Beiträge von Hundundmehr

    Natürlich gibts das. Aber das sind einzelne Individuen, die so ein vorsichtiges Verhalten zeigen. Das kann man nicht von allen erwarten. In der Regel läuft so etwas über Erziehung und Sozialisation.

    Genau mein Reden ...

    Natürlich läuft das über Erziehung und Sozialisation!

    Ich kann das nur von Hunden erwarten, deren Erziehung und Sozialisation entsprechend verlaufen ist - und auch hier gibt es durchaus Einschränkungen, denn so wie es Menschen gibt, die keine Kinder mögen, so gibt es durchaus auch Hunde, denen diese kleinen Menschen durchaus supekt sind.

    Nur: Welche Motivation sollte ein Hundehalter haben, seine Erziehung und Sozialisation überhaupt in diese Richtung zu lenken, wenn er Hunden grundsätzlich diese Fähigkeit abspricht?

    Weil das ihr Sozialverband ist, in dem sie aufgewachsen sind und in dem sie leben. Das "ihre" brauchst Du nicht in Gänsefüßchen setzen, sie verteidigen tatsächlich einzig und allein ihre Herde, keine fremden Tiere.

    Ja, genau so sehe ich das auch.

    Dass dies überhaupt möglich ist, beruht aber einzig und allein auf den hohen sozialen Fähigkeiten, die Haushunde haben.

    Nicht mehr und nicht weniger.

    Es erschreckt mich, dass Hunden durchaus antisoziale Eigenschaften zugesprochen werden, die Möglichkeit für prosoziales Verhalten hier aber völlig verneint wird.

    Ohne diese Fähigkeit wäre Herdenschutz z. B. nicht möglich.

    Es wäre aber auch keine Vergesellschaftung von Hunden möglich; Erst Recht nicht die Erweiterung eines bestehenden Verbandes um einen Welpen.

    Wenn ich von dem ausgehe was hier von einigen Usern geschrieben wird, dann muss ich mir demnächst super Sorgen machen, dass mir mein Leifur nicht das zukünftige neue Familienmitglied zerfleischt ....

    :no:

    Genau - deshalb setzen Herdenschutzhunde auch ihr Leben ein, um "ihre" Herde zu verteidigen.

    Ich fasse es nicht :shocked:

    Verhaltensbiologische Grundlagen scheinen hier wirklich aus dem letzten Jahrtausend zu stammen.

    Ähm..hast du dir den Artikel zum Töten von Wolfswelpen durchgelesen? Scheint mir nicht so?

    Ich kenne mehrere Bücher vom Bloch, in denen er u. A. auch solches Verhalten beschreibt - und auch völlig frei von jeglichen ethischen und moralischen menschlichen Vorstellungen.

    Was hat das jetzt zu tun mit Sozialverhalten von Haushunden?

    Also.... Ich wage mal zu bezweifeln, dass gerade Hunde sich um die Schutzbedürftigkeit anderer Lebewesen scheren.

    Genau - deshalb setzen Herdenschutzhunde auch ihr Leben ein, um "ihre" Herde zu verteidigen.

    Das ist instinktgesteuertes Verhalten um das Fortbestehen der eigenen Gene/ des Rudels zu sichern und gar nichts mit Einfühlungsvermögen zu tun.

    Ich fasse es nicht :shocked:

    Verhaltensbiologische Grundlagen scheinen hier wirklich aus dem letzten Jahrtausend zu stammen.

    Hunde sollen die/eine Schutzbeduerftigkeit von Kindern erkennen/kennen?

    Es gibt nicht mal einen 100%igen Welpenschutz, aber bei Nachwuchs einer fremden Spezies soll es sowas geben damit ein Hund als 'normal' angesehen wird?


    Ich bin hier schon noch in einem Forum fuer Hundehalter, oder?

    Ich hoffe doch sehr, dass wir hier in einem Forum für Hundehalter sind.

    Was glaubst du denn worauf das Verhalten von Wölfen in einem Rudel beruht, die sich überaus rücksichtsvoll dem Nachwuchs verhalten?

    Oder warum verletzte/kranke Rudelmitglieder mitversorgt werden?

    Auf dem Wissen, dass sonst die Rasse ausstirbt?

    Das ist Sozialverhalten, welches auf der Fähigkeit beruht, sich in andere hineinzuversetzen, deren Schwäche zu erkennen und dementsprechend rücksichtsvoll zu sein - also Empathie zeigen zu können.

    Diese Fähigkeit zu sozialem Verhalten ist genetisch verankert und canidentypisch, und bei Haushunden hat sich diese Fähigkeit aufgrund der jahrtausende währenden Domestikation gewandelt und der Menschenwelt angepasst.

    Diese Fähigkeit soll nur beschränkt sein auf den Familienverband?

    Hunde sind keine Rudeltiere mehr, sondern dem Leben in der Menschenwelt angepasst.

    Natürlich ist nicht jeder Hund gleichermaßen zu einem hohen Maß Empathie auch fremden Lebewesen gegenüber fähig, viel liegt auch an der Individualentwicklung des einzelnen Hundes, aber auch die Spezialisierung hat Auswirkungen auf die Ontogenese.

    Dennoch hätte der Haushund keinen Siegeszug als das beliebteste Haustier machen können, wenn er nicht über diese hohe Empathiefähigkeit verfügen würde.

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    Weißt du - Hunde können mobben, weiß jeder (erkennt nur nicht jede/r, wie wir alle wissen, Beispiel "Hundewiese: Die spielen ja so schön"); Mobbing ist, jemandes Schwäche/Unterlegenheit zu erkennen, und diese zum Schikanieren auszunutzen.

    Da wird also durchaus Schwäche erkannt - aber die Fähigkeit, Schwäche zu erkennen und dementsprechend Rücksicht zu üben (statt Schikane, oder auch Dominanz) wird Hunden nicht zugetraut?

    Ich beziehe mich auf die Aussage "Anerkennung der Schutzbedürftigkeit eines (fremden) Kindes durch den Hund". Ich sehe diese bei den meisten Hunden einfach nicht.

    mit dieser Aussage:

    Grundsätzlich ja aber für mich zu einfach gedacht.

    Ich stimme dir zu - es ist zu einfach gedacht, weil Menschen noch nicht einmal einfach denken.

    Es ist ein großer Unterschied zwischen der genetisch angelegten Fähigkeit eines Genotyps, und der Entwicklung dieser Fähigkeit (Merkmals) innerhalb der genetischen Reaktionsnorm, was dann dem Phänotyp entspricht.

    Einfach ausgedrückt: Bringe ich es dem Hund nicht bei, sorge ich nicht dafür, dass der Hund entsprechende Lernerfahrungen hat - dann wird sich das auch mit deutlich weniger Wahrscheinlichkeit in der erwünschten Ausprägung entwickeln.

    Ein Kind, welches musikalisch sehr begabt ist, wird trotzdem nie ein Musikinstrument spielen können, wenn es das nicht gelernt hat. Ohne entsprechende Förderung nutzen Veranlagungen nichts.

    Ich erlebe diese Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren z. B. sehr oft, nicht nur bei meinen Hunden sondern auch bei anderen im Umfeld/bei Spaziergängen/Events etc.

    Nicht umsonst gilt der Grundsatz Hund und Kind nicht allein zu lassen, zumindest bis zu einem gewissen Alter plus unter Berücksichtigung tier-individueller Merkmale

    Ja, natürlich - weil Kinder eben die Tragweite ihres Handelns weder erkennen, und oftmals auch noch nicht steuern können.

    Eine Maßregelung des Hundes mit gut ausgeprägter Beißhemmung sieht aber anders aus, als ein ungehemmter Einsatz der Zähne.

    Hunde bringen grundsätzlich die Fähigkeit zu einer außerordentlich hohen Beißhemmung mit sich, und dazu noch eine Befähigung zu außerordentlich hohem sozialen Verhalten, welches sich nicht nur zwangsläufig auf Mitglieder des Familienverbandes beschränkt, sondern auch auf Lebewesen außerhalb dieses Verbandes auswirkt.

    Klar, bei manchen Hunden gilt: "Wenn sie könnten wie sie wollten, wäre es gefährlich für die Umwelt".

    Beim überwiegenden Teil zeigt sich aber: "Wenn sie wollten wie sie könnten - aber sie wollen gar nicht" - denn ansonsten wären Hunde grundsätzlich absolut ungeeignet für jegliche Aktivitäten gemeinsam mit dem Menschen in der menschlichen Umwelt.