Beiträge von Hundundmehr

    Ah - dass der Mensch den Hund in ein für den Hund unpassendes Umfeld geholt hat, muss der Hund dann ausbaden, und legitimiert die Anwendung von Strafe zum Unterdrücken unerwünschter Verhaltensweisen?

    Ja, meine Einstellung ist tatsächlich so, dass ich für Lösungen problematischer Aspekte auch Unannehmlichkeiten/Unbequemlichkeiten aufgrund des höheren Aufwandes in Kauf nehme - und das tue ich gerne, meinen Hunden zuliebe.

    Agamo Hut ab vor dieser Entscheidung deines Freundes!

    Wie sahen die "Korrekturen" denn aus?

    Welches Handeln steckt hinter "unmissverständlich sagen"?

    Zumal ich mich frage, wieso ein Problem ausgerechnet an einem Ort bearbeitet werden muss, wo Problemauslöser permanent da sind.

    Weiß doch eigentlich jeder, dass effektives Lernen nur in entspannter Atmosphäre möglich ist - oder?

    Dieses Interview ist natürlich ein Bärendienst für den Hundesport.

    Am Meisten ärgert mich allerdings (mal wieder) die beschönigende Umschreibung von Strafen als "Korrektur", und hier noch mal mehr der Einsatz aversiver Strafen (Schreckreize) als legitime Korrekturen.

    Das sind keine Korrekturen, sondern Strafen!

    Dein Attribut "schutzbedürftig", bezogen auf das Vermögen von Hunden, Schutzbedürftigkeit als solche erkennen und vor allem verstehen zu können und danach moralisch zu handeln, ist eine Vermenschlichung.

    Was Hunde nicht haben ist Moral, dass ist ein sehr flexibel menschliches Konzept, dass abhängig von der jeweiligen Kultur sehr unterschiedlich ist.

    Tiere, und eben auch Hunde, sind zu moralischem Handeln fähig.

    Für alle Interessierten, aber auch diejenigen die meinen, ich würde mir solche Aussagen in meiner selbstgezimmerten Blase aus den Fingern saugen:

    Zitat


    In zahlrei­chen wissenschaftlichen Studien haben sie Belege gefunden für moralische Verhaltensweisen bei Tieren, die offensichtlich nicht nur durch Instinkte gesteuert werden.

    Mit "sie" sind Marc Bekoff und Jessica Pierce gemeint, Zitat und Kontext nachzulesen hier:

    Ethik: Moral bei Tieren - Spektrum der Wissenschaft

    Schon heftig wie Tiere, besonders Hunde, immer mehr vermenschlicht werden. Das kann auf Dauer einfach nicht gut gehen.

    Was hat das denn jetzt mit "vermenschlichen" zu tun?

    Nur weil du mit deinem Hund andere Erfahrungen gemacht (zu) haben (glaubst), müssen alle Hunde zu ticken wie deiner, und wenn andere Menschen anderer Meinung sind, vermenschlichen sie?

    Hundundmehr

    Sorry ich blicke einfach nicht mehr durch was Du eigentlich sagen willst.

    Aber das ist bei Deinen Beiträgen eh öfters mal etwas schwierig für mich (auch wenn ich eigentlich gerne von dir lese) weil Du gerne viel und ausführlich "drum herum" schreibst.. und mir am Ende oft die Verknüpfung zur eigenentlichen Aussage fehlt. Im Job mache ich das auch mal wenn ich nicht auf eine Frage nicht konkret antworten darf, und mein Chef möchte das ich trotzdem antworte ;) .

    Und du kannst jetzt natürlich noch weitere hundert Zeilen beitragen, ich bleibe trotzdem auf dem Standpunkt

    Nein, es ist nicht normal und kann nicht erwartet werden, das ein Hund die Schutzbedürftigkeit eines Kindes kennt, erkennt oder anerkennt

    Danke für den Hinweis :smile:

    Ich gebe mir mal Mühe, das "drumrum" weg zu lassen.

    Kern meiner Aussage war:

    Haushunde haben die Fähigkeit, erkennen zu können, dass Kinder "Jungtiere" der Menschen sind.

    "Erkennen zu können" heißt aber nicht, dass es ihnen "in die Wiege gelegt wird", sondern dass sie das lernen müssen.

    Sozialverhalten wird immer erlernt.

    Gelernt zu haben - also erkennen zu können - dass Kinder "Jungtiere" sind, heißt aber noch lange nicht, dass ein Hund diese Jungtiere des Menschen auch mag.

    Boha - jetzt weiß ich wieder nicht, wie ich um dieses "Drumherum" drumherum komme... :???:

    Ich halte sehr viel von Hunden.

    Verhaltensbiologisch belegt gehören Hunde zu den Säugetieren mit hoher Intelligenz, und der Fähigkeit, eine hohe soziale Kompetenz erlernen zu können.

    Diese Fähigkeiten machen sie so passend für ein Leben in der Menschenwelt.

    Was weniger gut in diese Menschenwelt passt sind Hunde, die Beschädigen wollen.

    Das wollen allerdings nur wenige Hunde, denn sonst sähen die Beißstatistiken deutlich anders aus.

    All das hat mich zu dieser Aussage veranlasst:


    Nee nee nicht dein Reden. DAS war dein Reden:

    Ein Hund, der auf solch schreckliche Weise dokumentiert hat, dass er die Schutzbedürftigkeit von Kindern nicht erkennt, und ungehemmt seine Zähne gegenüber diesen eingesetzt hat, gehört euthanasiert.

    Erkennen heisst nicht 'hat er gelernt'.

    Und auch wenn du es anders sieht, kaum einer hier behauptet das Hunde sowas nicht lernen koennen. Nicht alle, aber fast alle. Aber lernen ist halt was anderes..

    Mal ganz davon abgesehen, dass hier einige geschrieben haben, sie würden bezweifeln dass Hunde überhaupt lernen könnten, Kinder als "schutzbedürftige Jungtiere des Menschen" erkennen zu können, ist hier bei der Kritik übersehen worden, dass hier zwei Faktoren von mir genannt wurden:

    - der Hund erkennt die Schutzbedürftigkeit von Kindern nicht (aus welchen Gründen auch immer - denn ob er es nicht gelernt hat, oder ob er Kinder hasst, oder ob er Kinder als Beute ansieht, ist unerheblich bei dem Ergebnis)

    - er hat ungehemmt beschädigend agiert.

    Ein Hund der so agiert ist hochgefährlich, und gehört nicht in die Öffentlichkeit.

    Er gehört euthanasiert.

    Wenn du beim Frisör sitzt, und ein Kompliment zu der hübschen Halskette bekommst, die du umhast - und beim Blick in den Spiegel feststellst, dass du nach dem Spaziergang mit dem Hund das Schmuckpfeifenhalsband vergessen hast abzunehmen...

    Mach mal ein Foto von der Schmuckpfeife, meine ist kein Schmuck. Ich bin gespannt :smiling_face:

    Sowas z. B. xD

    Design Pfeifenband Matching Whistle - Individuelle passend zur Hundepfeife (romneys.de)

    Das kann durchaus schnell gehen und erfahrene HSH kann man sehr rasch in eine neue Herde integrieren, aber ein Selbstläufer ist das nun nicht.

    Ich habe auch nie geschrieben, dass das ein Selbstläufer ist.

    Ich habe nur geschrieben, dass dies möglich ist, weil die grundsätzlich Fähigkeit des sozialen Verhaltens von Haushunden diese Spezialisierung überhaupt erst ermöglicht.

    Ein Löwe hat z. B. ein andere soziale Ausstattung, und könnte auf dieser Basis niemals zum "Herdenschutzlöwen" ausgebildet werden.

    Auch Wölfe haben diese Ausstattung nicht - eben nur Haushunde, deren wölfische Grundausstattung durch die Domestikation noch einmal weiter modifiziert wurde, sodaß eben auch Spezialisierungen möglich wurden.

    Damit HSH in ihrer Herde so leben und arbeiten, ist ein wenig mehr nötig, als Sozialisierung und Gewöhnung.

    Habe ich irgendwo behauptet, hierfür wäre "nur Sozialisierung und Gewöhnung" nötig, um jeden Hund zum "Herdenschutzhund" zu machen?

    Alle Spezialisierungen basieren auf der genetischen Grundausstattung von Haushunden, und deren Genetik basiert auf der Grundausstattung von Wölfen.