Beiträge von Nevado

    Warum holt man sich bei solchen Rahmenbedingungen einen Husky`?

    Der Husky wurde von einem Ort weggeholt wo er es nicht gut hatte. Wie bereits geschrieben, war er praktisch nur auf dem Balkon. Mit lebhaftem Quartier meine ich nicht, dass wir in der Stadt oder an einer viel befahrenen Strasse wohnen. Wir haben Wiesen und ein kleines Wäldchen bei uns, aber es sind halt auch viele Kinder und andere Hunde im Quartier. Dies ist manchmal halt noch ein bisschen viel für den Kleinen, sobald er grösser ist und sich an seine neue Umgebung gewohnt hat, sollte dies kein Problem mehr sein. Natürlich wäre ein Garten toll, vor allem jetzt zu Beginn. Aber sobald er grösser ist, würde ein Garten auch nicht viel bringen. Diesen müsste man zuerst einmal ausbruchssicher machen, was bei Huskys relativ schwierig ist, da sie gerne buddeln und richtige Ausbruchskünstler sind. Sobald er älter ist, werden wir mit ihm viel draussen sein und Sport machen.

    Nein wir haben leider keinen Garten. Da wir in einem lebhaften Quartier leben, wird er im Moment draussen zu sehr abgelenkt um mal Sitz oder so zu üben. Da hat es immer wieder andere Hunde oder Kinder, welche dann natürlich interessanter sind.
    Ich muss mal schauen, ob ich doch noch ein ruhiges Plätzchen finde, welches wir ohne Auto erreichen können.

    Ich hatte auch damit zu kämpfen, denn mein Hündin war sehr aufgedreht wenn sie müde war und keine Ruhe gefunden hatte (Welpen und Junghunde schlafen nämlich bis 20 std. pro Tag) Ich ging dann mal zu unsere Hundtrainerin und sie meinte so eine kleine Transportbox einfach ins Haus stellen und immer wenn Sie überdreht war ( z.B. gebissen) hat dort hinein und siehe da es hat sich sofort gebessert. Wenn Sie in der Transportbox sich beruhigt hatte, habe ich die Tür wieder auf gemacht und Lilly durfte wieder raus. Ich weiß das klingt etwas sehr streng, aber auch jetzt geht meine Hündin wenn Sie müde ist allein in die Box und schläft.
    Was ich auch noch als sehr guten Tipp dir geben kann, immer ruhig bleiben. Durch das beißen sucht er die Aufmerksamkeit, wenn du immer auf das beißen reagierst bekommst es nie los.

    Wir haben ihn auch schon einfach in die Box gesteckt, aber das war der Horror für ihn. Er war nur am jaulen, am kratzen, etc. Da war er dann noch aufgeregter und kam gar nicht zur Ruhe. Er fährt auch im Auto nicht gerne in seiner Box. Ich glaube er ist allgemein nicht gerne eingesperrt, weil er halt als Welpe viele Stunden alleine auf dem Balkon verbringen musste. Bevor ich ihn wieder in die Box "stecke" möchte ich diese positiv verknüpfen, so dass er freiwillig und gerne rein geht.
    Immer ruhig bleiben, das ist wohl einer der besten Tipps, den ich mir immer und immer wieder wie ein Mantra vorsagen muss. Nur wenn ich ruhig bin, kann er auch ruhig werden. Der Kopf weiss es immerhin schon, in der Praxis klappt es leider nicht immer. :tropf:

    Du hast ja jetzt schon wirklich tolle Tipps bekommen und es liest sich so, als würdet ihr das hinbekommen.
    Fahrt das Programm mal runter, achtet darauf, dass ihr Ruhepausen bestimmt wenn ihr das Gefühl habt, der Hund sollte jetzt mal ein entspannen. Dass er in der Küche ruhiger ist, sollte dir eigentlich auch zeigen, dass er da die Hausregeln verstanden hat. Im Rest der Wohnung noch nicht. Das ist aber deine Aufgabe das mit Konsequenz und Geduld umzusetzen. Deinem Freund gelingt das anscheinend schon besser. Meistens haben Männer auf natürliche Weise einen Vorteil durch Ausstrahlung von Souveränität. Das gelingt dir aber bestimmt auch bald. :gut:


    Schau auch, dass du deinen Hund erst konstant mehr bewegst wenn er ausgewachsen ist. Spielen und Toben (vor allem Ball spielen) lässt nicht nur den Kopf hohl drehen, sondern ist auch eine sehr starke Belastung für die Gelenke durch die sehr harten Stopps. Euer Hund soll ja möglichst lange Beschwerdefrei bleiben und daher solltet ihr ihn wirklich erst mal als das betrachten was er ist: ein Hundekind, das momentan keine "Auslastung" in dem Sinne braucht. Alles was im Alltag auf ihn einprasselt, reicht erst mal aus und muss verarbeitet werden.

    Ich habe wirklich schon ganz viele Tipps bekommen, da bin ich wirklich sehr dankbar. Ich bin echt froh, dass ich dieses Forum gefunden habe und so schnell so viele Inputs erhalten habe.


    Wahrscheinlich haben Männer wirklich einfach schon von Natur aus eine grössere Autorität. Ich muss mir diese wohl zuerst erarbeiten. Das mit dem Ball spielen lassen wir jetzt erst mal und geben ihm insgesamt weniger zusätzliche Reize / Eindrücke.

    Da muss ich mich jetzt doch ein wenig wehren. Es ist definitiv nicht so, dass unser Hund nur zum Pipi machen nach draussen geht und sonst in der Wohnung ist und dort ignoriert wird. Wir beschäftigen uns auch in der Wohnung mit ihm, sei dies mit kleinen Suchspielen oder kurzen Sitzübungen. Und natürlich bekommt er auch seine Streicheleinheiten. Aber wir möchten gerne, dass er auch seine Ruhezeiten hat, wo er halt schläft und sich erholt. Was ja für einen jungen Hund sehr wichtig ist. Uns geht es nicht darum, dass er ruhig ist, damit wir möglichst wenig zu tun haben, sondern uns geht es darum dass er auch mal runterfährt und nicht 12h am Tag auf Hochtouren läuft. Und es scheint so, als ob dies im Moment nicht möglich ist, so lange wir ihn zu fest beschäftigen, da einfach schon sonst alles neu ist.

    Ich sehe das aber schon als kleinen Erfolg. Immerhin beruhigt er sich dann überhaupt. Du musst einfach schauen was mehr bringt, wenn du dich entziehst und ihn quasi sich selbst überlässt. Ob er durch sich selbst zur Ruhe kommt wie bei deinem Freund. Kann er das überhaupt bei dir? Oder ob du ihn aktiv stoppst und ein bisschen dazu zwingst.Mein Hund war am Anfang auch sehr aufgedreht, allerdings hat er uns nicht gebissen. Er kam aber das eine mal gar nicht zur Ruhe als wir Besuch hatten und zusammen saßen, sodass ich ihn nach ein paar Stunden einfach am Körbchen angebunden habe. Nach ein paar Minuten hat er sich seinem Schicksal gefügt und ist erschöpft eingeschlafen. Manchmal muss man den Hund einfach ein bisschen einschränken und ihn sanft zur Ruhe zwingen. Die meisten nehmen das dann dankbar an, weil oft sind die Hunde so erschöpft und gestresst, dass die alleine einfach nicht mehr runterkommen.

    Das macht Mut, dass du dies schon als kleinen Erfolg siehst. Ich werde jetzt bestimmt auch mal eine Hausleine ausprobieren und ihn bei seinem Bettchen anbinden und schauen, ob er so zur Ruhe kommt. Zuerst wird das bestimmt ein Gejaule, aber da müssen wir wohl durch.

    Ich verbringe im Moment auch sehr viel Zeit in der Küche, weil er mich dort praktisch immer in Ruhe lässt. Dort kann er sich dann hinsetzen oder sogar hinlegen. Er hat ziemlich schnell gelernt, dass er nur Fressen oder Leckerlis bekommt, wenn er sich hinsetzt. Und da er sein Fressen in der Küche bekommt, setzt er sich dort meistens brav hin und denkt, dass er so etwas bekommt.


    Den Tipp mit dem sich selbst umarmen und auf dem Sofa abdrehen werde ich heute auch versuchen.


    Ich hoffe es doch sehr, dass wir das hinkriegen :D

    Die Hausleine werde ich ausprobieren. Er hat eine Faltbox, welche wir ihm im Moment positiv schmackhaft machen wollen. Ich denke das wäre ein toller Rückzugsort für ihn, so dass er auch zur Ruhe kommen kann. Jetzt muss er das einfach auch no so toll finden :rollsmile:

    Hhhm ... aber damit verschenkst Du ein biologisches Bedürfnis nach Ruhe. Wie wäre es denn, wenn Du einen kleinen Happen mit nach draussen nimmst. In der Welpenzeit hab ich das bei meinem Rüden so gemacht. Erst mal eine Löserunde gegangen (also klitzeklein, wenn die Äuglein noch gar nicht so ganz auf waren), aber noch nicht ganz bis nach Hause zurück. Dann hab ich ihm sein erstes Frühstück in Ruhe (wie ein Picknick, nicht während dem Laufen) draussen gegeben. Drinnen gab es dann noch mal Portion, aber dann war Hundschen schon leer ;) . So hat er z.B. blitzschnell gelernt, Pipi und den Rest draussen.
    Welpi halt, es geht fast schon so raus, wie es reingeht, also blitzschnell :D . Aber ich kann mir vorstellen, wenn Dein Hund Essen mit Lösen verknüpft hat, dass Dir das ebenso weiter helfen könnte.

    Das wäre ein Versuch wert. Wäre natürlich schon sinnvoll, wenn er nach dem Fressen gleich ausruhen kann, anstatt zuerst noch mit dem Lift runter, zu seiner Wiese, wieder rauf... Da ist er natürlich schon wieder auf einem gewissen Energielevel.

    Ich habe jetzt nicht genau alles verfolgt, habe aber ein ähnliches Kalliber, auch schon in dem Alter, gehabt (und immer noch)! Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte: keine Zerrspiele, keine Rangeleien, kein Stöckchen werfen, keine Ballspiele. Dass mit der sog. „Auslastung“ ist ein Trugschluss. Erstmal an die gängigen Regeln und die Umwelt gewöhnen lassen und dann langsam beginnen mit Suchspielen, Tricks (aber nur, wenn er ruhig ist, sofort abbrechen, wenn zu aufgeregt) Huskies sind von Natur aus nach meiner Erfahrung nicht all zu kooperativ. Deshalb kann es langfristig wahrscheinlich eher etwas uriger sein: Laufen, Ziehen, Tragen (sofern körperliche Reife erreicht ist). Bis dahin hat er aber noch viel anderes zu lernen. Ihr schafft das. LG

    Wir wollten zu Beginn wirklich viel Zuviel. Wahrscheinlich auch, weil alle immer sagten: oh ein Husky, da müsst ihr dann aber viel raus, der braucht viel Bewegung, etc. Natürlich braucht er das, wenn er gross ist, aber jetzt ist er halt echt noch ein Baby, auch wenn er eher wie ein Riesenbaby aussieht :herzen1: Wenn man ihn sieht und auch seine Energie spürt, vergiesst man leider ziemlich schnell, dass er wirklich noch klein ist und er nur schon mit allen Umwelteinflüssen genug gefordert ist.

    Vielen Dank für dein Lob. Ich weiss ja, dass es an mir / uns liegt und deshalb versuche ich meine Fehler zu erkennen und mein Verhalten dementsprechend zu ändern. Bei meinem Partner ist er ja schon ruhiger, das zeigt ja sehr gut, dass es an mir liegt.


    Das mit dem richtigen Spielen werde ich mir anschauen und dann mit ihm ausprobieren. Auch dir herzlichen Dank für deinen Input :smile:

    Wir haben von Beginn weg entschieden, dass er nicht aufs Sofa und nicht in unser Schlafzimmer soll. Dies hat nichts damit zu tun, dass es sich so gehört, sondern wir möchten das so. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied, aber trotzdem noch ein Tier und deshalb finden wir muss er weder aufs Sofa noch ins Schlafzimmer. Aber natürlich sehen das viele Leute anders und das ist auch gut so. Jeder soll das so handhaben, wie es für ihn stimmt.


    Er heisst Nevado. Meistens ist er eher ruhig, wenn wir nachhause kommen. Jedoch kommt es manchmal vor, dass wir draussen andere Hunde treffen oder Kinder die zu ihm springen und in streicheln wollen und dann ist er zuhause auch jeweils aufgedreht. Aber das ist ein guter Input, ich werde das nun beobachten und wenn er nach dem Spazierengehen aufgedreht ist, weiss ich das es zu viel war.


    Ich muss ihn wirklich mehr beobachten und versuchen zu verstehen, wann es ihm zu viel ist. Auch mit dem Streicheln. Wahrscheinlich ist auch da weniger mehr. Danke für deine vielen Inputs :bindafür:

    Vielen Dank für deine Erfahrungen. Dies gibt uns neue Inpute, welche wir auch ausprobieren können.

    Kuscheln und Streicheleinheiten gabs in der Anfangszeit übrigens auch nicht richtig. Dafür war vom Hund aus einfach noch keine Vertrauensbasis da.
    Körperliche Nähe muss man ja zulassen können um sie zu geniessen. Und das ist ein Lernprozess, das körperliche Nähe nicht nur Zwang oder Gewalt bedeuten kann. Jetzt mal Worst Case gesprochen.
    Lass den Hund im Alltag mitlaufen, euch beobachten. Setzt euch zu ihm auf den Boden oder lasst ihn auf die Couch. Vielleicht mag er sich ankuscheln, will aber nicht gestreichelt werden.
    Das ist ok.
    Vielleicht kommt streicheln und schmusen und besondere Kuschelrituale zwischen euch später, wenn das Vertrauen auf beiden Seiten da ist. Gebt euch Zeit.

    Es könnte gut sein, dass ich damit runterschrauben muss. Es scheint mir zwar, dass er die Streicheleinheiten geniesst, aber irgendwann beginnt dann das Beissen wieder.


    Wir haben nun festgestellt, dass er bei meinem Partner viel ruhiger ist. Da versucht er 1-2 mal aufs Sofa zu gehen und denn legt er sich hin und schläft. Bei mir klappt das gar nicht, also liegt es an mir. Der Kleine ist allgemein mehr auf mich fixiert, weil ich halt mehr mit ihm zusammen bin und ihn mehr streichle und betüdle. Mein Partner ist da viel kühler zu ihm und macht halt wohl auch weniger den Kasper.


    Heute Morgen ging ich kurz mit ihm Pipi machen und habe mich danach für die Arbeit fertig gemacht. In dieser Zeit wollte er meine Aufmerksamkeit und wollte spielen. Als ich die Badezimmertür schloss, legte er sich davor hin und wartete. Als ich raus kaum wollte er natürlich sofort wieder meine Aufmerksamkeit und sprang hoch. Später als ich dann das Haus verliess hat er sich vor die Türe gelegt und schläft nun.

    Das mit dem Tauschgeschäft müssen wir wohl auch üben. Bis jetzt findet er das oft nicht so interessant. Unsere Hände sind ja soooo viel interessanter. :shocked: Aber vielleicht müssen wir das einfach noch konsequenter üben, so dass er Spass daran findet.


    Übrigens deine "Kleine" ist zuckersüss :cuinlove:

    Wir gehen immer nach dem Essen nach draussen, weil er sonst Pipi drinnen macht. Das ist dann jedoch keine Gassirunde, sondern wir gehen nur schnell raus zu seinem Platz, Pipi und manchmal Gross und dann geht's wieder rein.
    Leider beisst er meistens so fest, dass es schmerzt, teilweise blutet es auch. Seine Babyzähne sind halt ziemlich spitzig...