Beiträge von DerFrechdax

    Hallo :winken:

    Puh.... schwierig, so aus dem Ärmel und ohne euch oder die Elterntiere zu sehen/ zu kennen...

    Ich persönlich fand schon immer Weibchen leichter zu führen und zu erziehen.
    Und ich würde wahrscheinlich nicht den Welpen nehmen, der mich forsch anspringt oder in meinen Hosenbeinen verbeißt, auch nicht einen, der geduckt in der Ecke kauert, sondern einen, der ruhig und interessiert wirkt, einen sauberen Pöppes hat, saubere Augen und Ohren und einen ausgeglichenen, entspannten (soweit es in der Situation mit fremden Leuten da und Geschnatter etc. geht) und irgendwie zufriedenen Eindruck macht.

    Die Züchter kennen oft schon ihre kleinen Pappenheimer und ordnen oft ganz gut zu.

    Letzten Endes entscheidet auch euer Handling und eure Erziehung, was aus dem Wurm mal wird, ist ja nicht alles charakterlich in Stein gemeißelt.

    Wird ein Goldie, hab ich das richtig gelesen? :smile:

    Gestern im Fahrradladen. Spuk und ich sind auf dem Heimweg kurz reingegangen, um ggf. unser verletztes Fahrrad wieder abzuholen. Es war auch fertig, und während der eine Fahrradmechaniker es holte, wollte sich der andere vom Spuk bespaßen lassen. Stellt sich vor den Hund hin. Hebt den Zeigefinger. "Platz!"
    Hund: :ka:
    "Platz." Weiterhin erhobener Zeigefinger. Spuk dreht sich weg, kommt zu mir, ich sag ihm, alles ist ok.
    Fahrradmensch lockt Spuk wieder, der kommt an, wieder erhobener Zeigefinger: "Platz."
    Nachdem ich mich erbarmt hatte, dem Herrn zu erklären, dass er auf diese Weise gar nichts vom Hund kriegt, weil erhobener Zeigefinger "Sitz" und "Platz" bei uns "down" heißt, versucht er das Ganze noch einmal: Erhobener Zeigefinger, "Down!" Hund setzt sich hin. Hinlegen lässt er sich nämlich nicht von Fremden. Ganz begeistert lobt der Mechaniker nun meinen braven Hund (der sich eigentlich bloß aus zwei Kommandos das ausgesucht hatte, was ihm gerade besser in den Kram passt :lol: ) und geht zum nächsten Kunden. Spuk war ein bisschen enttäuscht, denn normalerweise gibt es immer was dafür, wenn er sich für Fremde zum Hampelmann macht. xD

    Das ist etwas, was ich nie verstehen werde... ist das so eine Art Mutprobe unter Männern?
    Bei uns passiert das auch regelmäßig, dass fremde Männer unserer Großen Befehle geben... meistens schaut sie gelangweilt weg und fängt an zu hecheln... Und der Gegenüber schaut erst hilfesuchend zu mir, und wenn von mir keine Unterstützung für ihn kommt, trollt er sich dann ganz enttäuscht... :roll:

    Weil ein Hund auch erstmal lernen muss was es zu bedeuten hat, warum gibt es sonst Hunde die nicht verstehen was man damit sagen will ?

    Ich denke eher, dass die Gefahr besteht, dass der Hund das Knurren falsch verknüpft. Ein normal aufgezogene Hund weiss von selbst, was ein Knurren bedeutet. Aber die Frage ist, ob er weiß, was ich ihm durch das Knurren versuche zu sagen... ;)

    Nun, freiwillig würde ein solcher Hund nicht bei mir einziehen und ich sehe mich absolut nicht als Erziehungs-Genie :ugly: , wirklich nicht. Ich kenne jemanden, der wirklich Ahnung hat, auch Terrier schon hatte /hat und immer Tierschutzhunde, der sich an einem Podenco-Mix die Zähne ausgebissen hat (und der war bei Einzug gerade mal 4 Monate alt ohne schlechte Erfahrungen). Weil der Podenco-Mix irgendwann gesagt hat, rutsch mir den Buckel runter und das umso mehr, je mehr sich diese Person bemüht hat, zu "begeistern". Und es dem Podenco-Mix halt eh schnurz war, was sein Mensch so will oder ob der 20 Meter oder 20 Kilometer weit weg ist.Ich habe Shelties und Aussies, um deine Frage zu beantworten, wie und warum das bei mir funktioniert, ich würde mir niemals anmaßen zu behaupten, das funktioniert ganz allgemein. Aber ich weiß, was zu mir passt und womit beide Seiten glücklich werden. Ich behaupte, auch mit Begleithunden und mit so einigen Hofhunden funktioniert mein Weg gut (bei letzteren vermutlich, da sie tatsächlich recht viel Freiheit dadurch haben, Lucy fand es prima, dass sie neben den NoGos immer selber schauen durfte, welche Alternative ihr gut passt und sie recht wenig konkrete Vorgaben hatte. Die Hütis mögen tendentiell eher mehr Anleitung). Aber alles was extrem eigenständig ist, da bin ich selbst auch zu weich für und lege viel zu viel Wert darauf, dass man kommuniziert und sich beide Seiten bemühen, eine gute Basis zu haben.

    Was ich in deinem geschilderten Fall täte? Schleppleine dran, Ruhe in Reizsituationen (also Aushalten) versuchen ob es funktioniert. Impulskontrolle langsam steigernd versuchen ob es funktioniert. Umlenken langsam versuchen ob es funktioniert. Schauen, ob es irgendetwas gibt, was dem Hund auch mit mir zusammen total viel Spaß macht. Belohnungen versuchen über Freigaben zu gestalten, du machst mit, ok, dafür darfst du das und das. Ob es funktionieren würde? Keine Ahnung. Ein Hund, den es so gar nicht interessiert, zusammen zu arbeiten oder was der Rest des Rudels in Situation xy tut... nicht meine Welt :ka: . Ich würde es probieren, bin mir aber nicht sicher, ob es nicht letztlich auf Kompromisse, sichern und hoch eingezäunte Freilaufzonen hinaus laufen würde... Ich vermute, so ganz glücklich wären weder der (in dem Fall) Podenco-Mix noch ich.


    Vielen Dank auch an dich für deine Antwort, hat sich grad mit meinem Geschreibsel oben überschnitten.

    Inzwischen sehe ich das diesbezüglich ähnlich, ich kenne meine Grenzen und es gibt Hunderassen bzw. Mischlinge aus denselben, die würde ich mir im Leben nicht mehr ins Haus holen. Einfach weil es auch Spaß machen soll mit den Hunden und eine Bereicherung und Freude sein soll, und zwar für beide Seiten. Wenn ich mich dann heute aber einlasse, dann mit vollem Einsatz und Verantwortung.

    Wir haben damals entschieden, den Hund abzugeben, weil wir nicht mehr weiterwussten und außerdem unser erstes Kind erwartet haben und mir alles zu viel wurde und wirklich nichts fruchtete. Letzten Endes ist er in der Stadt gelandet und schien nicht unglücklich dort (mein Mann hat ihn da noch mal gesehen).

    Danke auf jeden Fall für deine Erläuterungen und Erklärungen. Irgendwie entlastet mich das auch, denn genau so haben wir das damals gemacht.

    Manchmal passt es halt nicht, leider :tropf:

    @Terry vielen Dank für deinen ausführlichen und informativen Text :smile:

    Ich muss da in Ruhe drüber nachdenken... ich werde den Eindruck nicht los, dass wir von ein und derselben Sache sprechen, nur von verschiedenen Seiten angedacht... =)

    @oregano deine Finya scheint ja wirklich ein Unicum zu sein ;)

    Es ist schon interessant, wie unterschiedlich die Charaktere der Hunde sind. Und jedes mal, wenn man denkt, jetzt hab ich's raus, dreht einem der nächste Hund u.U. vielleicht schon wieder eine lange Nase... aber im Grundprinzip ticken doch irgendwie ein Grossteil der Hunde zumindest ähnlich. Und ich bin froh über die Einsichten, die mir meine Hunde jeweils vermittelt haben, auch der Podenco- Mischimaschi.

    Gute Freunde von uns holen sich nächste Woche den allerersten Welpen, und der Gedanke, so wie sie noch einmal ganz von vorn anfangen zu müssen, da wird mir himmelangst... Das soll sich auf keinen Fall überheblich anhören, ich bin einfach nur so froh und dankbar, dass ich scheinbar im Laufe der Jahre nicht die idiotischsten Trainer hatte (ok, in dem einen Verein schon, aber da war mein Hirn zum Glück eingeschaltet :pfeif: :lol: ) und nicht die furchtbarsten Hunde, und ein bißchen empathisches Gespür, und Zuneigung zu meinen Tieren sowieso, und mir so meinen individuellen Weg erarbeiten konnte, wie das ja die meisten HH genauso tun.

    Würde ich meiner Großen (50 Kilo freundlicher, leider häufig distanzloser Leonberger) erlauben, relevante Entscheidungen zu treffen, würde sie jeden Passanten beschnüffeln und jedem Kind am Mund schnuppern, was es denn als letztes gegessen hat. Danach würde sie den massigen Kopf hinhalten, um hinter den Ohren und dann auch bitte am Hintern gekrault und gekratzt zu werden. Leider wären die Leute da schon auf den nächsten Baum gesprungen und die Mami hätte die Polizei gerufen, weil ein Hund ihr Kind beißen will :lepra:
    Sie ist nicht der hellste Stern am Firnament, aber sie verlässt sich 100% auf mich und würde mir überallhin folgen.

    Den Kleinen, einen Westie-Dackel Mix wiederum möchte jedes Kind angrabschen, was der halt gar nicht toll findet. Der knurrt dann gern mal und würde auch bei Bedarf nach dem Kind schnappen (hat er aber bei uns noch nie gemacht, der Vorbesitzer bekam allerdings sehr wohl von ihm eine gelangt). Da muss ich also auch schauen, dass sein Bedürfnis nach Abstand von Fremden wiederum respektiert wird.
    Der Kleine ist aber privat daheim mir gegenüber die grösste Kuschelmaus, die es gibt, wenn ich geruhe, seine Bemühungen um Aufmerksamkeit zu beachten, er würde wohl am liebsten manchmal in mich hineinkriechen, wenn er könnte. Gleichzeitig ist er der größte Kontrollfreak, den ich wohl je im Haus hatte. Terrier halt :D

    Ach, ich könnte Stunden über die beiden Knallköpfe referieren... :lol: ich mag sie einfach, meine 2 Süßen :herzen1:

    Hallo :winken:
    Wenn der Hund sogar Flöhe hatte, wäre meine Empfehlung, den Hund auf Giardien testen zu lassen.
    Giardien können im Hund neben Durchfällen auch psychische Auffälligkeiten zb innere Unruhe verursachen, und wenn deine Maus dann nachts nicht schlafen kann, pischert sie halt auch in die Küche.
    Vorausgesetzt, es ist nicht Herr Yorkshire Terrier, der mal markieren muss, dass die Futterstation seine ist (= eure Küche) :lol:

    Ansonsten würde ich Blasenentzündung abklären lassen, wenn ihr gesundheitlicher Allgemeinzustand nicht so toll ist.

    Laufen lassen ist auch nicht die Basis. Bevor ein Hund soweit ist, dass er sich in seinem Rahmen (der nichts und niemanden ernstlich stört) bewegen kann, wird der Mensch als "Erziehungsberechtigter" immer eingreifen müssen.
    Nach meinen Erfahrungen/Beobachtungen fängt die Kontrolle aber schon an, wenn 1. gar kein Bezug zu einer Situation für den Hund erkennbar ist und 2. Mensch seinen Hund noch gar nicht kennen gelernt hat und auch nicht kennen lernen wird, weil Hund sich nicht im angemessenen Rahmen entwickeln kann. Bis jetzt konnte ich in meinem Umfeld beobachten, dass die "Hilfe mein Hund ist in der Pubertät und hört plötzlich nicht mehr"-Rufe draus resultierten, dass die Basis dem Hund gar nicht gelernt wurde, sondern in erster Linie Dressur betrieben wurde. Jegliches künstliche Herausnehmen des Hundes durch Ablenkung/Umlenkung usw. aus einer Situation, birgt das Risiko, dass Hund nicht lernt, Situationsbedingt auch ohne Anweisung des Menschen zu handeln.

    Meine Hunde dürfen jede Situationen von Anfang bis Ende aktiv "mitbekommen" (also kein Umlenken oder Ablenken).

    Wäre es unverschämt, auch dich zu fragen, wie du anhand des Beispiels von meinem Podenco- Mix damals gehandelt hättest? :smile:

    Für mich war damals der Hund ein echtes Phänomen, ich hatte nie mehr danach so einen Querkopf... im Haus, und wenn er wusste, er kann jetzt nicht weg, war er der liebste und gehorsamste Hund, jeder mochte ihn... aber sobald er eine Schwachstelle entdeckt hat, nutzte er die gnadenlos aus und weg war er.

    Mich würde ehrlich interessieren, wie du das machst, bzw. Was du darunter verstehst, dem Hund ohne Ablenkung (Leckerli?) beizubringen, auch ohne Anweisung zu tun, was ich möchte.

    Ich habe mir damals als Lösung für mich geschworen, nie mehr einen Hund ohne ausgeprägten "Will to please " zu holen.

    Vielleicht hab ich ja damals auch was übersehen... aber was?

    Lenkt man es dazu ein wenig so, dass der Hund denkt, selbst die passende Idee gehabt zu haben


    Wie machst du das bei einem Hund, der zb gerne jagt?

    Ich hatte ja mal einen Podenco- Mischling, einen ehemaligen Straßenhund, der wann immer möglich bzw. ich unkonzentriert, sich losgerissen hat und mitsamt Leine im Wald zur Jagd verschwunden ist. Alles Training, Hundeschule, verschiedene Ansätze, alles, was ich damals versucht hab, lief irgendwie ins Leere, da der Hund sich einen Kehrricht darum geschert hat, was ich gerade von ihm gern gesehen hätte. Gemacht hat er nur das, worauf er grad Bock hatte. Wenn er also grad Lust hatte, den wohlerzogenen Hund im Biergarten zu mimen, Glück für mich, hat er einen Hasen auch nur gerochen, war er weg bzw. extrem schwierig auf Spur zu halten. Ohne Leine ging leider gar nicht.

    Mich würde dein Ansatz sehr interessieren, wie bringst du dem Hund bei, dass er im Endeffekt macht, was du willst, aber aus eigenem Antrieb und ohne dass immer ein Leckerli winkt (was bei dem Jagdtrieb damals sowieso genau 0 Komma 00 gebracht hat, leider)?