Beiträge von Hummel

    Ok, dann wäre das der Lernschritt, den ich empfehlen würde. Wenn der Hund nämlich gelernt hat, dass die Bewegungseinschränkung nicht frustrierend ist, dann ist er an der Leine auch nicht unglücklich sondern entspannt und zufrieden. Das reine Bewegungsbedürfnis kann man dann auch anders befriedigen.

    Alternativ wäre ein zufriedenes Laufen im kleinen Radius und eine jederzeitige Ansprechbarkeit die Möglichkeit für Freilauf. Das ist aber im Grunde genau derselbe Lernschritt wie an der Leine.

    Ja, das kann ich im Prinzip tun. Mit der Kleinen muss ich das aber erst üben und an der Leine finde ich das schwierig. Aber ja, ich kann es ja mal aufbauen :smile:.

    Da die Hunde ja an der Leine sein sollen beim Radeln, bin ich grad nicht sicher, was du meinst.

    Ich meine, dass dein Hund lernt genau wie beim Gassi an der 1 Meter Leine entspannt zu gehen, am Rad an der 1 Meter Leine entspannt zu traben. Ohne Schnüffeln, rumgucken, Pinkeln und Co. Laufen - sonst nichts.

    Ich denke, weil sie ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können. Sie haben keinen riesigen Radius, sind aber Traber durch und durch und können eben nur "Schritt" laufen an der Leine.

    Tja, wie äußert sich das? Ständiges in die Leine "galoppieren", obwohl sie eigentlich sehr ordentlich laufen (sie müssen während des kompletten Spaziergangs keine perfekte Leinenführigkeit zeigen). Ständiges Kratzen in Richtung Geschirr so als wenn es sie stört, was normalerweise fast nie vorkommt.

    Und extrem viel toben im Garten, was sie vorher auch nicht in der Form getan haben.

    Dann fahr doch ne Runde Rad, dann können sie ihren Bewegungsdrang auch ausleben und es entsteht kein Frust.

    Also Hund steht vor dir - Signal - ab geht die Luzie.

    Verstehe ich das richtig, dass du zuerst das Rückruf-Wort mit einer enormen Erwartungshaltung belegst und erst dann für den Rückruf nutzt?

    Ja genau. Ich will, dass das Signal eine schon fast unwillkürliche Reaktion plus Erwartungshaltung auslöst und steigere dann die Distanzen und Ablenkungen (aber nicht kontinuierlich, sondern immer mal gibts den Anbiss, das Futterspiel etc pp einfach aus dem Nichts, wenn der Hund neben mir ist). Ich will nicht, dass das "zu mir rennen" das Ziel ist, sondern die Handlung bei mir, deren Erwartungshaltung durch das Signal (Rückruf) ausgelöst wird. Das Rennen zeigt mir nur, dass der Hund das wirklich will. Es ist Mittel zum Zweck.

    Das kann übrigens sehr wohl auch ein geworfener Ball/Zergel sonstwas sein. Nur eben nicht "einmal weggeworfen", sondern dann wirklich ein rasantes "werfen-sprint-zu mir bringen und während dessen fliegt ein identisches Beutestück in die entgegengesetzte Richtung - und wenn das gebracht wird dasselbe mit dem ersten wieder - hin-und-her-Spiel". Das geht genausogut - für Beutegeier sogar oft noch besser.

    Wenn ein Hund sich die Lefzen ( Lippen) leckt

    bedeutet das eigentlich nur " beruhigung".

    Nein, das kann sehr viele verschiedene Bedeutungen haben.


    Ergo: Mach den Lustgewinn und die Erwartungshaltung beim Rückruf so hoch, dass das ein richtiger Hormonkick ist.

    Ja, wobei man das eben auch mit Futter super kann, wobei für meinen Hund schon das Zurückflitzen super belohnend ist, das wird dann angefeuert, bis er bei mir ist, so daß der Akt an sich des Zurückrennens super spannend ist und in den Schwung hinein dann das Futter geschmissen

    Es gibt Hunde, die sind in ihrer Charakterstruktur so gebaut, dass man selten damit zu "kämpfen" hat, dass sie etwas anderes wichtiger finden oder lohnender, als Frauchen zu gefallen. Border sind da sehr einfach in der Handhabung. Andere Charaktere/Rassen haben da oft deutlich mehr Eigenmotivation für andere Dinge.

    Und Futterwerfen - mehrfach - ist eine Jagdbelohnung bei mir - das ist was anderes als einfach ein Stück Futter zu geben.

    Hunde, bei denen das reicht, sind tatsächlich Hunde, die genau das auch mitbringen und schenken idR.

    Sagt mal, wie belohnt ihr denn den Rückruf? Ganz klassisch über Futter oder auch über Spiel zum Beispiel?

    Wir trainieren seit vielen Wochen den Rückruf mit der Pfeife, bisher belohnt mit Pferdefleischwurst. Läuft soweit auch gut, er hat das Prinzip verstanden und wir konnten die Ablenkung immer weiter steigern, zum Beispiel Rückruf aus dem Spiel mit meinem Mann. Gestern wollte ich dann probieren, ob es auch unter noch größerer Ablenkung - sprich: Mann hält ihm einen Ball vor der Nase - klappt, denn die Pfeife soll eigentlich der SUPER-Rückruf für den Notfall werden. Ich konnte ihn dabei unbemerkt beobachten und habe gesehen, dass er beim Pfiff den Kopf zur Seite drehte (er hat ihn also wahrgenommen) und sich die Lippen leckte (macht er immer, wenn er weiß, dass es gleich eine Belohnung gibt :roll:) - tja, und dann entschied er sich für den Ball und gegen die Fleischwurst. :(

    Weil er sich also anscheinend bewusst dagegen entschied, denke ich, ich brauche eine höherwertige Belohnung. Beim Futter sind wir sehr eingeschränkt, da er vieles nicht verträgt. Deswegen kam ich darauf, ob ich nicht auch mit Spiel belohnen könnte - der Ball zum Beispiel ist für ihn extrem hochwertig.

    Aber nun frage ich mich, wie ich das dann aufbaue. Nur kurz spielen und direkt wieder wegpacken, was evtl. auch zu Frust führt? Und muss das dann ein Spielzeug sein, was es nur beim Rückruf gibt? Oder gibt's vielleicht noch andere Möglichkeiten, an die ich nicht gedacht habe? :hilfe:

    Also die in meinen Augen schlechteste Belohnung ist ein Futterstück, selbst ein leckeres bei einem verfressenen Hund.

    Es ist ganz einfach: Der Hund hat beim Rückruf die Wahl zwischen etwas, was ihn reizt und etwas, von dem er weiß, dass es das gibt, wenn er den Rückruf befolgt.


    Ergo: Mach den Lustgewinn und die Erwartungshaltung beim Rückruf so hoch, dass das ein richtiger Hormonkick ist. Sprich: Zergelspiel, Futterwerfen, etc pp - lange, ausgiebig, hoch ekstatisch. Und DAS würde ich bei Null aufbauen. Also Hund steht vor dir - Signal - ab geht die Luzie. Und so weiter und sofort.

    Gerade weil geschrieben wurde, sie sei so schüchtern und unsicher - je schüchterner und unsicherer ein Hund (und auch ein Welpe), desto besser tut es ihm, keine Entscheidungen treffen zu müssen. Je klarer er weiß, was geht und was nicht, desto sicherer fühlt er sich. Plus: Körperkontakt ist wichtig.

    Was alles imA schlimmer macht ist das "oh, er ist so schüchtern" und den Hund dann mit Samthandschuhen anfassen und ja keine Begrenzungen ob nun physischer oder mentaler Art aufsetzen.

    Aufbau find ich gut - da lernt der Hund den Takt und das fokussierte aber entspannte Traben. Da sehe ich bei nem Kilometer einmal oder zweimal die Woche noch kein Problem. 4-5 Kilometer mehrfach oder täglich sind da eine andere Hausnummer.

    Nee, also täglich sowieso nicht, auch nicht den einen Kilometer. Egal wie lange, dazwischen wird es auf jeden Fall je 1-2 Tage ohne am Fahrrad laufen geben. Aber ja, dann werde ich so 1-2 Mal die Woche je 1-2 Kilometer machen und dann ab in 3 Monaten langsam steigern (wenn es da dann nicht eh zu heiß ist).

    Danke für das Feedback! Und im Herbst wollte ich ihn eh röntgen lassen bezüglich HD, ab da sollte ich dann ja quasi die "Garantie" haben, dass alle Fugen geschlossen sind etc, oder?

    Ja. Zwischen 15 und 16 Monate sind tatsächlich alle Fugen geschlossen.

    Was ich mit meinen auch gemacht hab in dem Alter (jetzt laufen sie ja auch viel am Rad), sind Physio Übungen für die Tiefenmuskulatur. Kommt Hund, Fahrspaß und Gelenken später zugute. Aber so Balance-Sachen zB.

    Meine Hunde laufen gezwungenermaßen auch 50% auf Asphalt, die anderen 50% auf Waldboden. 1-2x die Woche und sind dann so 12-20 km.