Beiträge von WeisseSchwalbe

    Abgeschlossen: "Eine Geschichte der Wölfe" (Autorin ist mir spontan entfallen)

    Gutes Buch!

    Die Geschichte eines Teenager-Mädels, welche im amerikanischen Niemandsland als "Strandgut" einer ehemaligen Hippiekommune aufwächst.

    Auf der verzweifelten Suche nach Zugehörigkeit und menschlicher Zuwendung, nimmt sie einen Babysitter-Job bei den neuen Nachbarn an und betreut deren kleinen Sohn.

    Je wichtiger dieser Sozialkontakt für die Protagonistin wird, desto stärker kristallisiert sich heraus, dass etwas in der Familie ganz und gar nicht in Ordnung ist.

    Klingt interessant.

    Die „Spuren meiner Mutter“ finde ich bisher gut. Aber nicht super gut. Gut halt. :lol: (Bin aber auch noch nicht fertig - S. 440.)

    Die Stimmung erinnert mich ein bisschen an einen Disney-Film. Das ist nicht beleidigend gemeint. |) aber etwas „überdreht“ vielleicht - Teenagerin heuert Medium und abgehalfterten Privatdetektiv an, um ihre Mutter zu finden. Nach einem holprigen Start macht sich das ungewöhnliche Trio auf eine abenteuerliche Reise - und Elefanten spielen auch noch eine Rolle!

    Das klingt jetzt doch gemein, und so ist es nicht gemeint. :lol: Ich finde die Rollen zwar tatsächlich etwas klischeelastig, aber der Roman ist sehr unterhaltsam und hat auch viele ernste Stellen. Alles in allem habe ich es bisher verschlungen und bin zufrieden.

    Ach ja - „In meinem Himmel“ fand ich nicht soo gut. :???:

    Hui, hoffentlich gefällt‘s. :ops:

    Habe gestern noch mit „In meinem Himmel“ angefangen und finde es merkwürdig. Also, keinesfalls schlecht. Aber es fällt mir als überhaupt nicht religiöse Person schwer, mir einen solchen Himmel so selbstverständlich vorzustellen. Andererseits reizt es mich aber auch und die Geschichte nimmt mich mit und ist spannend.

    Mein Alter und auch mein Zustand erfordern es mittlerweile, dass ich mir vor dem Zubettgehen ordentlich die Füße wasche, für den Fall, dass ich in der Nacht von einem Krankenwagen abgeholt werden muss.

    Wenn ich an jenem Abend in den Ephemeriden nachgesehen hätte, was am Himmel passiert, dann hätte ich mich überhaupt nicht schlafen gelegt. Doch so hatte ich noch mit einem Tässchen Hopfentee und zwei Baldrian-Dragees nachgeholfen und war fest eingeschlafen. Deshalb konnte ich auch zunächst nicht richtig zu mir kommen, als mich mitten in der Nacht ein rücksichtsloses, heftiges und unheilverkündendes Hämmern an meiner Tür weckte.

    Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    Der Gesang der Fledermäuse“ wird im Klappentext unter anderem als Kriminalroman bezeichnet (und als „philosophischer Essay, Fabel, literarisches Spiel“), ist aber keiner, und da ich mir das schon dachte und hoffte, habe ich das Buch überhaupt erst gekauft.

    Aber erstmal zur Handlung - ohne Spoiler - : Janina Duszejko lebt alleine, mit nur wenigen verstreuten Nachbarn, auf einem Hochplateau an der tschechisch-polnischen Grenze. Sie gilt im Dorf als schrullig bzw. irre, weil ihr zwei Dinge im Leben sehr wichtig sind - Astrologie und Tiere - und sie ihre Meinung willensstark und ausdauernd vertritt. Sie ist beispielsweise überzeugt davon, dass man mit dem Horoskop eines jeden Menschen seinen Todeszeitpunkt und die Todesart bestimmen kann. Als nach und nach in der Umgebung angesehene, aber korrupte Männer (alles Jäger) ermordet werden, ist sie überzeugt, die Tiere rächen sich an den Menschen für die Gräuel, die ihnen tagtäglich angetan werden.

    „Spannend“ ist der Roman an sich nicht. Dennoch habe ich ihn verschlungen, weil er sehr atmosphärisch und dabei witzig und sehr genau beobachtend ist. Der harte Winter, den die Ich-Erzählerin Janina beschreibt, ist spürbar. Ich mag es, wenn ich das Gefühl habe, ich stapfe mit der Protagonistin über den eisig gefrorenen Kiesweg zu ihrem Auto und muss erstmal die Scheiben frei kratzen.

    Ja, Janina ist schrullig (wenn man ihre Ansicht über Astrologie nicht teilt), aber das Buch macht viel Spaß, strotzt vor Ideen und ist gleichzeitig ernst, traurig und sehr kritisch, es zeigt „wie sehr es unserer Gesellschaft an Respekt mangelt, ob der Natur und den Tieren gegenüber oder jenen Menschen, die am Rande stehen“ (Klappentext).

    Also eine deutliche Empfehlung. Ich werde mir wohl bald „Unrast“ von der Autorin zulegen; das ist ja hier eigentlich das bekanntere Buch von ihr.

    Es ist doch soooo individuell, was einem gefällt. Jeglichen Zwang im Zusammenhang mit Literatur finde ich einfach schrecklich.

    Zu „Klassikern“:

    Habe es zum 5. Mal mit der „Blechtrommel“ versucht - das wird nichts mehr mit uns beiden in diesem Leben. :dead:

    „Homo Faber“ finde ich ja großartig. :D

    Besser (viel ansprechender, spannender, „tiefgründiger“) als Tom Sawyer finde ich Huckleberry Finn. Aber nicht die neu geschriebene politisch korrekte Variante. Ich bin absolut für political correctness, aber damit wird der Inhalt des Buches, die Sprache von Huck Finn, zerstört.