Interessanter Thread!
Nach einer Bauchlandung vor bald 20 Jahren mit einem eigenen Pferd, das ich am Ende verschenkt hab, so überfordert war ich mit ihm, hab ich mir geschworen, nie mehr ein eigenes Pferd haben zu wollen, seitdem reite ich nur noch die Pferde anderer Leute
Ich habe aktuell auch eine RB, auf einer älteren Quarterhorse- Stute. Vereinbart ist, dass ich 2x/Woche komme und reite oder was anderes mache, damit das Pferd Bewegung hat, und einmal im Monat nehme ich Unterricht bei einem von zwei Reitlehrern, die mir vom Besitzer vorgeschlagen wurden.
Zahlen muss ich nichts, nur den Einzel- Unterricht (der allerdings etwas zu Buche schlägt aber er ist dafür sehr hochwertig und ich nehm mir da viel mit ), und der Besitzer ist froh, dass sein Pferd bewegt wird und er entlastet ist. Beim Reitunterricht schaut er zu
Bisher scheint er aber relativ zufrieden zu sein , und der Unterricht hat mir sowohl im Umgang als auch Reiten viel gebracht. Ich habe den Luxus, nicht misten zu müssen, nur ab und zu, wenn der Besitzer nicht kann, beim Schmied oder TA da sein, kam aber erst 1x vor.
Als RB finde ich vieles leichter, denn man hat nicht die alleinige Verantwortung, muss nichts entscheiden, hat wesentlich niedrigere Kosten. Andererseits darf man eben nichts entscheiden, wenn der Sattel nicht passt, der Besitzer aber findet, der passt eben schon, dann ist das so und basta. Hat das Pferd nach dem Reiten ne Macke am Huf oder sich aufgeschürft etc, muss man das dem Besitzer irgendwie erklären, dass sein Pferd "beschädigt" worden ist bzw sich verletzt hat, weil man vielleicht nicht gut genug aufgepasst hat.
2 Seiten... leider
Bisher hatte ich mehrere RBs, aus unterschiedlichen Gründen haben wir sie beendet, meistens, weil das Pferd weiter weggezogen ist. Ich hatte bei den 2 letzten RBs 50€ Kosten für 2x reiten pro Woche, die eine, eine klassisch gut gerittene Stute durfte ich dafür nur zur Entspannung im Gelände reiten und nicht in der Halle, das war trotzdem ok, weil ich eh der Freizeitherumgammler im Gelände bin
Bei dem anderen, einem Criollo durfte ich alles, der war ein Hammerpferd und ich trauere ihm heute noch nach.
Bei einer kleinen Schimmelstute davor musste ich 70€ zahlen und einen 2seitigen Vertrag mit lauter Auflagen ausfüllen, und nach dem Reiten in den Kalender eintragen, in welchen Gangarten, wie lang, wohin und wie ich geritten bin und als das Pferd einmal gescheut hat und kurz mit mir durchging und ich das im Kalender vermerkte, war ich die RB per Whatsapp auch schon gleich wieder los, weil "das Pferd wohl kein Vertrauen in mich hat und es an mir lag, weil sie sowas nicht macht".
Einmal geriet ich an ein Pferd, das 100€ kosten sollte, ich vereinbarte dann 80€ und stellte dann später fest, dass es einen Grund hat, dass der Wallach ständig wechselnde RBs hatte... der war im Gelände gemeingefährlich und mMn nicht ganz sauber in der Birne... war die meiste Zeit der 2 Monate, wo ich "zuständig" war, fiebrig krank und nicht reitbar, ich durfte natürlich trotzdem zahlen, und am Ende, als er gesund war, und ich paar mal draußen war mit ihm, war die Besitzerin noch sauer, weil mir das zu gefährlich wurde, den zu reiten im Gelände, und ich deshalb kündigte. Kurze Zeit später starb das Pferd auf dem Weg in die Tierklinik im Hänger .
Eine 6jährige wurde mir noch angeboten für 100€... wurde dann doch nichts, worüber ich nicht ganz unfroh war, weil sie plötzlich ihre Besitzerin mehrmals abgeworfen hat und komische Anwandlungen zeigte... und nach ein paar Monaten wechselte auch dieses Pferd den Stall, und ich wäre schon wieder ohne RB dagestanden...
Ich höre oft, wie schwer es ist, eine gute, verlässliche und verantwortungsbewußte RB zu finden, und als der Criollo im Sommer letzten Jahres in den Stall weiter weg wechselte und ich ohne RB dastand, beratschlagte der ganze Stall hier bei uns bei einem Treffen, wer mir auf seinem Pferd eine RB geben könnte, und ich bekam am Ende 4 Vorschläge, um mich im Stall zu behalten
Und so bin ich jetzt auf der hübschen Quarterstute im Westernsattel unterwegs, die mich mit ihrem eigenen Kopf auch manchmal ganz schön fordert und die ich noch lange nicht geknackt habe. Da ich aus der englischen Ecke komme, gibts auch das eine oder andere Mißverständnis in der Halle, aber daran arbeiten wir und es macht sehr viel Freude mit ihr zu üben oder im Gelände unterwegs zu sein und es wird immer besser.
So, jetzt hab ich fertig und ihr wisst alles