Einfach aus dem Nichts heraus von jetzt auf gleich ohne jegliches Vorzeichen.
Ja, ein solches Verhalten ist äußerst erschreckend.
Grundsätzlich kann der Mensch sich bei Hunden auf eine deutliche Trennung von Beutefangverhalten und agonistischem Verhalten verlassen.
Spezialisierungen bringen aber mit sich, dass bestimmte Merkmale besonders ausgeprägt vorliegen, weshalb diese Spezialisierungen zwingend bei der Erziehung und Ausbildung berücksichtigt werden müssen - und das eben nicht nur mit Blick auf die Spezialisierung des jeweiligen Hundes, sondern besonders auf die Aspekte, die neben dieser Spezialisierung noch vorhanden sind.
Wird nämlich nur diese Spezialisierung gefördert, die sowieso schon sehr viel im Gesamtpaket des Hundes ausmacht, "verkümmern" die anderen Bereiche, und werden von dieser Spezialisierung überlagert.
Ein Hund mit der Spezialisierung Jagd muss also nicht nur lernen, was Beute ist, und wie er diese zu jagen hat, er muss auch lernen was Nicht-Beute ist, was also keinesfalls zu jagen ist; Er muss aber vor Allem auch lernen, welche Alternativverhalten dieser Nicht-Beute gegenüber anzuwenden sind - denn sonst besteht die Gefahr, dass er möglicherweise beim Zusammentreffen unglücklicher Umweltfaktoren doch auf Verhaltensweisen aus der Spezialisierung zugreift, mangels anderer, präsenter Alternativen.
Dabei sind das Angreifen und Beschädigen bis zur Wehrlosigkeit nun mal die letzten beiden Verhaltenssequenzen aus dem Beutefangverhalten, und diese beinhalten keinerlei Drohsequenzen.
"Gute Vererber" werden deshalb als "gut" bezeichnet, weil sie ein erwünschtes Merkmal besonders gut an ihre Nachkommen weitergeben.
Es ist also durchaus möglich, dass bestimmte auffällige Verhaltensweisen sich auf einen bestimmten Vererber im Pedigree eines Hundes zurückführen lassen.