Beiträge von Anderster

    Wurde er mal neurologisch untersucht? Also so richtig, vom Neurologen?

    Nein, bisher waren das alles Tierärz*innen ohne Fachrichtung. Ich denke die Klinik wo ich war hat sowas gar nicht. Hier gibt es eh kaum TK. Mit der Uniklinik in Leipzig hab ich leider schlechte Erfahrung gemacht. Ich würde mittlerweile auch weiter fahren wenn ich weiß dass uns da besser geholfen werden kann.

    Längere Vorgeschichte, ich versuche mich kurz zu fassen.

    Nuka zeigt seit der Pubertät auffälliges Angstverhalten. Wir haben zuerst lange mit verschiedenen Hundetrainer*innen daran gebastelt, aber es wurde eher immer schlimmer. Vor drei Jahren steigerte sich seine dauernde Angst in eine Pankreatitis. Seitdem sind wir auch bei einer Verhaltenstierärztin. Wegen der Pankreatitis steigerte sich seine Angst noch mehr. Er bekam in der Zeit auch den Kastra Chip und damit ging die Odysee so richtig los.

    Er hatte diverse Symptome die auf eine Hormonelle Krankheit schließen ließen. Zudem hatte er starken Muskelabbau und von jetzt auf gleich kippte er hinten immer wieder weg beim pinkeln. Sein ganzer Rücken war voller Verspannungen.

    Ich war bei einer Physiotherapeutin die meinte er hätte wahrscheinlich Spondylose und Arthrose und da kann man nix machen.

    Ich habe ihn dann in der Klinik auf den Kopf stellen lassen. Letztlich wurde fast alles wieder gut nachdem der Chip auslief. Nur die Angst war immer noch extrem und die Verspannungen im Rücken.

    Seitdem bekommt er Psychopharmaka, Schmerzmittel und ich versuche alles damit es besser wird. Alle 2-3 Tage machen wir Hundegymnastik, er bekommt Behandlungen mit dem Novafon und der Rotlichtlampe. Er hat gut Muskeln aufgebaut, der Senkrücken den er zwischenzeitlich hatte ist weg und die meisten Verspannungen sind weg.

    Ich war zweimal in der TK und mehrmals beim Tierarzt wegen der Verspannungen. Er bekam auch mal Librela, aber das hat nicht spürbar geholfen.

    Mit wird immer wieder gesagt dass das alles wegen den Ängsten ist. Das macht für mich auch irgendwie Sinn, aber die Ängste werden auch wegen der Schmerzen/Unwohlsein nicht besser.

    Nun hat er seit zwei Tagen so Schmerzen dass er kaum vorne runter kommt beim hinlegen. Und das trotz Schmerzmittel.

    Irgendwas muss ich ja also tun, ich bin grad nur überfordert was genau. Physiotherapeut*innen gibt es hier kaum. Wäre aber wahrscheinlich eh witzlos weil er sich nicht anpacken lässt.

    Zum Tierarzt muss ich auch nicht, die wissen eh nichts mehr mit uns anzufangen.

    Also Tierklinik? Gibt es eine in der Nähe die eine gute Orthopädische Abteilung hat? PLZ wäre 06...

    Was wären da wohl die nächsten Schritte? CT?

    Ich bin einfach ratlos und würd ihm gerne endlich helfen.

    Bei uns gibt's noch einen weiteren Bürohund. Nuka liebt die Hündin, aber das beruht nicht ganz auf Gegenseitigkeit xD . Aber die kommen super klar, dürfen auch Kontakt zueinander haben und wir gehen auch ab und zu zusammen spazieren.

    @ Anderster: Danke für den Tipp, allerdings finde ich fertige Menüs schwierig, weil es da ja immer mehrere Komponenten gibt, die evtl. nicht vertragen werden könnten. Seit der chronischen Pankreatitis ist Bingo leider sehr empfindlich geworden (vorher hat er quasi alles vertragen) und der Fettanteil vom Fidelis Futter dürfte leider auch zu hoch sein.

    BettiFromDaBlock: Vielleicht teste ich das Mal, wenn hier wieder Ruhe in der Verdauung eingekehrt ist. Allerdings habe ich in meinem ganzen Leben noch kein Fleisch zubereitet (außer für den Hund aus der Dose), da wir hauptsächlich pflanzlich kochen. Aber was tut man nicht alles für das Hündchen :winking_face:

    Dann teste es einfach selbst aus, indem du nur Schweinefleisch kochst und nach und nach neue Komponenten dazu gibst. Zum Fettanteil: die Gläser haben nichtmal 6% Fett. Dauerhaft wirst du gar nicht weiter drunter gehen können. Etwas Fett braucht der Hund ja trotzdem. Ich komme mit meinem gekochten auf ca. 8%. In akuten Phasen lässt man natürlich das Öl weg oder auch dauerhaft wenn gar nichts mehr geht. Aber man sollte schon versuchen schrittweise wieder zu erhöhen. Ich glaub das Schweinefleisch was ich aus dem Supermarkt kaufe hat 3% Fett.

    Anderster : Es ist einfach furchtbar ....und ich kann Deine Verzweiflung gut nachvollziehen - bei Uns sind es "nur" die Autofahrten und die "Fliegen" wo es so extrem ist. Das Autofahren können wir unterlassen , die Fliegen lassen sich bislang irgendwie auch noch managen.

    Aber auf den Spaziergängen - das ist der Totale Alptraum , ihr könnt Euch ja nicht in der Wohnung wegsperren.

    Ich hätte so gerne eine zündende Idee für Euch , leider nicht. :ka:

    Fairerweise muss ich dazu sagen dass er auf den "Hausrunden" gut drauf ist und dort auch Trigger gut aushält. Also nicht jeder Spaziergang artet so aus. Aber ja bis Herbst verlassen wir den Campus einfach selten weil es nichts bringt. Also eigentlich schon ähnlich wie bei euch.

    Ach Mann, der arme Nuka. Diese komisch "Angst vor der Angst" ist wirklich so das Nervigste, fast unmöglich zu trainieren.

    Und dann auch noch vor so harmlosen Sachen wie Fahrradklingeln (oder in Juros Fall bspw Schranken) - man würde so gerne mit ihnen sprechen können und dass sie verstehen könnten, dass das doch nichts tut...

    Ja total, das ist so zermürbend und es fällt mir dann auch oft schwer ihn nicht anzuschnauzen und stattdessen empathisch zu sein. Ich mein wir sitzen bei Vogelgezwitscher im Wald und es ist nichts da was ihm Angst machen könnte. Er erwartet es nur.

    Ich wusste gar nicht das Juro Angst vor Schranken hat. Erwartet er dann auch die Hölle auf Erden an Orten wo Schranken normalerweise sind, auch wenn nichts da ist?

    Bei uns gibt es nicht viele schöne Wege. Die paar die es gibt vermeiden wir im Frühling/Sommer weil da dann zu viele Fahrräder unterwegs sind. Im Herbst dauert es dann ein paar Wochen bis Nuka die Wege stressfrei laufen kann. Er merkt dann dass dort keine Fahrräder sind und es wird von mal zu mal besser.

    Heute habe ich mich da hingewagt weil der Weg eigentlich eine Verbindung von einem Dorf zur Stadt ist, aber die Brücke über die Saale ist gerade gesperrt. Also fährt dort grad so gut wie niemand.

    Nuka war wieder von Anfang an gestresst. Ich hab mich dann etwas vom Weg ab hingesetzt und wollte mal ausprobieren ob er sich etwas entspannt. Wir saßen eine halbe Stunde da, es kamen zwei Räder vorbei. Ich musste es dann abbrechen weil ich das Gefühl hatte dass seine Angst sich weiter steigerte. Das Video ist aufgenommen kurz bevor ich es abgebrochen habe.

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    Das klingt ja schonmal gut dass sie so gut in einem anderen Zimmer alleine bleiben kann.

    Also dieses Konzept von dem du erzählst habe ich in einem Webinar gehört. Der Trainer sagte dass er das nur mit einem täglichen Training mit einer erfahrenen Person empfiehlt. Also der/die Trainer*in beobachtet das Training und sagt wann man wieder rein soll damit diese Stressgrenze nicht erreicht wird, wie du es ja beschreibst. Und das ganze muss jeden Tag trainiert werden damit es Erfolg hat.

    Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Wünsche dir aber viel Erfolg.