Beiträge von Zurimor

    Ein wesentlicher Punkt wird gern überlesen.

    Zitat

    Um sicher zu stellen, dass der Hund nicht durch schlechtes Timing oder eine Fehleinschätzung unsererseits doch in den roten Bereich gelangt, kann im Training eine Kombination mit Maßnahmen aus dem Managementbereich durchaus sinnvoll sein.

    Das Beispiel Gitter wurde im Text erwähnt. Kann beim jagdaffinen Hund auch heißen, daß die Leine dran bleibt. Aber vor allem geht es ums Umdenken, nicht erst eingreifen, wenn der Hund Unsinn macht, sondern ihn stattdessen loben, wenn er was gut macht. Das wird wirklich in der Regel übersehen und als selbstverständlich hingenommen.

    Und daher kann auch ein genetisch entsprechend ausgestatteter Hund, der beispielsweise Wildvögel nie als "lohnenswerte Beute" kennengelernt hat, die

    Spezialisierung auf Wildvögel ist wohl ein eher schlechtes Beispiel, weil Vögel wegfliegen können und damit unerreichbar sind.

    Nenne mir doch mal Rassen mit Spezialisierungen, die nicht antrainiert werden müssen auf die entsprechende Beute, für die diese Spezialisierungen gedacht sind.

    Ich hab neulich irgendwo ein Video von einem auf Vögel spezialisierten Streuner gesehen, weiß nur nicht mehr wo. Hat auf jeden Fall erfolgreich eine Taube gefangen.

    Na wenn ich das so lese, bin ich froh, dass wir "nur" das Sicht- und Bewegungsproblem haben.

    Reicht mir! :woozy_face:

    Es ist ja nicht so, daß Jagen auf Spur nur Nachteile mit sich bringt. Ist doch auch eine Möglichkeit, den Hund mittels Schnüffeltätigkeiten bedürfnisgerecht auszulasten. Wir gehen hier gern mal gezielt in Ecken, wo es viele Wildspuren gibt und der Hund rumschnüffeln darf, da reicht auch eine Viertelstunde und der Hund ist platt. Wenn der Hund sich direkt abschießt, braucht das natürlich auch Aufbauarbeit. Grundsatz hier ist "Du darfst gerne schnüffeln, solang du ansprechbar bleibst."

    Doch, einfach doch. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Natürlich ist zur Sicherheit die Leine dran, aber mein Hund ist zu 99% auch bei Wild in der Nähe ansprechbar. Trotz guter Jagdmotivation.

    Dein Hund hat offensichtlich keinen Wildkontakt, da könntest du nämlich auch gar nicht mit Leine arbeiten, wie soll das gehen?

    Aber sicher hat mein Hund Wildkontakt. Aber interessant, was manche Leute hier zu wissen meinen.

    Alles nett mit Keks hat nun wirklich nichts mit der Hund ist "weich" zu tun. Mit jedem Hund kann man grundsätzlich positiv trainieren, ist halt nur die Frage, ob man die Zeit und Mühe investieren will.

    Nein, einfach nein. Das eine schließt das andere auch nicht aus. Aber grade im Bereich Jagdverhalten zählt Verbindlichkeit und Gehorsam. Auch bei „eigenständigen“ Hundetypen. Grade bei Hunden, die viel Trieb mitbringen, was nicht mit Eigenständigkeit zu tun hat.

    Insbesondere wenn der Hund auch noch Wildkontakt hat, wirst du keine Belohnung der Welt finden, die den Hund zuverlässig macht, weil lebendes Wild und jagen immer belohnender ist.

    Doch, einfach doch. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Natürlich ist zur Sicherheit die Leine dran, aber mein Hund ist zu 99% auch bei Wild in der Nähe ansprechbar. Trotz guter Jagdmotivation.

    Und wenn ich Hundetypen habe, sie so weich sind, dass alles nett mit Keks geht dann sind da doch nicht selten Defizite in anderen Bereichen oder wir reden von sowas wie Retrievern, die auch verhältnismäßig wenig Jagdtrieb und schon gar nicht so was Schärfe mitbringen.

    Alles nett mit Keks hat nun wirklich nichts mit der Hund ist "weich" zu tun. Mit jedem Hund kann man grundsätzlich positiv trainieren, ist halt nur die Frage, ob man die Zeit und Mühe investieren will.

    Hier sollte man auch die Rasse berücksichtigen. Retriever sind genau dafür gezüchtet, ein Jagdgeschehen zu beobachten und sich zurückzunehmen. Das ist bei dem Typ Hund auch einfach keine Kunst und schreibt sich leicht.

    Hütehunde zum Beispiel zeigen sich hier mEn zB ganz anders, die lassen sich von Bewegungsreizen in einem Maße triggern, das ist man mit Retriever nicht gewohnt. Einfach komplett verschiedene Welten.

    Rassen wie der DD oder DJT bringen dann noch Schärfe mit, sind insgesamt kerniger und haben auch mehr Jagdtrieb.

    Aber selbst mein Retriever findet Wild wesentlich geiler als Ersatzbeute (ja, auch Dummys). Wird aber auch am Wild gearbeitet.

    Naja, mein Hund darf auch beobachten, Alaskan Malamute, da ist nichts rassebedingt (eher im Gegenteil). Gerade beim Thema Jagen würde ich nicht groß versuchen zu erziehen, da läuft idealerweise ganz viel über Beziehung. Das kann eben auch gemeinsam beobachten sein. Oder gemeinsam Spuren verfolgen oder den Hund loben, wenn er offenbar was gewittert hat, der Möglichkeiten gibt es viele.

    Bloch wurde ja schon genannt. Da finde ich alle Bücher lesenswert, weil man sehr viel mitnehmen kann. Auch auch einige alte grauen Theorien hinterlegt werden.

    Bloch finde ich persönlich ja teilweise völlig daneben. Da gibt's schon Tips zum Thema der Hund jagt im Stil von ziehe dem einmal ordentlich die Leine über und dann sollte Ruhe sein. Und sein enervierendes "Schnösel". Das sind Lebewesen mit Bedürfnissen und keine "Schnösel" mit überzogenen Ansprüchen.

    Hab die Stelle mal rausgesucht "Jagdverhalten des Hundes einigermaßen [...] kanalisieren, indem man [...] b) dem Hund im Ansatz des Wegrennens eine Jacke, Leine oder Wurfkette hinterherwirft - und trifft." (Günther Bloch, Der Wolf im Hundepelz, S.117).

    Auch Wurfdiscs und andere positive, körperliche Strafen gehören in sein Repertoire, es gab da so einige Stellen, wo ich dachte "Du Arsch, so geht man mit seinem "besten Freund" doch nicht um." Zum Thema Wolf taugt der, zum Thema Hundeerziehung - eher nicht.

    Ein gutes Buch, um unsinnige Ansätze oft selbst entlarven zu können, finde ich ja "Die Dominanztheorie bei Hunden" von James O'Heare, ist halt recht wissenschaftlich geschrieben, fand ich aber gut lesbar und nachvollziehbar.