Beiträge von Nevado

    Hallo zusammen

    Tut mir leid, dass ich mich gar nicht mehr gemeldet habe. Ich bin in Namibia im Urlaub, Geburtstagsgeschenk für meinen Papa. Nevado ist zuhause mit meinem Freund. Vor dem Urlaub war leider soviel los, dass ich nicht mehr dazu gekommen bin zu antworten, obwohl ich eure Beiträge gelesen habe. Am Samstag bin ich wieder zuhause und dann sehe ich den "Kleinen" endlich wieder :-) Der fehlt mir doch ziemlich. Zum Glück werde ich täglich mit Bildern und Videos versorgt, das mildert die Sehnsucht ein wenig.

    Nach meinen Ferien melde ich mich wieder und gehe dann auch auf eure zahlreichen Beiträge ein. Bis bald

    Hi,
    mir würde da als erstes Patricia McConnell (Schreibweise??), "das andere Ende der Leine" einfallen. Es ist kein "Erziehungsbuch", mit Tipps zum Üben oder so, sondern es sind... naja, so Geschichten. Schau es dir mal an.

    Das ist genau der richtige Plan.
    Manchmal muss man da einfach warten, üben (das Einschätzen), manchmal darf man sich auch selber reflektieren (warum nimmst du seine Handlungen persönlich? Warum fällt es dir (bis jetzt) schwer, mehr zu loben?). Sind nur Gedankenanstöße, gell ;) Sie halten uns halt GNADENLOS den Spiegel vor!
    Viel Erfolg weiterhin
    Silvia

    Dies sind gute Denkanstösse. Wahrscheinlich nehme ich alles persönlich, weil ich das Gefühl habe, dass ich gescheitert bin, wenn etwas mit ihm nicht klappt. Ich weiss ja, dass alle seine "Fehler" durch mein Verhalten entstehen. Zusätzlich möchte ich wohl auch nicht, dass andere Personen denken, dass wir nicht mit unserem Hund klar kommen. Da ist wohl sehr viel Unsicherheit meinerseits dabei. Warum es mir schwer fällt ihn zu loben, darauf finde ich im Moment keine Antwort. Da muss ich mir noch einmal Gedanken drüber machen. Ja er hält mir den Spiegel gnadenlos vor, aber wie sollte es auch anders ein. Er kann ja nicht in meinen Kopf hineinschauen und kann nur auf mein Verhalten reagieren. Aber ich denke durch ihn kann ich noch einiges lernen und mich auch weiterentwickeln.

    Vielleicht auch als kleiner Tipp: Wenn du dir das Vertrauen deines Hundes erarbeitet hast, folgt er dir überall hin. Er wird dich und deine Entscheidungen nicht anzweifeln. Es gibt sicherlich sehr autarke Rassen, denen das nicht so im Blut steckt, aber der Hund wurde darauf gezüchtet sich dem Menschen anzuschließen. Es gibt kein anderes Tier das so eine enge Verbindung mit dem Menschen eingeht. Wieso zur Hölle sollte also ein Hund der Rudelführer sein wollen? Es steckt nicht mal in seinen Genen, es gibt keine sinnvolle Erklärung dafür :roll:
    Es mag Hunde geben, die überfordert sind und sich dann in der Vordergrund drängen, selbst Entscheidungen treffen, weil man selbst unfähig ist. Aber auch das tut er nicht, weil er der King ist, sondern um sich selbst oder den Menschen zu schützen. Alles andere ist Erziehung, Grenzen aufzeigen und Hausregeln lernen. Ein Hund der nicht gezeigt bekommt wie man sich den Alltag vorstellt, KANN sich gar nicht richtig verhalten.
    Und ich sage mir selbst immer so grob: Im ersten Jahr darf er alles mal ausprobieren und dann sollte er so langsam verstanden haben wie es bei mir läuft. Aber jetzt auch nach Jahren machen meine Hunde immer noch mal was zum ersten Mal, wo ich denen klar machen muss:"Okay, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, finde ich blöd." Und das mache ich denen klar und damit ist das Thema gegessen. Aber ich sehe das nicht als ständigen Kampf um die Position des Rudelführers.
    Man sagt ja immer so, dass ein Hund 100 Wiederholungen braucht um etwas Neues zu lernen und wenn du den Hund erst 99 mal vom Sofa geworfen hast, brauchst du entweder eine sehr deutliche Ansage aus dem Bauch heraus (die in der Regel beim 1. mal und spätestens beim 2. mal wirkt) oder eben das 100. mal, damit ein nachhaltiger Lerneffekt bleibt.
    Das menschliche Gehirn braucht übrigens im Schnitt 66 Tage um sich an neue Gewohnheiten zu gewöhnen. Jetzt überlege mal ob du als Mensch jetzt schon die neuen Hausregeln verinnerlicht hättest..

    Zum Thema Napf vernehmen kann ich nur sagen: Mach lieber Tauschgeschäfte wenn dein Hund draußen etwas findet. Freu dich wenn er auf dich reagiert, statt zu schimpfen.
    Und lass den Hund drinnen am Napf in Ruhe fressen. Ich behaupte mal, dass so ziemlich jeder seinem Hund (zur Not) den Napf wegnehmen könnte wenn er müsste. Das basiert dann aber auf Vertrauen und nicht auf einer Machtposition. Wenn du sowas aber ständig "übst" machst du deinen Hund richtig verrückt, sodass er immer in Angst fressen muss. Gar nicht gut.

    Vielen Dank, du hast das toll erklärt. Ich muss mir wohl jeden Tag wieder bewusst machen, dass er wirklich noch ein Hundekind ist und viel Zeit braucht alles zu lernen. Auch brauchen wir noch mehr Zeit, dass wir als Team zusammenwachsen und er uns voll vertraut. Er ist ja noch nicht einmal 4 Wochen bei uns, das vergesse ich manchmal einfach. Es fühlt sich halt an, als ob er schon viel länger bei uns ist. Gut, holt ihr mich dann jeweils wieder in die Realität zurück

    Ach ihr seid einfach toll. Ich gehe jetzt gar nicht auf alle Beiträge ein, ihr seid euch ja ziemlich einer Meinung.

    Ich bin echt froh, dass ihr auch nichts von dem ganzen Rudelführer, Dominanzgetue, etc. haltet. Aber manchmal zweifle ich dann halt doch an mir / uns und frage mich dann halt, ob die anderen Leute nicht recht haben, da die ja viel mehr Erfahrung haben als ich / wir. Aber mal ehrlich, er ist noch fast ein Baby, da denkt er sich ja wohl kaum: Jetzt springe ich aufs Sofa und zeige ihr, dass ich der Chef der Familie bin und dann pinkle ich noch in die Wohnung um ihr eins auszuwischen :headbash:

    Es könnte gut möglich sein, dass die zwei Tage bei der Betreuung ein bisschen viel waren. Wir waren zuvor nur einmal dort damit er den Betreuer und die Umgebung kennenlernt. Dort hat er dann auch bereits zwei der Hunde kennengelernt. Wir müssen ihn aber 1-2 mal die Woche einen halben oder ganzen Tag dorthin bringen, da wir halt auch arbeiten müssen. Aber vielleicht muss er sich halt einfach noch ein wenig daran gewöhnen?!? :ka:

    Weniger schimpfen und mehr belohnen, das ist etwas was ich definitiv mehr machen muss. Im Allgemeinen darf ich seine Handlungen nicht immer so persönlich nehmen und nicht als "Angriff" gegen mich werten. Ich muss ruhiger und weniger emotionsgeladen agieren und versuchen ihn besser zu verstehen und einzuschätzen. Ich glaube, ich muss mich da noch etwas mehr einlesen. Habt ihr einen guten Buchtipp?

    Bevor ich wieder eine sinnlose Übung starte, wie Napf wegnehmen oder so, werde Ich inZukunft hier im Forum um Rat fragen. Ihr helft mir wirklich sehr gut weitermit euren Tipps und gebt mir das Gefühl, dass ich es schaffen kann, wenn ich anmir selbst zweifle. Vielen Dank!

    Guten Morgen zusammen

    Ich dachte mir, dass ich mich auch wieder mal melde und ein kleines Update gebe. Nevado hat seinen ersten Virus gut überstanden. Er frisst wieder normal, ist aufgeweckt und bringt uns ab und zu wieder an unsere Grenzen :muede:

    Mehrheitlich läuft es jetzt sehr gut mit ihm. Er ist ruhiger geworden und hat gelernt, dass es auch Ruhepausen braucht und dass er nicht 24h am Tag unsere Aufmerksamkeit haben kann. Montag und Dienstag haben wir ihn jetzt das erste Mal abgegeben. So war er den ganzen Tag mit 4-5 anderen Hunden bei einer privaten Betreuung. Es scheint ihm dort sehr gut zu gehen und er fühlt sich dort wohl. Ich glaube da haben wir eine sehr gute Lösung gefunden. Er hat so den ganzen Tag Kontakt mit anderen Hunden, kann im Garten rumtollen und darf mit auf Spaziergänge. Am Abend war er dann platt und schlief.

    Gestern lief der ganze Tag toll. Mein Partner war morgens zuhause und ich nachmittags. Am Nachmittag schlief er 3h und liess mich arbeiten und danach haben wir eine grössere Runde gemacht inkl. planschen im Bach zur Abkühlung. Ich dachte eigentlich, dass er danach auch wieder seelenruhig schläft. Doch gestern Abend war wieder mal so ein Abend, wo er nicht wirklich zur Ruhe kommen wollte. Zuerst begann das Sofaspiel, dass er unbedingt sich auf dem Sofa hinlegen wollte, obwohl er genau weiss, dass er das nicht darf :xmas_kilroy_sofa: Danach versuchte er ständig meine Aufmerksamkeit zu bekommen indem er hochsprang oder mich versuchte in die Hände zu beissen. Das war nach langem wieder mal sehr anstrengend und ich fragte mich, ob er mich eigentlich als seinen "Chef" respektiert. Die Lehrerin der Hundeschule meinte, dass er uns nicht als Rudelführer anerkennt und deshalb geht er aufs Sofa und schnappt nach uns, wenn wir ihn runterholen. Ausserdem meinte sie, dass wir ihm beibringen müssen, dass wir ihm auch Futter mal wegnehmen können. Natürlich sollen wir es ihm danach wieder zurückgeben. Ich habe das gestern mal versucht. Am Mittag klappte das ohne Probleme aber abends, als er sowieso schon ein wenig durch den Wind war, klappte das nicht. Beim ersten Versuch bellte er und beim zweiten Versuch knurrte er. Dabei liess ich es dann, weil ich nicht wollte, dass er nach mir schnappt oder mich sogar beisst. Wie können wir uns mehr Respekt verschaffen? Wäre es bereits angebracht einen Hundetrainer hinzuzuziehen damit wir die Sache mit dem beissen / schnappen anschauen können? :ka:

    Wie immer habe ich sehr viele Fragen an euch :D Aber bis jetzt konntet ihr mir durch eure Erfahrungen immer sehr wertvolle Tipps und Denkanstösse geben. :bindafür:

    Vielen Dank fürs Daumen und Pfoten drücken, es hat geholfen :applaus:

    Er hat in der Klinik den ganzen Tag nichts gegessen, aber durften ihn probehalber nachhause nehmen. Ich war sicher, dass es ihm in seinem gewohnten Umfeld besser geht und er dann eher isst. Somit durfte er nachhause und falls er bis morgen früh nichts isst, müssen wir ihn wieder bringen.
    Aber das ist zum Glück nicht nötig. Zuhause angekommen hat er sofort gefressen :hurra: Zwar nicht sein normales Futter, aber Leberwurst. Und jetzt haben wir ihm Reis mit Poulet gekocht und das hat er auch alles weggeputzt :D

    Bin ich froh, dass er wieder zuhause ist und auch hier bleiben kann :cuinlove:

    Danke euch noch einmal

    Vielen Dank für eure Nachrichten.

    Ich habe jetzt gerade mit der Ärztin gesprochen. Er hat in der Nacht immer noch erbrochen, ist aber stabil. Heute morgen hat er gefressen und das Fieber ist runter gegangen. Sie sagen, dass er am Vorderbauch schmerzen haben, gestern konnt ich das jedoch nicht feststellen. Da sie noch nicht wissen warum er Durchfall hat und erbricht, werden sie ihn jetzt noch röntgen und er bekommt ein neues Medikament. Wahrscheinlich muss er aber noch eine Nacht dort bleiben :( Am Mittag kann ich noch einmal anrufen, dann sollte der Befund vom Röntgen vorliegen.

    Wir mussten Nevado soeben in die Tierklinik bringen und ihn dort lassen :( Er wollte seit heute morgen nichts mehr essen und trank auch nichts. Dann hat er noch erbrochen und Durchfall. Er bleibt jetzt mal über Nacht, damit er eine Infusion bekommen kann und ein grosses Blutbild wird gemacht. Ich hoffe sehr, dass es nichts schlimmes ist und wir ihn morgen wieder nachhause holen können. Das war echt schlimm ihn dort zu lassen :tropf:

    Total schön zu lesen, dass es sich bei euch so gut entwickelt hat. Und Hut ab, dass du die Sache so reflektiert angehst und aus den Vorschlägen rausgefischt hast, was bei euch funktioniert. :gut:

    Wart ihr jetzt eigentlich schon in der Hundeschule?

    Vielen Dank für dein Lob :smile: Ich bin auch sehr positiv überrascht wie schnell er sich nun an mehr Ruhezeiten gewöhnt hat. Das tut uns wirklich allen gut. Und natürlich bin ich sehr froh über die vielen Tipps und Erfahrungen aus diesem Forum. Das ist für uns wirklich sehr wertvoll.

    Gestern waren wir das erste mal in der Hundeschule. Das war natürlich sehr aufregend für ihn und danach war er richtig platt. Er war fast nicht mehr für eine letzte Pipirunde vor dem Schlafengehen zu motivieren :lachtot: Mir hat es in der Hundeschule gut gefallen und ich habe einige gute Tipps erhalten. Auch wurde ich auf Verhaltensweisen / Tricks von ihm hingewiesen, welche wir besser sofort unterbinden. Z.b. hat er angefangen sich manchmal einfach hinzulegen und will sich dann einfach nicht mehr weiterbewegen. Damit bekommt er von uns natürlich reichlich Aufmerksamkeit, was ja aber nicht sinnvoll ist, weil er dies sonst immer wieder macht. Mir war das gar nicht bewusst, dass das eine Masche von ihm ist und ich dachte zuerst er sei einfach müde oder ihm gefällt es im kühlen Gras zu liegen. Da hat er uns schon schön rumgekriegt, das kleine Schlitzohr :pfeif:

    Toll, dass ihr so schnell so große Fortschritte macht. Jetzt kannst du bestimmt auch etwas aufatmen und diese Ruhe wird sich zusätzlich auf den Hund übertragen.
    Einsperren ist bei ihm sicher auch negativ belastet, da er ja auf dem Balkon ausgesperrt war. Das darf man auch nicht vergessen, dass sowas nachhaltig prägt.

    Beobachte am besten das Verhalten deines Hundes genau und hinterfrage in der Hundeschule auch kritisch was noch Spiel und was schon Mobbing ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein kleiner Mobber sein könnte, einfach aufgrund des Temperaments, der Aufgeregtheit und wegen der fehlenden Beißhemmung. Wenn er bis jetzt bei anderen Hunden friedlich war, ist das doch schon mal super, dass er nur bei euch so schwierig war bisher.Welpen und Junghunde spielen untereinander oft sehr rüpelig und sprechen die "Hundesprache" ja noch nicht vernünftig. Es ist immer besser wenn der eigene Jungspund noch Kontakt zu souveränen Althunden hat. Gerade wenn hier eine kleine Lücke in der Sozialisierungsphase ist, kann man das gut wieder ausbügeln wenn man darauf achtet, dass ausreichend Kontakt zu bereits erwachsenden Hunden besteht, die sehr gut sozialisiert sind.

    Ich bin auch sehr froh, dass die Hausleine so schnell Wirkung gezeigt hat. Gestern musste ich die Hausleine nie einsetzen, da er immer ohne zur Ruhe fand. :hurra:

    Bis jetzt konnte ich nie feststellen, dass er sich in Richtung Mobber entwickeln könnte. Er hat sich immer gefreut einen anderen Hund zu sehen, ging aber ehre vorsichtig an die Sache ran. Und wenn der andere nicht spielen wollte, dann hat er das auch akzeptiert.

    Erstmal ein großes :bindafür: dafür das es schon so gut klappt mit der Hausleine!
    Und je mehr Nevado zur Ruhe kommt, desto besser wird es auch mit den anderen Dingen klappen.

    Es gibt ja die Löffeltheorie, die ich persönlich richtig toll finde!
    Man hat ja nun nicht unbegrenzt Löffel, stimmts? Und wenn man erst nen Joghurt, dann ein Müsli, dann einen Pudding isst, den Kaffe noch umrührt, das alles braucht Löffel. Und irgendwann sind die eben alle.
    Jede Aktion die der Hund tut verbraucht eben auch "Löffel". Das Rumtigern, das hochdrehen, zack sind fast alle Löffel verbraucht und man hat keine mehr übrig um wirklich was zu lernen.
    Du nimmst ihm nun die Hektik raus und damit wird er schnell mehr Löffel zum Lernen zur Verfügung haben weil er die nicht sinnlos fürs hektisch sein verbraucht.

    (So, ich hoffe ich hab das richtig erklärt)

    Perfekt erklärt, vielen Dank. Jetzt wo wir die Hektik rausnehmen konnte, läuft es allgemein besser. Wir sind alle entspannter und wie du sagst, hat er mehr Kapazitäten etwas zu lernen / verstehen.

    Hat den der gute auch Kontakt zu anderen, erwachsenen Hunden? Für alle Welpen, m.e. besonders aber für so artgenossenbezogene und körperbetonte Hunde wie Huskies ein ganz wichtiger Teil des sozialen Lernens, der Auslastung und der artgerechten Entwicklung.
    Der will sich ja auch körperlich messen und das wird für euch immer unangenehm und nervig sein und genauso für ihn.
    Daher wird hier sein Bedürfnis nie wirklich befriedigt und auch nicht befriedet - nämlich durch angemessene Antworten von (vertrauten!) Artgenossen.

    Das heisst natürlich trotzdem, dass ihr den ordentlich erziehen sollt, aber als Gedanke finde ich das wichtig

    Er trifft in unserem Quartier oft andere Hunde und die Mehrheit dieser sind schon ältere Hunde. In unserem Haus hat es eine 9-jährige Labradorhündin und die treffen wir regelmässig. Mit ihr zusammen waren wir auch schon am See.