Ich hätte wissen müssen, dass jetzt wieder das Argument "auch mit Maulkorb kann ein Hund bei der körperlichen Überlegenheit einen kleineren schwer, oder sogar tödlich verletzen".
Also lässt man den Maulkorb von vornherein ab, weil: "Bringt ja nichts!"?
Im vorliegenden Fall ist der Kleinhund durch den Einsatz der Zähne des Großhundes getötet worden. Ob er ihn mit Maulkorb überhaupt hätte verletzen können (nach Aussage seiner Halterin war er ja angeleint, und somit zumindest unter Einwirkung seiner Halterin), WISSEN WIR NICHT.
Wenn dann noch das Argument kommt: "Vermeidet einfach jedweden Fehler, der euren Hund zu nahe an meinen bringt - dann passiert ihm auch nichts, und wenn ihr das nicht könnt, dass ist es eure Schuld, wenn euer Hund zu schaden kommt!", dann könnte ich 
Murmelchen und Helfstyna : Ich meine, bei euch beiden des Öfteren schon gelesen zu haben, dass ihr in bestimmten Situationen einen (oder mehrere) eurer Hunde mit Maulkorb sichert.
"Better safe than sorry."
Ihr wisst um die Möglichkeit einer Realisierung von Gefahrenpotential, und ihr wisst um die Fehlerhaftigkeit eurer Umwelt.
Ja, es gibt Deppen, die ich genauso widerlich finde wie ihr.
Ich zähle mich nicht zu diesen Deppen, ganz im Gegenteil; Ich bewege mich mit meinen Hunden sehr umsichtig, kontrolliere sie so, dass es nicht zu unerwünschten Kontakten kommt.
Darüber hinaus gehe ich aus dem Weg, mit großem Abstand, wenn ich nur den Eindruck habe, ein Kontakt könnte unangenehm für mein Gegenüber sein. (Nartürlich erst recht, wenn ich darum gebeten werden, aber zumeist bin ich schneller und gehe schon deutlich auf Abstand).
Ich habe nichts davon, wenn meine Hunde ein Loch im Pelz haben, das Palaver und den damit verbundenen Stress will ich nicht.
Genauso wenig will ich aber, dass mein Gegenüber Stress bekommt - der Hund, dem es zu eng ist beim Passieren, die Menschen, die dann Stress mit ihrem Hund haben, und manchmal auch der Hund, der Stress mit seinen eigenen Menschen bekommt, weil er eben so ist wie er ist.
Finde ich absolut unnötig, und manchmal ist es so furchtbar einfach, diesem Stress den Nährboden zu entziehen.
Trotzdem bin auch ich nicht fehlerfrei ...
Es war 2011, unser Amigo war noch Welpe, als wir einen Todesfall in der Familie hatten.
Eine Verwandte von mir hat dieser Todesfall besonders schwer getroffen, und ich habe mich von ihr zu einem gemeinsamen Spaziergang mit ihren zwei Schäferhunden und meinen 2 Golden überreden lassen.
Ja, ich hätte vorher wissen müssen, dass das keine so gute Idee ist, nicht in ihrer Gemütsverfassung, und nicht im Freilauf.
Es ging 20 Minuten gut - und dann stürzte sich einer ihrer Hunde auf meinen damals gerade 2 Jahre alten Vasco, und sein Kumpel mischte dann natürlich mit.
Vasco lag winselnd-fiepend-wimmernd unter diesen zwei über ihm hängenden Schäferhunden, die Halterin stand handlungsunfähig daneben.
Ich habe erst mal geschaut, dass ich diese Situation in den Griff bekomme, obwohl ich gesehen habe dass mein Welpe voller Panik die Flucht ergriff.
Erst nach 1, vielleicht 2 Minuten habe ich Amigo gesucht, der sich auf dem nahen Parkplatz zwischen 2 Autos versteckt hatte.
Wenn ich mir vorstelle, mein in Panik fliehender Welpe wäre in dem Moment in ein Hund-Halter-Gespann reingerannt, wo der Mensch der Ansicht ist, andere Menschen sind es selbst schuld, wenn sie ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben, und der eigene Hund diesen Hund dann schreddert, weil ein Maulkorb ja unnötig ist ...
Diese Welt ist nicht fehlerfrei, aber wenn ich weiß dass mein Hund eine größere Gefahr darstellt, dann muss ich, ich ganz alleine, dafür Sorge tragen, dass sich diese Gefahr nicht realisieren kann.
Zum Abschluss noch ein paar Hintergrundinformationen, im Spoiler, sonst wird der Text zu lang:
Spoiler anzeigen
Ich kannte die beiden Schäferhunde von Welpe an, und wir haben uns geliebt.
Es gab zuvor schon einige gemeinsame Spaziergänge mit diesen beiden Hunden, mit Vasco und meinem damals noch lebenden Ersthund Marco.
Amigo kannte sie noch nicht.
Die Schäferhunde waren Fremdhunden gegenüber nicht ohne, vor Allem einer war ein richtiger Proll anderen Hunden gegenüber - wenn seine Halterin ihn gelassen hätte.
Hat sie aber nie, dazu konnte sie die Hunde zu gut kontrollieren.
Ich hatte die Wahl, mich um meinen wegrennenden Welpen zu kümmern, oder um meinen Vasco.
Weil die Halterin völlig handlungsunfähig daneben stand, habe ich mich entschieden, Vasco zu helfen.
Ob ich das gemacht hätte, wenn das nicht zwei mir bekannte Schäferhunde, sondern zwei mir fremde Hunde gewesen wären, weiß ich nicht.
Ich habe einfach gehandelt.
Zum Glück haben die Hunde ihre Zähne nicht eingesetzt.
Vasco hat sich sofort unterworfen - ob es dabei geblieben wäre, wenn ich ihm nicht sofort zur Hilfe geeilt wäre, weiß ich nicht.
Ich war absolut geschockt, noch mehr, als ich meinen Amigo auf dem Parkplatz gefunden habe - ich mag mir nicht vorstellen, was passiert wäre wenn dort zu dem Zeitpunkt ein fahrendes Auto gewesen wäre... 
Ich hätte wissen müssen, dass meine Verwandte in der damaligen Gemütsverfassung die Hunde möglicherweise nicht so kontrolliert wie gewohnt.
Sie wollte durch diesen gemeinsamen Spaziergang mit den Hunden, die aufgrund ihrer Trauer in den letzten 2 Wochen zu kurz gekommen waren, einfach auch auf andere Gedanken kommen.