Hey,
süß sehen die beiden in deinem Avatar aus
Die Trainerin, bei der ich mit meiner Großen Leohündin die Hundeschule absolviert habe, hat American Bulldogs gezüchtet (und tut es noch) und hat zwei ihrer Hündinnen fast immer mit in die Stunde genommen. Dort saßen die beiden dann auf extra für sie gebauten erhöhten Hockerchen/Tischchen, hatten alles im Blick und konnten von dort aus schnell geholt werden, um zB etwas zu demonstrieren oder in der Kontaktstunde einen mobbenden Jungspund einzubremsen und in die Ecke zu stellen.
Mir schien es so, als seien das Hunde, die sehr darauf aus sind, um sich herum genügend freien Platz zu haben und das Geschehen im Blick und unter Kontrolle zu haben. Ich kann das jetzt schlecht in Worte fassen, so in etwa wie bei uns Menschen, manche fühlen sich schon unwohl, wenn jemand noch 2 Meter entfernt ist, dann ist die Wohlfühldistanz schon unterschritten, andere sind da noch entspannt und lassen Fremde deutlich näher in ihre Private Zone heran.
Diese Tiere haben sehr 'dominant' gewirkt, sie haben sich Platz genommen, sind mit einer gewissen Körperspannung herumgelaufen, nicht so rumgeschlappt, wie manche andere Hunde es getan haben. Sie haben ernsthaft und souverän gewirkt und waren nicht für Dummheiten zu haben wie andere Hunde es vielleicht gewesen wären.
Deshalb finde ich es sehr wichtig, solche Hunde mit Ernsthaftigkeit und guter Sachkenntnis zu führen, und bei aufkommenden Problemen sofort zu reagieren und ihnen Ansagen zu machen.
.....mir wurde geraten, die dominenzgesten, wie z.B. Spielzeug wegnehmen nicht zu unterbinden, da ich damit die Autorität des ranghöheren untergrabe und Aggressionen entstehen....dies seht ihr offensichtlich anders und dies hat ja nun auch zur ersten ernsthaften Auseinandersetzung geführt.....ich werde dies ab sofort ändern und nicht mehr dulden....
Wäre jetzt ein Hund, sagen wir mal 12 oder älter und zuerst da gewesen, der Jungspund dagegen frech und ungestüm, dann könnte ich das nachvollziehen. Dann wäre mein Augenmerk darauf gerichtet, den alten Hund zu unterstützen und seine Stellung zu stärken (ist aber auch ne wackelige Geschichte und kann kippen).
Bei zwei gleichaltrigen Geschwistern fehlt bei euch eben jetzt der alte Hund/ die alte Hündin, die beide zur Räson bringt und ihnen Benehmen beibringt. Bei den zwein ist keiner der Chef oder ranghöher, das sind 2 Halbstarke, die nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft und ihrer Dummheit
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Bei uns hier zu Hause prallen 2 sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, ein 10 jähriger Westiemix - der nie Angst hat und mit Frechheit sich ständig neue Dinge herausnimmt und seinen von ihm kontrollierten Kreis versucht ständig zu erweitern, indem er sich über Verbote hinwegsetzt und Plätze für sich beansprucht bzw natürlich ebenso auch Ressourcen und alles essbare - und mein 5 jähriges Leonbergermädel, das zuerst hier war und den kleinen Frechling vor 1 Jahr von mir vor die Nase gesetzt bekommen hat, der sich so viel herausnimmt und die ihre Vorrechte hier auch nicht kampflos aufgeben möchte.
Das erfordert ständiges, vorausschauendes Management, immer ein Auge auf die beiden haben, Spiele nicht ausarten lassen, Mimik und Gestik der Hunde ständig im Blick behalten, registrieren, wenn wieder einer der beiden großen wahnsinnig wird (meistens der Kleine ), Knochen gibt's nur noch getrennt, fängt einer an, Engstellen durch zB knurren zu "verteidigen", gibt's einen Einlauf von mir.
Genauso wird hier nicht gestritten und nicht gemobbt, ich will Ruhe im Rudel und Frieden. Das wird inzwischen hier so gelebt, beste Freunde werden die beiden nie, kuscheln gar wird es wohl nie geben, weil jeder seinen Raum braucht, aber das ist ok, solange sie sich gegenseitig tolerieren und respektieren und friedlich bleiben, ist alles in Butter.
Klar...wenn einer liegt und irgendwo drauf knabbert darf der andere nicht ran.....aber sollte ich auch das normale spielen und rangeln um Spielzeug unterbinden....dies tun Sie unglaublich gern und ohne jede Aggressivität...einer schnappt sich ein tau und fordert den anderen auf ihn zu jagen....dann gehts abwechselnd munter durch den Garten bis sie sich ausgepowert haben....dies könnte ja theoretisch auch zu Aggressionen führen....
...oder wie erkläre ich Ihnen, dass das nach Aufforderung ok ist, aber wenn einer liegt und dran rum hat nicht
Man könnte so ein Spiel selbst initiieren, indem man dabei ist und ein Tau wirft für die beiden. Sobald es kippt, das sieht man ja oft kommen, wenn beide nicht mehr unbefangen sind, sondern sich der Gang und der Blick verändern, könnte man sofort eingreifen, das Tau herbringen lassen und es einstecken. Dadurch wirst du übrigens wahrscheinlich sehr interessant für deine Hunde werden, es stärkt deine Rolle, wenn du das Tau zuteilst und abnimmst, wie es dir gut erscheint
Alles in allem wirst du darüber nachdenken müssen, deine Hunde mehr zu kontrollieren, mehr mit ihnen zusammen zu agieren und zu managen, wenn du nicht möchtest, dass deine 2 zu halbwilden impulsgesteuerten Hottentotten heranwachsen anstatt zu wohlerzogenen, sich selbst zurücknehmenden und friedlichen Begleiter.
Die Beiträge, die schon gepostet wurden, sind mMn sehr informativ und helfen euch sicher schon ein Stück weit weiter.
Alles Gute für euch!