Beiträge von DerFrechdax

    Es ging im anderen Thread ja nicht nur um heimkommen und Hund stellt die neu eingezogene Freundin... es gab mehrere genannte Beispiele, wo der Hund die TE kontrollierte, einschränkte und maßregelt, sei es, dass sie durch Türen nicht mehr durfte, nicht auf die Couch durfte, nicht in ihr eigenes Bett, er sie anbellte und ansprang, wenn sie füttern wollte...

    Das muss irgendwann angefangen haben, ganz subtil, dass zb der Hund ihr immer im Weg lag, sie verfolgte, irgend sowas in der Art, und sie hat es sich nicht verbeten.

    Das hat den Hund lernen lassen, dass er so seine Ziele durchsetzen kann.

    Die halbherzigen Versuche, ihn zb aus dem Bett zu bekommen, haben den Hund noch gestärkt, denn mit einem Zähne zeigen und Knurren war auch dieser ihr Wunsch vom Tisch, und Hund blieb im Bett.

    Da wurde einfach schon am Anfang ganz viel verpasst zu erziehen, Grenzen aufzuzeigen, dem Hund einzubremsen, was durchaus schon mit einem Blick, einem deutlichen auf den Platz schicken, einer starken Präsenz möglich gewesen wäre.

    Und ist es schon soweit eskaliert, dass der Hund zubeißt, hilft auch keine Gewalt mehr, sondern verschlimmert das Problem, weil es zu einem offenen Machtkampf kommt, den ein Mensch nur verlieren kann (und ich lehne es ebenfalls ab, einen Hund zu verprügeln).

    Im Grunde hat der 3jährige DSH die TE erzogen und nicht umgekehrt.


    Ich persönlich kann sehr ungemütlich werden, wenn ein Hund auf dicke Hose macht, und zb nach mir schnappt. Ich korrigiere dann, wenn es mir wichtig genug ist, weil es zb mein Hund ist ;) .
    So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

    Und der Hund muss wissen, dass er das besser nie, nie mehr macht.
    Dazu brauche ich aber nicht rohe Gewalt, da langt ein Blick, ein Auf- ihn-zugehen, ein Befehl, auf seinen Platz zu gehen, ein Brüller vielleicht, ein Schubser vielleicht. Es kommt auf den Hund an, denn eigentlich will ich vertrauensvolle Mitarbeit und Respekt und keine Angst vom Hund. Er soll sich an mir orientieren und mir folgen, dazu muss ich beherrscht und einschätzbar bleiben.

    Ein Hund, der allerdings zb sein Haus bewacht, und ich als nicht zur Familie gehörende Person betrete das Haus... Hui, da bin ich auch ganz klein mit Hut und frage freundlich an, bevor ich da einen Fuß reinsetzen... da lasse ich es nicht drauf ankommen... Ich bin mir da meiner Grenzen sehr wohl bewußt und droht mir ein Hund ernsthaft und bitterböse, würde ich sofort den Rückzug antreten und in mich gehen, was da jetzt schiefgelaufen ist bzw die Ursache ist.

    Ist mir aber auch noch nie passiert, dass ich ernsthaft angegangen wurde, weil ich immer vorher aus der Situation raus bin, und meine Reaktionen auf Hunde, die versucht haben, mich einzuschränken (sind nicht viele gewesen bisher) waren immer intuitiv, gut getimed und ohne nachtragend zu sein.

    ZB hat in der Familie jemand einen Hund, der aus Mallorca aus der Tötung kam und von ihnen dann von vorn bis hinten verhätschelt wurde. Sie sieht aus wie ein Boston Terrier.
    Dieser Hund hat, als wir miteinander (also Hundebesitzerpaar und meine Familie) bei anderer Verwandschaft eingeladen waren, mich verbellt, wollte mich aus dem Garten nicht ins Wohnzimmer lassen und hat Scheinangriffe gestartet.
    Daraufhin bin ich sie zu, hab vor ihr in die Hände geklatscht und hab sie vor mir hergetrieben, während sie weiter unsicher bellend rückwärts gehend vor mir herumgetanzt ist.
    Plötzlich schnellt sie vor und beißt mir in den Knöchel, ich geb ihr im Affekt einen Klaps auf die Wange. Sie blinzelt, zögert, springt nochmal vor und schnappt nochmal nach meinem Knöchel. Also geb ich ihr noch einen Klaps, wirklich nicht schlimm, sie denkt nach, fängt an zu beschwichtigen, dreht ab und geht mir aus dem Weg.
    Seitdem, wir lieben uns nicht wirklich innig, aber wir respektieren uns, lassen uns gegenseitig in Ruhe, sie kontrolliert andere der Familie, aber bei mir langt ein Blick und sie lässt es. So kann es bleiben und so passt es, alles paletti.

    Das alles ist aber etwas völlig anderes, als wenn ein fletschender DSH in meinem Bett liegt und ich darf auf der Couch nächtigen.

    Da ist der Besitzer gefragt, denn für den Hund gehöre ich dann ja scheinbar nicht zur Familie...

    Und da ist dann schon vorher ganz viel schief gelaufen.... :ka:

    Die Tipps von @BieBoss finde ich nicht schlecht, so kann man sicher eine gute Bindung zu einem Hund aufbauen, der noch "unbelastet" ist... aber in eurem Fall kam es schon zu unschönen Machtkämpfen, die vom Hund ausgingen, Bedrohungen, die der Hund initiiert hat... ich frage mich deshalb, wie groß die Bereitschaft von Jerry ist, mit dir zusammen zu arbeiten...mir wäre das Ganze zu wackelig, deshalb würde ich an deiner Stelle nicht allein herumexperimentieren :ka:

    Mir kam noch so der Gedanke, wie der Hund eigentlich erzogen worden ist, also eher so die Schiene Mitarbeit und Spaß mit dem Menschen, zwar mit klaren Grenzen aber auch mit viel positiver Bestätigung, oder eher alphamäßig/ mit "preußischen Disziplin"/ die Schiene a la Cäsar Milan, Kontrolle über den Hund ist alles, in die Richtung?

    Ein Hund, der "gedrillt" wurde, ich drücks mal so aus, wird genau bei dieser Person vielleicht bis zur Selbstaufgabe angekrochen kommen, besonders DSH sind sehr loyale Hunde, aber bei anderen Menschen, die ihn nicht auf die genau gleiche Art behandeln, dann auspacken, was noch so in ihm steckt, weil er Sanftheit vielleicht als Schwäche interpretiert.

    Ist nur so ein Einfall, als ich gelesen hatte, was dein Freund dir geraten hat, mal durchgreifen, etc.

    Vielleicht ist das auch so eine schäferhundspezifische Sache und rassebedingt, dass er klare deutliche Ansagen gut findet und "Geeier" aufgrund von Unsicherheit als nicht verläßlich ergo ungeeignet, ihn zu führen ansieht und du von ihm deshalb nicht Ernst genommen werden kannst.

    Bei euch beiden, Jerry und dir, hat sich mMn deutlich eine "Rangfolge" etabliert... und du bist leider nicht derjenige Part, der bei euch 2 die Settings festlegt und die Entscheidungen trifft.... :ugly: deshalb brauchst du dringend Unterstützung :nicken:

    Ein sehr hübscher Hund übrigens :cuinlove: , er erinnert mich mit dem vielen Schwarz an den DSH, mit dem ich meine Kindheit verbracht habe :herzen1:

    Ja, hat das denn gereicht?Obelix braucht doch ein ganzes Wildschwein für sich allein.
    :D

    Obelix hat ja auch nicht seit 4 Wochen nur halbe Portionen gegessen, wo nochmal 75% aus Möhren, Pastinake und Petersilienwurzel besteht, garniert mit verlorenen Zucchinischeibchen... :sweet: :lol:
    Da kriegt man auch vom besten Fleisch nicht mehr so große Portionen runter und ist ziemlich schnell satt... :bindafür:
    (Ich hoffe, dieser Effekt hält noch ein bißchen an, wenn wir die Kur/Diät beenden :mrgreen-dance: )

    Puh, mir tut es so leid, zu lesen, wie es bei euch läuft :omg:


    Wir waren im Park, Jerry zog mich durch die Gegend, ich war so müde und erschöpft und habe mich einfach nur in die Wiese gesetzt. Entgegen meiner Erwartung hat sich Jerry neben mich hingelegt und war ganz friedlich. Leider gibt es kaum solche positiven Momente.

    Das empfinde ich nicht unbedingt als positiv, ich hoffe, du verzeihst es mir... für mich hört es sich an, als hätte sich der Hund neben dich gelegt, um dich zu kontrollieren/bewachen.

    Auch die Situation im Schlafzimmer... 25 Minuten die Tür zu verstellen und zu drohen ist schon ne Hausnummer :mute:

    Gerade habe ich im Zahnarztwartezimmer im Stern ein Interview mit einem Tierpathologen gelesen. (Diese verdienen ihr Geld zum großen Teil damit, dass sie Abstriche und Biopsien von lebenden Tieren untersuchen)

    Als einen Abstrich der "Nasenschleimhaut" eines Pekinesen unter dem Mikroskop hatte, waren darin nur Gehirnzellen :shocked:

    Steckt man einem solchen brachyzephalen Hund also ein Wattestäbchen in die Nase, kratzt man ihm schon am Gehirn :lepra:

    Hab den Artikel auch gelesen und war genauso geschockt wie du :emoticons_look:

    Seine Erklärung mit dem Kindchenschema, dass Hunde heute so manches Mal den menschlichen Sozialpartner ersetzen und Hunde mit Babygesicht deshalb so beliebt sind, fand ich interessant.
    SMn entwickeln besonders Leute, die ihr ganzes Leben nicht viel mit Tieren zu tun hatten, eine übersteigerte "Liebe" zu den Haustieren bzw. Hunden ohne ihnen gerecht zu werden und ohne ihre tierspezifischen Bedürfnisse zu befriedigen.

    Oh man, ihr macht mir wirklich Angst!

    Mein Freund hat das eher immer so dargestellt, dass Jerry einfach nur eine große Klappe hat und ich mich total falsch verhalte. Deshalb dachte ich, dass ich hier vielleicht ein paar Praxistipps bekomme, wie man mit so einem Hund besser umgeht.


    Hey :winken:

    Keiner möchte dir Angst machen, aber dein Einstiegsposting hat auch bei mir Sorgenfalten entstehen lassen. Der Hund war vor dir schon da und mit seinem Herrchen ein eingeschworenes Team.

    Du bist dazu gekommen und hast als hundeunerfahrene Person wohl so unsicher gewirkt und dem Herrn Hund vielleicht so viele Frechheiten von Anfang an durchgehen lassen (das soll kein Vorwurf sein, du wusstest es ja nicht anders), dass er komplett Oberwasser bekommen hat (schon zb die Futtersituation).

    Das wieder hinzubiegen, indem man sagt, mach das und das, damit der Hund dich respektiert, wo er dich nun schon gebissen hat, null hört, dich stellt und bedroht und dich absolut nicht ernst nimmt, wird schwer und per Ferndiagnose wäre ein Rat fahrlässig.

    Dein Freund ist als Besitzer des Hundes in der Pflicht, für eine angemessene Betreuung und/oder Training für dich und den Hund bei euch zu Hause zu sorgen.
    Deine Angst ist absolut verständlich und legitim... ich würde mit diesem Hund so wie es jetzt ist keine Sekunde lang die Nächte schlafend verbringen wollen :omg:
    (Ich hätte aber auch schon direkt am Anfang dem Kerl mal die Ohren lang gezogen, dass er sooo klein mit Hut gewesen wäre ;) )

    Maulkorb ist nach Meinung deines Freundes tierschutzrelevant... und deine Verletzungen und ausgestandenen Ängste? Wie relevant sind die für ihn?? :skeptisch: :denker:

    Ich hoffe, ihr findet schnell eine Lösung, sonst wird irgendwann eine unschöne Situation für den Hund oder dich oder euch beide entstehen... viel Glück euch :nicken:

    Hey :winken:

    Wenn ich das richtig verstanden hab, ist das nicht euer Hund, sondern der Hund der Schwiegereltern, und ihr passt auf ihn auf?

    Für mich hört sich das mit dem Bellen nach Stressbellen und Aufregung an.

    Wenn er unter dem Tisch liegt und euch in eurer Wohnung anknurrt, oder auch von seinem Platz auf der Couch aus, so dass ihr euch nicht mehr ins Esszimmer traut, das könnte Ressourcenverteidigung sein, oder Rückzug und Wunsch nach Distanz um zu sortieren und zu verarbeiten.

    Es kann aber auch sein, dass er sich zurückzieht, weil er verunsichert ist und seine Ruhe haben will, dazu müsste man den Hund jetzt sehen, körpersprachlich.

    Was sagen denn die Schwiegereltern zu dem Verhalten ihres Hundes?