten, oder aber auf - wenige! - Halter, die sich der Problematik bewusst waren, und voller Überzeugung sagten, dass sie genau aus diesem Grund nie wieder einen solchen Hund holen würden, einfach um die weitere Produktion nicht zu unterstützen.

    (Es gab nicht nur diese beiden Schwarz-Weiß-Meinungen, aber die unterschiedlichen Grauabstufungen dazwischen hier aufzuführen, wäre zu umfangreich).

    Der überwiegende Teil - ich schätze mal so um die 80% - hat aber die Problematik ausgeblendet.

    Die Wenigen, bei denen ich keine Atemprobleme hörte, waren alle jünger als 3 Jahre.

    Tatsächlich kannte ich nur 2 Möpse, bei denen ich sicher weiß dass sie von einem Verbandszüchter kamen.

    Das war 1999, ich weiß das noch so genau weil ich da mit meinem noch nicht 1 Jahr alten Ersthund immer eine Runde um die Seenplatte gemacht habe, und oft zusammen ein Stück gemeinsam mit dem Halter der beiden Möpse ging.

    Es war Hochsommer, und der Mann ist jeden Tag die 5km um die Seen mit seinen Hunden gelaufen.

    Beim und nach dem Rennen hatten seine Hunde Atemgeräusche, und ich weiß noch, dass ich ihn einmal darauf ansprach und er mir sagte: "Das ist bei Möpsen normal, das hat nichts zu bedeuten."

    Damals hatte ich noch keine Ahnung von BOAS (und ich bin mir ziemlich sicher, auch in der Tiermedizin war das noch kein allgemein verbreitetes Wissen).

    Heute, 25 Jahre später, bekomme ich aber oft noch die gleiche Antwort von Haltern von Mops und Co. - und das, obwohl im Internet massenweise Informationen zu BOAS, aber auch sonstigen gesundheitlichen Problemen dieser Rassen zu finden ist.

    Menschen wollen die Wahrheit nicht hören, wenn sie nicht in ihr Weltbild passt.

    Sind nicht die ersten Menschen, die was verbockt haben, und sicher nicht die letzten.

    Jahrelanges Züchten in die falsche Richtung von einem ganzen Verband lässt sich kaum mit Fehlern einzelner vergleichen, finde ich.

    Als wenn Verbocken dieses Verbandes ein Einzelfall wäre... :roll:

    Ich denke, meine Meinung zu diesem Versuch habe ich sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.

    Ich lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren, und würde mich freuen, wenn dieses Outcrossprojekt gelingt.

    Für die Hunde - denn um diese und deren Gesundheit sollte es ja ausschließlich gehen.

    Dennoch: Die Vorlieben für das heute Kuriositätenkabinett werden in diesem Fall eben nicht von diesen Verbänden gemacht, sondern von dem Kuriositätenkabinett außerhalb dieser Verbände.

    Deren paar hundert Welpen pro Jahr machen noch nicht einmal 1% der Gesamtpopulation aus, die Jahr für Jahr gekauft werden.

    Es gibt durchaus in der Verbandszucht zumindest Ansätze, die sich der unstrittigen Qualzuchtproblematiken bemühen.

    Was die Verbandszucht aber doch auch selber verbockt hat, oder?
    Also die Problematik bei Rassen wie Mops oder Frenchie kommt doch nicht rein aus den Riegen der Vermehrer. Auch wenn diese die Problematik sicherlich auf eine absurde Stufe gehoben haben

    Sicher haben die Verbandszüchter verbockt.

    Sind nicht die ersten Menschen, die was verbockt haben, und sicher nicht die letzten.

    Ändert aber nichts daran, dass jetzt zumindest versucht wird, das Verbockte wieder gerade zu biegen.

    Was ich persönlich auch für quichottisch halte.

    MMn ist der Karren zu festgefahren, um ihn wieder aus dem Sumpf zu bekommen - aber das ist meine Laienmeinung. Ich hoffe, dass zumindest fachliche Kompetenz, u. A. eben auch Genetiker mit an Bord sind für die derzeitigen Ansätze. Das wird sich aber erst in etlichen Jahren zeigen, und nicht kurzfristig. Auch hier ist die Frage, ob das tatsächlich noch Sinn macht.

    Ich weiß allerdings auch nicht, wie die Verbandszucht genetisch aufgestellt ist - und mag mir da auch kein Urteil drüber erlauben mangels genauer Kenntnisse.

    Während das abstruse Gruselkuriositätenvermehrerkarussell lustig weiter nach den Gelüsten seiner Abnehmer produziert.

    Bei den unstrittigen Qualzuchten besteht kein Unterschied zwischen Verband-Zucht und anderen.

    Das stimmt so einfach nicht.

    Es gibt durchaus in der Verbandszucht zumindest Ansätze, die sich der unstrittigen Qualzuchtproblematiken bemühen.

    Auch wenn das noch zu wenig ist.

    Auch wenn die Meinung, der Zug wäre längst abgefahren und es gibt keine Rettung mehr für bestimmte Rassen, durchaus nicht unrealistisch ist.

    "Der Mensch begehrt, was er sieht."

    (Stammt nicht von mir, sondern von Hannibal Lecter aus dem Film: "Das Schweigen der Lämmer" - und diese Aussage ist wissenschaftlich psychologisch fundiert, und wird kommerziell bei Werbung z. B. sehr effizient genutzt)

    Gäbe es nur noch Welpen von Verbandszuchten bei den Rassen Mops und Französische Bulldogge, wäre die Möglichkeit für eine Präsenz in Social Media beispielsweise auf dermaßen kleinen Niveau, dass das Begehren von Menschen für diese Rassen quasie gen Null tendieren würde.

    Auch, weil das Begehren für die Rassen/Typen steigen würde, die durch mehr Masse einfach präsenter in der Öffentlichkeit wären.

    Mir geht es aber in erster Linie darum, auch einmal das Bewusstsein für den Fakt zu schaffen, dass der überwiegende Teil von "Rassehunden" gar nicht vom Verbandszüchter kommen, sondern von Vermehrern, die keinerlei Plan haben für die Produktion von Welpen, außer: Möglichst kostengünstig, aufwandsarm und ertragreich Welpen zu produzieren.

    Öhm .... doch, einen Vorschlag zur Titeländerung hätte ich doch, der vielleicht Sinn macht:

    "Qualzüchtung/Qualvermehrung"

    Weil es mir gehörig gegen den Strich geht, dass bei "Qualzucht" immer direkt eine Assoziation zu Verbandszucht suggeriert wird, wo doch die meisten "Rassehunde" gar nicht von Verbandszüchter kommen, sondern entweder Wühltischwelpen sind, oder von Quellen stammen, die alles im Sinn haben, nur eben nicht kontrolliertes Zuchtgeschehen.