Mir ist gerade eingefallen, ich hatte am Samstag ein interessantes Gespräch mit jemandem, der für eine große gemeinnützige Orga arbeitet, die Sanitätsdienst und Katastrophenschutz anbietet.
Er ist im Bereich Katastrophenschutz tätig und baut eine neue Abteilung auf, die direkt mit den staatlichen Entscheidungsträgern und den (privatisierten) Anbietern von Rettungsdiensten etc. zusammenarbeitet, sozusagen als Schnittstelle, für den (hoffentlich nie eintretenden) Katastrophenfall.
Jedenfalls hat er mir erzählt, dass immer mehr Teile des Katastrophenschutzes, der früher in staatlicher Verantwortung lag, outgesourct wird, zB gab es ja früher Bunker, Jodtabletten- Ausgabestellen, Vorräte für soundsoviel Menschen, sowas halt. Und das ist alles so marode und in die Jahre gekommen, dass schlicht nichts mehr davon nutzbar ist.
Und da hat sich der Staat gedacht, das privatisieren wir jetzt, das wird ausgeschrieben, und wer das am günstigsten anbietet, der kriegt den Auftrag.
Nun ist es so, dass es schon einige Rettungsdienst- Anbieter gibt und auch Katastrophenhilfsorgas, aber zB Vorräte vorhalten, das tut keine dieser Orgas, weil schlicht Lagermöglichkeiten für zB die deutsche Bevölkerung von 83 Mio. Einwohnern zu teuer sind. Also sagen die privaten Firmen, machen wir nicht, basta. Und der Staat nimmts stillschweigend hin und hofft einfach das Beste.
Geld ist auch auf staatlicher Seite keines da, um im Katastrophenfall die Bevölkerung zu versorgen, zumindest nicht für größere Zwischenfälle. Also, es geht nicht um Verbandszeug, sondern um Essen und Wasservorräte.
Ich persönlich habe mir aus diesem nachdenklich machenden Gespräch mitgenommen, dass ich mich nicht auf irgendwelche Helfer verlassen werde, die irgendwann vielleicht zur Versorgung in unser Dorf kommen. Denn, die werden wohl nicht kommen. Und wenn, dann erst nach 4 und aufwärts Tagen, bis alles koordiniert und organisiert ist. Selbst wenn man evakuiert wird, ist es nicht schlecht, seine Siebensachen selbst dabei zu haben, incl. etwas zur Verteidung derselben. 4 Tage können ohne Wasser für alle und ohne warmes Essen im Winter zB schon ziemlich lang sein... :/
Interessant auch noch, dass er sagte, es gibt Statistiken, dass im Durchschnitt bei schweren Katastrophenfällen nach 6 Stunden die ersten Plünderungen einsetzen. Wohl dem, der dann einen Wachhund hat, sag ich da nur... 
Tenor des Gesprächs war, wir wiegen uns alle in einer falschen Sicherheit, dabei wäre es sehr wichtig, als Privatperson unbedingt vorzusorgen um auf eigenen Füßen stehen zu können (zumindest für eine begrenzte Zeit).
Dazu passt diese Serie auf Arte:
occupied-die-besatzung
und als Buchempfehlung:
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angenehme Alpträume dann kommende Nacht
