Solange Betriebe und Firmen Verbrauchern eine heile Welt vorgaukeln dürfen und gleichzeitig unter unsagbaren Bedingungen Fleisch oder Saatgut oder Grundlagen für Convenience- Produkte herstellen dürfen, oder Wasser abfüllen, das den Leuten dort dann fehlt, solange wird es Tierleid, Menschenleid und Zerstörung in Wald und Flur geben.
Wenn ich an die Palmölplantagen erinnern dürfte, für die Regenwald abgeholzt worden ist, an Bilder, wo desorientierte Orang Utans durch die säuberlichen Neuanpflanzungen wandern und sich nicht mehr zurechtfinden... Leute dürfen Wasser aus dem Fluß nicht mehr entnehmen, weil der jetzt einer Mineralwasserfirma gehört, und müssen ihre Felder vertrocknen lassen... Indios werden vertrieben...
Es nützt niemandem, wenn hier Veganer gegen Fleischesser stänkern und umgekehrt... es müsste sich etwas hinter den Kulissen ändern, der Verbraucher müsste genauer Bescheid wissen, und letztlich ist es die Verantwortung der Schlachtbetriebe, Mastbetriebe und Fleischproduzenten, dafür zu sorgen, dass ihre Tiere gesund bleiben und ein hinnehmbares, wenn auch kurzes Leben haben. Dafür bin ich gern bereit, mehr zu bezahlen.
Leider habe ich nur die Wahl zwischen Billig- Suppenhuhn für 1,99€ vom Discounter, Bauerngockel ohne Bio für 12€ oder Biohuhn für 20€ aufwärts. Es gibt bei unserer Gemüseabokiste die Möglichkeit eine Gans für 140€
zu bestellen.
Bei uns macht meist der Bauerngockel das Rennen, das Billighuhn wird sogar vom Hund verschmäht. Winzig, ohne nennenswerte Bemuskelung mag ich mir gar nicht vorstellen, was das Tier für ein Leben hatte. Älter als 6 Wochen werden die idR nicht.
Und doch, es ist für mich schlimm, zu welchen Perversionen die Wirtschaft und der Konsum die Firmen und Betriebe anstacheln, um billiges Fleisch zu produzieren, mich lässt Tierleid nicht kalt, ich kann es aber nicht verhindern. Auch die Tiere unseres Metzgers müssen in örtlichen Schlachthof in der nächsten Stadt getötet werden, inclusive Stress und Fehlern bei der Betäubung und Blutgeruch und das alles. Ich wünschte wirklich, es gäbe noch Hausschlachtungen und stressfreie Arten, Tiere zu töten.
Ich wünschte, es gäbe keine Monokulturen, ich wünschte, es würde kein Wald abgeholzt für neue Plantagen, für neue Einkaufscenter, für Autobahnen, für ....