Beiträge von Hundundmehr

    Zumindest beim Golden gibt es in der Zucht noch einen weiteren Aspekt:

    Alle kennen oder haben zumindest schon mal gehört von der Motivation: "Meine Hündin ist so toll, da möchte ich mal einen Wurf von haben :herzen1: "

    Zumindest im GRC gibt es so einige, die auf der Züchterliste aufgeführt sind, die nur einen A-Wurf, maximal noch einen B-Wurf haben.

    Das sind eben genau diejenigen, die gar keine Zuchtambitionen haben, sondern wirklich nur ein- manchmal auch noch ein zweites Mal einen Nachwuchs von ihrer geliebten Hündin haben wollen - und mehr nicht.

    Dafür nehmen sie dann aber alle Mühen in Kauf, derer es für eine Zuchtzulassung bedarf, außerdem benötigen sie einen "Paten" bei ihrer Wurfplanung als Betreuung, damit ihnen eine erfahrene Person zur Seite steht als Erstzüchter.

    Oft - nicht immer - ist das der Züchter, von dem die Hündin stammt, der dann mit Rat und Tat zur Seite steht.

    Tausend mal besser als diese "Ups-Würfe" oder "ich will einmal Nachwuchs haben"-Würfe, bei denen ohne Sorgfalt, Sinn und Verstand einfach mal Welpen produziert werden.

    JEDER Welpe hat das Recht auf diese Sorgfalt.

    Es kotzt mich echt an, wenn Menschen hier Einbußen in Kauf nehmen, weil sie nicht bereit sind, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen...

    Finde ich persönlich ziemlich dumm, aber da sage ich nichts groß, kann ja jeder sein Geld rauswerfen wo er will.

    ah, ok - du findest es also dumm, wenn jemandem Qualität vor Quantität geht?

    Dass ich nicht den billigen Blumenkohl kaufe, sondern lieber den teureren Bio-Blumenkohl, nicht das billige Massenproduktionsfleisch beim Discounter, sondern das Biofleisch aus kontrollierter Freilandaufzucht, nicht den billigeren Welpen aus kostengünstigerer Haltung, sondern den teureren Welpen aus einer qualitativ hohen Aufzucht?

    Für mich ist der Welpe vom Züchter preiswert - genau im Sinne des Wortes: Seinen Preis wert.

    Weil ich auf bestimmte Qualitätsmerkmale nicht verzichten will, lieber bereit bin, für den Einsatz, den ich tatsächlich erwarte, auch einen bestimmten Preis zu zahlen.

    Ich lege beim Golden Retriever neben den ganzen gesundheitlichen Aspekten auch sehr viel Wert auf eine Wohnungsaufzucht, aus Gründen.

    Genau dieser Aufwand, der tatsächlich 8 Wochen lang rund um die Uhr das Leben der Züchter dominiert, auch Nachts, ist ein Qualitätsmerkmal, welches mir wichtig ist beim GR.

    Diesen Aufwand betreibt einfach niemand, der nicht sein Herzblut da mit reinsteckt.

    Es ist aber genau dieses Herzblut, welches ich von einem seriösen Züchter erwarte.

    Ich denke, auch dieses Qualitätsmerkmal macht den GR teurer im Vergleich zu anderen Rassen (wobei auch da mehrere Kriterien mit reinspielen - es ist z. B. auch mehr Aufwand, wenn 8 Welpen großgezogen werden, als wenn nur 2 Welpen in einem Wurf sind).

    Es gab übrigens 2166 Golden Retriever Welpen in 2022 im VDH.

    Ein recht rares Angebot, wenn man sich anschaut wie viele Golden tatsächlich hier rumlaufen.

    P.S.: Wie viele Hunde der Gebrauchshunderassen wachsen in Wohnungsaufzucht auf?

    Wie viele Gebrauchshundehalter würden da überhaupt Wert drauf legen?

    Die Problematik dabei: Es gibt keinen Verband, der sowohl eine Einheitlichkeit, als auch eine Datenerhebung macht zu den Nachzuchten.

    Denn: Wenn man wirklich seriös die Kombi aus zwei gefestigten Rassehundezuchten verwenden will, muss immer gewährleistet sein, dass die gesundheitlichen Voraussetzungen aus beiden Rassen für einen Zuchteinsatz Grundlage sind und kontrolliert werden.

    D. h., selbst wenn man immer nur die 1. Generation züchten will, benötigt man dafür zwei Elterntiere, die in ihrem jeweiligen Verband zur Zucht zugelassen sind.

    Natürlich kann man mit viel Erfahrung bei beiden Rassen auch selber hingehen und - basierend auf lückenlosen gesundheitlichen Ahnen der Elterntiere - alle weiteren notwendigen Auflagen wie Gesundheit, Wesen und Phänotyp beachten.

    Aber: Wer kann das denn kontrollieren?

    Der Interessent mit Sicherheit nicht.

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    Einen Einblick darin, wie eine neue Rasse entsteht, konnte ich mal näher betrachten bei der Rasse Eurasier: Da haben sich etliche erfahrene Züchter zusammengetan und ein gemeinsames Ziel verfolgt.

    Wenn er jemanden findet der das tun will ist ja okay, aber da soll man auch ehrlich zugeben, dass man sich die gesamte Hundehaltung finanzieren lässt und nicht nur die Zucht selbst.

    Du lässt WIEDER den gesamten Aufwand völlig unbeachtet, der bei einer Liebhaberzucht notwendig ist, um als Liebhaberzucht zu zählen.

    Es ist zwecklos...

    Wenn ich einen Großteil der Kosten einfach nicht rechne, da Hobby, kann ich mich natürlcih nach Wurf über einen "Gewinn" freuen. Nur jeder BWLer nennt es halt anderes.

    Das Finanzamt auch: Liebhaberei.

    Besser als in dem Beitrag von just2dun kann ich es nicht ausführen.

    Javik Ich verstehe dich nicht mehr :ka:

    Auf der einen Seite schreibst du, dass du nicht einsiehst, das Hobby (die Liebhaberei) eines Menschen zu finanzieren.

    Dann differenzierst du in

    Oder alle anderen in denen ich das erläutere warum ich ein Problem damit habe, wenn jemand davon lebt Tiere zu produzieren und zu verkaufen?

    und

    Ich habe keinen einzelnen Züchter als schlecht bezeichnet. Wenn einer 2.500 € für Welpen verlangt, aber auch entsprechend was leistet, dann ist das ja absolut okay (ich wüsste jetzt nicht was, aber generell, warum nicht?)

    Mir geht es genau um diese Leistung, und diese ist im Fall der Züchterin, um die es der Threaderstellerin, Melli24 , geht, doch gegeben?

    Das ist eine Liebhaberzucht (wie so viele der Golden-Retriever-VDH-Zuchten), da wird nicht der Lebensunterhalt durch die Produktion von Welpen bestritten, sondern mit viel Engagement, Wissen und Herzblut ein Beitrag für die Rasse geleistet, mit dem Ziel, Welpen den bestmöglichen Start ins Leben zu geben, und für diese Welpen Menschen zu suchen, die mit Herzblut ein gemeinsames Leben mit diesem Hund führen.

    Im Endeffekt geht es doch genau um diese Leistung, wie diese definiert ist, und die belegt, ob es sich um Liebhaberei oder eben Vermehrung handelt.

    Warum dann dieses Pauschalargument "ich finanziere doch nicht das Hobby eines Züchters" immer wieder kommt, ist mir echt ein Rätsel :ka:

    Immer wenn du mit etwas Geld verdienen musst, weil du damit deinen Lebensunterhalt bestreitest, musst du wirtschaftlich rechnen.

    Bei Unwägbarkeiten (z. B. Heizkostensteigerung, große Reparaturen) müssen dann anderweitig Kosten gespart werden, wenn du mit deinem Entgelt (Welpenpreis) nicht so hoch gehen willst, dass du befürchten musst keine Abnehmer mehr zu finden.

    Besonders extrem wird es, wenn strikt nach dem Mini-Max-Prinzip gearbeitet wird: Minimaler Einsatz, maximaler Ertrag.

    Für letzteres kenne ich ein Beispiel persönlich, eine "Welpenstube", der schon seit Jahren von Tierschützern versucht wird den Garaus zu machen, ohne Erfolg.

    Da kannst du hingehen und gehst für kleines Geld mit einem Welpen nach Hause, wird auch als "Wühltischwelpe" bezeichnet.

    Angezogen wird durch dieses Vermehrerangebot das "falsche Klientel", die "sofort will haben"- und "Hauptsache billig"-Käufer.

    Die, die es eben überhaupt nicht interessiert, wie die Aufzuchtbedingungen für die Welpen, die Haltungsbedingungen für die Elterntiere, die gesundheitliche Vorsorge und die Sorgfalt bei der Entwicklung der Welpen sind.

    Da steigt der Preis mit Alter, Gesundheit und Ausbildung dafür dann oft in Sphären von denen man bei anderen Rassen nur noch träumen kann.

    Da gab es doch mal vor einigen Jahren ein Video von einem bekannten Trainer, der den Hund eines Amerikaners trainieren sollte, weil der Hund von seinem Besitzer nicht mehr kontrolliert werden konnte - dieser Amerikaner hatte den fertig ausgebildeten DSH für ich meine 30.000 Euro gekauft... (meine Erinnerung könnte da nicht mehr alle Details richtig in Erinnerung haben, ich weiß nur dass ich nicht schlecht gestaunt habe, für welchen Preis dieser "Kracher" den Besitzer gewechselt hatte).

    Ich denke, es gibt mehr als genug Hundehalter, die auch auf einen solchen "Kracher" hoffen, wenn sie sich einen Hund als Welpen holen.