Beiträge von DerFrechdax

    Das ist es was mich gerade beschäftigt. Der aktuelle Fall wird in ein paar Wochen wieder abebben. Die Leute finden was Neues über das sie sich aufregen können. Aber die Betroffenen werden nicht so schnell vergessen. Und ihr zukünftiges Verhalten wird sicherlich dadurch dauerhaft beeinflusst sein.

    Manche sprechen ja von der berühmten "Schere im Kopf" , dem vorauseilenden Gehorsam ;)

    Das hast du überall, wo Menschen zusammenkommen, denn keiner steht gern am Pranger, weder in echt noch virtuell.

    Selbst in anonymen Foren schreiben manche nur noch weichgespülte Allgemeinplätze, denn sonst gibt's vielleicht Kloppe und es wird sich entrüstet und das ersparen sich manche eben, verständlich auch irgendwie.

    Nach meinem Eindruck springen ganz viele Menschen allzu gern auf den Zug eines aufkommenden Shitstorms mit auf, um inneren Druck loszuwerden.

    Das Thema ist dabei (fast) egal, Hauptsache, man kann lästern und sich aufregen und für die "gerechte Sache" in den Krieg ziehen. Fakten sind hierbei hinderlich und deshalb zweitrangig, denn es geht hier nicht um Fakten, sondern Emotionen.

    Es entwickelt sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, man erhebt sich über den anderen, der vermeintlich einen Fehler gemacht hat und fühlt sich bestätigt durch die vielen, die einem beipflichten. Ein Gefühl der Machtfülle macht sich breit. Das ist was ganz Archaisches, irgendwie, glaube ich.

    Es hat etwas Inquisitorisches, wie manche am liebsten bis zur Zerstörung des Gegenübers wüten möchten. Nicht wirklich neu, aber die Willkür, mit der manche Opfer von Cybermobbing ausgesucht werden, verunsichert natürlich auch, so dass man sich 2x überlegt, was man wie wann macht, und sich am Besten immer vorher Rückendeckung zur Absicherung holt.

    Menschen mit Berufen, die vermehrt exponiert sind, zb Polizisten, Sanitäter, Feuerwehrleute, Helfer aller Art, können wohl ein Lied davon singen, sie machen unter den Argusaugen mancher schnell etwas falsch und finden sich sofort am Pranger wieder. Dabei ist ihr Job so wertvoll und ein klarer Kopf so wichtig in diesen Berufen.

    Ich denke, dass die Antwort auf die Frage, ob das Internet uns irgendwann handlungsunfähig macht, leider "Ja" lauten muss.

    Und zwar, weil wir uns nichts mehr merken. Es kann ja jederzeit gegoogelt werden.

    Wie viele Telefonnummern hatte ich als Kind im Kopf... und konnte sie jederzeit abrufen. Heute habe ich Mühe, mir meine eigene Handynummer zu merken :roll:.

    Auf Dauer wird sehr, sehr viel wichtiges, vielleicht irgendwann mal überlebenswichtiges Wissen unwiederbringlich verloren gehen. Wer weiss heute noch, welche Pflanzen und Kräuter giftig sind, welche Pilze und Beeren essbar, wie man sich selbst versorgt? Wie man sich Kleidung näht? Brot backt auf Holz?

    Für mich geht da ein ganz großes Stück Lebenstüchtigkeit verloren.

    Einen anderen Aspekt, den ich erwähnen möchte, speziell was Newsfeeds und soziale Plattformen angeht, habe ich aus diesem Buch hier gelernt: https://www.buecher.de/shop/medienthe…od_id/52447933/

    Und zwar, dass Plattformen immer in einer negativen Spirale funktionieren, weil sie auf Klicks angewiesen sind. Der reißerische Artikel über irgendeinen (auch nur gefühlten) Missstand wird eher angeklickt als ein Artikel, der irgendeinen positiven Aspekt des menschlichen Zusammenlebens anspricht. Wir neigen alle dazu, das Empörende, Haarsträubende, Kopfschütteln beim Lesen Auslösende anzuklicken. Und fördern dadurch diese Art von Artikel und Postings. Und sei es nur, weil wir mitreden wollen.

    Weil also Googel und Co in einer Negativspirale funktionieren, wird die Welt durch sie auch zu keinem schöneren Ort, sondern eher finsterer... diejenigen, die den Mechanismus irgendwann durchschauen, steigen früher oder später aus und löschen ihren Account. Zurück bleiben die, die ungehemmt ihre dunkle Seite ausleben wollen, wenn ich es mal pathetisch ausdrücken darf.

    Ich bin schon lange nicht mehr bei FB, außer Whatsapp (und das DF hier) nutze ich keine Social media, aus obigem Grund. Mich stößt die Selbstdarstellung der selbsternannten Influencer ab, mich nervt das gossenartige Niveau in den Postings auf FB, die kritiklos geteilt werden. Die vielen Fakenews, die kursieren, die ungenierte Meinungsmache, die Datensammelei, die betrieben wird.

    Mir fällt wirklich kein einziger Grund ein, warum ich mich bei FB anmelden sollte. An Googel kommt man ja als Smatphonenutzer ohne Apfel nicht vorbei, aber zum googeln verwende ich sehr gern Startpage (früher Ixquick) und hoffe, dass hier nicht schon vorher eine entmündigende Zensur betrieben wurde, a là "das könnte sie ja wohl nicht interessieren" , um es mal umgedreht zu zitieren :lol:

    Wir hatten vorgestern Kalbsschnitzel mit Kartoffelsalat mit viel Mayo drin ?

    Gestern gab es Pizza mit Tomaten, Paprika, Schinken und Schafkäseaufstrich, der weg musste

    Heute gab es Gulasch mit Nudeln und Gurkensalat

    Für morgen fehlt mir noch eine Idee... Toast mit Salami und Spiegelei drüber hört sich lecker an, dazu hätte ich noch Chinakohl im Kühlschrank... mal sehen ?

    Ich frage mich, wieso zwei Hunde ohne irgendetwas auf eine Gruppe zurennen und einen Menschen angreifen. Ich kann das nicht verstehen.

    Ich finde so etwas auch ganz furchtbar, weil es besonders in der letzten Zeit so viele Kinder trifft, umso mehr :omg:

    Ich kann mir das nur so erklären, dass die Hunde schlecht sozialisiert wurden und Kindergeschrei und Herumgefuchtel nicht kannten oder nicht abkonnten und gleichzeitig scheint es am Gehorsam sehr gefehlt zu haben. So ein Hund rennt ja nicht sofort los, sondern spitzt erstmal die Ohren und schaut.

    So eine Feriengruppe ist zudem ja schon weithin zu hören... warum da nicht angeleint wurde, wenn man 2 Hunde hat, die rassebedingt Fremden gegenüber eh misstrauisch sind... :ka: dass rennende, schreiende Kinder Schäferhunde triggern kann, ist ja nicht gerade neu...

    Oder es war eine klassische "Haben sie ja noch nie gemacht" Situation.

    Egal wie, schlimm finde ich es trotzdem sehr :no:

    Als die Besitzerin auf Aufforderung aufstand und ihren Hund freigab, hat der sich nicht einfach nur geschüttelt und ist seiner Wege gegangen, sondern scheinbar bedrohlich auf die Menschen (die vielleicht immer noch die Katze in den Armen hatten?) zugerannt

    OT

    Nicht böse sein, aber ich glaube du meinst "anscheinend" und nicht scheinbar. Ansonsten hat dein Kommentar eine ganz andere Richtung.

    https://www.korrekturen.de/beliebte_fehle…scheinend.shtml

    Spoiler anzeigen

    beides könnte man einsetzen:

    "Bei anscheinend wird die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass etwas so ist, wie es erscheint. Hingegen besagt scheinbar, dass etwas nur so scheint, aber nicht wirklich so is"

    Zitat aus deiner Quelle https://www.korrekturen.de/beliebte_fehle…scheinend.shtml

    Da wir nicht dabei waren, werden wir es nie erfahren; der Hund kann anscheinend bedrohlich auf die Leute zugerannt sein und die Bedrohung war augenscheinlich real, ebenso kann er auch nur bedrohlich erschienen sein, war es aber für Menschen in dem Moment gar nicht.

    Danke trotzdem für die Korrektur :smile:

    Fakt ist, dass der Hund in einem Ausnahmezustand und außer Kontrolle war, und genau dieser wahnhafte Zustand wird nach meinem Empfinden (das natürlich subjektiv ist) so nicht bei jeder anderen Rasse vorkommen.

    Von zb Breaking Sticks habe ich früher als Schäferhundebesitzer noch nie gehört gehabt. Die habe ich erst hier im Forum und im Forum bei den Kampfschmusern kennengelernt. Meine früheren Hunde, auch die beiden DSH, haben immer auf Aufforderung abgelassen von was auch immer (bzw. Jagd abgebrochen, Katze nicht verfolgt) und egal, was es war ausgespuckt (hatten aber auch nie eine ganze Katze im Maul).

    Hinterher konnten sie sich zügig herunterfahren und waren ganz normal ansprechbar.

    (Ich muss zugeben, meine Hunde hatten aber auch, bis auf meine DSH 1, 2 Mäuse, nie getötet. Und da gab es keinen Rausch, das ging sozusagen nebenbei im Vorbeilaufen.

    Dieses Verhalten, von dem ich immer wieder lese, wenn Menschen oder andere Tiere zu Schaden kommen, ist mir in meinen vielen Jahren Hundeerfahrung nie untergekommen bei meinen eigenen Tieren, egal ob TS- Hund oder Zuchthund.)

    Klar gibt es auch bissige Schäferhunde, aber dieses kompromisslose Nichtablassenkönnen, das höre ich immer wieder nur bei Hunderassen, die für den Hunde-oder Stierkampf oder sonstige Kämpfe gezüchtet wurden und auf Knopfdruck in einem kompletten Tunnel sein können und von dort alleine nicht mehr herausfinden.

    Ich war nicht dabei und kann wie alle nur spekulieren, aber ich denke, Auslöser dafür, den Hund zu töten, war nicht, dass er eine Katze totgeschüttelt hat, sondern sein Verhalten danach.

    Er musste danach von der Besitzerin und einem weiteren Menschen mit Gewalt am Boden fixiert werden, wenn ich das richtig lese, und hätte mit einer Beruhigungsspritze aus der Situation gebracht werden sollen.

    Er war nicht in der Lage, sich selbst wieder angemessen zu beruhigen.

    Als die Besitzerin auf Aufforderung aufstand und ihren Hund freigab, hat der sich nicht einfach nur geschüttelt und ist seiner Wege gegangen, sondern scheinbar bedrohlich auf die Menschen (die vielleicht immer noch die Katze in den Armen hatten?) zugerannt und hat sich auch mit den abgegebenen Schüssen nicht sofort aufhalten lassen.

    Dieser Hund war völlig außer Kontrolle, und jemand, der mit Hunden und ihren Eigenheiten nichts am Hut hat, hat diesen Hund in diesem Zustand sehr wohl als bedrohlich einstufen können. Wie es ja auch passiert ist.

    Warum nicht auf den TA gewartet wurde, der ja kurz danach erschien, erschließt sich mir aus den Berichten jedoch auch nicht.

    Hey :winken:

    Ich verstehe deine Gedanken total, auch dein Unwohlsein, den Hund daheim lassen zu müssen. Sind meine Hunde wo unerwünscht, sehe ich das zwar kopfmäßig komplett ein, lasse ich sie auch daheim, aber es tut mir trotzdem leid für sie und ich freue mich immer, wenn sie mitkommen können, besonders, wenn ich länger wo eingeladen bin.

    Ich bin über den Wunsch deiner Schwägerin nach positiver Prägung ihrer Kinder gestolpert. Sie will, dass ihre Kinder einen guten Bezug zu Tieren aufbauen, die Eltern sehen selbst aber Tiere als Vieh und wollen den Hund nicht im Haus haben? Wo soll die positive Prägung denn herkommen?

    Ich habe den gleichen Fall noch etwas krasser in der eigenen Familie: unsere Große ist dort unerwünscht, obwohl nie etwas vorgefallen ist, nur, weil sie groß ist und viel Fell hat, und sie soll deshalb daheim bleiben. Der Hund eines anderen Familienangehörigen, ein unverträglicher Boston Terrier, darf dagegen ins Haus, sogar auf die Couch, und wird von der Hausbesitzerin sogar vom Teller mit Kuchen gefüttert. Logik? :skeptisch:

    Machen kann man da wenig, und bevor ich mich drüber aufrege, ist es mir lieber egal ;)

    Unsere Besuche richten sich eben immer nach den Gassizeiten der Hunde und fallen dann eben kürzer aus.

    Und für die positive Heranführung deiner Patenkinder an Tiere sind die Eltern zuständig, das nur am Rande. :smile: