Beiträge von Zurimor

    Und doch, es gibt Wildhunde. Dingos, Afrikanischer Wildhund, Carolinahund, Waldhund, die ganze Gruppe der Pariahhunde eben. Und die kommen recht gut ohne Menschen aus. Sicher würden etliche Rassen aussterben, aber das liegt eher daran, daß sie für ein Leben in der Wildnis verzüchtet sind (keine Unterwolle, ewig wachsendes Fell, verfilzendes Fell...), nicht daran, daß ihre ökologische Nische der Mensch ist.

    Die Wildhunde gehören zur grossen Familie der Hundeartigen, sind aber keine Abkömmlinge von Canis Lupus, wie der Haushund. Mit Pariahunden (wie dem Carolina Dog) haben sie überhaupt nichts zu tun, das wiederum sind Haushunde, die entweder früher enger mit dem Menschen zusammenlebten, oder nie in einen menschlichen Haushalt aufgenommen wurden, aber zum Überleben die menschliche Zivilisation brauchen. Der Dingo ist auch durch menschliches Zutun nach Australien gekommen und hat dort seine Selbständigkeit nur bewahren können, weil er evolutionär völlig ausser Konkurrenz auftrat.


    Für den Haushund der Taxonomie gibt es nur die Koexistenz und Symbiose mit dem Menschen. Weiter ( Pariahunde) oder enger, das ist nur ein quantitativer Unterschied.

    Gehören alle zu den echten Hunden, im Falle des Waldhundes z.B. Unterordnung: Hundeartige, Familie: Hunde, Tribus: echte Hunde, Gattung: Speothos.

    Um bei den Abkömmlingen des Haushundes zu bleiben, der Carolina Dog lebt in isolierten Kiefern- und Zypressensümpfen im Südosten der USA in sehr dünn besiedelten Gebieten. Also wohl nix mit Koexistenz und Symbiose mit dem Menschen. Selbst von manchen Hunden in menschlichem Umfeld wurde erwartet, daß sie sich zu bestimmten Zeiten selbst versorgen, z.B.Schlittenhunde der Inuit, mongolische Hunde, wenn es zu bestimmten Zeiten nicht viel Nahrung gab, etc.


    Der Dohle ging es übrigens gut, inzwischen dürfte die nicht mehr leben, ist schon über 30 Jahre her. Die war nicht fehlgeprägt, war schon erwachsen, sondern hatte aus freien Stücken beschlossen, daß Menschen gar nicht so doof sind und hatte auch ihre Vogelkumpel. Ich hab hier auf einer Wiese auch zwei Krähen, die angeflogen kommen, wenn sie uns sehen, eine davon bleibt auch unmittelbar vor mir auf einer Bank hocken.

    Die erste Konsequenz wäre ein Ende jeglicher Tierhaltung, denn sie ist immer aus Sicht des Menschen und Tiere werden benützt. Ob Hunde, deren ökologische Nische im Grunde der Mensch ist, ohne Menschen dann wirklich so glücklich wären, ist eine andere Frage.

    Die Aussage bezweifel ich aber. Ich hatte mal einen Bekannten, der eine verletzte Dohle gesund gepflegt hatte. Als die wieder fit war, dachte die gar nicht daran, sich davon zu machen, sondern blieb im Garten, flog ihre Runden, kam auf Zuruf, wurde gefüttert und sich mit beschäftigt. Nun kann man sich drüber streiten, ob das noch Wildtier oder schon Haustier war, aber die hatte ganz offenbar beschlossen, daß ihr Platz im Leben dort war. Mensch und Tier können sich miteinander anfreunden, ohne daß eine Seite die andere ausnutzt.

    Und doch, es gibt Wildhunde. Dingos, Afrikanischer Wildhund, Carolinahund, Waldhund, die ganze Gruppe der Pariahhunde eben. Und die kommen recht gut ohne Menschen aus. Sicher würden etliche Rassen aussterben, aber das liegt eher daran, daß sie für ein Leben in der Wildnis verzüchtet sind (keine Unterwolle, ewig wachsendes Fell, verfilzendes Fell...), nicht daran, daß ihre ökologische Nische der Mensch ist.

    Der Wolf lebt in sämtlichen Klimazonen und unter unterschiedlichsten Bedingungen. "Er paßt nicht hierher" kann es also kaum sein, ganz ehrlich ist das doch viel mehr ein "Er stört menschliche Bedürfnisse, ich muß mich anpassen, womöglich auch mein Leben in manchen Bereichen verändern und das gefällt mir nicht".

    In den meisten anderen Ländern lebt man ganz selbstverständlich mit Löwen, Leoparden, Pumas, Bären, Giftschlangen und -spinnen, Nilpferden, Tigern, Hyänen. Kindern müssen auf ihrem Schulweg an Elefanten vorbei, die auch durchaus gefährlich werden können, in den meisten Regionen ist das Vorkommen von - auch für Menschen potentiell gefährlichen Tieren - völlig normal und gehört zum Alltag. Der größte Unterschied ist wohl, daß dort - anders als hier - schon kleine Kinder genau wissen, wie sie sich in Gefahrensituationen zu verhalten haben. Wildtiere dürfen keine negativen Auswirkungen auf Menschen haben? Ja, warum denn nicht? Die Natur ist nicht nur positiv, sondern hat auch für Menschen negative Seiten, das sollte man durchaus so annehmen.

    Wir leben aber nicht in Afrika oder Indien.

    Wir leben auch nicht in Australien, wo es genug giftige Tiere gibt.

    Wir leben in Mitteleuropa.

    Ist das ein Argument?



    Und es macht einen Unterschied, ob das Wildtier lernt sich von Menschen fernzuhalten, weil das unangenehm wird, oder ob gelernt wird, dass wir gar nix tun. Sie nah an uns ran können, ohne dass ihnen der Pelz brennt.


    Ich hab doch geschrieben, dass Wölfe/Rudel, die man nicht zu Gesicht bekommt geschützt/erhalten/"gepflegt" werden können. Aber Wölfe/Rudel die sich an Weiden in unmittelbarer Dorfgegend zu schaffen machen, die Menschen austesten sind nicht nötig.

    Es gibt genug Wölfe, die sich noch wie ein Wildtier benehmen und nicht wie ein verwilderter Hund.

    Haben die das gelernt, die Wildtiere anderswo? In Afrika werden immer wieder Menschen durch Nilpferde und andere Wildtiere getötet, in Amerika kommt es regelmäßig zu Zwischenfällen mit Krokodilen, nur als Beispiele. Eigentlich ist das der Normalzustand, wenn man mit der Natur lebt.

    Es ist halt schwer. Ein "Man muss sich mit dem Wolf abfinden" finde ich irgendwie ok. Funktioniert ja in vielen Ländern. Aber es gehört ein guter Mittelweg gefunden.

    In den meisten anderen Ländern lebt man ganz selbstverständlich mit Löwen, Leoparden, Pumas, Bären, Giftschlangen und -spinnen, Nilpferden, Tigern, Hyänen. Kindern müssen auf ihrem Schulweg an Elefanten vorbei, die auch durchaus gefährlich werden können, in den meisten Regionen ist das Vorkommen von - auch für Menschen potentiell gefährlichen Tieren - völlig normal und gehört zum Alltag. Der größte Unterschied ist wohl, daß dort - anders als hier - schon kleine Kinder genau wissen, wie sie sich in Gefahrensituationen zu verhalten haben. Wildtiere dürfen keine negativen Auswirkungen auf Menschen haben? Ja, warum denn nicht? Die Natur ist nicht nur positiv, sondern hat auch für Menschen negative Seiten, das sollte man durchaus so annehmen.

    Wäre vielleicht nicht sinnlos, sich bewußt zu machen, daß es keine objektive Ethik gibt. Wenn man mal zum Hinduismus rüber schaut, gilt dort Respekt gegenüber jedwedem Lebewesen. Das Konzept von "Ahimsa" sieht Gewaltlosigkeit sowohl in Taten als auch Worten und Gedanken vor. Viele Hindus sind Vegetarier, Kühe, die hier verspeist werden, gelten als heilig.

    Ethik ist immer eine gesellschaftliche/persönliche Angelegenheit.

    Das Problem liegt doch in diesem Fall darin, dass diese speziellen Wölfe inzwischen gelernt haben, über bisher jede Sicherung bis knapp zwei Meter locker wegzuhüpfen. Was willst du denn da noch aufbieten?


    Ich hab mir übrigens gerade "Wolf, Hund,Mensch" von Kurt Kotrschal zugelegt. Etwas älter, aber immer noch spannende Lektüre. Der schildert da, wie sein Wolfsrüde aus dem Stand regelmäßig mal eben 4 (vier) Meter senkrecht hochspringt, um an eine begehrte Beute zu kommen. In diesem Fall ist das ein Apfel. Das ist das Potential - wie willst du da mit Zäunen gegenanrüsten?


    (Was natürlich nicht heißt, dass man es nicht nach bestem Können versuchen soll, unsere Ponys stehen inzwischen auch hinter einem Fort Knox. Aber das hilft eben nur solange, bis solche Spezialisten auftauchen.)

    4 Meter hochspringen mit Schnauze/Pfote, heißt nicht, 4 Meter überspringen. Da würden sich die menschlichen Hochsprungspezialisten sehr drüber freuen, wenn das so wäre.

    Glückwunsch, du hast einen ganz normalen Junghund. Daß die Kontakt zu anderen Hunden wollen, ist völlig normal und grudsätzlich nichts, was man unterbinden müßte. Hüftgurt macht es bei ziehenden Hunden leichter, vielleicht auch längere Leine dran, damit er trotz Leine freier agieren kann, je nach Situation.