ich bin etwas überrascht und leicht erschreckt, wie viele hier zu starkem Zwang raten (auf den Boden drücken / zwischen Sofa einklemmen?). Würde man bei Tara so rangehen, hätte man sich das Thema Augentropfen für Monate verspielt. Bei ihr kann man sich mit solchen extremen Zwangsmassnahmen sehr viel kaputtmachen und das Training danach (dass der Hund eben dann irgendwann schön still hält) ginge danach viel länger. Ein Nachmittag / Tag ist ja nix! Wir trainieren echt schon Monate für sowas (sie ist aber auch ein Spezialfall finde ich
).
Abgesehen davon, dass ich es echt übertrieben finde, den Hund so krass zu zwingen wenn es nicht mal um eine echte Augenentzündung sondern nur um eine leichte Reizung geht. Also hier geht es nicht um Leben und Tod, wo der Hund eben "einfach mal durch muss" weil es sonst böse endet. Da würde ich es ja verstehen, aber eine leichte Reizung, die wegen des Darms wohl noch oft auftreten wird? Versau dir das nicht mit so brachialen Methoden wäre mein Ansatz.
Ich würde es echt minikleinschrittig üben. Du hast offenbar keinen so sensiblen Hund wie ich und ich würde versuchen da anzusetzen, wo ihr schon seid.
Ich seh das pragmatisch: solange ich üben KANN, tue ich das im Voraus. Und das sollte selbstverständlich sein. Aber da habe ich keine Not, es schaffen zu MÜSSEN. Wenn der Hund mal einen Tag keine Lust hat auf Kooperation, ist es nicht schlimm. Wenn wir nicht so weit kommen, wie ich plane - egal.
Hat das nicht geklappt oder ich muss plötzlich und überraschend Dinge tun, die meinem Tier nicht unbedingt gefallen, dann ist DAS der absolut falsche Zeitpunkt, um mit dem Üben zu beginnen. Das MUSS verabreicht werden, mit möglichst wenig Stress. Und das bedeutet nun manchmal auch, dass man da gezielt und beherzt agiert. Schadensbegrenzung betreibt man vorher oder nachher, nicht zwischendrin.
Jetzt kann man darüber streiten, ab welchem Krankheitsbild man agieren muss, das überlasse ich euch. Da muss jeder für sich entscheiden, wo die eigene Grenze liegt. Für mich persönlich (!) immer da, wo mein Tierarzt mir sagt, dass mein Tier Medikamente braucht. Nicht „wir probieren mal“, nicht „wir empfehlen“, nicht „man könnte“, sondern „das Tier muss, sonst…“