Beiträge von Vrania

    Ich kann schon verstehen, dass 10 Minuten Rumliegen für den Hund nicht ins Bild der Arbeit passt. Deswegen baue ich das auch bewusst als Aufgabe auf, auf die der Hund sich konzentrieren muss. Da wird nicht 10 Minuten in der Gegend Runge guckt oder geschnüffelt, sondern aktiv Körperspannung gehalten und geguckt. Das muss man natürlich extrem langsam aufbauen und es ist anstrengend für den Hund, anstrengender als einfach nur rumliegen. Dafür liegt der Hund auch bombenfest und vergisst nicht zwischendurch, dass er eigentlich liegen bleiben soll.

    Es kann auch sinnvoll sein verschiedene Marker zu haben, ich hab zum Beispiel einen für ruhiges Verhalten, bei dem der Hund weiß, dass das Futter zu ihm kommt und die Übung weitergeht. Daneben einen, der Action und Futter werfen signalisiert und einen für Spielzeufbelohnung. Daneben natürlich den Clicker, der grundsätzlich alles bedeuten kann und den ich meistens verwende. Wenn ich aber halt was Spezielleres brauche (wie eben liegen bleiben), kann gerade am Anfang ein eigener Marker helfen.

    Mantrailing kann man wohl auch ganz gut als Sport machen, Flächensuche etc eher nicht, zumindest hierzulande nicht. :)

    Finds gut, dass ihr euch auch im Tierschutz umguckt, da würde ich mich aber nicht unbedingt extrem festlegen, bei vielen Hunden ists einfach gar nicht zu sagen, was da alles drin steckt und vor allem welche Eigenschaften sich durchgesetzt haben. Beim erwachsenen Hund könnt ihr aber halt schon viele Eigenheiten erkennen, gerade wenn die Vorgeschichte bekannt ist und man sich ein bisschen Zeit zum Kennenlernen nimmt, daher ist imo nicht so extrem wichtig, was da nun genau drin steckt. Ich hab nen Border - Labbi Mix aus dem Tierschutz, der eine ziemliche Schlaftabletten ohne WTP ist. Die Dame hatte ihre Baustellen, aber keine rassetypischen.

    Ich glaube kein Hund braucht 3-4 Stunden körperliches Auspowern, solche Junkies zieht man sich selbst ran.

    Nachdem ihr schreibt, dass es ein junger erwachsener Hund sein soll, wieso schaut ihr euch nicht im Tierschutz (ohne festgelegte Rasse) um? Da gibt's mit Sicherheit jede Menge mittelgroße Mischlinge, die sportlich sind und sicher nicht schlecht passen würden. Ich meine, ich finde den Vizsla (warum auch immer mir die Autokorrekur immer Viszla draus macht?) nicht unpassend, aber ich denke eure Anforderungen könnten viele junge TS Hunde erfüllen.

    ich würde das viiiel viel kleinschrittiger traineren. Wenn er robbt oder gar aufsteht, war das viel zu viel. Je öfter der Hund Fehler macht, umso mehr schleift sich das ein und umso unzuverlässiger wird die Ablage.

    Ich würde so nah am Hund bleiben, dass er zuverlässig ruhig liegen bleibt und dann stets ruhiges liegen belohnen. Am Anfang nur einen Schritt weg und wenige Sekunden warten und dann steigern.

    Wenn er es noch nicht packt, dass der andere Hund abgerufen wird, geh zu ihm hin, stell dich neben ihn und belohne ihn, wenn er liegen bleibt.

    Es sollte für den Hund keine Option sein, aufzustehen.

    Das hätte bei Ares nicht funktioniert. Da wäre bei ihm einfach zu viel Erwartungshaltung in der Ablage gewesen und er hätte das niemals 10 Minuten lang durch gehalten.
    Für ihn war die strikte Trennung zwischen Ablage und Abruf wichtig, um in der Ablage die nötige Ruhe zu haben.

    Klar, kommt immer auch auf den Hund und den Ausbildungsstand an. Meinen Kleinen rufe ich auch noch nicht ab, der liegt aber auch erst relativ kurz mit wenig Ablenkung. Wenn der Hund aber grundsätzlich liegen bleibt und das ganze nur langweilig findet und irgendwann anfängt zu schnüffeln oder umzukippen, statt mich anzuschauen und vernünftig zu liegen, kann es helfen ein bisschen mehr Spannung rein zu bringen. Ist natürlich ein Balanceakt, so viel, dass der Hund voll bei der Sache ist und das Ganze geil findet, aber nicht so viel, dass die Impulskontrolle versagt.

    Ich sag nicht, dass Viszlas extrem schwierig sind, aber ein durchschnittlicher Retriever ist wesentlich leichter am Jagen zu hindern als ein durchschnittlicher unterbeschäftigter Viszla. Ich sehe auch regelmäßig welche, aber die gehen entweder zur Jagd, zum Rettungshundetraining oder werden hierzulande durch "hinter dem Auto her rennen" ausgepowert :verzweifelt: Ich denke man kann denen genauso wie jedem anderen Arbeitshund beibringen zu entspannen und keine Bewegungajunkies zu werden, die täglich X Kilometer rennen müssen. Ich denke auch, dass man denen gut beibringen kann nicht zu jagen, weil sie sehr kooperativ sind. Aber super einfache Jederman-Familienhunde sind sie trotzdem nicht. Und das mit dem Schönreden empfinde ich eben durch den Text mit den Retrievern so. Da sind entweder die Vorstellungen vom Viszla oder vom Retriever falsch oder man redet sich den Viszla einfacher als er ist. Ich meine, sind tolle Hunde, definitiv. Aber keine Nebenbeihunde finde ich.

    Davon abgesehen sind Viszlas deutlich größer als die TE wohl sucht.

    Ich rufe schon aus der Ablage ab. Ich will eine gewisse Körperspannung und Aufmerksamkeit. Aber, das ist das Wichtige, ich rufe ausschließlich dann ab, wenn der Hund perfekt stillliegt, nicht wenn er die Pfoten bewegt oder robbt oder andere Verhaltensweisen zeigt, die ich nicht in der Ablage haben will. Nach dem Premack principle verstärkte ich mit dem Abruf die Ablage, vorausgesetzt ich achte eben darauf, dass gerade kein ungeduldiges, unruhiges Verhalten währenddessen stattfindet. Natürlich nicht immer, ich belohne genauso in der Ablage und der Hund darf die Position niemals selbst auflösen.