Beiträge von DerFrechdax

    Wie ist das bei euch? Wie weit klaffen Realität und Anspruch auseinander? Was würdet ihr gerne mehr mit euren Hunden machen und was macht ihr vllt nur für eure Hunde?

    Also. Grundsätzlich. (Achtung, jetzt kommt's :lol: )

    Hunde halte ich aus Egoismus. Ich möchte heimkommen, und jemand freut sich. Ich möchte nicht allein spazieren gehen. Ich teile mein Leben gern mit einem Hund, weil die treu sind und ich abends gern was flauschiges auf der Couch neben mir liegen hab.

    Hundehaltung ist für mich Ausgleich und eine Freude. Natürlich auch Verantwortung etc pp. Wenn ich was mache, mache ich es gescheit. Keine halben Sachen.

    Aber, ich möchte mich wohl fühlen damit und es soll ein Ausgleich sein, kein Stressfaktor, die hab ich anderswo genug.

    Inzwischen haben Jack und ich uns voll eingegroovt. Natürlich gibt es in allem immer auch so Wellen. Da macht man mehr mit dem Hund, besucht einen Kurs, geht mehr wandern, trifft andere Hunde oder Menschen öfter, und dann gibt es Zeiten, da ist es stiller, man ist vielleicht mehr weg oder hat andere Dinge zu erledigen oder es ist Winter und kalt und doof draußen und am heimischen Ofen einfach schöner.


    Was mir sehr hilft: Ich bin niemandem hier im DF Rechenschaft schuldig. Was ich tue oder nicht tue, geht keinen was an. Ich teile natürlich Ausschnitte, auch manchmal sehr gerne, und ich schätze Feedback. Aber, Fakt ist, ich kenne kaum jemanden hier persönlich.

    Insofern nehme ich Hinweise und Tipps zwar gern an, aber wenn sie von meinem Erleben differieren, geht die Welt auch nicht unter. Grundsätzlich wird es immer jemanden geben, der alles ganz anders macht und das, was ich tu, blöd findet. Das ist so, das wird immer so sein.


    Aktuell ist es so, dass wir uns ein junges Pferd gekauft haben und sehr viel Energie und Zeit in die Grundausbildung läuft.

    Dadurch geht Jack viel mit meinem Mann raus, und ich sehe, dass ihm das gut tut. Also dem Hund.

    Denn Jack neigt, so wie auch schon der Senior davor, dazu, sich so sehr felsenfest auf eine einzige Person, nämlich mich, zu fokussieren, dass er fast schon mit mir verschmelzen möchte. Bin ich unterwegs, sitzt er Stunden an der Terrassentür und horcht auf mein Auto.

    Bin ich weg, ist sein Leben öd und grau, bin ich hier, ist er zufrieden und ausgeglichen. Diese Fokussierung hat auch schon zu Konflikten geführt in der Vergangenheit, wenn er versucht hat, mich wie eine Ressource zu behandeln, die man abschirmt. Insofern ist es für ihn so wie es jetzt ist, einerseits gut, weil er jetzt seinen Fokus von mir nehmen muss, und andererseits natürlich weiß ich, dass ich auf Dauer wieder mehr Zeit mit ihm verbringen sollte, Zeit, wo wir durch die Wälder stromern oder was im Garten üben.

    Was solls, Jack ist ein Familienhund, es geht ihm gut, er ist ausgeglichen und sitzt eben manchmal als Trauerkloß am Fenster. Solche Bilder kenne ich übrigens aus der Wheaten-Community zu hauf, warten auf den Rest der Familie scheint eine der Lieblingsbeschäfrigungen von Wheatens zu sein :D


    Was du ansprichst durch deine Fragen, sind Zweifel. Zweifel, die vielleicht gesät wurden durch Dinge, die man hier gelesen hat und vielleicht auch, wenn man sich selbst vergleicht mit anderen HH. Dazu denke ich mir, ist es wie mit allen sozialen Medien. Man kriegt immer nur das Tolle serviert, das Herausragende, und vielleicht ist es auch so, dass manche Profis hier wirklich alles super wuppen.

    Ich wuppe halt nicht alles super, sondern halte gerade so immer alle Bälle in der Luft. Anspruch hin oder her. Es kommen auch wieder andere Zeiten, da hab ich wieder mehr Zeit für Jack, im Sommer, wenn es warm ist und länger hell, wenn wir mit dem Wowa wieder losziehen. Nichts bleibt, wie es ist.

    Solange mein Hund sich freut, wenn ich heimkomme, er abends zufrieden neben mir kontaktliegt, warm und satt und wohlig seufzend, solange meine Kinder sich zu freundlichen Erwachsenen mit Werten entwickeln und unser Teeniehuftier mir vertrauensvoll folgt und ich auch noch ein klitzekleines Bisschen Zeit und Muse überhab, um mit Herrn Frechdax, mit mir allein und mit Freunden und Familie schöne Momente zu erleben, ist für mich grad die Welt in Ordnung und passt es.

    Wenn ich so überlege, habe ich schon einige Hunde gehabt, die nicht alles vertragen haben. Die Schäferhündin hat nur Pferd fressen können, sonst hatte sie Schuppen und Hot Spots, die Leohündin hat nach einer Herzwurmprophylaxe und Impfung kein rohes Fleisch mehr vertragen, sonst Durchfall, und musste bekocht werden, und zwar ausschließlich mit Pute und Huhn, der Seniorwestiemix kam mit Giardien und Magenproblemen zu mir und hat nur Huhn vertragen, und Jack jetzt hat EPI.

    Ich selber hab auch Unverträglichkeiten, die inzwischen nicht nur meinen Magen-Darm-Trakt betreffen, sondern sich auch auf meine Gelenke auswirken, genauso wie meine Auto-Immunerkrankungen.

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass Menschen, die Allergien haben, auch öfter entsprechende Hunde haben. Ob man da einfach sensibler ist und schneller entdeckt, wenn Allergien entstehen, oder der Hund sich "anpasst", oder was da die Hintergründe sind, keine Ahnung. In meiner Familie bin ich die einzige, nur meine Mutter isst kein Fleisch, keinen Fisch und keinen Käse mehr, weil sie es nicht verträgt. Ich habe ja Milch und Gluten und vertrage Fleisch einwandfrei.


    Manchmal denke ich, da steckt noch viel mehr dahinter, und man hat bisher nur die Spitze des Eisbergs erforscht. Das Immunsystem ist so kompliziert in seinem Zusammenspiel, greifst du an einer Stelle ein, weißt du nie, wo es sich auswirkt. Auch die Durchseuchung mit Corona wirkt sich aus, man kann nur abwarten, wie. Vermutlich aber eher nicht positiv.

    Ich glaube auch nicht, dass du jetzt DIE Übung mit ihm machen kannst und er fährt sich runter. Eher wird der Frust und die Anspannung immer mehr, bis er endlich aufstehen darf.

    Kann es sein, dass euer Hund euch trotz seiner Jugend schon so viel angeboten hat, dass ihr ihn mit dem Training überfordert habt? Er ist grad erst ein Jahr alt und es hört sich an, als hätte er schon einen sehr vollen Trainingsplan.


    Wenn ihr möchtet, erzählt doch mal, was ihr mit dem Hund so macht in einer durchschnittlichen Woche. Vielleicht findet sich was, wo ihr dran drehen könnt.

    Ich glaub, früher gab es einfach keine so guten Schäler wie wir heute haben...ich hab noch so einen ganz alten da, der wie ein Messer geformt ist, der nimmt schon arg viel Frucht mit weg :tropf: oder wenn man mit dem Messer geschält hat, da war auch viel an der Schale dann mit dran :see_no_evil_monkey:

    Tomaten schäle ich eigentlich nie, aber fürs im Ganzen einkochen war es sicher sinnvoll, die vorher zu schälen, oder wenn man die Haut nicht mag im Essen.

    Bei ihm zuhause hat man schon seit ner Weile ziemlich wenig Zeit und Kapazitäten, durch den Garten rennen ist vermutlich so ziemlich seine einzige Beschäftigung. Von daher tut man sich schwer mit verbieten und ruft/holt ihn rein, wenn er bellt. Die Tür zu schließen war mein 1. Vorschlag. Er kann auch raus, wenn er alleine ist. Kein Wunder, dass er seinen Garten bewacht.

    Ja, ein Hund, der sich selbst überlassen ist und dem keiner sagt, was geht und was nicht geht, sucht sich natürlich eine Beschäftigung.

    Hier wird 2x am Tag im Napf ganz unprätentiös gefüttert zum Sattwerden.

    Ansonsten hab ich in unregelmäßigen Abständen beim Gassi Leckerli oder Trofu dabei. Macht der Hund was, was ich super finde, gibt's einen Keks, den ich mit dem Signalwort auch ankündige.

    Hab ich nichts dabei, gibt's eine verbale Rückmeldung der Zufriedenheit, aber damit mein positives Feedback wertvoll bleibt, nehm ich schon zwischendurch wieder ne kleine Tüte Leckerli wieder mit.

    Ich find das nur fair, erwünschtes Verhalten auch zu belohnen, je schwieriger die Umstände, umso wichtiger ist mir das. Niemand arbeitet gern ohne Lohn oder tut was völlig ohne einen Nutzen darin zu sehen. Warum sollte das bei meinem Hund anders sein?


    2x am Tag wird aber immer gefüttert ohne Wenn und Aber, einfach so, wie morgens die Sonne aufgeht und abends untergeht. Das nimmt der Ressource Futter eine (eventuelle) Brisanz, signalisiert dem Hund Verlässlichkeit, eine sichere Umgebung, es lohnt sich und ist was Schönes, bei mir und mit mir zu wohnen und zu leben.

    Bei weichem Kot würde ich immer zuerst abklären, ob Parasiten wie Würmer und Giardie vorliegen. Von da aus geht's dann zur Futterberatung. Ich habe lange gekocht für meinen Hund, das geht auch mit Reinfleischdosen. Ich finde die Dosen.von Granatapet sehr hochwertig. Mit einer Kohlehydratquelle wie Quinoa oder Süßkartoffeln und etwas leicht verdaulichem Gemüse wie Pastinaken, Zucchini und Möhren plus gutes Öl und einer ausgewogenen Vitami- und Spurenelementmischung müsste dein Hund gut versorgt sein.

    Lass dir aber bitte von einem Profi alles durchrechnen und abwiegen.

    Danke euch für eure Antworten. Ja, das war auch irgendwie das, was wir befürchtet haben. :winking_face:

    Wenn ich hingehe "alles in Ordnung" sage, habe ich das Gefühl, dass ich das Bellen bestätige. Auch wenn ich ihn nicht direkt lobe, hat er ja das Ergebnis, dass er Aufmerksamkeit bekommt und ich dann mit ruhiger Stimme auf ihn eingehe. Ich habe aktuell noch nicht richtig verstanden, wie das langfristig zum Erfolg (also weniger Bellen) führen wird.

    Kann mir das noch mal jemand erklären? Danke!

    Der Hund bekommt ja erstmal keine Aufmerksamkeit.

    Ich mach das genauso wie oben beschrieben.

    Zusätzlich begrenze ich meinen Hund. Früher ist er zb im Garten gern bellend nach vorn zum Gartentürchen gerannt, wenn draußen jemand heimkam, sich Leute unterhalten haben, jemand langging.

    Erstmal kam da ein Zaun dazwischen.

    Dann wurde er immer zurückgerufen, ich bin nach vorn gelaufen, hab seine Beobachtung kommentiert, und zwar, ohne ihn anzusehen, und Entwarnung gegeben. Dann sind wir gemeinsam weggegangen vom Reiz.

    Auch heute, wenn er manchmal an der Terrassentür steht und knurrt, geh ich demonstrativ und ohne ihn anzusehen hin, mach mich groß, gucke raus, und dann sag ich in beruhigendem Ton "is okay, das ist nur der Nachbar/xyz", lasse mich zusammenfallen und wende mich demonstrativ ab.

    So habe ich sein Bellen und Melden weitgehend "behoben" bzw er wacht immer noch, bellt aber nicht mehr. Er kommt zu mir und schaut mich an, wenn er mich holen will, oder er steht am Fenster und knurrt leise.

    Wichtig ist für mich, dass ich bewerte und entscheide, wie wir weiter vorgehen. Natürlich gehen wir immer so vor, dass er leise bleibt und keine Befugnisse bekommt, die seine Polizisteneigenschaften fördern ;)

    Vielleicht hilft euch ein Begrenzen mit Kindergittern weiter, also zb nachts, dass der Hund keinen Zugang bekommt zu wichtigen Fenstern beispielsweise.

    Bin ich nicht daheim, sind alle Zimmertüren Richtung Straße geschlossen. Sonst stünde mein Hund in meiner Abwesenheit ständig am (leider überall bodentiefen) Fenster und würde lautstark kommentieren, wenn sich was verändert. So kriegt er nichts mit, und entsprechend schläft er dann statt zu wachen.

    Das legt sich auch wieder, wenn ihr euren Hund ernst nehmt und seine Beobachtungen. So kann er die Verantwortung euch übergeben und hat "seinen Job" erfüllt und kann sich wieder trollen. Im Laufe der Zeit werden Geräusche ja auch wiederkehren, und wenn ihr jedes davon immer wieder mit Entwarnung belegt, wird euer Hund im Laufe der Zeit weniger Grund zum Bellen haben (außer, er ist eben an sich sehr kommunikativ. Das gibt's natürlich auch :lepra: xD ).