Beiträge von Morelka

    Bei mir lebt ganz in der Nähe auch solch ein rumänischer HSH-Mix, einer dieser vielen schwarz-weissen, mittelgrossen, kräftigen Hunde. Er ist einer der gelassensten Hunde, die ich kenne, liegt stundenlang im Garten und beobachtet die Gegend.

    Anfangs war für den unerfahrenen Ersthund-Besitzer nicht klar, dass das ein HSH-Mix ist, weil es einfach ein schwarz-weisser Hund war. Erst im Laufe der Jahre zeichnete es sich immer deutlicher ab, was da drin steckte.

    Er ist ziemlich unerzogen, benimmt sich aber Menschen und Hunden gegenüber freundlich, eher desinteressiert. Die Freundin des Besitzers war früher häufig mit ihm unterwegs. Er massregelte sie jeweils, wenn sie sich nicht so benahm, wie er erwartete. Wenn sie z.B. zu lange irgendwo stehen blieb und plauderte, sprang er an ihr hoch und "zwickte" sie.

    Aber im grossen und ganzen ist er ein ruhiger, unauffälliger Hund, der einfach "sein Ding" macht. Sein Besitzer hat sich irgendwie mit ihm arrangiert, Konflikte gibt es meines Wissens keine. Auch zu meinen beiden Zwergen benimmt er sich freundlich und distanziert.

    Ich bin froh, dass das offenbar ein HSH-light ist, könnte auch anders sein... das war offenbar einfach ein Glücksgriff.

    Meine Tierärztin ist eigentlich der Meinung "Wir machen nichts mehr, außer, das es ihm noch so gut wie möglich geht." Erst gestern habe ich mich darüber bei meiner Nachbarin beschwert, dass sie mir ja anscheinend nicht richtig zuhört und nachdem meine Nachbarin für einen Moment still war, erinnerte sie mich daran, das meine TÄ eigentlich eine Gute ist

    Dann wäre es vielleicht doch sinnvoll, dass Du Dir eine Zweitmeinung einholst mit genaueren Abklärungen, weshalb er wimmert und manchmal zusammen bricht.

    Wurde auch schon mal das Herz angesprochen? Das müsste allerdings mit einem Herz-Ultraschall abgeklärt werden, nur abhören alleine bei einem "normalen" Tierarzt genügt dafür nicht.

    Dass er bereits seit Jahren an Arthrose und somit Schmerzen leidet, ist ein schlechtes Vorzeichen für ein "langes Leben", aber eine Zweitmeinung in einer Klinik wäre bestimmt mal angebracht, damit Du mehr Input zu seinem wirklichen Zustand hast.


    Was meint denn Deine TÄ zu seinem vielen Trinken? Wurde mal ein grosses Blutbild gemacht bei ihm?

    PS: Da hier schon wieder die Rufe nach Euthanasie laut werden, mit dem gleichen Bild hätte ich meinen Pointer auch im Januar einschläfern müssen. Musste ich nicht, denn ihm geht's jetzt wieder gut, aber mit einer angepassten Therapie und Behandlung .

    Es ist schön, dass bei Deinem Pointer offenbar eine (neurologische?) Diagnose gestellt werden konnte mit einer passenden, erfolgreichen Therapie, aber das heisst nicht, dass das für Paco ebenfalls möglich ist.

    Bei jedem alten Hund sind die Voraussetzungen unterschiedlich, deshalb sollte man das immer individuell betrachten. Ich lese bei der Paco-Geschichte von einem Hund, der offenbar wirklich leidet unter mehrfachen Schmerzen und sich nur noch mühsam durch den Alltag schleppt.

    Was mir als erstes in den Sinn kam, wären Probleme mit dem Magen, also Magenschmerzen, wenn er nachts wimmert. Durch die jahrelangen, massiven Schmerzmittel ist sein Magen vermutlich schlimm geschädigt worden.

    Ich würde in erster Linie auch mal die Magen-Problematik angehen.

    Ansonsten schliesse ich mich Junimond an, dass wohl die Zeit gekommen ist, an der man loslassen muss. Ich persönlich würde meinen Hund nicht auf weiterhin lange Sicht sich so dahinquälen lassen, denn irgendwann sind halt die Therapie-Möglichkeiten und Erleichterungen ausgeschöpft. An schwerer Arthrose stirbt man nicht "einfach so", aber die täglichen Schmerzen schlagen aufs Gemüt und sind eine furchtbare Belastung für jedes Lebewesen.

    Alles Gute und viel Kraft!

    Denn wenn der kostenlose Trainer wieder nur ein "normaler" Hundetrainer ist, dann wirst du vermutlich nach den Gratisstunden wieder dastehen wie vorher.

    Ja, das ist auch meine Befürchtung. :face_screaming_in_fear:

    Ein "normaler" Hundetrainer kommt mit einem Herdenschutzhund wohl nicht klar, wenn er keine Erfahrungen mit diesen Rassen hat. Da stecken ganz andere Ansätze und Verhaltensmuster dahinter.

    Um es auf einen ganz kurzen Nenner zu bringen, hier zur Erinnerung nochmals der Titel Deines Threads:

    Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

    Antworten auf 26 Seiten: JA, Du musst Dir Sorgen machen und sofort eine Lösung finden, die für Henry und für Dich stimmt! (und das wäre in meinen Augen die Abgabe an kompetente Hundehalter mit Erfahrung mit HSH).

    Ich hoffe, Du triffst zeitnah die richtige Entscheidung, denn "abwarten" kannst Du nicht mehr. Alles Gute!

    Ich glaube, der grösste Knackpunkt liegt beim Begriff "sanfter Riese", den die Organisation offenbar verwendet hat bei der Vermittlung. :shocked:

    Die TE klammert sich jetzt an diesem "sanften Riesen" fest, was er aber ganz und gar nicht ist ausser vielleicht zu Hause auf dem Sofa. Er hat sich jetzt als ernsthafter HSH entpuppt, der alles andere als ein sanfter Riese ist, sondern eine Gefahr für sich und die Umwelt. Ich bin froh, dass in meiner näheren Umgebung nirgends solch ein "sanfter Riese" wohnt.

    Liebe @Julia98 , streich diese zwei Wörter komplett aus Deinem Vokabular und stelle Dich der Wirklichkeit. Die wurde ja schon ausführlich genug erklärt in den voran gegangenen Seiten.

    An Deiner Stelle würde ich den Hund in erfahrene Hände abgeben, damit kein weiteres Unglück geschieht. Das ist nichts gegen Henry, ich finde ihn wunderschön! :herzen1:

    Aber er gehört definitiv nicht in unerfahrene, schwache Anfängerhände.

    Ich hab die Hunde als extrem reserviert/aengstlich gegenueber fremden Menschen erlebt. Der eine findet es passend seinen Besitzer anzugehen, wenn ihm was nicht passt (z.B. den anderen Hund, den er beim Gassi sieht, nicht zerlegen zu duerfen).

    Dieselben Erfahrungen habe ich auch gemacht mit einem TWH (vom Vermehrer) einer Bekannten. Als Welpe war dieser extrem scheu und ängstlich, wie ein wildgefangener Jungwolf kam er mir vor, versteckte sich unter dem Tisch vor Angst, ging aber nach vorne, wenn er nicht mehr weiter ausweichen konnte.

    Als er in die Pubertät kam, wurde es schlimmer mit seiner Unsicherheit und Verteidigungsbereitschaft, die Besitzerin war ziemlich verzweifelt. Erst als sie eine souveräne Hündin dazunahm (RR) und ihn kastrieren liess, normalisierte sich sein Verhalten (womit ich nicht sagen will, dass Deiner kastriert werden sollte).

    Heute ist dieser überängstliche Hund weitgehend normal, ist unterdessen 7 Jahre alt, aber die ersten 3 - 4 Jahre waren enorm belastend für die Besitzer.

    Ich hoffe, Du kannst den Junghund zuerst mal gründlich kennen lernen, damit Du einschätzen kannst, wie ängstlich/unsicher er ist, muss ja nicht zwingend so sein.

    Es geht ja nicht um mithalten können, sondern um Bock drauf haben.

    Genau!

    Und aus diesem Grund sollte die Wahl auf einen ausgesprochenen "Läufer" fallen, also Laufhunde, die lange und gerne mittraben und das auch schaffen. Das war der ursprüngliche Verwendungszweck für die Zucht der Dalmatiner. Soviel ich weiss die einzige Rasse, die genau für diesen Zweck (Begleitung an der Kutsche oder Pferd) gezüchtet wurde.

    Aber diese fallen ja weg.

    Dann kämen natürlich sehr viele andere Laufhund-Rassen in Frage, die aber alle für die Jagd gezüchtet wurden und daher weniger geeignet sind, weil sie zu sehr jagdlich interessiert sind (was ja von ihrer Rasse erwünscht ist, z.B. der Viszla).