Alles anzeigenZum DAZ schreibe ich dir nachher ne PN :) Aber davon würde ich definitiv ganz krass abraten, die haben einen fürchterlichen Ruf. Was die Ausbildersuche angeht, würde ich dir die Facebookgruppe "Assistenzhunde 2.0" empfehlen, da gibt es Sammelposts mit Trainerempfehlungen für die einzelnen Assistenzhundesparten.
Also für das, was du schreibst, brauchst du meiner Ansicht nach keinen Assistenzhund. Diese ganzen Sachen in der Wohnung kann man wirklich problemlos jedem Familienhund beibringen. Ich würde da schon an einen Assistenzhundetrainer herantreten und ihn um Hilfe bitten, diese Dinge gescheit aufzubauen, aber dafür braucht es wirklich keine 2 jährige Ausbildung.
Was die Therapie angeht: vielleicht wäre es aber doch gut, mal etwas anderes auszuprobieren? Ich habe auch lange Verhaltenstherapie gemacht, die mir maximal gar nichts gebracht hat. Dann habe ich eine personzentrierte Traumatherapie angefangen, die natürlich nicht sofort mit Traumakonfrontation startet. Erstmal werden Ressourcen aufgebaut und ganz viel stabilisiert. Das hat mich zum ersten Mal weitergebracht, obwohl von Traumakonfrontation noch keine Rede war. Und vielleicht wäre es ja sinnvoller für dich, deine finanziellen Ressourcen statt in einen Assistenzhund in eine wirklich passende, intensive Therapie zu stecken? Wenn man privat zahlt, hat man ja viel mehr Möglichkeiten, die Dinge langsam und individuell anzugehen.
Danke für den Tipp. Mit Facebook komme ich leider so gar nicht zurecht. Ich 'verstehe' irgendwie nicht wie das funktioniert, wie man Beiträge findet, schreibt, whatever. Ich glaube, da rächt sich, dass ich mich Jahre von sozialen Medien ferngehalten habe.
Ich habe keine wirkliche Erfahrung mir 'tiefergehendem' Hundetraining. Meine beiden Hunde konnten natürlich alles, was man im Alltag so braucht, Rückruf etc., auch ein bisschen Tricks und Clickern, aber hatten nie eine wirkliche "Aufgabe". Sie waren nur Begleithund. Daher weiß ich tatsächlich gar nicht, was ich einem normalen Familienhund alles beibringen könnte, was mir im Alltag helfen würde.
Das mit der Therapie schaue ich mir nochmal näher an. Grundsätzlich habe ich eigentlich nicht vorgehabt, in nächster Zeit nochmal eine Therapie anzufangen, weil sich meine Menschenskepsis und die Abneigung gegenüber Menschen auch bei meiner letzten Therapeutin gezeigt hat, was zum Ende hin unser Verhältnis sehr belastet hat (in dem Sinne, dass ich ihr nicht mehr vertrauen konnte und die Therapie für mich deshalb 'vertane Zeit' war.
Wenn ich Zeit hab, schau ich das mal durch und schick dir eine Liste mit empfehlenswerten Trainern. Vielleicht schreibst du mir mal, wo du ganz grob herkommst?
Was du da beschreibst ist in erster Linie gar nichts anderes als Tricks für den Hund, abgesehen von der Sache mit dem Räume abchecken. Die meisten Assistenzleistungen sind für meinen Hund einfach genauso aufgebaut, wie man einem Hund einen Trick beibringen würde. SVV anzeigen und unterbrechen, Medis holen, Blocken, zwischen meinen Beinen sitzen, Lichtschalter bedienen und Türen öffnen und bestimmt noch diverse andere. Mehr Kenntnisse braucht man dann halt für so Sachen wie Geruchsanzeigen von Panikattacken und dergleichen oder komplexe Handlungsketten. Was ich eigentlich sagen will: man kann einem Familienhund ganz viel davon ganz einfach beibringen. Der größte Teil von der Assistenzhundeausbildung ist das korrekte Verhalten in der Öffentlichkeit, das Üben von verschiedensten Situationen, in die Familienhunde nie kommen, das Generalisieren von Anzeigen und Hilfeleistungen in Stresssituationen und die Zuverlässigkeit im Arbeitsmodus. Die kleinen Assistenzleistungen sind normalerweise echt kein Hexenwerk.
Was die Therapie angeht, verstehe ich dich sehr sehr gut. Das war für mich auch immer ein großes Problem, vor allem, weil meine Skepsis sich in vielen Situationen als richtig erwiesen hat. Erst bei meinem jetzigen Therapeuten ist das anders, ihm vertraue ich wirklich. Höchst seltsame, aber sehr hilfreiche Erfahrung 😁
Wobei ich den anderen aber zustimme, du wirst für einen jungen Hund auf jeden Fall einen entsprechenden Ausgleich und eine Beschäftigung brauchen. Ich finde da Retriever tatsächlich ganz easy, weil man die mit Dummytraining in Eigenregie relativ einfach glücklich machen kann.