Beiträge von Hummel

    Neben aller Wissenschaft, die es nachweislich gibt, ist auch einfach gesunder Menschenverstand, der sagt: Nach müde kommt blöd.

    Guck dir ein Kind an, das im Phantasialand ist. Wie lang - je nach Kind - ist das Kind noch mental irgendwie belastbar? Wie oft, bekommt es wegen Kleinigkeiten Heulkrämpfe oder Tobsuchtsanfälle? Dürfte vermutlich (aber das ist nur geraten) anteilig bei den Hunden auch so sein was Reizverarbeitungsmöglichkeit angeht (ob das nun wirklich der Hund ist, oder ob der Mensch da an seinen Grenzen angekommen ist und die beste Möglichkeit des Hundes nicht herausbringen konnte).

    Ein so reizüberflutetes Kind würde man sinnvoller Weise auch nicht noch mal ne Runde durchs Phantasialand schleifen.

    Und je nach Hund ist auch die Pampa Phantasialand.

    Ich bin auch der Meinung, dass es mit den meisten Hunden definitiv möglich ist, dass sie spazierengehen ohne dass es zu viel für sie ist.

    Und ja, ich glaub auch, dass da der Hang mittlerweile zu da ist, dass man deutlich unter den Möglichkeiten des Hundes bleibt, vor lauter "Verkopfung". ABER - das ändert nichts am Endergebnis und das ist das, was der Hund fühlt. Der kann nix dafür, ob er gewollt so gezüchtet, ungewollt so vermehrt oder einfach von seinem Mensch nicht gut angeleitet ist, Stressresilienz zu bekommen.

    So. Und jetzt trink ich meinen Kaffee aus, dann machen wir die 2 Stunden Huderunde und um 8 sind wir mit ner Hundefreundin noch mal ne Stunde unterwegs. - An anderen Tagen gibts wenig. Aber das liegt nicht an den Hunden, sondern an meinem Job. Gut gehts den Hunden aber trotzdem - die brauchen nicht jeden Tag endlose Spaziergänge.

    Danke für den Tipp mit dem Kaffeeholz! Das wirkt Wunder. Solange sie mit irgendetwas beschäftigt ist, gibt sie Ruhe und das ist definitv besser als so viele Schweineohren und Ochsenziemer in sie reinzustopfen.

    Ich habe heute Abend auch mal richtig bewusst versucht Zeit mit ihr zu verbringen und diese auch zu genießen. Sie ist eigentlich total kuschelig drauf. Ich habe zuerst ein paar Mal ein Spielzeug versteckt, das sie toll gesucht hat und danach habe ich mich mit ihr gemeinsam auf den Boden gesetzt (wie hier ja auch schon empfohlen wurde) und sie war plötzlich ziemlich ruhig und hat sich durchkraulen lassen.

    Ich glaube ich habe sie bewusst so ein bisschen auf Abstand gehalten, weil ich irgendwo wusste, dass ich sie nicht behalten werde. Ich muss also aufpassen, dass ich nicht doch noch mit ihr warm werde.

    Der Vorbesitzer hat mir übrigens geschrieben, dass er mir "die Tage" eine ausführliche Antwort gibt. Mal sehen, immerhin ignoriert er mich nicht komplett. Kann aber auch Hinhaltetechnik sein.

    Das Kuscheln ist für sie so wichtig wie trinken, fressen und sich bewegen. Bitte - auch wenn es für dich schwerer ist, gib ihr viel davon.

    Es kann immernoch gut sein, dass sie noch eine ganze Weile bei dir ist. Und damit sie nicht einen echten "Schaden" davonträgt (denn Malinois sind sooooo sensibel! Sie würden für ihren einen Menschen sterben - aber genau das bedingt auch, dass sie explizit Liebe bekommen. Das ist einfach essentiell.)

    Und es wird dir den Umgang mit ihr leichter machen, sie wird besser zuhören können. Und so wird die Zeit leichter für euch beide.

    Wenn ein Welpe vorher nur Wohnung/Haus gewöhnt war, dann würde der bei mir was anbekommen. Das Immunsystem muss sich ja aufbauen. Wenn es - wie bei Malis häufiger - ein Welpe ist, der schon ein paar Wochen viel draußen gelebt hat, dann nicht. Aber ein Temperaturschock im Winter, das wäre mir zu gefährlich für ein Baby.

    Um es etwas zu differenzieren - oder das vielleicht verständlicher zu machen.

    Es gibt zwei Parteien in dem Hund-Mensch-Duo. Den Hund und den Mensch.

    Beide bringen bestimmte Fähigkeiten, Stärken und Schwächen mit.

    Wenn der Hund, als Hund - und vielleicht auch extra (!) und gewollt (!) als Zuchtziel nun eine extrem niedrige Reizschwelle hat, trieblich sehr hoch gelagert ist, dann kann man als böse Zunge mMn sogar von "Genfehler" reden - denn in freier Wildbahn hätten diese Hunde keine Überlebenschance. Ebenso Hunde, die einfach schlecht gezüchtet oder vermehrt sind, wo es also nicht Zuchtziel, sondern Ergebnis von Geldgier ist, dass das Nervenkostüm auf der Strecke geblieben ist.

    Diese Hunde brauchen einen Menschen, der sehr wohldosiert darauf vorbereitet, die vielen Reize draußen zu verarbeiten und so damit umzugehen, dass sie nicht ständig triggern. Und ein kleiner (in meinen Augen ist der Teil wirklich sehr klein) Teil dieser Hunde, kriegt es wirklich nie hin.

    Das können ein paar Menschen und viele Menschen können es nicht. Das heißt: Da wird sich manchmal schon und oft nicht Besserung einstellen für den Hund. Bei "oft nicht" - was sollen die Leute tun, wenn der Hund hohl dreht, wenn er zu viel draußen ist?

    Da kommt was Wichtiges für mich rein: JEDER der seinen Hund mag handelt ja aus seiner besten Option. Heißt: wenn mehr für den Hund nicht geht ist es das Maximum was dieser Mensch jetzt gerade tun konnte.

    Das heißt nicht, dass nicht der gleiche Hund in anderen Händen sehr wohl in der Lage wäre zu lernen, mit einem normalen Spaziergang umzugehen.

    Was für den einen Menschen ein Problem ist, da denkt ein anderer nicht drüber nach. Ist ja immer so.

    Wenn nun viel verbreitet die allgemeine "Reizoffenheit" überall propagiert wird und jeder Hund plötzlich so schwierig ist, so ist das also entweder ein Zeichen dafür, dass die Hunde schlechter gezüchtet werden, dass die Menschen weniger gut damit umgehen können oder, dass es sich einfach cool anhört im Internet.

    Was ich damit sagen will ist: Man macht es sich nicht leicht, wenn man nicht weiterweiß und dann lieber Sparflamme fährt. Man ist vermutlich am Ende seiner Möglichkeiten und damit auch der Möglichkeiten des Hundes. Und das ist nichts, was man irgendjemandem vorwerfen könnte.

    Wenn ich also der Themenstarterin mit dem völlig überdrehten Malinois, der Hunde angeht und sich von ihr nichts sagen lässt, rate, nur sehr gemäßigt vor die Tür zugehen, dann in dem Wissen, dass das das Beste für den Hund und für sie ist. Man würde doch auch nicht einem kleinen Pony einen 200 Kilo Mann auf den Rücken setzen, wenn man vorher weiß, es bricht darunter zusammen und es gibt nichts, was ihm helfen könnte.

    Nein, das ist es überhaupt nicht.

    Ich sage: Ein Rückruf ist ein Trick. Wie Pfote geben, Sitz, Peng oder Schäm dich. Für den Hund erstmal kein Unterschied, man lehrt ihn ein bestimmtes Verhalten, was es unter Hunden nicht gibt auf ein bestimmtes Signal hin.

    Es gibt - wenn das richtig vermittelt ist - genau zwei Möglichkeiten, warum es nicht eingehalten wird. 1. Der Hund kann es nicht ausführen, weil er zu aufgeregt ist. In zu hoher Aufregung kann weder was gelernt werden, noch Erlerntes abgerufen. 2. Er will es nicht befolgen.

    Bei beiden Gründen gilt aber: Wenn mein Hund mich ernst nimmt, sind die Gründe weg. Wenn es der 1. ist, sag ich ihm "Hör auf, dich über xyz aufzuregen." und er kann es annehmen, dass ich das entscheide. Ist es 2. dann respektiert er, dass ich grad Bestimmer bin. Er wieder ein anderes Mal. ;)

    Edit: Ich muss noch ergänzen: Ich brauch den Rückruf fast nie deswegen. Wenn mein Hund irgendwo hin rennt, dann ja nur, weil er entscheidet, dass das wichtig ist für ihn. Wenn ich ihm aber sage "Lass gut sein, ist jetzt nicht wichtig", brauch ich den Rückruf nicht, weil er nicht wegrennt. - Ich hoffe, so wirds klarer.

    Ok, ich gebe zu, dass ich das bei nem Cattle in dem Alter auch nicht mehr erwarten würde, dass dann auch ein normales Spazieren nicht mehr drin ist mental.

    Wie genau meist du das?

    Das sie das eigentlich können müsste?

    Ja, das würd ich tatsächlich erwarten, wenn ich mir so die Cattles anschaue, die in meinem Bekannten- und Freundeskreis so leben. Als totale Nervenwracks kenn ich die nämlich wirklich gar nicht (im Gegensatz zu manchen Mali Exemplaren). Ja, die brauchen natürlich ne Anleitung, sich nicht hochzuspulen, aber wenn sie die haben, sind das so wie ich sie kenne, eigentlich kernige kleine Hunde.

    Warum gewöhnst du ihr nicht fix einen Fressschutz Mauli an und entspannst dich erstmal und sie auch? Kann nämlich auch ne Stress-Macke sein.

    Kennst du einen, wo der Hund auch keinen schleimigen Kot durch quetschen kann?

    Ich habe bisher nur einen Standard-Mauli zuhause.

    Dazu würde ich sowas nehmen: https://www.chicundscharf.com/product_info.p…ex-schwarz.html

    Zusätzlich würde ich Bactisel und Fermentgetreide zB Kanne Brottrunk zufüttern.