Das ist halt so ein weit verbreiteter Irrglaube.
Nur weil ich etwas ignoriere , nicht aktiv kontrolliert nutze ist es nicht weg.
So funktioniert Genetik einfach nicht.
Besser kontrollieren und kontrolliert "ausleben" lassen .
Aber am Menschen?
Ich weiß, jetzt kommt der Hinweis: "Aber der wird nicht am Menschen, sondern auf den Beißarm/die Beißwurst trainiert!".
Weiß der Hund das?
Setzt jeder Hund das genau so, wie der Mensch es denkt, auch für sich im Kopf so um?
https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/ve…setzgebungx.pdf
Vielleicht möchte es ja die eine oder andere lesen. Hoffe der Link funktioniert
Habe es noch nicht intensiv gelesen, aber was ich beim überfliegen dieses Artikels gesehen habe, gefällt mir ausgesprochen gut.
Bietet auch eine Menge Sprengstoff, gerade zum Thema "Schutzdienst" ... weiß ich, und ich weiß auch dass ich da in ein exorbitant großes Fettnäpfchen trete, wenn ich hier sage, dass ich mich dieser Meinung zu 100% anschließe...
Jetzt hole ich mal etwas aus:
Auf den Listen der Bundesländer fanden und finden sich bestimmte Phänotypen, deren Merkmale (das betrifft Merkmale im Aussehen, als auch Merkmale in den rassetypischen Wesensveranlagungen (wie z. B. großer Beutemotivation und Zugewandtheit zum eigenen Menschen, aber auch Aggression), als auch ein bestimmter "Ruf" (z. B. frühere Verwendung als Kampfhunde unterschiedlichster Art)), die bestimmte Extreme menschlicher Motivationen für den Einsatz/die Anschaffung eines Hundes verstärkt anzogen.
Was unbedachte, dilettantische Haltung und Erziehung beim Phänotyp eines jeden Hundes anrichten kann, wissen zumindest hier im Forum, aber eben auch kynologische Experten nur zu gut.
Bei bestimmten Phänotypen mit entsprechenden Merkmalen (wie zuvor ausgeführt) führen diese Extreme allerdings gehäuft auch zu extremen Verhaltensvorfällen.
Ob das jemand ist, der unbedingt aber eben leider dilettantisch beweisen will, dass ein SoKa ein hervorragender Nannyhund ist, und plötzlich völlig entsetzt mit der Tatsache konfrontiert wird, dass dieser "Nannyhund" das kleine Kind gebissen hat, oder ob das jemand ist, der sich einen Hund mit einer geschichtlichen Herkunft als Arenakampfhund zugelegt hat, und bestimmte Merkmale dahingehend fördert, dass er sein eigenes Ego aufpolieren kann indem er als Halter eines äußerst einschüchternd auf seine Umwelt wirkenden Hundes dasteht, ist dabei unerheblich.
Auch wenn ich von diesem Hunderassismus, der durch diese Listen forciert wurde, gar nichts halte, so kann ich doch nachvollziehen, dass bestimmte phänotypische Merkmale mit Auflagen hinsichtlich der Haltung belegt wurden, die diese Ausprägung der Extreme bei der menschlichen Motivation schon bei der Anschaffung eindämmen sollten.
Was sie auch getan haben.
Was sie nicht ändern konnten:
Wer kriminell handeln will, wird dies auch tun.
Wo für den überwiegenden Teil die Gesetze und damit anhängigen Strafen bei Übertretung selbiger Abschreckung genug sind, um sich an diese Gesetze zu halten, reicht diese Abschreckungswirkung bei genügend krimineller Motivation nicht aus.
Was sie auch nicht ändern konnten: Dass es immer wieder auch zu Unglücken kommt, mit unterschiedlichsten Ursachen.
Hunde sind eben Lebewesen, und keine Maschinen.
Was ich mich allerdings frage, und damit beziehe ich mich auf das zuoberst eingefügte Zitat, und meine Antwort darauf:
Warum muss ich bei bestimmten Phänotypen, die in der Summe der ihnen anheimliegenden Merkmale ein deutlich größeres Schadenpotential haben könnten, dann noch zu Wehrverhalten am Menschen ausbilden?
Diese Phänotypen haben eine große Beutemotivation, wo ich auch der Meinung bin, dass diese auch unbedingt ausgebildet werden muss, um sie in absolut umweltkompatible Bahnen zu lenken.
Mit anderen Worten: Der Mensch darf niemals Beute werden.
Denn ob der Hund tatsächlich seine Beutemotivation ausschließlich auf die Beißwurst am Arm des Figuranten bezieht, oder er dies nicht doch mit dem Menschen verbindet, an dem diese Beißwurst befestigt ist, weiß ich nicht.
Für das völlig unkontrollierte Verhalten des Am-Staff bei diesem schrecklichen Unfall gibt es keine Erklärung.
Eine mögliche Erklärung könnte auch sein, dass der Hund in den Tagen zuvor ein Erlebnis hatte, welches einen extrem hohen Cortisolschub zu Folge hatte.
Hormone machen Verhalten, und ich finde diese Schuldsuche ganz furchtbar.
Unterm Strich bleibt für mich, dass im Ergebnis dieser Hund eine Grenze überschritten hat, die kein Hund überschreiten darf - egal welche Ursache dieses Verhalten hatte.
Dementsprechend ist für mich die Euthanasierung die einzig richtige Entscheidung gewesen.