Zum Knurren:
MMn wird in dem Zusammenhang immer vergessen, dass es auch andere Verhaltensweisen gibt, die ein Hund statt zu Knurren, wenn ich an seinen Napf will, zeigen könnte.
Er könnte deeskalierende Signale senden, er könnte schauen, was ich mit dem Napf eigentlich machen will (Stichwort Vertrauen), er könnte meiden, er könnte sogar starren oder eine Lefze heben (Was ich beim Futter aber auch korrigieren würde, besonders bei einem großen Hund).
Ich bin, soweit ich mich erinnere, noch nie von einem meiner eigenen Hunde angeknurrt worden, wenn ich den Napf nochmal wegnehmen wollte, weil zb was gefehlt hat.
Ich spreche den Hund an, streiche ihm kurz an der Flanke entlang und drücke ihn weg von mir. Dann sage ich zb "geh ab" und der Hund nimmt die Nase raus aus dem Napf. Ich lange hin und nehme den Napf weg, der Hund folgt mir wedelnd, lässt seinen Napf natürlich nicht aus den Augen, ich tu was rein, stelle es wieder hin und wende mich ab.
Keinerlei Grund zum Knurren 
Ein Hund, der zb aus dem Shelter kommt und gelernt hat, um Futter kämpfen zu müssen, den würde ich anders behandeln, da würde ich die Konfrontationzumindest anfangs vermeiden, soweit möglich, würde aber trotzdem eine entsprechendes Echo folgen lassen fürs Anknurren und überlegen, woran das lag und wie ich damit in Zukunft umgehen will.
Es gibt Hunde, die wollen eine Konfrontation, die sind so gestrickt, und wenn ich mich beim Füttern nicht drauf einlasse, dann darf ich eben nächstens nicht die Pfoten abwischen oder das Halsband anfassen. Und da bin ich persönlich an einem Punkt, wo ich nicht nachgebe.
Ein Hund, auch wenn er Schlimmes erlebt hat, kann anders auf mein vorsichtiges Anleinen reagieren als mich anzuknurren oder abzuschnappen.
Er hat immer die Wahl, und er trifft die Entscheidung, wie er reagiert, zu einem Großteil vor dem Hintergrund dessen, was schon in der Vergangenheit gut funktioniert hat.
Hatte er mit dem Schnappen oder Knurren Erfolg, wird das beibehalten. Setze ich dem eine Grenze und hat er damit einen Mißerfolg, muss er sich was anderes überlegen, zb Zusammenarbeit im Idealfall
Viele Hunde beschwichtigen nach einem Rüffel und wollen wieder gut sein und Schönwettermachen. Und da geh ich natürlich sofort drauf ein, das fördere ich. So lernt der Hund, dass es sich lohnt, wenn wir beide eher meiner Meinung sind
(Außer die tickenden Zeitbomben, die wir hier im Thread auch schon geschrieben bekommen haben... denen ist im Zweifel egal, was ich will und da muss immer gemanagt werden, bis sie sterben. So einen Hund hatte ich nie und werde ich hoffentlich auch nie haben
)
Ein Hund muss mMn händelbar sein, ohne dass ich befürchten muss, dass es immer gleich zu einer gefährlichen Situation kommt. Etwas Frustrationetoleranz sollte er lernen dürfen.
Unser Kleiner, der inzwischen beinahe 11jährigeTerriermix, hat zb anfangs geknurrt, wenn ich seine Pfoten anfassen wollte oder das Halsband anlegen wollte, sowie beim Bürsten.
Ich hab jedes mal sein Knurren mit einem "Ey!" korrigiert, ein Zulassen der Berührung aber auch sofort lobend bestätigt. Der Hund hat im Laufe des letzten Jahres gelernt, dass es keinen Grund gibt zu Knurren, denn ich behandle ihn fair, vorsichtig und sanft, wenn er kooperativ ist (zb beim Bürsten), Knurren toleriere ich nicht. Ab und an, wenn ein Knoten im Fell wehtut, hebt er kurz die Letze und winselt etwas, das lasse ich durchgehen, nehme es zur Kenntnis, rede freundlich mit ihm und achte noch mehr darauf, ihm nicht weh zu tun.
Meine Korrektur des Knurrens hat mMn also dazu geführt, dass der Kleine sich noch besser und williger anfassen lassen hat als vorher, er hat mich bisher noch nie gebissen (im Gegensatz zum Vorbesitzer).
Mir scheint auch, dass er sich umso enger anschließt, umso klarer die Grenzen sind, die ich ziehe und umso deutlicher mein Wille ist, sie durchzusetzen. Das gibt ihm Sicherheit und Halt.
Ich sage nicht, dass mein Weg der allein selig machende ist, aber so ist es bisher bei uns ganz gut gelaufen 