Er war früher nie wirklich alleine, weil er überall mit hin konnte. Aber da ich ja nicht einfach kündigen kann muss er jetzt täglich ca. 6,5 Stunden alleine sein. Manchmal kommen Freunde und passen auf ihn auf, aber die haben auch nicht immer Zeit.
Ich weiß, dass Akitas unvertäglich sein können, aber ich habe ihn von Tag 1 perfekt sozialisiert, er hatte so viele Kumpels und war immer verspielt. Ich denke nicht dass es an der Rasse liegt.
Das hat nichts mit der Sozialisierung zu tun. Manche Rassen haben einfach die deutliche Tendenz unverträglich mit anderen Hunden zu werden, wenn sie erwachsen sind. Und die erste Rasse auf dieser Liste sind Akitas (ansonsten gehören zum Beispiel Staffs dazu). Natürlich ist nicht jeder dieser Hunde per se unverträglich, aber man MUSS einfach damit rechnen, wenn man sich so einen Hund anschafft, völlig egal, wie gut man ihn sozialisiert.
Was du tun solltest:
-Sichere deinen Hund mit Maulkorb, sodass er niemanden mehr gefährden kann. Das hättest du (sorry) eigentlich schon nach dem ersten, spätestens dem zweiten Vorfall tun sollen
-verwende eine Schleppleine und lass den Hund nicht mehr frei laufen
-Arbeite am Gehorsam. Unverträgliche Hunde können gut lernen, andere Hunde wenigstens zu ignorieren. Wenn das der Fall ist und der Rückruf wieder extrem gut trainiert ist, DANN kannst du wieder über Freilauf (mit Maulkorb) nachdenken. Du solltest dir aber halt im Klaren darüber sein, dass du eine sehr eigenständige Rasse hast, von der man nicht erwarten kann, dass sie dir jeden Wunsch von den Augen abliest. Wenn man einen unverträglichen Schäferhund hat, kann man normalerweise gut über den Gehorsam arbeiten (wenn in der Beziehung Hund-Mensch sonst alles passt), bei einem Akita ist so ein Maß an Zuverlässigkeit viel schwieriger zu erreichen. Ich würde zumindest einkalkulieren, dass der Hund sein Leben an der Schlepp verbringt.
Das sind halt alles Dinge, die für diese Rasse typisch sind und mit denen man eigentlich rechnen muss. Die Leute, die diese Rasse halten, sind nicht einfach alle zu blöd, sondern auf diese Eigenschaften würde selektiert und du hast keine Chance gegen die Genetik.
Was das Allein bleiben angeht. Das musst du halt vernünftig aufbauen. Wenn es geht nimm Urlaub zum Üben. Ansonsten bieten sich als erste Hilfe Maßnahme Hundesitter an. Eventuell hilft es auch schon wenn du den Hund räumlich begrenzt, den Fernseher laufen lässt und ihm einen Kong zum Lecken da lässt. Aber die wenigsten Hunde können ohne Training einfach so entspannt allein bleiben (auch wenn nicht jeder gleich die Möbel zerstört).