Beiträge von Zurimor

    Zitat

    Von Wölfen geht im Normalfall übrigens auch keine Gefahr für Menschen aus, selbst wenn sie mitten durch den Ort oder über den Marktplatz laufen.

    Jau. Vor ein paar Jahren ging von ihnen auch noch keine Gefahr für Rinder oder Pferde aus, und 90 cm plus Flatterband sprangen sie "im Normalfall" nicht. Ich denke mal ,diese "alles easy und blümchenrosa-" Argumentation hat sich hier ebenso erledigt wie im gesamten Rest der Welt.

    Wollte ich eh grad verlinken: https://www.derwesten.de/staedte/oberha…d215596827.html

    Daraus der sehr kluge Satz: "Wölfe meiden Menschen, aber nicht menschliche Strukturen."

    Und:

    „Seit 1956 gab es neun Fälle, von denen haben in fünf Fällen tollwütige Tiere Menschen angegriffen und vier Wölfe waren angefüttert“, erklärt der Wolfs-Experte."

    Übrigens ist der Artikel auf Wildes-Ruhrgebiet.de durchaus lesenswert.

    Wohin denn? Wild geht doch immer dort hin, wo es etwas zu fressen findet; ganz global betrachtet. Und genau dort hin folgen auch die Jäger. Und das ist in D nun einmal die Siedlungsnähe. Völlig unabhängig davon, ob sie dort auch noch obendrein ein Quäntchen mehr Sicherheit finden, weil Mensch ganz sicherlich nicht den Wolf in seinen Vorgärten dulden wird.

    So generell ist diese Aussage doch wirklich Unsinn. Es gibt zum Beispiel den Pfälzer Wald mit rund 1700km², den Nationalpark Eifel mit 10700ha, grad in Süddeutschland und auch in Ostdeutschland gibt es viele dünn besiedelte Regionen, selbst das Ruhrgebiet hat größere Flächen zu bieten: https://www.wildes-ruhrgebiet.de/news/ruhrgebie…ind-wolf-hurra/

    Daran kann man sich jetzt noch die nächsten 30 Jahre schön aufhängen, oder? Hat das irgendjemand behauptet, der mal wirklich Wölfe in freier Wildbahn beobachtet hat? Das würde mich schwer wundern. Radingers Buch "Die Weisheit der Wölfe" ist 2017 erschienen, ihre Beobachtungen sind noch ein paar Jahre älter, und sie schildert schon, daß Wölfe durchaus anpassungsfähig sind und Wapitis auch über eine Straße voller Menschen jagen, wenn die Umstände es erfordern. Die Strategie der Wapitis, die Nähe von Menschen zu suchen, funktionierte nur kurzzeitig.

    Natürlich gehen Wölfe in die Nähe von Menschensiedlungen, grad Jungwölfe sind neugierig, die nutzen sogar von Menschen geschaffene Wege, z.B. Straßen. Wölfe wissen ein wenig Komfort durchaus zu schätzen. Aber sie gehen normalerweise nicht in menschliche Siedlungen um dort zu jagen. Wird dem Wild nun durch Menschen geholfen, indem jagende Wölfe vertrieben werden, könnte es sein, daß das Wild lernt sich nur noch dort aufzuhalten und Wölfe dadurch gezwungen werden dort zu jagen. Es hieß hier im Thread so oft "der Wolf hat hier nicht gelernt.../hat gelernt...", nicht nur Wölfe lernen, auch die Beute lernt.

    Was da im Video zu sehen ist, ist außerdem nicht die Regel, sondern die ganz große Ausnahme. Weswegen ich dieses "guckt mal, was "der Wolf" schon wieder gemacht hat und wie dreist der ist" recht unsinnig finde.

    Von Wölfen geht im Normalfall übrigens auch keine Gefahr für Menschen aus, selbst wenn sie mitten durch den Ort oder über den Marktplatz laufen.

    Querida Nein, tu ich nicht. Ich hab auch schon tote Füchse aufgefunden, eine tote Katze, Rehkadaver, ein vom Zug überfahrenes Wildschwein... mit Hund findet man so einiges. Ich find das normal und seh da kein Problem, man kann auch Kindern kommunizieren, daß Tiere andere Tiere töten und fressen. Vor gut 100 Jahren war's für viele noch normal, daß Kinder Schlachtung en mitbekommen und beim Zerlegen der Tiere helfen.

    Inwiefern schadet der Wolf denn dem Menschen durch einen Rehriß im Vorgarten? Wie schon geschrieben wurde müssen sich Menschen und Tiere den vorhandenen Raum teilen. Das Wild durch Vertreiben der Wölfe zusätzlich zu animieren Menschennähe aufzusuchen halte ich zumindest nicht für unbedingt sinnvoll.

    P. S.: Es geht übrigens um die im Video gezeigte Situation, ein Einmischen wäre da nicht nötig gewesen.

    Ja, sicher, der Unterschied liegt aber in Beutegreifer auch in Menschennähe Beute machen lassen, sprich Menschen bieten keine Sicherheit oder Beutegreifer verjagen. Bei letzterem ist es nicht unwahrscheinlich, daß das Wild lernt, bei Gefahr gezielt die Nähe von Menschen aufzusuchen, die Jäger folgen ihm natürlich und sind dadurch immer häufiger in Menschennähe bis sie sich daran nicht mehr stören. Man kann sich Probleme auch erst schaffen.