Alles anzeigenNicht unbedingt. Ich fühle mich mit Hund an meiner Seite absolut viel sicherer, auch wenn der eine komplette Kartoffel ist und niemals jemandem was tun würde. Wenn der entspannt neben mir schnarcht, weiß ich, dass da nichts ist. Wenn er in die Wohnung kommt und zu seinem Platz läuft, weiß ich, dass da niemand ist. Dann muss ich das nicht selbst 10 Mal kontrollieren und habe auch keine Angst.
Das hängt mitunter halt aber auch von der Ursache der Angst ab.
Auf eine demenzbedingte zb steigt man teilweise ein, allerdings nicht bestätigend, sondern fragend. Eine Psychose, zum Beispiel, unterstützen, in dem man mitspielt und Mittel in die Hand gibt, die der Psychose Raum und Berechtigung geben, kann zb arg nach hinten los gehen.
Nicht jede Art von Angst oder Zwangsvorstellung "darf" unterstützt werden. Zumindest is das gerontopsychiatrisches Schnellsiedekurswissen in meiner Jobbranche.
Sprich: Ich brauche einen "Angsthund", der mir sagt, ob da was ist oder nicht, kann ein Ansatz sein - oder ein Debakel werden. Kommt auf Ursache und wohl auch therapeutischen Ansatz an.
Sowas zu klären, wär vielleicht als erster Schritt vernünftig.
So wie ich es verstehe, ist die Idee vom Assistenzhund aktuell ja eine selbst entwickelte und nicht mit irgendwem abgesprochen.
Das letzte stimmt jedenfalls nicht. Ihre Therapeuten und Fachärzte haben ihr dazu geraten. Dass die da wirklich umfassend informiert sind und Wissen haben, halte ich zwar für fraglich, aber das ist keine selbstausgedachte Idee.
Die TE hat, so wie ich es verstanden habe, eine PTBS. Die Angst rührt von Traumata her. Verhaltenstherapeutisch wurde das schon intensiv bearbeitet. Das sind eigentlich sehr klassische Bedingungen dafür, über einen Assistenzhund nachzudenken. Ich kenne sehr viele Teams und Teams in Ausbildung, auch welche, bei denen es dann mit der Prüfung nicht geklappt hat. Die Angst verschlimmert hat der Hund aber in keinem mir bekannten Fall. Zumal der Hund auch nicht die Aufgabe hat zu sagen "da könnte eine Bedrohung sein", denn in aller Regel ist da keine. Das ist ja genau das, was ein traumatisierten Gehirn nicht "versteht". Durch den Assistenzhund immer wieder die Bestätigung zu bekommen "es ist alles in Ordnung", weil der Hund einfach entspannt und ruhig bleibt, während man selbst Panik hat, ist für die meisten Betroffenen sehr hilfreich.
In der Tat wird natürlich nur zu einem Assistenzhund geraten, wenn man schon langjährige Therapie hinter sich hat und man mit den üblichen Ansätzen nicht weiterkommt.
Ob ein Schnellkurs Psychiatrie für ältere Patienten die richtige Grundlage ist, irgendwelche Schlüssel zu ziehen, halte ich für zumindest geringfügig fragwürdig 😁