Beiträge von Munchkin1

    Als dogmatische Richtlinie finde ich das Blödsinn. Aber als Denkanreiz gar nicht schlecht.

    Grundsätzlich kann das funktionieren, wenn dem Hund die Aufgabe angepasst wird und man flexibel arbeitet.

    Heißt zB ganz praktisch: ich möchte mit dem Hund arbeiten, als Belohnung dafür gibt es Futter. Arbeiten bedeutet aber, dass wir etwas tun, WAS wir tun, ist wiederum flexibel. Heißt - ich will zB sauberes Fuß gehen üben. Klappt nicht, ok eine Stufe runter - Grundstellung. Klappt nicht, ok eine Stufe runter - Blickkontakt. Klappt nicht, ok, eine Stufe runter - Sitz. Irgendwann bin ich halt da angekommen, dass mein Hund eben fürs Atmen belohnt wird, aber wir haben gemeinsam eine Leistung erbracht und das war das Ziel.

    Dann wiederum finde ich die Idee durchaus sogar bindungsfördernd.

    Bei Mailo habe ich keine feste Regel, es gibt Tage ohne Napffrühstück (dann wird morgens gefährtet). Es gibt Tage ohne Napfabendessen (dann wird abends UO gemacht). Es gibt Tage ganz ohne Napfmahlzeit, es gibt Tage mit zwei Napfmahlzeiten.

    Ziel ist bei mir immer, dass er seine Tagesportion bekommt, wenn ich das mit Spaß verbinde, dann bin ich gleich doppelt toll findet mein Hund.

    Ich hab das Gegenteil:

    Mailo steht und wedelt. Und schaut mich an.

    Links neben ihm ein Napf voll mit Fleisch, den er noch nicht entdeckt hat.

    Rechts neben ihm die offene Tür zur Futterkammer, in der ich Horstine den Napf mit abgemessenem TroFu offen habe stehen lassen.

    Und der Hund mittendrin, schaut mich freudig an - Mami, wann gibt’s Essen?

    Ich gebe den Napf frei, Mailo steht und wedelt weiter. Und schaut zu mir.

    Dem musste ich erstmal den Napf zeigen, sonst wäre er wohl verhungert vor dem vollen Teller

    Also mit vereinzelten Hunden nicht zu können, ist doch nicht schlimm oder unverträglich.

    Als Schäfihalterin weiß ich, dass meine Hunderasse sehr körperlich und laut spielt. Miteinander können die gut, sie verstehen sich. Auch die Halter verstehen die Kommunikation.

    Mailos Lieblingshündin war ein Podenco-Galgo Mix, die wollte lieber rennen und wenn sich berühren, dann behutsam und langsam.

    Da haben wir Halter dann bei Spielrunden aufgepasst, dass Mailo sie nicht umbombt, hat sich schnell gezeigt, dass sie gemeinsam gelaufen sind und die kleine Maus dann wenn es ihr zu wüst wurde zwischen uns Halter kam und wir den großen Dino ausgebremst haben.

    Ansonsten hat sie ihm sehr klar kommuniziert, wenn er ihr zu nah auf den Pelz kam beim Schnüffeln und er hat sich getrollt.

    Alles tutti, nix unverträglich.

    Das ist so eine Gratwanderung zwischen kommunizieren (lassen) und eingreifen und nicht jede Form der Kommunikation, so wüst sie auch erstmal aussieht, bedeutet automatisch auch Unverträglichkeit.

    Vielleicht anders - unverträglich ist ein Hund für mich dann, wenn er negativen Stress beim Umgang mit Artgenossen empfindet.

    Da gibt es Abstufungen würde ich sagen.

    Mailo zB greift nicht an, beißt nicht zurück. Macht aber früher oder später einen Larry, wenn ein anderer Hund ihm zu dicht kommt, der wird laut und groß. Vorher steif und fixierend. Haut der andere Hund ab, gibt er wieder Ruhe. Bei Fremdhunden übrigens, er hat sich wunderbar unter Kontrolle bei bekannten Hunden. Das lässt sich super managen.

    Ist für mich aber ebenso unverträglich, wie mein erster Schäfi, der alles töten wollte, was der Gattung Hund angehörte. Kompromisslos, da gab es nichts zu managen. Auf Sicht und Geruch hatte der Mord in den Augen, man konnte nur sichern.

    Ist wohl wie bei uns Menschen auch, manche sind Einzelgänger (Patschehändchen hoch), manche Gruppenmenschen, manche mögen per se andere Menschen, manche mögen lieber Steine (Patschehand bleibt oben).

    Ich töte nicht jeden, den ich sehe, aber jeder, den ich nicht sehe, der ist mir lieber

    Kopfarbeit ist für mich zweigleisig:

    Variante 1: der Hund bekommt eine Aufgabe, die er lösen soll. Hierunter fallen Fährten, UO, Tricksen, mit körperlicher Beteiligung dann auch Agility, Dogdancing und was es nicht alles gibt. Merkmal - der Hund ist aktiv

    Variante 2: der Hund wird in eine reizvolle Situation gebracht und muss... aushalten, ertragen, filtern. Also zB Stadtbummel mit Hund, Zoobesuch, Schulhunde, etc

    Hier ist der Hund mental ebenfalls platt, weil er die ständig einprasselnden Reize eben ignorieren und sortieren muss.

    Mailo zB kann super mit Variante 2 um, wenn er dann noch körperlich ausgepowert wird, ist er zufrieden.

    Richtige Kopfarbeit möchte ich dennoch einfordern, einfach weil der große Unterschied darin liegt, etwas MIT MIR zu machen, oder etwas FÜR MICH.

    Jedes Fitzelchen Aufgabe, das er aktiv erledigen muss, hilft uns gefühlt bei der Kommunikation und im Alltag, während passives müde werden eher nur den Alltag erleichtert.

    Wir arbeiten primär in der UO, Fährte, wenn ich lustig bin, darf er mal Dummy mit Richtungsangabe holen, also alle Dinge, bei denen er mit mir arbeiten muss

    Ich bin die, die heute eine selbstgebaute Vogelscheuche in den Rasen gerammt hat.

    Demnächst lassen die Nachbarn mich einweisen, wenn das so weiter geht.

    Ansonsten habe ich meine Ader für Gartenpflege offenbar entdeckt - heute Vormittag in Begleitung von 3 verhaltensoriginellen Kleinkindern, einem zickigen Teenager und einem gelangweilten Schäferhund mit ADHS habe ich die Hälfte meiner Beete gejätet, meinen alten, löchrigen Rasen gemäht und die Gesamtheit gewässert.

    Jetzt bin ich zwar müde, es war eine ganze verdammte Schubkarre voller Unkraut, aber das Ergebnis ist ok. Langsam wird dieser Garten.

    Oder Haus und Einrichtung farblich dem Hund anpassen, Warnschilder an der Haustür anbringen

    Sowas

    Oder sowas

    Das geht auch

    Man lernt irgendwie, damit zu leben.

    Mein erster Schäfi hat gefühlt gar nicht gehaart, Mailo verliert Fell für mindestens ein Rudel Hunde. Staubsaugerbeutel kaufen wir nur im Großmarkt in Kartons.

    Dafür habe ich aber quasi gar keinen Staub oder Sand von ihm im Haus (das erledigen sehr zuverlässig die Kinder).

    So ein Modell wohnt hier auch.

    Genadelt wird in zwei Phasen: erst die Unterwolle, dann das Deckhaar.

    Also ganz konkret - Februar bis April Unterwolle, Mai bis Juli Deckhaar, August bis Oktober Unterwolle, November bis Januar Deckhaar.

    So fühlt es sich jedenfalls an.

    Und dazu kommt allergiebedingter Juckreiz mit Kratzen, also nochmal Haarverlust, wobei ich mich ernsthaft frage, WOHER ZUM TEUFEL dieses Fell stammt, Kahlstellen hat er nämlich keine

    Aktuell verlieren wir wieder Deckhaar, ich habe aus den Stall einen Gummistriegel mitgenommen, mit dem kräftig in Kreisen rubbeln hilft tatsächlich überraschend gut, es gibt kleine Haarberge auf dem Boden und/oder im Striegel

    https://www.pferd-hund-jagd.de/Gummistriegel-gross

    Mein Rasen wächst :applaus:

    Da fühle ich mich wie eine stolze Mama. Jeden Tag die zarten grünen Hälmchen beobachten, vor den bösen Krähen beschützen und beim wachsen zusehen.

    Habe ich offenbar zu wenige Kinder im Haus? Ähm... vermutlich irgendwie schon :ugly: