Ich mag das Wort „Bauchgefühl“.
Einfach als Synonym dafür, eine Situation richtig einzuschätzen und das, was zu tun ist, ebenso.
Mir fällt es vor allem in Threads ein, wo es zB heißt „Welpe beißt“, „Hund kommt nicht zur Ruhe“, „Hund dreht durch bei Besuch“ etc - all diese normalen Alltagsthemen.
Gefühlt wird immer die Zauberformel gesucht, das Kommando oder der „Aufbau“ von etwas, was wissenschaftlich und für jeden Außenstehenden dann total korrekt ist.
Oft kombiniert mit Vermutungen von medizinischen Indikationen.
Nicht falsch verstehen- ich finds wichtig stets auf die Gesundheit mit zu achten! Aber es wird damit und auch mit den „speziellen Übungen“ zu einer Art Wissenschaft.
Dabei sind all solche Situationen eigentlich welche, die man - wenn man nicht wirklich einen sehr speziellen bzw für den Alltag nicht gut geeigneten Hundcharakter - eigentlich doch mit eigener Einschätzung zu handeln hinbekommen kann. Vielleicht nicht nach Lehrbuch, dafür aber zweifelsfrei, stressarm (mir tun auch die Menschen leid, die sich dann in Gedankenschleifen reindrehen, nicht gut für den Hund zu sein) und effizient. Und damit ideal für alle, denn ein klarer Hundehalter ist auch für den Hund beruhigend.
Aber dann wird alles durch: Rassebrille, Futterbrille, Aufzucht/Herkunftsbrille, Fehler-die-man-schon-gemacht-hat-Brille analysiert.
Während diese Probleme zB mit nem coolen und souveränen Zweithund nie auftreten würden. Der wäre ohne jede Analyse ganz klar: Reg dich hier nicht auf, ich sorge schon dafür dass nix passiert. (Und würde es im Falle des Nichtbeachtens auch durchsetzen damit wieder Entspannung herrscht.)
Darum wünsche ich mir dieses nicht-zerdenkende Agieren oft für User, die hier schreiben und denen man den Stress so anmerkt. Für die Hunde noch viel mehr.