Hallo an alle Welpenbesitzer
Ich hatte schon mehrere Hunde, davon 3 von Welpe an.
Die Welpenzeit ist wirklich extrem anstrengend, und ich kann das durchaus nachvollziehen, dass man an die Grenzen seiner Belastbarkeit kommt, besonders, wenn ein Züchter den Eindruck erweckt, das Leben würde sich nicht grundlegend ändern mit einem Hundebaby.
Das ist schlicht und ergreifend eine Lüge oder ein krasser Fall von Betriebsblindheit, denn natürlich ändert sich ALLES mit dem Einzug eines Hundes, und das für mindestens 10 Jahre.
Hier ein paar Erste- Hilfe- Tipps:
- werdet ordentlich. Je weniger herumliegt, umso weniger kann der Welpe kaputt machen. Also Schuhe weg, Schmutzwäsche weg, Badvorleger weg. Alles weg bis der Hund wieder normal ist, was schon länger dauern kann
- denkt drüber nach, ob ihr den Bewegungsradius des Welpen bei Bedarf einschränken möchtet, zb durch Türgitter. Ein Welpe muss nicht in jeden Raum der Wohnung/des Hauses dürfen, und er kann auch mal am Gitter warten, wenn man selbst eine Dusche nimmt. Räume, die zb voll Kinderspielzeug sind, sind natürlich eine Versuchung für so ein Hundekind. Von daher wäre es sinnvoll, den Zutritt einzuschränken, dann spart man sich schon mal viel Schimpfen.
- hört euch beim Gassi bei anderen Hundehaltern nach guten Trainern oder Hundeschulen um. Sucht euch jemanden, der euch unterstützt, bei dem ihr nachfragen könnt, wenn ihr nicht weiterkommt, der euch wieder aufbaut und das Gefühl gibt, dass einen Hund zu erziehen etwas ist, was ihr auf jeden Fall schaffen könnt. Manchmal langt dazu eine nette Gassibekanntschaft, die vielleicht schon einen älteren Hund hat und mit dem man sich zum gemeinsamen Gassi verabreden kann.
- schaut im Internet nach Blogs und Erklärungen zu Hundeverhalten und Hundeerziehung. Auch hier lesen viele Blogs und können euch sicher das eine oder andere empfehlen, lest euch in Bücher über Hundeverhalten, Hundepsychologie, Hundeerziehung ein. Es gibt viele verschiedene Strömungen, und manchmal gibt es mehrere Wege, ein gewünschtes Verhalten des Hundes zu bewirken. Überlegt euch, was euer Weg sein könnte.
- denkt immer daran, dass ihr in 3 Jahren das ernten könnt, was ihr jetzt an Arbeit und Energie in den Hund steckt. Nach Welpenzeit und Pubertät werdet ihr feststellen, dass doch eine ganze Menge hängengeblieben ist, was ihr dem Hund in mühsamer Kleinarbeit beigebracht habt. Und dann freut euch über euren wohl erzogenen Hund und sammelt die Lorbeeren ein.
- und zum Schluß: macht euch frei von unrealistischen Vorstellungen und/ oder überzogenen Erwartungen. Am Anfang muss ein Hund noch nicht Sitz, Platz, Fuss beherrschen. Er sollte seinen Namen kennen, draußen Pipi machen, schlafen und wachsen. Dann kommt an der Leine laufen, ohne sich drin einzuwickeln, irgendwann Rückruf, dem Hund die Welt zeigen, Rollschuhfahrer, Skateboarder, Rollstuhlfahrer, schreiende Kinder, Kinderwägen, LKWs, .... alles schön langsam positiv belegt und dem Hund die Zeit geben, alles zu verarbeiten, über Monate, Jahre.
Ich wünsche allen Welpenbesitzern gute Nerven und trotz allem auch viele schöne Momente mit ihren Zwergen