Ich möchte dir mal ein bisschen Trost da lassen Naszumi
Es gibt solche Hunde öfter, und trotz Training zeigen sie ein Verhalten, das sich nicht gescheit einordnen lässt. Man zerbricht sich den Kopf über die Motivation und wie man das abstellt, und Fakt ist, es lässt sich einfach nicht abstellen. Der Hund ist so, basta.
Das nimmt schon ganz viel Druck raus. Du bist nicht schuld, und egal.wie intensiv du trainierst, es kann sein, dass diese Eigenheit immer wieder rauskommt.
Was du machen kannst, ist, deine Umwelt zu schützen, wie du es schon tust. Du hast einen Maulkorb, besorg dir ruhig einen hochwertigen schönen, in einer schönen Farbe und mit genug Platz für den Hund, und dann genieße die Gewissheit, dass du eine verantwortungsvolle Halterin bist und dein Hund gut gesichert.
Ich kenne die Anspannung, wenn man überall seine Augen haben muss, damit der Hund genug Platz hat für sich und niemand den Hund antascht und kein Kind aus dem Nichts an den Hund rankommt, weil man weiß, der Hund toleriert das nicht immer. Ein Maulkorb ist so eine große Erleichterung!
Erstens halten die Menschen Abstand, und auch wenn der Hund bemitleidet wird, langt ein "Ja, der mag keine anderen Menschen." Ich lass mich da auch auf keine Diskussion mehr ein a la "ich bin der größte Hundeflüsterer und knacke jetzt mal deinen Hund". Mein Hund wird bei Besuch separiert und unterwegs kommt da keiner ran. Wird es eng, hat er einen Maulkorb auf.
Bei uns ist noch nie was passiert, nicht mal annähernd, und ich gedenke das auch so zu belassen. Ich möchte diejenige sein, die den Rahmen und das Setting vorgibt. Ich möchte aktiv sein und nicht ständig nur reagieren auf die dummen Einfälle meiner Mitmenschen.
Dazu gehört eine gewisse innere Einstellung. Also vom Auftreten her. Gleichzeitig weiß ich, mein Hund braucht das. Er braucht Abstand und Sicherheit, und kann sich das nur eingeschränkt verschaffen, also braucht er mich. Ich erledige das für ihn, so dass er nichts tun muss.
So bekommen wir eigentlich immer Komplimente, weil mein Hund völlig unauffällig und freundlich wirkt. Niemand glaubt mir, dass er auch anders kann (außer der Besuch vom letzten Samstag, die unbedingt meinte, den Hund bequatschen zu müssen hinter seinem Kindergitter. Die wurde verbellt und alle waren erstaunt.).
Versuch dich von dem Gedanken frei zu machen und von der Trauer, dass dein Hund kaputt ist, weil er nicht so ist wie seine Vorgänger. Dieser Hund ist so und er hat grad vielleicht niemanden, der für ihn einsteht, also tut er es selber in Situationen, die ihm angemessen erscheinen. Sobald du ihm Abstand, Sicherheit, Schutz vor Übergriffe und engen Situationen bietest und ihn da (mit Maulkorb) durchlotst, wirst du merken, wie dankbar dein Hund ist, dass er sich da nicht mehr selbst darum kümmern muss.
Ich drück euch die Daumen, dass ihr ein gutes Miteinander weiterhin euch erarbeiten könnt 