Hallo, allerseits,
ich habe gestern meinen allerersten Hund adoptiert, ein schwarzer Mischlingsrüde aus dem Tierheim, der als Straßenhund aus der Slowakei hierhergekommen ist. Er heißt Balu. Während ich mich eigentlich wahnsinnig auf Balus Einzug gefreut habe, macht sich gerade bei mir die Post-Adoptionsdepression breit. Balu ist ein Angsthund. Ich dachte, ich komme damit klar. Aber ich fühle mich einfach völlig überfordert und hilflos, weil ich gerne möchte, dass er sich besser fühlt, aber ich nicht weiß, wie ich das am besten bewerkstelligen soll. Ich weiß, dass Angsthunde viel Zeit und Geduld brauchen und ich komme mir gerade auch extrem bescheuert vor, dass ich an die Sache so naiv rangegangen bin. Das Problem ist einfach: Balu kann sich nicht beruhigen. Er bellt, läuft im Haus hin und her und hechelt wie wild.
Meine Frage ist jetzt: Was mache ich? Soll ich ihn ignorieren? Soll ich ihm Aufmerksamkeit geben? Was kann ich tun, damit er sich ein bisschen entspannt und zur Ruhe kommt - und wir alle die nächste Nacht besser schlafen können?
Hallihallo und Glückwunsch zum neuen Hund! 
Wie alt ist denn dein Hund? Kennst du seine Vorgeschichte? Wie würde er denn zb zum Straßenhund? Ausgesetzt, abgehauen, auf der Straße geboren? Wie lang war er im Tierheim?
Versuche, selbst in deiner eigenen Mitte zu bleiben und dich innerlich unabhängiger von dem Stress deines Hundes zu machen. Wenn du ruhig deinen Tag ganz normal gestaltest, mit Gassigänge, Futter, Ruhepausen, wo du irgendwo sitzt und was liest, mal ein Leckerli aus deiner Tasche fällt, wenn der Hund an dir vorbeigeht... dann wird sich der Hund umso schneller beruhigen.
Mein erster Gedanke war, dass Balu geschlagen worden ist, und deshalb Angst vor heftigen Bewegungen hat. Versuch, dich souverän und sehr bewußt im Haus zu bewegen. Das ist dein Zuhause, es ist sicher, und Balu darf sich dort aufhalten und sich wohlfühlen.
Ich würde unbedingt bald mit einem TA sprechen und ein Kotprofil machen... sehr viele Straßenhunde sind verwurmt und auch in Tierheimen gibt es immer wieder Giardien, weil dort viele Hunde zusammenkommen und es nicht möglich ist, alles 100% zu desinfizieren. Giardien können die Persönlichkeit des Wirtstieres sehr verändern, deshalb würde ich persönlich das als erstes checken lassen.
Dann würde ich überlegen, ob du vielleicht barfen könntest, wenn der Hund so gern Fleisch frisst und Trockenes nicht so sehr mag. Es ist eine Freude, zu sehen, wie ein gebarfter Hund sich begeistert an einem fleischigen Knochen gütlich tut, mit wie viel Enthusiasmus und wie gerne er sein Futter frisst. Wenn du es für dich möglich machen könntest, würde ich das wärmstens empfehlen. Wenn von dir tolles Futter kommt, stärkt das auch eure Bindung.
Das Bellen würde ich wenn möglich, solange er sich nicht einbellt, soweit es geht ignorieren. Hat er denn immer einen Anlass? Oder läuft er in sich gekehrt schauend auf und ab und bellt vor sich hin? Vielleicht kannst das nochmal beschreiben, was vorher passiert und was währenddessen, wenn er bellt. Und was du bisher gemacht hast, wenn er bellt.
Aus was ist Balu denn ein Mischling? Ist da eine Wachhundrasse drin? Vielleicht hast du ja ein Photo 
Homöopathisch, da hast du dir ja schon etwas bestellt. Wenn das Auf- und- ab- Gelaufe andauert, könntest du eine erfahrene Tierheilpraktikerin drauf schauen lassen. Ich hab da sehr gute Erfahrungen gemacht, und uns hat es sehr weitergeholfen.
Beruhigende Einzelmittel gibt es mehrere, wie zb Hypericum (aus Johanniskraut), Coffea (aus Kaffeebohnen) oder Camomilla (aus Kamille). Du kannst dir online die Arneibilder anschauen, um zu sehen, ob und welche Symptome passen oder nicht.
(Pauschal kann ich dir leider nicht sagen, was genau da passen würde, da ich zu wenig weiß von euch und den Hund nicht kenne und vor allem die Ursache nicht kenne, warum der Hund das Verhalten zeigt. )
Ich persönlich finde eine offene Box, die an einem Platz steht, wo der Hund den Überblick hat aber nicht im Weg ist, wie es dir geraten wurde, ganz gut. Ich würde sie mit Tüchetn oder Decke abhängen, mit Leckerli positiv aufbauen und später, wenn der Hund sicherer ist bei euch, in eine ruhige Ecke umstellen.
Zumachen, das kann nach hinten losgehen, weil der Hund wahrscheinlich schon öfter nicht so tolle Erfahrungen mit Boxen auf diversen Transporten gemacht hat. Würde ich erstmal nicht machen. Lernen sollte er es allerdings wohl schon, dass Box auch mal kurz zu ist, weil du ihn vermutlich auch im Auto mit Box transportieren wollen möchtest. Aber echtes Boxtraining hat Zeit.
Alles Gute für euch
Viele Grüße vom Frechdax
Danke @Stinkelilly fürs Rufen