Ich kann nur appellieren, echt mal über den Tellerrand hinaus zu sehen und sich in die Situation und die Sichtweise anderer Menschen zu versetzen.
Meine ehemalige Nachbarin hielt Mailo für einen Killerhund und mich für eine Mafiosa, weil sie vermutlich mal gesehen hat, wie ich in Training mit Zergel bestätige (und wie, vor allem mit welchem Sound Mailo das annimmt).
Jetzt hat sie ihre Enkel öfter mal im Haus und panische Angst vor dem „Killer“. Da kann ich flöten bis zum Erbrechen, dass Mailo den Menschen maximal Löcher in die Backen schlabbert vor Liebe, ich kann Bescheinigungen und Testergebnisse vorlegen, er ist und bleibt nunmal ein großer, dunkler Hund und Angst ist nichts rational erklär- oder auflösbares.
Ihr habt jetzt mehrere mögliche Wege:
Der einfachste wäre die Nachbarn in Abwesenheit des Hundes mal zum Kaffee einzuladen (Grill, Kuchen, Glühwein, Whatever) und schlicht darüber zu sprechen. Ihr wünscht euch, sie wünschen sich, ihr befürchtet, sie befürchten. Und wenn alle Beteiligten minimal soziale Kompetenzen besitzen, endet das in einem tragbaren Kompromiss für alle und einer guten Nachbarschaft.
Möglichkeit zwei wäre hinzugehen und sein Ding durchzuziehen, mit allen Konsequenzen, die daraus erwachsen können, eben auch eine vergiftete Nachbarschaft.
Möglichkeit drei wäre, den Hund bei den Eltern zu lassen und da zu bespaßen.
Möglichkeit vier wäre der Wegzug.
Für dich wäre jetzt ein Gedankenschritt wichtig: Es geht nicht um dich, euch, euren Hund. Ihr seid in dem Szenario austauschbar, würde dieser Hund jemand anderem gehören, wäre die Situation identisch. Hättet ihr einen anderen Hund mit ähnlichen Eckpunkten, wäre die Situation identisch.