Interessanter Thread!
Früher scheint es mir so, als hätte sich nicht jeder beim anderen eingemischt. Jeder hat sich um sich selbst gekümmert, aber es gab auch wenig Möglichkeiten, Neues kennenzulernen bei uns am Dorf. Jeder hat es so gemacht, wie er denkt, natürlich war da auch nicht alles gut, im Gegenteil.
Im Großen und Ganzen scheint es mir so gewesen zu sein,dass es jeder so gehandhabt hat, wie er dachte und basta. Ohne sich zu hinterfragen, war halt so. Neues wurde abgelehnt.
Unser Schäferhund damals zb, mein Vater hatte den Hund beim Bauern geschenkt bekommen, als der ihn ertränken wollte und mein Vater sagte, der Hund wäre dazu zu schade. Hat der Bauer ihm den Hund am Nackenfell übergeben und fertig. Erziehung beschränkte sich aufs Kommen auf Pfiff, wenn mein Vater ihn auf die Grünfläche vorm Haus geschickt hat zum Lösen. Der Hund war schon öfter in Raufereien verwickelt und hat ein Kind in die Hose gebissen, als ich mit 10 oder so mit ihm an der Flexi Gassi war
, Folgen hatte das keine für uns. Ich sollte mich dann halt von Kindern fernhalten
.
Allgemein hat man sich nicht so einen Kopf gemacht, der Hund bekam halt Dose, die gerade im Angebot war, er wurde mehr oder weniger auf dem großen Ostbalkon gehalten, weil er so viel Dreck hereintrug und meine Mutter das so wollte, er trug Tag und Nacht ein Stachelhalsband mit Würgedreieck (das ich ihm manchmal heimlich runtergemacht hab), und als er alt war und inkontinent, wurde er eben eingeschläfert.
Nix mit Seelenhund und artgerecht und Barf und sowas.
Ein Tier war ein Tier und damit etwas, was man nutzt und wenn es nicht mehr da ist, war das traurig, aber war eben so.
Heute seh ich das kritisch, wie das bei unserem Hund gehandhabt wurde, ich mach ganz viel anders. Ich bin emotionaler und hatte auch schon zu allen meinen Hunden und Tieren allgemein ein anderes Verhältnis als der Rest der Familie und die Leute um uns herum. Ich gestehe ihnen eine Persönlichkeit und einen eigenen Charakter zu, den sie in Maßen ausleben dürfen.
Ich finde interessant, was Hundepsychologen und Kynologen etc. herausgefunden haben, bin aber bei manchen Thesen und Auswüchsen schon der Meinung, dass die Kirche sozusagen im Dorf bleiben muss.
Mit partnerschaftlichen Konzepten in der Hundeerziehung und Hunde oder Tiere allgemein auf eine Stufe mit Menschen zu stellen oder ihnen sogar einen höheren Stellenwert zu geben, kann ich nichts anfangen.
Ein Hund soll es gut haben, aber auch eine Freude machen.
Feste Regeln früher waren "Hund muss als zweites durch die Tür", "rohes Fleisch macht Hunde wild", "Salz im Futter lässt Hunde nichts mehr riechen", "Hündinnen müssen einmal geworfen haben"
. Ach, und Hundekot ist Dünger, den lässt man liegen 
