Wäre es eine Option für euch noch 1-2 Jahre zu warten bis euer kleinster aus dem gröbsten raus ist?
Diese Zeit konnte man nutzen um mehr Erfahrung zu sammeln. Als Gassigänger im th, Hunde von Freunden Sitten, Züchter treffen um sich zu informieren (viele sind dazu auch bereit obwohl man nicht direkt einen Welpen anstrebt), sich ein zulesen, usw
Ich warte schon seit 20 Jahren - also ja und nein. Nein, weil mein Herz einfach nicht mehr warten will und ja, weil es auf die 2 Jahre dann wahrscheinlich auch nicht mehr ankommt und es wahrscheinlich vernüftiger wäre...
Ich wollte, seit ich denken kann, einen Hund. Mein größter, sehnlichster und zumeist einziger Inhalt meiner Wunschzettel aus Kindertagen. Meine Eltern sind in ihrer Ablehnung hart geblieben. Nach dem Studium dann ein Vollzeitjob, Heirat, Etagenwohnung, das erste Kind, das zweite Kind, Umzug in ein Haus mit Garten, das dritte Kind, Teilzeitjob und endlich endlich endlich die Möglichkeit, einen Hund anzuschaffen und artgerecht zu halten.
Wenige Monate nach meinem 40. Geburtstag zog Elvis ein, ein Irish Soft Coated Wheaten Terrier und - die Rasse betreffend - keine optische und schon gar keine Herzens- sondern eine reine Vernunftentscheidung. Mittelgroß (ca. 20kg-Klasse), nervlich stabil, nicht überzüchtet, harmlos aussehend und möglichst nichthaarend sollte unser neues Familienmitglied sein und so sind wir - im Rückblick: Gott sei Dank! - beim Wheaten gelandet.
Meine Kinder waren damals zwei, fünf und knapp neun Jahre alt und ich habe zu dieser Zeit drei halbe Tage gearbeitet, mein Mann in Vollzeit. Die Kinder waren vormittags in der Schule bzw. im Kindergarten und mein Jüngster an meinen Arbeitstagen bei einer Tagesmutter. Wir haben eine sehr erfahrene Züchterin gefunden, die uns nach mehreren sehr langen Telefonaten und einem Kennenlernbesuch den zu uns passenden Welpen aus einem 6er-Wurf ausgewählt hat.
Elvis zog mit acht Wochen bei uns ein und war das Beste, was uns passieren konnte. Wir haben zu keiner Sekunde bereut, ihn zu uns geholt zu haben. Er war ein absoluter Glücksgriff, eine riesige Bereicherung unseres Familienlebens und die Erfüllung all meiner über Jahrzehnte kultivierten Hundeträume. Jedes Jahr im August haben wir auf der Fahrt in den Urlaub seine Züchterin besucht und jedes Jahr habe ich mich bei ihr für den besten Hund der Welt bedankt. Alle Bedenken, die zuvor an uns herangetragen wurden, alle Warnungen, alle Befürchtungen und alle hysterischen Ausrufe selbsternannter Rasseexperten "ein Terrier, spinnt ihr?!?" waren grundlos geblieben.
Aber ganz ehrlich: Drei so junge Kinder in diesem engen Altersabstand, zwei Vollzeittage im Beruf und dazu ein Großer Schweizer Sennenhund, das würde ich mir definitiv nicht aufladen wollen.