Beiträge von Vrania

    Wenn ich Zeit hab, schau ich das mal durch und schick dir eine Liste mit empfehlenswerten Trainern. Vielleicht schreibst du mir mal, wo du ganz grob herkommst?


    Was du da beschreibst ist in erster Linie gar nichts anderes als Tricks für den Hund, abgesehen von der Sache mit dem Räume abchecken. Die meisten Assistenzleistungen sind für meinen Hund einfach genauso aufgebaut, wie man einem Hund einen Trick beibringen würde. SVV anzeigen und unterbrechen, Medis holen, Blocken, zwischen meinen Beinen sitzen, Lichtschalter bedienen und Türen öffnen und bestimmt noch diverse andere. Mehr Kenntnisse braucht man dann halt für so Sachen wie Geruchsanzeigen von Panikattacken und dergleichen oder komplexe Handlungsketten. Was ich eigentlich sagen will: man kann einem Familienhund ganz viel davon ganz einfach beibringen. Der größte Teil von der Assistenzhundeausbildung ist das korrekte Verhalten in der Öffentlichkeit, das Üben von verschiedensten Situationen, in die Familienhunde nie kommen, das Generalisieren von Anzeigen und Hilfeleistungen in Stresssituationen und die Zuverlässigkeit im Arbeitsmodus. Die kleinen Assistenzleistungen sind normalerweise echt kein Hexenwerk.


    Was die Therapie angeht, verstehe ich dich sehr sehr gut. Das war für mich auch immer ein großes Problem, vor allem, weil meine Skepsis sich in vielen Situationen als richtig erwiesen hat. Erst bei meinem jetzigen Therapeuten ist das anders, ihm vertraue ich wirklich. Höchst seltsame, aber sehr hilfreiche Erfahrung 😁


    Wobei ich den anderen aber zustimme, du wirst für einen jungen Hund auf jeden Fall einen entsprechenden Ausgleich und eine Beschäftigung brauchen. Ich finde da Retriever tatsächlich ganz easy, weil man die mit Dummytraining in Eigenregie relativ einfach glücklich machen kann.

    Zum DAZ schreibe ich dir nachher ne PN :) Aber davon würde ich definitiv ganz krass abraten, die haben einen fürchterlichen Ruf. Was die Ausbildersuche angeht, würde ich dir die Facebookgruppe "Assistenzhunde 2.0" empfehlen, da gibt es Sammelposts mit Trainerempfehlungen für die einzelnen Assistenzhundesparten.


    Also für das, was du schreibst, brauchst du meiner Ansicht nach keinen Assistenzhund. Diese ganzen Sachen in der Wohnung kann man wirklich problemlos jedem Familienhund beibringen. Ich würde da schon an einen Assistenzhundetrainer herantreten und ihn um Hilfe bitten, diese Dinge gescheit aufzubauen, aber dafür braucht es wirklich keine 2 jährige Ausbildung.


    Was die Therapie angeht: vielleicht wäre es aber doch gut, mal etwas anderes auszuprobieren? Ich habe auch lange Verhaltenstherapie gemacht, die mir maximal gar nichts gebracht hat. Dann habe ich eine personzentrierte Traumatherapie angefangen, die natürlich nicht sofort mit Traumakonfrontation startet. Erstmal werden Ressourcen aufgebaut und ganz viel stabilisiert. Das hat mich zum ersten Mal weitergebracht, obwohl von Traumakonfrontation noch keine Rede war. Und vielleicht wäre es ja sinnvoller für dich, deine finanziellen Ressourcen statt in einen Assistenzhund in eine wirklich passende, intensive Therapie zu stecken? Wenn man privat zahlt, hat man ja viel mehr Möglichkeiten, die Dinge langsam und individuell anzugehen.

    Achja, wenn man mit Assistenzhund unterwegs ist, wird man natürlich extrem viel angesprochen. Man muss auch ständig für seinen Zutritt kämpfen, neugierige bis übergriffige Fragen beantworten...


    Der Hund braucht auf jeden Fall mehrere klar definierte Assistenzleistungen. Reines Begleiten ist keine davon.

    So, dann mal ich.


    Ich habe einen PTBS Assistenzhund, selbstausgebildet in Österreich, mein Zweiter.


    In Deutschland sind die Regeln etwas anders, aber in beiden Fällen gilt:

    ein Assistenzhund darf niemals nicht, egal unter welchen Umständen, aggressiv gegen einen Menschen reagieren. Weder bei einem Einbrecher, noch bei einem körperlichen Angriff. Das ist die absolute Basis, die JEDER Assistenzhund erfüllen muss. Abgesehen von den "normalen" Konsequenzen (wie Beschlagnahmung oder sogar Einschläferung plus rechtliche Konsequenzen) schadet man damit nämlich den Rechten und dem Image aller anderen Assistenzhundeteams. Deutschland hat erst seit kurzem ein Gesetz dafür und dennoch ist man extrem auf den guten Willen und einen positiven Blick von Außen angewiesen, um seine Rechte auch wahrnehmen zu können. Ein Biss oder auch nur das Bedrohen einer Person durch einen Assistenzhund hätte katastrophale Folgen für alle.


    Deswegen scheidet jeder Hund mit Schutzverhalten absolut aus. Es gibt mehrere Wesensüberprüfungen, in denen beurteilt wird, dass der Hund in allen Situationen Menschen gegenüber offen und freundlich ist. Du sagst, du willst, dass er einen Einbrecher nicht freundlich begrüßt oder ignoriert. Was soll er sonst tun? Alles was über ignorieren hinausgeht, ist zuviel. Natürlich kann er lernen, Räume abzusuchen und dir Personen anzuzeigen, aber auch das ist ein lustiges Spiel für den Hund, bei dem das Ziel nie ist, dass er eine Person dann irgendwie in Schach hält.


    PTBS Assistenzhunde laufen in Deutschland unter dem Label "PSB Assistenzhund", worunter alle AH zusammengefasst sind, die bei psychosozialen Beeinträchtigungen eingesetzt werden. Die Kosten für einen Hund in Fremdausbildung liegen definitiv DEUTLICH über 10000€. Sogar für eine begleitete Selbstausbildung wird man damit nicht hinkommen. In Österreich kann man so mit 25000€ rechnen und da wird es in Deutschland definitiv teurer werden, sobald die Ausbildungsstätten zertifiziert werden können und für diese Zertifizierung zahlen müssen. Ausbilder ohne Zertifizierung dürfen dann nicht mehr ausbilden - wobei das Problem momentan ist, dass es keine Zertifizierungsstelle gibt und noch gar nicht klar ist, wer dann weiter ausbilden darf. Wovon ich dir definitiv abraten kann, ist das DAZ (Deutsches Assistenzhundezentrum), die sind absolut nicht seriös als Einrichtung (auch wenn es darunter den einen oder anderen guten Trainer geben mag).


    Insgesamt verstehe ich noch nicht so ganz, was du dir von einem Assistenzhund erhoffst. Nur dass er dir zuhause Sicherheit gibt und dich beschützt, wenn dich jemand angreift? Dann ist ein Assistenzhund nicht das Richtige. Kleine Aufgaben wie SVV unterbrechen kann absolut jeder Familienhund lernen.


    Ist denn das Thema 'passt im Notfall auf mich auf' und 'Assistenzhund' überhaupt irgendwie unter einen Hut zu kriegen?

    Was ich halt nur möchte, ist dass ich im absoluten Notfall, sollte doch mal wirklich ein Einbrecher kommen, ich überfallen werden, whatever, dass ich dann weiß, dass der Hund da wäre.

    Nein, absolut gar nicht. Das ist exakt das Gegenteil von der Aufgabe eines Assistenzhundes.



    Die Sache, die den Assistenzhund einzigartig macht, ist ja, dass er dich mehr oder weniger überall in der Öffentlichkeit begleiten kann. Aber du schreibst ja auch, dass du draußen eigentlich klarkommst und deinem Hund sogar Schutz geben kannst und die Situation immer im Griff hast. Vielleicht verstehe ich das aber auch falsch.


    Nur: wenn dein Ziel ist, einen Hund mit Präsenz zu haben, der wacht und im Notfall Angreifer bedroht, dann nimm dafür bitte keinen Assistenzhund. Das schadet allen Beteiligten.




    Was Rassen angeht, hat es wirklich Gründe, warum meistens Retriever oder Pudel ausgebildet werden. Die sind da wirklich gut geeignet... Gerade weil sie grundsätzlich erstmal nett zu allem sind und gerne zusammenarbeiten. Ich kenne sonst auch Wasserhunde, Border Collies (würde ich bei PTBS aber nicht unbedingt empfehlen), Collies und ein paar Mischlinge aus dem Tierschutz. Schäferhunde, Dobermänner sieht man vor allem in den USA, aber dort gibt es halt auch keine Prüfung, keinen Wesenstest und es wird fast immer mit Starkzwangmitteln gearbeitet. Ich persönlich habe einen Husky, der rassebedingt natürlich absolut freundlich zu allen ist, aber der sicher schwieriger zu trainieren ist, als ein Hund, der dafür lebt, seinem Menschen zu gefallen (oder für dessen Leckerli :D).


    Es gibt schon unterschiedliche Hundetypen, die dafür geeignet sind, aber alle sind grundsätzlich freundlich und wählen nicht Fight, als bevorzugte Konfliktlösungsstrategie.


    Ich hab bestimmt die Hälfte von dem vergessen, was ich sagen wollte. Vielleicht schreibst du einfach mal, welche Assistenzleistungen du dir vorstellen würdest, die nicht beinhalten, dass dein Hund dich verteidigt.

    Dieser Post liest sich echt wild.


    1. Einem Hund die Zähne weggammeln zu lassen, ist absolute Tierquälerei. Bevor ein Hund so leidet, ist es besser man macht die Narkose auch mit hohem Risiko und hat zumindest versucht ihm zu helfen. Ein Leben mit solchen Schmerzen ist kein lebenswertes Leben. Davon abgesehen, welchen katastrophalen Effekt das auf den restlichen Organismus hat.


    2. Eine Inhalationsnarkose IST eine Vollnarkose. Genauso wie eine Injektionsnarkose.


    3. Fahr in eine vernünftige Klinik oder zu einem Zahnarzt und lass ein Dentalröntgen machen und ihn operieren.


    4. Dir ist schon klar, dass dein Hund so eine Frage exakt gar nicht versteht und du dir das einredest, um eine Rechtfertigung zu haben, um es nicht zu machen?


    Ich verstehe, dass du Angst hast, aber diese ganzen wirren Geschichten von Freunden und "ich hab gelesen" sind Blödsinn. Handle im Sinne deines Hundes.

    Witzig, wie die konstruktive Stimmung kippt, sobald einer kommt und anfängt zu kritisieren.


    Niemand wartet hier auf einen Zaubertrick. Die TE hat schon viel Aufwand da reingesteckt, auch wenn es noch nicht so richtig von Erfolg gekrönt war. Vermutlich, weil sie den richtigen Zugang noch nicht gefunden hat und sie und der Hund gerade in einer Abwärtsspirale sind. Hier gab es gute Tipps, wie man die vielleicht durchbrechen kann. Konstruktive Tipps.


    Aber klar, wenn man ein bisschen auf jemandem rumhacken kann, ist das natürlich viel konstruktiver. Und wenns einer vormacht, kann man ja mitmachen.

    Sicher. Es ging mir mit der Teebeutel Geschichte darum, dass der TE anfangs die ganze Zeit schrieb, dass anspruchsvollere Sachen nicht gehen, weil... Das war keine Empfehlung für "für immer", aber kann ein Einstieg sein, den man easy auch im Haus oder Garten machen kann.

    Wenn ein Trainer alles mit Leckerli lösen will, ist er kein guter Trainer. Sagt jemand, der fast ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeitet. Wenn man so arbeiten möchte, braucht man einen ganzen Haufen an Dingen, die der Hund super findet, die man als Verstärker einsetzt. Für einen jagdpassionieren Hund können das zum Beispiel Umweltbelohnungen sein. Oder ein kleiner Sprint an der Leine. Oder Leckerli, die fliegen. Oder ein Spielzeug. Oder buddeln. Oder oder. Der Hund definiert, was eine Belohnung ist. Wenn der Hund nicht extrem futtermotiviert ist, kommt man über Leckerli reinstopfen in aller Regel nicht weiter.

    Deswegen trainiere ich mit ihr ja auch nicht mehr.

    Aron findet Futter schon toll, so ist es nicht. Aber Umweltreize und inbesondere Spuren nachgehen findet er halt noch viel viel toller.

    Ich wollte damit auch nur sagen, dass nicht das positive Training falsch ist oder nicht funktioniert. Nur dass du mit den Verstärkern flexibler und kreativer werden müsstest, damit es funktioniert.

    Bei der ersten Trainerin sollte quasi alles über Leckerlis laufen, die jetzige arbeitet stattdessen eher über Körpersprache und klaren Regeln.

    Wenn ein Trainer alles mit Leckerli lösen will, ist er kein guter Trainer. Sagt jemand, der fast ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeitet. Wenn man so arbeiten möchte, braucht man einen ganzen Haufen an Dingen, die der Hund super findet, die man als Verstärker einsetzt. Für einen jagdpassionieren Hund können das zum Beispiel Umweltbelohnungen sein. Oder ein kleiner Sprint an der Leine. Oder Leckerli, die fliegen. Oder ein Spielzeug. Oder buddeln. Oder oder. Der Hund definiert, was eine Belohnung ist. Wenn der Hund nicht extrem futtermotiviert ist, kommt man über Leckerli reinstopfen in aller Regel nicht weiter.