Jemand hatte argumentiert, dass Kinder Empathie lernen, wenn sie fremde Hunde anfassen dürfen, und dass ein Nein Kindern suggeriert, Hunde seien gefährlich.
Dagegen steht die Meinung, ein Nein zu akzeptieren kann genauso gut Empathie zeigen, weil Kind sich in die ablehnenden Gefühle des Hundes hineinversetzen lernt.
Danke erst mal, dass du das ausgegraben und hierhin transportiert hast.
Hier liegt aber wohl ein Missverständnis vor 
Zunächst einmal sind die in deinem Zitat aufgeführten Meinungen nicht konträr; Natürlich lernen Kinder sowohl im positiven Kontakt mit Hunden Empathie, als auch bei einem Kontaktverbot, wenn es dadurch die Chance bekommt, sich in die ablehnenden Gefühle des Hundes hineinversetzen zu KÖNNEN.
Das geht aber doch nur, wenn ich diesem Kind auch sage, dass der Hund ablehnende Gefühle hat?
Konträr zu der Auffassung, Empathie wird bewirkt durch Kontakt/Streicheln war die Auffassung, durch Kontakt/Streicheln wird keine Empathie bewirkt.
Dazu kam dann noch obendrauf die Auffassung, auch der liebste Hund könne irgendwann doch einmal eine gefährliche Reaktion zeigen...
Bei Erwachsenen sehe ich das genauso, habe aber in meinem Job gelernt, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter wesentlich nachhaltiger lernen, wenn man ihnen Dinge erklärt. Deshalb nehme ich mir bei Kindern, die den Eindruck machen, sie hören zu, gern die Zeit. Erwachsene dürfen das Nein annehmen und fertig.
Dem stimme ich voll und ganz zu (bis auf den Aspekt, dass auch Erwachsene meine Hunde streicheln dürfen, und ich erkläre, wenn ich doch mal "nein" sage ... z. B., wenn sie vorher ein Schlammbad genommen habe und ich weiß, dass sie beim Streicheln die Kleidung des Streichelnden nicht unbedingt "verschönern" ...).
Es geht aber um Kinder, und da erkläre ich nunmal sehr gerne, weil das nachhaltiger ist und Kindern hilft, eine Empathie gegenüber Hunden zu entwickeln, bei der sie wissen, dass jeder Hund anders tickt, und das eben zu berücksichtigen ist.
Genauso wie Kinder aus dem Kontakt mit meinen Hunden empathischen Umgang lernen, lernen sie auch aus einem "Nein", wenn der Hundehalter ihnen auf ihre Frage nach einem Streicheln-Dürfen erklärt: "Nein, schau mal, mein Hund will das nicht" - mit der Hand auf den sich hinter dem Halter stehenden Hund weisend.
So lernen Kinder dann auch zu beobachten.
Es kommt in freier Natur eher selten vor, da viele Menschen Angst vor hunden haben.
Ich würde es jetzt nicht unbedingt als Angst bezeichnen - aber die Voreingenommenheit gegenüber Hunden hat mMn in den 24 Jahren, die ich jetzt Hunde halte, sehr stark zugenommen.
Dabei ist - auch mMn - "natürlicher Umgang" mit dem Lebewesen Hund ein gutes Stück verloren gegangen, was eben auch an diesen extremen Ansprüchen an Hunden "alle Hunde müssen lieb sein" (bitte nur als Synonym verstehen), also eigentlich wie Stofftiere, nur dass sie atmen, zu erkennen ist.
Last not least bin ich der Auffassung: Sobald ich mich mit meinen Hunden in der Öffentlichkeit bewege, bin ich Teil dieser Gemeinschaft - und habe einen Auftrag:
Mich mit meinen Hunden so zu bewegen, dass sie nicht als Störfaktor oder gar gefährlicher Faktor wahrgenommen werden, sondern als alltäglicher, selbstverständlicher Bestandteil dieser Gesellschaft.
Das ist auch Umgebungsabhängig, denn nicht jeder Hund kommt mit jeglichen Umgebungsfaktoren gleich gut klar.
Es ist aber alleinige Verantwortung des Halters, die jeweiligen Besonderheiten seines Hundes zu kennen und zu berücksichtigen, und nicht Aufgabe der jeweiligen Umwelt.