Beiträge von Morelka

    Du solltest ihn beschützen vor andern Hunden, denn das ist ein Angstverhalten. Nimm ihn auf den Arm, wenn andere (vor allem grosse) Hunde kommen und zeig ihm, dass er bei Dir in Sicherheit ist. Er wird sich rasch beruhigen.

    Je nach Situation, z.B. wenn Du mit Leuten redest und die andern Hunde ruhig und friedlich sind, kannst Du versuchen, ihn wieder auf den Boden zu setzen, aber nur, wenn er keine Angst mehr zeigt und der andere Hund ruhig ist.

    Es ist sehr kontraproduktiv, wenn Du ihn an der Leine zurückhältst, weil er an der Leine mit Halsband(?) gewürgt und begrenzt wird, es also insgesamt ein sehr unangenehmes Gefühl ist.

    So kleine Hunde empfinden halt nun mal andere (grosse) Hunde als Bedrohung, das muss man verstehen. Lass Dir nicht einreden, dass Du ihn nicht hochnehmen sollst, weil er sich auf dem Arm "überlegen" fühle. Das stimmt absolut nicht, sind ganz veraltete Ammenmärchen!

    Es gibt immer wieder Fälle, bei denen kleine Hunde in Sekundenbruchteilen totgebissen werden (auch hier im Forum!), wenn sich ein grösserer provoziert fühlt vom Abwehrverhalten der Kleinen. Deshalb beschütze ich meine Hunde prinzipiell immer vor andern Hunden.

    Mein Bongo wurde vor einigen Monaten gebissen von einem Appenzeller (da war er noch nicht bei mir). Er wurde so richtig im Genick gepackt, hat es nur grad knapp überlebt. Seitdem hat er natürlich Angst vor andern Hunden und will flüchten, was fatal wäre, denn dann wird er als Beutetier von andern Hunden angesehen.

    Unterdessen hat er gelernt, dass er sich bei mir in Sicherheit bringen kann, sich entweder hinter meinen Beinen verstecken darf oder ich ihn hochnehme und beschütze. Grad die Kleinen kann man im Nu einfach hochheben, nichts einfacher als das!

    und bei 2 Personen sitze eine Hinten um zu gucken dass er sich nicht einwickelt , wir wissen was wir tun nur viele vestehen das nicht

    Aber Ihr fahrt vermutlich nicht immer zu zweit, sondern auch mal alleine, also nur der Fahrer. Bei dieser Anleinmethode kann er sich ganz schlimm verwickeln, auch mit Geschirr.

    Das zweite Problem ist das fehlende Absperrgitter. Bei einem Unfall fliegt er wie ein Geschoss nach vorne, halt so weit, wie die Leine reicht.

    Hast Du mal diese Auto-Tests mit Hunde-Dummys gesehen, bei denen gezeigt wird, wie die Hunde durchs Auto fliegen? Ich empfehle Dir, mal ein solches anzuschauen, damit Du ein Bild davon bekommst, was dabei für Kräfte wirken. Ihr solltet deshalb auf jeden Fall ein stabiles Gitter einbauen lassen, somit erübrigt sich auch das gefährliche Anleinen.

    Für grosse Hunde finde ich die Variante stabiles (aber wirklich stabil, am besten massangepasst an das Auto) Gitter im Kofferraum und weiche Liegefläche am besten.

    Nun haben wir uns einen Combi zugelegt und heute wurde die Erste Fahrt mit Zeus getätigt er hat decken im Kofferraum und ist an einem Haken im Boden an der Leine befestigt.

    Bitte informiert Euch gründlich, wie ein Hund im Auto transportiert werden kann. Was Ihr da tut, ist brandgefährlich... mir läuft es kalt den Rücken runter! :shocked:

    Auf keinen Fall einfach ohne Abtrennung im Kofferraum. Bei einem Unfall oder Bremsmanöver fliegt er frei durch die Luft nach vorne. Da Ihr ihn angeleint habt (am Boden!:shocked:), kann er nicht fliegen, wird aber stranguliert. Das muss nicht mal ein Unfall sein, sondern er dreht sich möglicherweise so "blöd" dort hinten, z.B. wenn er sich hinlegen will, dass sich die Leine verdreht und er stranguliert oder im besten Fall unbeweglich an den Boden gepresst wird durch die Leine. Ihr merkt das vielleicht nicht einmal, was er für Qualen leidet im Kofferraum hinten, wenn er sich verheddert hat in der Leine.


    Also bitte schleunigst ändern und ihn niemals mehr so transportieren, wie Du beschrieben hast. Ideen und Bilder gibt es ja genügend dazu.

    Ich glaube, der grosse Knackpunkt bei diesen Qualzuchten ist die Sichtweise des Menschen... sobald nicht mehr die klare "Funktion" des Hundes (Hüte-, Jagd-, Wachhund, etc.) im Vordergrund stand, sondern der Hund als "niedliches Spielzeug" angesehen wurde, driftete die Hundezucht ab in diese Karikaturen von Hunden, die nur "süss" aussehen sollten.

    Ich will damit nicht sagen, dass Hunde nur noch "Gebrauchshunde" sein sollen, sondern nur, dass man sie nicht in erster Linie als "niedlich" oder "süss" ansehen sollte, sondern immer als selbständige Lebewesen, die nicht unter ihrer Anatomie leiden sollen.

    Ich kann leider kein Positiv-Beispiel liefern, sondern ein negatives... auch Chihuahuas werden teilweise immer brachycephaler gezüchtet zu meinem grossen Bedauern! Vor allem die "östlichen Linien", häufig aus Russland, weisen einen extremen Apfelkopf und extrem kurze Nase auf.


    Leider musste ich selber diese Erfahrung machen mit einem Hund, den ich sehr gerne übernommen hätte:
    Rocky, 6 Jahre alt:

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    "Eigentlich" hätte er durchaus eine Nase, schliesslich ist er ein Chihuahua, keine Bulldogge. Aber offenbar waren seine inneren Atemwege total verkrümmt und alle zu eng, das Gaumensegel bestimmt viel zu lang. Man sieht hier auch seine Zunge, die etwas zu gross ist für seine Schnauze.

    Er röchelte wie eine Bulldogge, wusste häufig nicht, wie er sich hinlegen solle, weil er je nach Kopfstellung grössere Atemprobleme hatte, weshalb er immer wieder eine andere Stellung suchte. Nachts begann er zu schnarchen und krampfhaft Luft einzusaugen, sobald er in Tiefschlaf fiel, denn anscheinend klappten dann seine Atemwege (Tracheal-Kollaps, Gaumensegel, etc.) in sich zusammen, so dass er kaum noch Luft kriegte.

    Er erwachte dann wieder, legte sich anders hin und schlief wieder ein.

    Diesen Hund hätte ich gerne als Zweithund übernommen. Aber als ich zu Hause merkte, dass er ungefähr unter derselben Atemnot litt wie eine Bulldogge (welche mir niemals ins Haus käme, hatte ich mir schon lange geschworen), brachte ich ihn unverzüglich wieder zurück. Ich hätte es nicht ausgehalten, mit so einem Hund mit Atemnot zu leben, so toll er als Hund-Persönlichkeit auch war. :verzweifelt: Smilla war hell begeistert von ihm!

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    Er hatte noch viele weitere Interessenten, ich musste mir daher kein Gewissen machen, dass ich ihn zurück brachte. Er fand sofort einen andern Platz (bei Leuten, die vielleicht nicht so "empfindlich" auf Atemnot reagieren wie ich...). Seine Besitzerin verstand meine Bedenken und meine Gründe, weshalb ich ihn zurück brachte, natürlich überhaupt nicht...

    Fazit: Es geht bei Brachycephalie nicht nur um Bulldoggen und andere Plattnasen-Rassen, sondern auch die Chis rutschen langsam immer mehr in diese Richtung, was ich sehr bedaure und einfach nur schrecklich finde!:fear:

    Meine Erfahrungen mit Brachy-Haltern (was für ein Wort...) ist, dass sie es einfach als "normal" empfinden, dass ihr Hund Atemgeräusche hat, nachts schnarcht und röchelt bis kurz vor Erstickung und im Sommer keine Hitze erträgt. Wenn sie keine andern Hunde näher kennen im Alltag, dann fehlt ihnen der Vergleich, dass solche Atemnot eben nicht zur Norm gehört.

    Deshalb sehe ich völlig schwarz und bin pessimistisch, dass sich dabei jemals gross was ändert, vielleicht höchstens ein bisschen relativiert, dass die ganz extremen Formen nicht mehr so häufig vorkommen. Aber auch da bin ich skeptisch, denn der "Nachschub" von Vermehrern und Ostblock-Welpen hält ja unvermindert an. Solange kein Bewusstsein vorhanden ist beim Otto Normalverbraucher, dass solche Atemnot und Glubschaugen NICHT normal sind, wird sich nichts ändern.:verzweifelt:

    Aktuell scheiterts daran den Hund schmerzfrei auf die Beine zu bekommen, wollte ihn vorhin zum Lösen runter tragen und er hatte wieder Schmerzen, nun liegt er wieder... und eigentlich müsste er.

    Habt Ihr einen Balkon? Falls ja, könntest Du versuchen, ihn auf einem Stück Kunstrasen zu gewöhnen, indem Du irgendwie seinen Geruch von unten (Grasbüschel, wo er sich normalerweise löst) auf den Balkon platzierst, damit er weiss, dass er sich lösen soll/kann.:???:

    Eine Tasche hat üblicherweise vorne einen tieferen Einstieg. Ich muss meinen Hunden nur die Tasche hinhalten und sagen "Einsteigen" und schwupps, schon sind sie drin, ohne dass ich sie hochheben müsste. Es kommt halt auf den Hund an, ob und wieviel er toleriert.

    Bei Morelka machte ich die Erfahrung, dass sie schon vor dem Hochheben zurückschreckte, weil sie wusste, dass ihr das weh tat. Deshalb zog sie das selbständige Einsteigen in die Tasche vor. Auch ins Auto lief sie über eine Rampe (bis in den Bodenraum, also nur geringe Höhe zu überwinden).

    Da müsst Ihr halt ein bisschen rumpröbeln, was die beste und schonendste Methode ist für den Hund wie auch für Dich.