Ja, mir wäre das für mich und für den Hund auch zu anstrengend bzw. stressig. Ich möchte gern zumindest die meiste Zeit einfach Latschen und selbst den Kopf ausstellen und genau das soll der Hund auch. Wenn ich jeden Spaziergang mit Hund Kontrollieren und Reize scannen zu tun hätte und das auch im Zweifel ein Hundeleben lang würde mir Hundehaltung keinen Spaß machen.
Beiträge von Hummel
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Bzgl des Super-Kommandos - bzw der Erwartungshaltung, dass der Mensch immer was Besseres hat, als das was da gerade kommt - meiner Erfahrung nach kann das maximal bei Hunden funktionieren, die EXTREM weich sind und extrem wenig triebliche Ausprägung haben. Es ist das Prinzip "interessanter" zu sein, als der Rest der Welt und das ist meiner Meinung nach total auf Sand gebaut - was die meisten Hunde bestätigen - spätestens in der Pubertät. Dann nämlich gibt es eigene Motivationen, die auch ausgetestet werden und was soll ich tun? Selbst ein Spanferkel am Spieß ist für Hunde oft weniger Wert, als zu einem Artgenossen, Wild oder oder zu wollen. Ich stelle mich selbst also immer als Option hin, die der Hund selbst abwägen kann, ob es gerade besser ist oder nicht. Auch, wenn Konditionierung relativ weit gehen KANN. Aber das wiederum ist nicht mein Verständnis vom Hund. Das ist (zumindest für mich) kein "Roboter", den ich programmiere - sondern ein soziales Lebewesen, was in meinem Sozialverbund lebt und sich da einfügt. Dieser Gedanke hat übrigens nichts mit "Machtphantasie" zu tun, sondern völlig pragmatisch in einem normalen Verständnis von Zusammenleben von sozialen Gruppen. Das heißt nicht, dass man nicht bestimmte Verhaltensweisen fördern kann und Spaß generieren, auf Kommandos zu hören. Ich verbinde das. Habe ich einen Hund, der immer ansprechbar ist - kann ich ohne Probleme immer jedes Kommando auch nutzen und auch bestätigen, was ich will und damit ein "rein positives" Erlebnisbild für den Hund schaffen. Das finde ich viel schöner als mir immer zu überlegen, ob ich noch interessant genug bin, dass der Hund selbst entscheidet, ein Kommando dafür ausführen zu wollen.
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Wenn er nicht reagiert gibts ne deutliche Fehlerinfo.
Die da wäre? Hingehen und Kommentarlos anleinen? Oder deutlicher in der Ansprache werden?
Hängt völlig individuell vom Hund ab - daher gibts dazu kein "How to" meinerseits.
Ich kann nur sagen: Bei Hilde zB ist es ein deutliches Anfixieren meinerseits und ein Klatsch mit der Leine auf meinen Arm zB.
Das wird natürlich nichts bringen, wenn es eine total mega aufgeregte Situation ist und wenn es sonst nicht wäre. Das gibts für die kleinen, alltäglichen Dinge, wenn sie da nicht ansprechbar ist - denn dann reicht das. Das reicht dann aber auch - bzw sie IST ansprechbar, wenn es um Wichtiges geht. (Heute brauchts das nicht mehr wirklich - ich rede hier vom jungen Hund und einer grundsätzlichen Entscheidung meinerseits, dass alles okay ist, außer ich sage was. Das wird bei mir einfach von Anfang an so gelebt. - Was nicht heißt, ich zeige einem Welpen nicht auch durch freundliche Gesten jeder Art, wenn er was richtig macht. Natürlich tu ich das genau so und das ist auch der Fokus, denn dann macht das Leben mehr Spaß).
Ich kam bisher mit jedem Hund nach genau diesem Motto perfekt durchs Leben - Feedback geben. Find ich toll, ich sehe, was du da tolles tust oder geschafft hast, ich ermutige dich und feier dich für Hürden, die du nimmst. Aber: Wenn es nicht passt, muss es reichen, dass ich dich anspreche dass DAS jetzt gerade nicht geht.)
Anleinen ist für mich nie eine Fehlerinfo. Das ist für mich Management - denn auch hier - wo wäre die Fehlerinfo. Es ist lediglich eine physische Absicherung und eventuell das Ziel, etwas nicht zu ermöglichen, was dem Hund gerade Spaß machen würde oder so er zumindest meint, etwas tun zu müssen. Es löst nicht die grundsätzliche Frage, ob ich eine Entscheidung treffe und der Hund sie annimmt.
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Ich würde die Lösung des Problems gar nicht in der "Zero Dogs" Strategie wählen, sondern in der "immer ansprechbar" Strategie.
Dazu eine vorab Frage:
Warum bist du weggegangen, wenn dein Welpe Unsinn macht?
Was sollte das bringen als "Erziehung"?
Ich habe mich zuerst langsam entfernt, schon bevor irgendwelcher Blödsinn passierte, um ihr - wenn sie denn nach mit schaut - schon mal die Richtung zu weisen, in die es dann weiter geht und sie vor allem auf mich achten muss, weil ich ja sonst irgendwann weg bin.
Ich dachte eigentlich schon, dass sie es irgendwann blöd findet, wenn ich zu weit weg bin, sodass sie mir dann hinterherkommt, aber sie hat imho nicht mal gemerkt, dass ich nicht verfügbar bin.
Wie fange ich denn die "immer ansprechbar"-Strategie an?
Ok, verstehe was der gedachte Sinn dahinter war. Ich weiß auch dass es immer noch Menschen gibt, die dieses "weggeghen" und "verstecken" gut finden nach dem Motto "dann muss der Hund gucken".
Das ist aber weder vom Denkansatz her für mich eine sinnvolle Sache (Mütter laufen ja auch nicht weg, wenn Kinder Mist bauen in der Hoffnung die Verlustangst der Mutter wird schon dafür sorgen, sie folgen), noch nett - denn ja, man will ja diese Angst einsetzen als Mittel.
Plus: Der Hund lernt einfach gar nichts dabei.
Warum lernt der Hund nichts? Weil es keine Fehlerinfo gibt.
Meine Hunde dürfen alles - einzige Bedingung: Sie müssen ansprechbar sein. Denn dann kann ich das Maß und ob irgendwas gerade geht oder nicht in jeder Situation neu bewerten und entscheiden.
Heißt: Wenn ich meinen Hund anspreche, will ich, dass er dann im Kopf für mich da ist.
Wie mache ich das?
Ich spreche ihn an. Wenn er nicht reagiert gibts ne deutliche Fehlerinfo.
Und dann?
Darf der Hund wieder genau dasselbe wie vorher - nur halt: Ansprechbar.
Und wenn ein Mal nicht reicht?
Dann einfach wieder. Genau SO lange, bis das Prinzip klar ist: Kannst machen was du magst, aber hör auf mich, wenn ich mit dir rede.
Geht ganz fix :-) So ticken Hunde.
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Hej hej!
Heute Morgen war mir mein Hund peinlich.
Ich gehe meist mit einer 5m Schleppleine spazieren.Wenn Hundekontakt von meiner Seite aus nicht erwünscht ist (Weg zu eng, nah an der Straße etc.) nehme ich Nouska ran und signalisiere auch, dass wir weiter gehen.
Wenn Hundekontakt erwünscht ist, versuche ich (jaaaa, es ist wirklich noch eher ein Versuch), das OK dafür zu geben. Heute nun war relativ überraschend ein kleiner Wuschel aufgetaucht und Nouska durfte hin (Wuschel lief frei). Habe erst dann dran gedacht, die Schleppleine abzumachen, weil die Hunde natürlich umher pesten und mir das mit dem Kabel da dran auch nicht so geheuer war. Da ließ sich Nouska schon motivieren, zu mir zu kommen. Ich war quasi Luft. Hab sie dann aber doch überredet und wollte ihr zeigen, dass das Spiel nicht vorbei ist, nur weil sie bei mir war. Also Schlepp abgemacht und laufen lassen.
Sie hat nett gespielt und interessierte sich dann auch für die beiden Halter des anderen Hundes - leider sprang sie auch spielmotiviert an ihnen hoch und war voller Freude über den ganzen Spaß. Ich war Luft. Bin dann weggegangen, aber Nouska interessierte sich nicht. Nahm nicht mal recht wahr, dass ich weg war.
Bin dann also wieder zurück und hab sie eingesammelt.
War mir sehr unangenehm.
Normalerweise ist sie gut an mir orientiert, aber bei Hundebegegnungen ist sie einfach zu abgelenkt. Unterwegs mache ich mal Suchspielchen mit Leckerlies (nichts Schweres, nur hinterherjagen oder kurz mit der Nase suchen) oder kleine Gehorsamsübungen (sozusagen für den Ernstfall - haha), auch um interessant zu bleiben.
Hab mir jetzt überlegt, mich immer mal zu verstecken, damit sie mehr auf mich Acht gibt. Ist aber auf den normalen kleinen Runden auch nicht so leicht, weil meist auf der einen Seite Häuser und auf der anderen Seite die Straße sind. Gnahr.
Habt ihr noch Ideen?
Kann ich mich damit beruhigen, dass sie noch jung ist und wir das alles noch einüben?
Liegt es daran, dass sie zu wenig Hundebegegnungen hat und die wenigen deshalb so wertoll findet, dass alle Orientierung an mir egal ist?
Ich würde die Lösung des Problems gar nicht in der "Zero Dogs" Strategie wählen, sondern in der "immer ansprechbar" Strategie.
Dazu eine vorab Frage:
Warum bist du weggegangen, wenn dein Welpe Unsinn macht?
Was sollte das bringen als "Erziehung"?
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Und was machst du dann? Aus Hundesicht bringt er dich vermutlich zum Quietschen und Tanzen ;-) - ein ruhiges klares Nein, auch mal fixieren und halten (und im Zweifel auch einen Finger ins Halsband oder sonst wie einfach verhindern, dass er um sich hackt) - und mal warten bis er runter taktet. Spinnt er sich wieder hoch einfach noch mal.
Ich sage immer: Was wäre, wenn das ein kleines Kind wäre? Eines, das kognitiv noch nicht bereit ist, einen Stuhlkreis zu verstehen? Genau - man macht es händisch. Nicht böse, nicht "dominant" nicht laut oder schmerzhaft - einfach souverän und klar. Und wenn der nächste Versuch nicht klappt, dann halt noch mal.
Nicht zu viel denken ;-) - Hunde machen auch einfach und schauen, welches Feedback das Leben gibt. Gibt man das Richtige, kommts auch an.
Also ich sag dann eigentlich immer klar und deutlich aus, dann kriegt er noch ein Spielzeug und ich gehe erstmal weg ins Arbeitszimmer. Heute früh hab ich das mal mit dem Kindergitter getestet, der kleine hat sich selbst beschäftigt weil er nach dem Gassi gehen wieder super aufgedreht war. Hab erst 2-3 Minuten mit ihm in seiner Zone gesessen, aber da hatte er schon zu viel Energie und wollte die ganze Zeit an Hose und Füße. Aber jetzt nach knapp 25 Minuten ist er ruhig auf seinem neuem Hundebettchen.
Wenn du merkst, dass du "klar und deutlich Aus" sagst und er trotzdem zu überdreht ist wie du beschreibst, dann reicht "sagen" eben nicht.
daher das Beispiel mit dem Kind, das kognitiv noch nicht in der Lage ist zu begreifen.
Hunde reden nicht, Hunde handeln. Und das war auch mein Tipp. Du kannst auch handeln. Hunde funktionieren ja nicht wie Roboter, wo auf bestimmten Knöpfen eine bestimmte Reaktion hinterlegt ist (zB in deinem Fall hinter dem Knopf "Aus" ein sofortiges runterfahren). Das darf man auch händisch mit Taten vermitteln.
Und ich würde dir auch raten, dass du nicht einfach gehst, wenn er an und mit dir so aufgeregt ist, denn das zeigt ihm, dass du nicht in der Lage bist, ihn zu beruhigen. Ab und an solltest du das auch tatsächlich mal selbst machen ohne "fliehen" zu müssen aus seinem Bereich.
Aber es freut mich sehr zu lesen, dass ihm der abgetrennte Bereich schon mal hilft. Langeweile muss gelernt werden, dann wird es bald auch insgesamt besser mit und für ihn.
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Wenn das eine totale Verhaltensänderung ist, dann würde ich keine Sekunde warten und in eine Klinik!
Und einen Tierarzt der bei einer plötzlichen Symptomatik aus dem Nichts erst einen Termin in 1,5 Wochen vergibt würde ich auch nie wieder besuchen.
Da können jede Menge gefährlicher Krankheiten der Grund sein, wenn er vorher ein netter ausgeglichener Geselle war.
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Wenn ein so junger Welpe nach dem Gassi so extrem überdreht, dann war es zu viel für ihn. Zu viele Eindrücke.
Ich würde ihn sich einfach im Garten oder direkt vor der Tür lösen lassen und dann mit etwas zum Kauen und nix zum Schrotten in seinen Bereich setzen. Vielleicht sich kurz dazu setzen und ihn halten bis er ruhig ist und dann auch dort lassen.
Auch meine Idee. Wir holen uns heute ein Kindergitter und setzen ihn erstmal dort ab nach dem Gassi gehen. Ich werde mich genauso ein paar Minuten mit ihm reinsetzen. Allerdings mache ich das aktuell schon indem ich alle Türen im Flur schließen und mich dann mit ihm reinsetze und das wird absolut nicht ruhiger bei ihm.
Ich versuche ihn ganz ruhig und gelassen zu Streicheln und er versuche jegliche abstehende Stellen an meiner Hose, Jacke, Shirt anzuknabbern. Dabei gebe ich ihm dann immer eine alternative. (er hat 2 Kauspielzeuge immer zur Verfügung) Das ist aber nach sehr kurzer Zeit langweilig und er kommt wieder zu mir zum Knabbern. Irgendwann werden es aber die Arme, Füße und Hände an denen er knabbert weil ich ihm ja AUS sage wenn er z.B. am Reißverschluss meiner Strickjacke kaut.
Und was machst du dann? Aus Hundesicht bringt er dich vermutlich zum Quietschen und Tanzen ;-) - ein ruhiges klares Nein, auch mal fixieren und halten (und im Zweifel auch einen Finger ins Halsband oder sonst wie einfach verhindern, dass er um sich hackt) - und mal warten bis er runter taktet. Spinnt er sich wieder hoch einfach noch mal.
Ich sage immer: Was wäre, wenn das ein kleines Kind wäre? Eines, das kognitiv noch nicht bereit ist, einen Stuhlkreis zu verstehen? Genau - man macht es händisch. Nicht böse, nicht "dominant" nicht laut oder schmerzhaft - einfach souverän und klar. Und wenn der nächste Versuch nicht klappt, dann halt noch mal.
Nicht zu viel denken ;-) - Hunde machen auch einfach und schauen, welches Feedback das Leben gibt. Gibt man das Richtige, kommts auch an.
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Tatsächlich bekommt Zacki gerade das RC digestive care (normal habe ich ja immer nur noch das Defu, das bekommt Hilde auch weiter), weil er mir zu klapprig wurde und nicht alles gut veträgt. Das verträgt er super, frisst es richtig gern und man sieht die Rippen schon nach einer Woche nicht mehr. Ich gebe zwar auch großzügig, aber jetzt nicht exorbitant mehr als empfohlen.
Ja, Mais hat nur bei Hunden Einfluss, die eine Störung im Serotonin-Spiegel haben (entweder zu niedrig oder zu hoch, beim einen wirkt es daher negativ beim anderen positiv) - und auch nur, wenn es wirklich ein größerer Anteil ist. Bei den meisten Hunden dürfte es ziemlich wurscht sein (sage nicht ich, sondern eine von mir geschätzte darauf spezialisierte Tierärztin auf einem Seminar). Ich selbst hatte noch keinen Hund (auch keinen ängstlichen), bei dem ich am Verhalten eine Veränderung gesehen hätte mit oder ohne Mais.
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Bei den Sorten kannst du das wirklich.