Beiträge von Morelka

    Wir üben normale Kommandos wie sitz, aus, Rückruf, geh ins Körbchen,...

    Aber doch nicht mit einem 9-wöchigen Baby!!!

    Ich glaube, Du hast den Begriff "Prägung", bzw. Sozialisierung vollkommen falsch verstanden, weil Du glaubst, Dein Baby müsse bis 12 Wochen "alles" können, also schon fast ein Begleithund mit 12 Wochen sein... :rotekarte:

    Mit Prägung und Sozialisierung ist nur gemeint, dass ein Hunde-Baby viele Erfahrungen sammeln soll in diesen frühen Wochen, z.B. Begegnung mit fremden Menschen und fremden Hunden (NICHT täglich!), Haushalt-Geräusche kennen, z.B. den Staubsauger, seinem Menschen vertrauen lernen auch in "gruseligen" Situationen, z.B. an einem grossen Müllsack vorbeilaufen, usw.

    Ihr solltet sein Programm jetzt nicht nur "ein wenig" runterfahren, sondern ganz massiv runterfahren... das arme Kerlchen ist ja völlig überfordert!

    Vermutlich aus dem englischen übersetzt Gerade zurück ist vermutlich ne misslungene Übersetzung von straight back

    Das Inserat strotzt vor Übersetzungsfehlern und missverständlichen Wörtern ("Kragen und Blei" :lachtot: ), also Finger weg von solchen Inseraten!:headbash:

    Ich frage mich ernsthaft, ob es tatsächlich Leute gibt, die aufgrund solch eines haarsträubenden Inserates tatsächlich einen Welpen dort kaufen:???:

    Fakt ist- fürs Erste Kauzeug nur noch auf ihrem Platz, bis sie sicherer ist?

    Nein, nicht bis sie sicherer ist, sondern GENERELL, immer, lebenslang!

    Es darf nie mehr zu seiner Situation kommen, dass sie glaubt, sie müsse ihr Kauzeug gegen Deine Tochter verteidigen, also strikte Trennung von Kauzeug und Tochter!

    Ansonsten schliesse ich mich Juno2013 an, am besten lasst Ihr Euch von einem guten Trainer begleiten, denn das werden nicht die einzigen Baustellen bleiben.

    Wie alt ist Deine Tochter?

    Kann jemand was zu den größeren Spitzen sagen? Das müssten ja auch gute Wachhunde mit hoher Reizschwelle sein, oder?

    Du meintest eher tiefe Reizschwelle, oder?

    Die sind doch wie alle Spitze sehr wachsam und geben sofort an, wenn ihnen etwas suspekt vorkommt. Aber was man so liest über (Gross-)Spitze, tönt jedenfalls sehr gut. Schade, dass man sie so selten sieht...:muede:

    Ich mache sehr gute Erfahrungen mit der Schnur-Flexi bei meinen Leichtgewichten. Allerdings nutze ich diese nur für Vicky, weil Smilla sowieso immer dicht an meinen Fersen hängt und nur äusserst selten mal an der Leine ist. Bei ihr genügt ein winziges Leinchen, das so alibimässig in der Luft herumbaumelt, falls sie überhaupt mal angeleint ist.

    Wenn man die Flexi richtig handhabt, so hat man damit mehrere Möglichkeiten:

    - Freilauf geben gemäss Spielraum (bei Vicky 8 m)

    - Blockieren, was einen leisen Klacklaut hervorruft --> Vicky wird sofort langsamer und passt sich an die verkürzte Leine an

    - langsam Verkürzen, indem ich Vicky warten lasse. Hier arbeitet Vicky aktiv selber mit und bleibt stehen, während ich weiterlaufe, das heisst, ich verkürze durch Hinlaufen zu Vicky die Flexi, nicht umgekehrt. Das hat den Vorteil, dass die Flexi nie locker herumhängt und sich verheddern kann.

    Generell achte ich peinlichst genau darauf, dass ich Vicky niemals an der Flexi "herumzerre", sondern ich kündige alle Aktionen vorher an und gebe ihr klare Signale. Sie reagiert sehr feinfühlig darauf und fühlt sich wohl an der Flexi.

    Ich weiss, dass vermutlich nicht jeder Hund so fein zu regulieren ist wie meine "zarte Elfe", aber ich glaube, man kann jedem Hund beibringen, auf die Signale mit der Flexi zu achten, wenn man bewusst damit arbeitet.

    Solch eine Beschreibung schreit eigentlich nach einem Tierschutz-Hund. Da könnt Ihr alles schön langsam angehen, erstmal als Gassigänger in einem Tierheim tätig werden, damit Ihr Euch an das "Hunde-Feeling" gewöhnt, dann vielleicht einen Kandidaten mal mit nach Hause nehmen. Nach gründlichem Kennenlernen könnt Ihr dann einen Hund, der zu Euch passt und dem Ihr ein geeignetes Umfeld bieten könnt, übernehmen.

    In den Tierheimen landen immer wieder auch Rassehunde, hoffentlich/vielleicht genau Eure gewünschte Rasse.

    Aber vielleicht verguckt Ihr Euch auch in einen anderen Hund, der zu Euch passt.

    Die Hunde in den Tierheimen oder TS-Organisationen verdienen auch eine Chance, es muss nicht immer ein Welpe oder "Rückläufer" vom Züchter sein, obwohl natürlich auch das eine gute Möglichkeit wäre.

    Es wäre einfach schön, wenn Ihr Euch nicht auf Rassehunde vom Züchter versteift, sondern auch offen wäret für einen Hund aus dem Tierheim.


    Viel Glück bei Eurer Suche!

    Ich habe nicht alle 4 Seiten gelesen, aber ganz am Anfang hast Du geschrieben, dass Ihr Euch oft streitet wegen dem Hund.

    Das ist natürlich absolut kontra-produktiv, denn dabei leidet Euer Hund Todesängste, wenn er hört, dass da scharfe, laute Worte fallen. Da Männer eine tiefere Stimme haben als Frauen, sind vor allem Deine "scharfen" Worte oder wie immer Ihr Euch streitet, der absolute Horror für den Kleinen, also ein Grund mehr, weshalb er nach wie vor Panik hat vor Dir. Das wird sich auch nicht bessern, denn Du willst Dich ja nicht ändern dem Hund zuliebe.


    Also bleibt eigentlich nur noch die Abgabe... oder die Trennung, je nachdem, in welchem Status Ihr zwei Euch befindet. Da kann Euch aber ein Hundeforum nicht helfen, da wäre eher eine Paar-Therapie angebracht.

    Der Hund tut mir leid... je rascher er aus dieser Situation heraus kommt, egal wie, desto besser.

    Ähm, das verstehe ich jetzt nicht - der Hund rennt einer Sache hinterher, vor der er Angst hat ?

    Bist Du Dir sicher, dass Du das richtig interpretierst, und wenn ja, warum ?

    Es gibt zwei Reaktionen bei Angst, entweder Flucht, sich hinter dem Besitzer verstecken oder "aggressiv" nach vorne gehen. Vicky gehört zur zweiten Kategorie... leider. :| Dieses Nachvornegehen bei Angst und Unsicherheit wird häufig falsch interpretiert.

    Ich sehe eindeutig, dass sie Angst hat, weil sie generell sehr lärmempfindlich ist und zusammenzuckt und zittert, wenn ein grosser, lauter LKW o.ä. kommt oder wenn wir dicht an solch einem Ungetüm vorbeilaufen müssen. Bei engen Wegen nehme ich sie dann auch mal auf den Arm und drehe mich weg.

    Wenn ich zu spät darauf achte, dass ein Traktor oder LKW kommt, geht sie mit wildem Gebell drauflos... was natürlich äusserst gefährlich ist.

    Als ich sie noch nicht lange hatte, kannte ich ihre Reaktionen natürlich noch nicht und war völlig überrumpelt, als sie wie eine Furie auf einen Traktor losging, der an uns vorbeifuhr. Ich konnte sie grad noch knapp an der Leine zurückziehen. Seither beuge ich vor, ebenfalls mit Zeigen und Benennen. Traktor, LKW oder das ratternde Elektrofahrzeug der Post ist dann immer ein "Wägeli."

    Morelka Du scheinst ja auch gute Erfahrungen mit Zeigen und Benennen gemacht zu haben. Wie hast du das aufgebaut? Mein Rüde ist extrem Futter fixiert.

    Einen Link für das Zeigen und Benennen hast Du ja bereits erhalten. Es ist super, dass Dein Rüde sehr futterfixiert ist, das erleichtert schon vieles.

    Wichtig dabei ist, dass für diese speziellen Situationen mit Fremdhund das Guteli besonders hochwertig ist, das er normalerweise nie kriegt.

    Anfangs musste ich Vicky dieses hyper-spezial-Guteli sozusagen unter die Nase halten, weil sie in ihrer Aufregung überhaupt nicht merkte, dass ich sie ansprach. Damals dachte ich noch, das wird nie was... :( : Das änderte sich aber ziemlich rasch.

    Der zweite Eckpunkt ist ein sicheres Abbruch-Signal, das Du natürlich vorher in anderen Situationen trainieren musst. Bei Vicky ist dieses Signal "Waaaaarte." Bei diesem Signal bleibt sie unbeweglich stehen und starrt den anderen Hund an. Vor einigen Monaten raste sie in solchen Situationen wie eine Furie auf dem Fremdhund los und wollte ihn "plattmachen."

    Nach dem "Waaaarte"-Signal kann ich sie dann Umlenken mit "Lueg, ä Hund", sie guckt zu mir und holt sich ihr Super-Guteli ab. Unterdessen ist es sogar möglich, ohne Leine an fremden Hunden vorbei zu laufen, weil ich ihr immer wieder bestätige, dass das "ä Hund" ist (die andern HH gucken manchmal etwas blöd, ist mir egal).

    Smilla hat sich übrigens Vickys negatives Benehmen abgeguckt und rast ebenfalls wie eine kleine Furie auf andere Hunde los... aber auch das positive Verhalten hat sie übernommen, das heisst, ich habe jetzt halt zwei Hunde, die auf "Lueg, ä Hund" richtig reagieren und ihr Super-Guteli dafür erhalten.

    Wie ich vorher schon schrieb, muss ich aber auch trotz dieser Erfolge immer vorausschauend laufen gehen und die Umgebung abscannen, ist aber mit den richtigen "Werkzeugen" viel entspannter als früher.

    Ich habe aber auch gemerkt, dass Vicky insgesamt entspannter wird und sich längst nicht mehr so grenzenlos aufregt wie früher.

    Das Zeigen und Benennen wende ich übrigens auch bei LKWs, Traktoren und ihrem verhassten Elektro-Postwagen an. Bei diesen Fahrzeugen rastet sie ebenfalls völlig aus und rennt ihnen hinterher, weil sie Angst vor ihnen hat. Deshalb scanne ich die Umgebung nicht nur nach fremden Hunden ab, sondern lausche auch aufmerksam, ob sich irgendwo ein Traktor oder anderes Klapper-Fahrzeug nähert.